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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 1704,2
Die Enterprise fliegt den Planeten Psi-2000 an, der in Kürze auseinanderbrechen wird.
Die Enterprise soll noch ein Wissenschaftlerteam von dort evakuieren und den Zerfall
des Planeten beobachten.
Spock und Lt. Tormolen beamen zur Wissenschaftsstation hinunter, wo sie feststellen
müssen, dass alle 6 Wissenschaftler tot sind. Die Umstände ihres Todes sind
allerdings etwas merkwürdig. Offenbar wurde das Umweltkontrollsystem deaktiviert,
woraufhin einige erfroren sind. Eine Frau wurde scheinbar erwürgt und
wieder ein anderer hat mitsamt seinen Kleidern geduscht und ist ebenfalls erfroren.
Spock möchte so schnell wie möglich auf die Enterprise zurückkehren, da er nicht
riskieren will, sich mit einem fremden Virus anzustecken. Er lässt Tormolen noch
einige Messungen vornehmen und geht in einen anderen Raum. Tormolen zieht den
Handschuh seines Schutzanzuges aus, um sich an der Nase zu kratzen. Ohne dass er es
merkt, steckt er sich dabei mit einem fremden Virus an.
Als Spock und Tormolen auf die Enterprise zurückbeamen, werden sie im
Transporterraum dekontaminiert und anschließend von Dr. McCoy gründlich untersucht.
Der Arzt findet weder bei Tormolen noch bei Spock irgend etwas Ungewöhnliches.
Tormolen ist lediglich etwas aufgewühlt wegen des Todes der 6 Wissenschaftler.
Kirk befiehlt ihm sich ein wenig auszuruhen.
Dann findet eine Besprechung der Führungsoffiziere statt. Weder McCoy noch
Spock können sich erklären, wie es zum Tod der 6 Wissenschaftler kommen konnte.
Offenbar blieben sie ganz ruhig sitzen und warteten bis sie erfroren.
Drogen als Ursache kann McCoy definitiv ausschließen.
Ein anderes Problem ist der instabile Planet. Durch seinen Zerfall ändern sich
ständig die Schwerkraftverhältnisse, wodurch stetige Kurskorrekturen notwendig
sind. Gleichzeitig muss die Enterprise aber einen relativ engen Orbit fliegen, um
den Zerfall des Planten genau beobachten zu können. Das Schiff muss also schnell
den Orbit verlassen können, wenn der Planet kollabiert. Scotty sagt jedoch, dass
dies kein Problem sei, man könne sofort auf Warpgeschwindigkeit gehen, wenn es
nötig ist.
Unterdessen ist Tormolen in den Aufenthaltsraum gegangen um dort etwas zu essen.
Sulu und Lt. Riley kommen hinzu. Sie diskutieren über Sulus neues Hobby, das
Fechten.
Tormolen verhält sich plötzlich sehr eigenartig. Er sagt, die Menschen hätten
nichts im Weltraum verloren, dann nimmt er ein Messer, bedroht zunächst Sulu und
Riley damit, um es dann gegen sich selbst zu richten. Als Sulu und Riley versuchen
ihm das Messer wegzunehmen, wird Tormolen verletzt. Er wird sofort auf die
Krankenstation gebracht, wo McCoy ihn operiert.
Sulu und Riley sind zu ihrem Dienst zurückgekehrt, auf der Brücke nehmen sie die
Kurskorrekturen vor. Doch plötzlich steht Sulu einfach auf und verlässt die Brücke,
ohne dass Spock etwas davon merkt. Erst als sich die Gravitation erneut ändert und
Riley allein nicht mehr den Kurs halten kann, merkt Spock, dass Sulu nicht auf
seinem Posten ist. Er ersetzt ihn und kann die Enterprise vor dem Absturz retten.
Er fragt Riley nach Sulu, doch auch dessen Verhalten wird nun immer merkwürdiger.
Er ist in sehr guter Stimmung und verkündet lauthals, dass ein Riley besser sei als
tausend Vulkanier. Spock lässt den Lieutenant ablösen und befiehlt ihm sich auf der
Krankenstation zu melden.
McCoy konnte Tormolen nicht retten, obwohl dessen Verletzungen nicht sonderlich
schwer waren. Er kann sich dies nicht erklären, hat aber den Eindruck, Tormolen
wollte nicht mehr leben, was sowohl den Arzt als auch den Captain verwundert.
Inzwischen rennt Sulu mit einem Degen durchs Schiff und hält sich für D'Artagnan.
Er bedroht mit der Waffe einige Crewmitglieder. Es wird immer deutlicher, dass
das Außenteam einen Virus mit auf die Enterprise brachte, der sich nun unter der
Crew verbreitet und das seltsame Verhalten der Besatzungsmitglieder erklärt. Riley
stattet auf der Krankenstation Schwester Chapel einen Besuch ab und gesteht ihr
seine Liebe. Dabei berührt er sie, woraufhin auch sie bald erste Symptome einer
Erkrankung zeigt.
Sulu geht auf die Brücke und will Uhura, die er für eine Königin hält, beschützen.
Kirk und Spock können ihn überwältigen und bringen ihn auf die Krankenstation. Dort
macht McCoy einige Tests mit ihm, um mehr über die eigenartige Krankheit
herauszubekommen.
Riley geht in den Maschinenraum, schickt Scotty unter einem Vorwand hinaus
und verriegelt dann von innen die Tür. Er hält sich für den Captain der Enterprise
und beginnt eine schaurige Version des Liedes "I'll take you home again, Kathleen"
zu singen. Derweil versucht Scotty, mit dem Phaser die Wand zum Maschinenraum
zu durchbrechen. Kommt er nicht rechtzeitig hinein, wird die Enterprise auf den
Planeten stürzen.
Als Spock McCoy in der Krankenstation sucht, wird er von Chapel mit dem Virus
angesteckt. Er zeigt nun auf einmal Emotionen, die er bisher immer verdrängt hat.
Er geht in den Besprechungsraum und fängt an zu weinen.
Kirk und Scotty können endlich die Tür zum Maschinenraum öffnen und Riley
überwältigen. Scotty muss aber feststellen, dass Riley alle Maschinen abgeschaltet
hat. Es dauert 30 Minuten sie wieder hochzufahren und das, wo man in 8 Minuten
auf den Planeten stürzt. Kirk will versuchen mit Hilfe einer Implosionsformel
Materie und Antimaterie kalt zu mischen, allerdings braucht er dafür Spock. Er
findet den Vulkanier im Besprechungsraum. Der gesteht ihm, dass er seine menschliche
Mutter liebe, er habe es ihr aber noch nie gesagt. Kirk versucht vergeblich den Vulkanier
dazu zu bewegen, sich auf das aktuelle Problem zu konzentrieren. Schließlich schlägt
er seinen Ersten Offizier, damit dieser wieder zu seiner Selbstbeherschung findet.
Spock aber wehrt sich und infiziert dabei Kirk. Der Captain gesteht nun, dass er die
Enterprise liebt. Spock kann sich jedoch wieder konzentrieren. Er kennt die
Implosionsformel tatsächlich.
McCoy findet inzwischen ein Gegenmittel und testet es an Sulu, der dadurch wieder
völlig normal wird.
Während McCoy das Gegenmittel an die ganze Crew verteilt, riskieren Kirk, Spock
und Scotty die Implosion. Durch diese wird die Enterprise 72 Stunden in die
Vergangenheit geschleudert. Spock stellt fest, dass man mit Hilfe der Implosion
nun in jegliche Zeitepoche reisen kann. Kirk sagt, man würde es vielleicht irgendwann
mal ausprobieren.
Bewertung
"Implosion in der Spirale" ist vor allem charakterseitig eine interessante
Folge. Es sind nicht nur zum ersten Mal alle Hauptcharaktere dabei,
durch den Erreger, der auf die Besatzung wie Alkohol wirkt, erfährt man
auch viel über die geheimen Gefühle, Sehnsüchte und Ängste der Crew. So
offenbart zum Beispiel Christine Chapel ihre Liebe zu Spock.
Ebenfalls näher beleuchtet wird Kirk. Es wird deutlich, dass er seine
Position als Captain sehr mag, allerdings macht ihm vor allem die
professionelle Zurückhaltung, die man von ihm als Captain erwartet, zu
schaffen. Zum Beispiel darf er sich als Kommandant nicht so einfach mit einer
Frau einlassen. In einer kurzen Szene erfährt der Zuschauer von seiner
offensichtlichen Zuneigung zu Janice Rand (die auch in späteren Folgen noch
mal aufgegriffen wird), die er aber auch nicht offen zeigen kann.
Dieser Aspekt ist zwar ein interessanter Charakterzug, passt aber eigentlich
nicht so richtig zu Kirk, denn gerade er lässt später, Captain hin oder her,
nie eine Gelegenheit für eine Romanze aus und kann getrost als Frauenheld
bezeichnet werden.
Glaubwürdiger ist da schon der Aspekt, dass Kirk sein Schiff, die
Enterprise, offenbar als eine Art Gefährtin für sich sieht. Sie bedeutet
ihm sehr viel und auch wenn sie ihn daran hindert sein Leben zu leben,
kommt er nicht ohne sie aus. Dieser Aspekt ist ein sehr wichtiger des
Charakters Kirk und wird vor allem in den Kinofilmen noch näher behandelt,
wenn er immer wieder ein eigenes Kommando anstrebt. Er unternimmt zwar mehrfach
den Versuch sein eigenes Leben zu leben (zum Beispiel im Nexus in
Star Trek VII - Treffen der Generationen),
doch letztendlich holt ihn immer wieder seine Sehnsucht nach
der Enterprise und der Sternenflotte ein.
In dieser Folge wird auch zum ersten Mal Spock, die vielleicht
interessanteste Figur der Serie, näher beleuchtet. Man erfährt, dass die
Vulkanier keineswegs so emotionslos sind, wie gemeinhin angenommen wird. Im
Gegenteil, gerade die Vulkanier werden von sehr tiefen Gefühlen bewegt, die
weit intensiver sein können als die der Menschen. Früher waren die
Vulkanier ein ungewöhnlich wildes Volk, das seine Emotionen offen auslebte.
Dies führte allerdings dazu, dass der Planet im Chaos versank und so
entwickelten sie über Jahrhunderte hinweg die Fähigkeit, ihre
Gefühle zu unterdrücken. So bewegen auch Spock hinter seiner Fassade aus
Logik und Selbstbeherrschung tiefe Emotionen. Durch den Virus, der die
Hemmschwelle senkt, darf man in einigen Szenen zum ersten Mal hinter diese
Fassade blicken.
Was sich dahinter verbirgt, ist eine im tiefsten Innern gespaltene
Persönlichkeit. Spock ist hin- und hergerissen zwischen seiner menschlichen
und seiner vulkanischen Hälfte, wobei die vulkanische die menschliche
gern verdrängen würde. Er hat sich früher sogar für seine
freundschaftlichen Gefühle gegenüber der Crew geschämt. Durch das
Bestreben ein perfekter Vulkanier zu sein wird Spock auch in einer der
späteren Folgen (1.07: Der alte
Traum) sehr getroffen, als Kirk ihn als Halbblut bezeichnet. Trotz
dieses Strebens verbergen sich in seiner Seele sehr menschliche
Gefühle. Im Gespräch mit Kirk gibt er zum Beispiel zu, dass er seiner
menschlichen Mutter gern mitteilen würde, dass er sie liebt, doch seine
vulkanische Selbskontrolle würde dies nicht zulassen.
Diese tiefen Einblicke in die Psyche und das Zeigen von Gefühlen hat
natürlich, gerade bei Spock, einen ganz besonderen Reiz und dieses Thema
wurde wohl auch von den Autoren sehr geschätzt, denn ein Spock, der
Emotionen zeigt, wurde bald zum Klischee der Serie.
Über den Rest der Crew erfährt man leider nicht sehr viel. McCoys Szenen
beschränken sich auf seine Tätigkeit, dasselbe trifft bei Scotty und Uhura
zu. Sulu darf zwar in einigen Szenen D'Artagnan spielen, viel über seine
Person erfährt man dadurch aber nicht. Trotzdem sind die charkaterbetonten
Szenen die besten der ganzen Folge. Leider sind sie aber immer relativ
kurz. Der Rest der Handlung gestaltet sich ziemlich wirr.
Dies zeigt sich schon zu Beginn, als Spock und Tormolen in eigenartigen
Anzügen auf die Station auf der Oberfläche des Planeten beamen. Die
Funktion dieser Anzüge bleibt unklar. Da sie nicht hermetisch abriegeln,
sind sie wohl kaum als Schutz vor Krankheitserregern gedacht. Wenn sie aber
nur als Schutz vor Kälte dienen sollten bleibt zu fragen, woher Spock und
Tormolen wussten, dass es in der Station eisig kalt ist. Da sie offenbar
von dem Tod der 6 Wissenschaftler sehr überrascht sind, kann man wohl kaum
annehmen, dass sie wussten, dass das Umweltsystem der Station ausgeschaltet
war. Die Dekontamination von Rückkehrern auf die Enterprise wird hier zum
ersten und auch einzigen Mal in TOS thematisiert. Dass die anschließende,
reichlich oberflächliche Untersuchung durch Dr. McCoy zu keinem Ergebnis
führt, obwohl Tormolen ja mit einem hoch ansteckenden "Turbo"-Virus
infiziert ist, wirft erstens kein gutes Licht auf die Gründlichkeit
der Untersuchung und zweitens die Gepflogenheiten nach Außenmissionen.
Anscheinend hat McCoy noch nie was von Inkubationszeit gehört.
Stattdessen spazieren die Rückkehrer durchs halbe Schiff und können
folgerichtig auch einen mitgebrachten Virus verbreiten.
Erst in Enterprise (2001-2005) wird die gründliche Dekontamination bei
gleichzeitigem Aufenthalt auf der Krankenstation nach einer Außenmission
wissenschaftlich nachvollziehbar thematisiert bzw. in Star Trek eingeführt.
Die Ausbreitung der Krankheit ist hier ebenfalls seltsam.
Wie McCoy erklärt, wird sie durch Transpirieren, also Schwitzen übertragen.
Tormolen steckt sich jedoch ausgerechnet auf einem eiskalten Planeten an,
dann infiziert er Sulu und Riley im Aufenthaltsraum, bei denen
sich ziemlich schnell die ersten Symptome bemerkbar machen. Als Sulu dann
mit dem Rapier durch die Gegend rennt und von Spock und Kirk überwältigt
wird, nachdem er Uhura in seiner Gewalt hatte, könnte man meinen, alle drei
hätten sich dabei angesteckt (schließlich war Sulus Oberkörper nackt und
man hatte direkten Körperkontakt zu ihm) doch anscheinend war dies
nicht der Fall, denn Uhura zeigt die ganze Folge keine Symptome und Kirk
und Spock erst sehr viel später. Riley wiederum steckt Chapel an, die im
Vergleich zu ihm und Sulu auch relativ lange braucht um darauf zu
reagieren.
Spock dagegen leidet sofort nach der Ansteckung durch Chapel, nicht jedoch
durch Tormolen, an Gefühlsausbrüchen und die Ansteckung Kirks durch seinen
Ersten Offizier ist sowieso ein Rätsel, da der Captain vorher ja auch Kontakt
zu Sulu und anderen Infizierten hatte. Ferner ist die wundersame Genesung
Spocks durch die Schlägerei mit Kirk wenig glaubhaft, genauso wie die völlige
Immunität von McCoy, obwohl er von lauter Infizierten umgeben ist.
Man wird den Eindruck nicht los, dass die Logik zu Gunsten der Dramatik
geopfert wurde.
Unklar bleibt auch, wieso Tormolen an seiner Verletzung stirbt. Liegt
es am Virus, oder doch an der Theorie McCoys, dass er nicht mehr
leben wollte? Nicht mehr leben zu wollen scheint im 23. Jahrhundert ein
ausreichender Grund zu sein, an einer nicht-tödlichen Verletzung zu
sterben.
Total unglaubwürdig ist jedoch, dass alle Infizierten sich völlig
unbehelligt bewegen können. Wieso wird auf dem Schiff eigentlich keine
Quarantänestation für die Infizierten eingerichtet, oder sonst ein Versuch
unternommen die Seuche einzudämmen? Das ist ebensowenig nachvollziehbar
wie die scheinbar völlige Hilflosigkeit der Schiffsführung angesichts dieser
im Weltraum doch naheliegenden Gefahr.
Auch sonst scheint an Bord einiges nicht so richtig gut zu laufen. Als
Riley zu Chapel kommt und ihr eine seltsame Liebeserklärung macht, kommt
diese anscheinend nicht auf die Idee, dass dies vollkommen untypisch für
den Lieutenant ist. Anstatt das mindestens dem Arzt zu melden, sitzt sie
nur da und setzt einen bedenklichen Gesichtsausdruck auf.
Als Spock Riley auf die Krankenstation schickt, ruft er den
Sicherheitsdienst, der dafür sorgen soll, dass er auch da ankommt. Doch vom
Sicherheitsdienst ist weit und breit keine Spur. Wie Riley den Maschinenraum
übernehmen konnte, erklärt Scotty mit den Worten: "Er platzte rein und sagte
ich solle auf die Brücke kommen, dann machte er die Tür zu und verriegelte sie."
Diese völlig unglaubwürdige Verhaltensweise des Chefingenieurs wird nur noch
von den in geradezu grotesker Weise fehlenden Sicherheitseinrichtungen auf dem
Maschinendeck übertroffen. Auch wenn die Folge von 1965 ist, so etwas wäre
schon damals auf überhaupt keinem Schiff der US-Marine möglich gewesen und
der dramaturgische Kunstgriff hier macht es nicht glaubwürdiger.
Die Rückeroberung des Maschinenraums ist dann auch mehr als haarsträubend.
Scotty schneidet sage und schreibe 20 Minuten lang mit dem Phaser ein Loch
in die Wand um an den mechanischen Türöffner zu kommen. Ganz abgesehen von
viel wirksameren Waffen und anderen Möglichkeiten an Bord ist dies auch
wieder ein unnötiger und wenig glaubwürdiger dramaturgischer Einschub, um den
Zeitdruck zu generieren.
Seltsam ist Kirks Befehl die Gänge zu räumen, kurz bevor die Implosion
ausgelöst wird. Was sollte denn das Räumen der Gänge bitte für einen Sinn haben?
Mal abgesehen von einigen wenigen guten Charakterszenen, erweist sich die
Handlung als zusammengeschusterter Blödsinn, der die Crew der Enterprise
als einen Haufen total inkompetenter Trottel erscheinen lässt. Man hat das
Gefühl, der Autor hat jede Idee, die ihm eingefallen ist, in seinem Drehbuch
verarbeitet, egal ob diese auch nur irgendwie mit der Logik vereinbar ist.
Nicht minder dünn ist die Auflösung der Folge, in der die Enterprise durch
ein wenig Technikgeschwätz mit Hilfe einer Implosion gerettet wird, die
aus irgendeinem Grund (den niemand versteht) bewirkt, dass die Zeit rückwärts
läuft.
William Shatner behauptete später, dass George Takei bei den Dreharbeiten für
die Degenszenen ein wenig durchgedreht sei. Takei bestritt dies zwar
vehement, allerdings bestätigten auch einige andere Schauspieler, er habe
die Sache ein wenig zu ernst genommen.
Das Produktionsteam hätte diese Folge gern als erste in der
Ausstrahlungsreihenfolge gesehen, wohl da sie alle Hauptpersonen beinhaltet
und da man viel über die Charaktere erfährt. Allerdings ist es fragwürdig,
ob solch tiefgehende Charakterisierungen bereits in der allerersten Folge
ratsam gewesen wären.
Diese Folge ist maßgeblich für Spocks Beliebtheit im Trek-Universum
verantwortlich. Vorher war er sowohl von den NBC-Verantwortlichen, (die ihn
am liebsten ganz aus der Serie entfernt hätten) als auch von den Zuschauern
eher mit Skepsis betrachtet worden. Erst nach Ausstrahlung dieser Folge
wurde der Vulkanier auf einmal besser verstanden und Leonard Nimoy bekam plötzlich
säckeweise Fanpost und avancierte kurzerhand zum Star der Serie.
Dies ermöglichte es ihm, im 2. Produktionsjahr ein deutlich höheres Gehalt zu
fordern. Nachdem sein Agent (für damalige Verhältnisse völlig übertriebende)
9.000 Dollar pro Folge verlangt hatte, einigte man sich schließlich auf
2.600 Dollar, statt bisher 1.250.
Die Folge beinhaltet auch den ersten Auftritt von Krankenschwester Christine Chapel,
die wir insgesamt noch 24mal sehen werden. Sie wird vor allem in der zweiten und
dritten Staffel präsent sein. Chapel wird von Gene Roddenberrys damaliger Geliebten
und späteren Ehefrau Majel Barrett gespielt, die schon in
1.00: Der Käfig die Rolle des Ersten Offiziers der
Enterprise innehatte. Diese Rolle wurde nicht in die Serie übernommen, da NBC
einen weiblichen Ersten Offizier ablehnte.
Barrett bewarb sich für Chapels Rolle mit einer blonden Perücke, mit der sie
nicht mal Roddenberry erkannte. Den beiden war damit klar, dass auch NBC nicht
bemerken würde, dass es sich bei den beiden Schauspielerinnen um ein und dieselbe
handelte. In 1.00: Der Käfig trug sie auch noch ihren
richtigen Namen Majel Lee Hudec. Allerdings wäre NBC mit Barrett wohl auch
einverstanden gewesen wenn sie es gewusst hätten, denn die Rolle einer
Krankenschwester passte definitiv besser in das damalige Frauenbild als
die des Ersten Offiziers.
Ebenfalls den ersten Auftritt hat Bruce Hyde als Lieutenant Kevin Thomas Riley,
eine beim Publikum recht beliebte Nebenfigur. Riley spielt auch in der
Folge 1.13: Kodos, der Henker.
Grace Lee Whitney ist hingegen schon zum dritten Mal in ihrer Rolle als Yeoman
Janice Rand zu sehen.
Das Drehbuch stammt von John D.F. Black, der nur dieses eine Mal für die
Originalserie arbeitete, jedoch noch die Story zur TNG-Folge
1.03: Gedankengift lieferte.
Regie führte Stammregisseur Marc Daniels.
Während sich die Amerikaner bei der Folge wenigstens noch über einige gute
Charaktereszenen freuen können, wird die Qualität in der deutschen Version
durch eine unterdurchschnittliche Synchronisation noch verschlechtert.
In den Szenen im Besprechungsraum, als Spock und Kirk mit ihren Ängsten und
Gefühlen kämpfen müssen, können die Synchronsprecher leider nicht überzeugen.
Sie sind im Gegensatz zu den amerikanischen Stimmen viel zu laut und alt.
Sulus Sprecher hingegen ist nicht fähig, den Namen Richelieu richtig
auszusprechen, Rileys Sprecher grölt beim Singen, als wäre er vollkommen
betrunken, was im Original ganz anders wirkt. Dafür wurden seltsamerweise
alle Hinweise auf Rileys irische Herkunft entfernt, ohne dass ersichtlich wäre
wieso. In einer Szene gibt es dann auch noch einen peinlichen Fehler, als Kirk
über die Sprechanlage mit Spock sprechen will, obwohl dieser neben ihm steht.
Im Original wollte er natürlich mit Scotty reden.
Die Sat.1-Version enthält wieder alle Originalszenen, fällt dafür aber durch
einen etwas seltsamen Titel auf. Sie wurde ohne Nachbearbeitung für die DVD
übernommen.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Handlung ziemlich dünn für 45 Minuten ist,
außerdem stapelt sich regelrecht der Unsinn und wird deshalb dieses Mal
mit nur 2 Punkten bewertet.
Die Spannung ist mäßig. Es ist eigentlich klar, dass die Enterprise
gerettet wird und im Mittelteil zeigt sich mal wieder das typische
TOS-Phänomen, es herrscht Langeweile. Insgesamt gibt es dafür 3 Punkte.
Die Folge hat für eine Science Fiction-Serie einen beängstigenden Mangel an
Special Effects. Der Planet ist Standard der ersten Staffel und sonst gibt es
so gut wie überhaupt keine Effekte, was die Bewertung von 2 Punkten erklärt.
Insgesamt ergibt dies das bisher schlechteste Gesamturteil von 2 Punkten.
Trotzdem sei gesagt, dass die Folge, bei all ihrer Mittelmäßigkeit
wegen der Entwicklung der Charaktere, für TOS relativ wichtig ist.
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