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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 5710,5
Die Enterprise empfängt einen Notruf vom Planeten Scalos. In der Übermittlung bitten 5 Scalosianer, die
letzten Überlebenden ihrer Spezies, um Hilfe. Als die Enterprise bei dem Planeten ankommt, findet das
Außenteam jedoch niemanden vor. Es wird eine gründliche Untersuchung vorgenommen und die Crew registriert
ein Summen, obwohl es auf Scalos keine Insekten gibt. Lieutenant Compton probiert einen Schluck vom
scalosianischen Wasser und verschwindet daraufhin plötzlich. Das Außenteam kehrt auf die Enterprise
zurück ohne herausgefunden zu haben was vorgefallen ist.
Auf dem Schiff kommt es zu einer Reihe unerklärlicher Phänomene. Der Medizinschrank ist aufgebrochen
und durchwühlt worden, einige Instrumente der Enterprise spielen verrückt und an der Sauerstoffversorgung
hängt plötzlich ein seltsames Gerät. Ein Kraftfeld hält ein Sicherheitsteam davon ab, den Raum zu
betreten. Nur Kirk und Spock gelangen hinein, doch sie können das Gerät nicht anfassen, es ist
ebenfalls durch ein Kraftfeld geschützt. Als Spock den Computer befragt, erklärt dieser, dass die
Enterprise von einer fremden Macht übernommen werden soll. Als Kirk einen Kaffee trinkt, verschwindet
auch er plötzlich, wie Compton. Der Captain sitzt nach dem Trinken des Kaffees immer noch in seinem Sessel, doch
die restliche Crew bewegt sich so gut wie überhaupt nicht mehr, sie scheint erstarrt. Kirk trifft Deela,
die Königin von Scalos und sie erklärt ihm, dass vulkanisches Material ins scalosianische Wasser geriet
und dieses verseuchte. Dadurch wurden alle Bewohner von Scalos auf ein anderes Zeitniveau beschleunigt.
Sie bewegen sich nun viel schneller als zum Beispiel die Crew der Enterprise. Deswegen könne man sie
auch nicht sehen und ihre Stimmen würden nur als Summen wahrgenommen. Die scalosianischen Männer wurden durch das
Wasser steril und die 5 überlebenden Scalosianer brauchen nun andere Männer zum Überleben. Also locken
sie fremde Raumschiffe her, um einen Männervorrat zu haben. Das Gerät an der Sauerstoffversorgung dient
dazu, die Enterprise in eine Tiefkühltruhe zu verwandeln, um die restliche Crew aufzubewahren bis man
sie braucht.
Kirk begibt sich zur Sauerstoffversorgung. Dort tirfft er auf Rael, einen Scalosianer und auf Lieutenant
Compton, der sich an die Scalosianer angepasst hat und nun mit ihnen kooperiert. Kirk kann Compton
überwältigen und in den Raum eindringen. Dort betäubt ihn Rael. Compton hat doch noch eine gewisse Loyalität
seinem Captain gegenüber und möchte ihm helfen, woraufhin ihn Rael niederschlägt. Dabei zieht sich Compton
einen Kratzer zu und stirbt. Deela, die inzwischen hinzugekommen ist, erklärt Kirk, dass schon eine kleine
Verletzung für diejenigen tödlich ist, die auf das scalosianische Zeitniveau gebracht wurden. Innerhalb von
wenigen Sekunden altert man um Jahre und stirbt.
Kirk begibt sich ins medizinsiche Labor und spricht dort alle Fakten auf ein Band. Er hofft, dass Spock
dieses findet und mit den Informationen etwas anfangen kann.
Spock spielt inzwischen immer wieder den Notruf der Scalosianer ab und kommt auf die richtige Spur, als
er den Notruf schneller laufen lässt und dann das Summen wieder hört.
McCoy hat herausgefunden, dass das scalosianische Wasser an Kirks und Comptons Verschwinden schuld ist.
Irgendjemand hat es Kirk in den Kaffee gegeben. Er und Chapel untersuchen das Wasser, um hinter das
Geheimnis zu kommen.
Kirk bekommt inzwischen mit, dass er zusammen mit Deela auf den Planeten beamen soll. Er begibt sich in
den Transporterraum und kann den Transporter sabotieren. Deela beauftragt Rael mit der Reparatur und Kirk
und Deela ziehen sich in sein Quartier zurück, wo der Captain sie verführen kann.
Inzwischen findet McCoy das Band des Captains und Spock spielt es verlangsamt ab, damit sie die
Informationen von Kirk verstehen können. Die beiden arbeiten nun an einem Gegenmittel für die
beschleunigte Zeit.
Als Rael in Kirks Quartier kommt, findet er die beiden, wie sie sich küssen. Der eifersüchtige Rael geht
auf Kirk los, doch Deela kann ihn gerade noch zurückhalten. Kirk hat sich inzwischen offenbar an die
Scalosianer angepasst und kooperiert nun mit ihnen. Rael hat den Transporter repariert und Deela
und Kirk wollen hinunterbeamen. Doch der Captain hat den Angepassten nur gespielt und er kann Deela ihre Waffe
abnehmen. Er begibt sich zur Sauerstoffversorgung.
Inzwischen haben Spock und McCoy ein Gegenmittel gefunden. Spock trinkt daraufhin einen Schluck des
scalosianischen Wassers und befindet sich nun ebenfalls auf der Zeitebene der Scalosianer. Er trifft auf
Kirk und die beiden können Rael in der Sauerstoffversorgung überwältigen und die Kühlmaschine unschädlich
machen. Deela gibt sich geschlagen. Die Scalosianer werden auf den Planeten gebeamt und Kirk verpricht
ihr, dass die Föderation ihnen helfen wird. Kirk kehrt mit Spocks Gegenmittel auf normales Zeitniveau
zurück und Spock bleibt noch kurze Zeit zurück, um alle Reparaturen schneller durchführen zu können. Dann
kehrt auch er wieder auf das normale Zeitniveau zurück.
Bewertung
"Was summt denn da?" ist an sich eine recht kurzweilige Folge. Sie beschäftigt sich mal wieder mit dem
Thema Zeit. Star Trek-Folgen in denen es um Zeit geht, egal in welcher Form, seien es nun Zeitreisen oder
andere Zeitphänomene, gehören in den allermeisten Fällen zu den Serien-Highlights.
Man denke nur an die TNG-Folge
6.25: Gefangen in einem temporären Fragment oder die VOY-Folge
5.06: Temporale Paradoxie. Leider hat diese Art von Folgen
fast immer auch mit logischen Fehlern zu kämpfen, was bei der Zeitverdrehung wohl unvermeidlich ist.
Von diesen logischen Fehlern hat auch "Was summt denn da?" eine ganze Menge zu bieten, allerdings wären
hier die meisten vermeidbar gewesen.
Zum einen passen schon die beiden Zeitrahmen nicht so richtig zusammen. In der ca. 5 Minuten langen
Szene, als Kirk zum ersten Mal auf Deela trifft, bewegen sich die anderen Crewmitglieder kaum, das heißt
für sie sind kaum mehr als ein paar Sekunden vergangen. Das bedeutet dann aber andersherum, dass für Kirk
und die Scalosianer Tage vergehen müssten, während die Enterprise-Crew in ihrem Zeitrahmen nur einige
Minuten nach der Ursache für Kirks und Comptons Verschwinden sucht. Es macht aber nicht den Eindruck, als
ob die Scalosianer und Kirk sich tagelang auf der Enterprise befinden würden. Man hat den Eindruck, als
würde sich das Ganze in wenigen Stunden abspielen.
Dann wäre da noch das Problem mit den Turboliften und dem Beamen. Um dem aus dem Weg zu gehen, wurden die
Türen der Lifte und der Räume einfach alle offengelassen. Zwar kann man annehmen, dass dafür die Scalosianer
verantwortlich sind, jedoch wurden weder der Transporter noch der Turbolift auf das Zeitniveau der Aliens
beschleunigt, das heißt, die Scalosianer müssten Stunden im Turbolift verbringen, wenn sie von einem Deck
zum anderen wollten und das Beamen müsste ebenfalls eine halbe Ewigkeit dauern.
Ein Fehler sind auch die Anzeigen der Instrumente, die in beiden Zeitebenen gleich schnell wechseln.
Rael scheint bei der Reparatur des Transporters auch nicht sehr kompetent zu sein. Deela befiehlt ihm,
diesen zu reparieren, jedoch ungefähr zur gleichen Zeit gibt Spock Scotty die Anweisung, sich in den
Transporterraum zu begeben. In der nächsten Szene sieht man, wie Rael den Transporter repariert und
Scotty am Eingang zum Transporterram steht. Da der Chefingenieur ja aber viel langsamer ist, hätte er in
Raels Zeitrahmen Stunden brauchen müssen, um von der Brücke zum Transporterraum zu gelangen. Darüberhinaus
ist es unglaubwürdig, dass Rael so lange braucht, um die Fehlfunktion im Transporter zu finden.
Das mit Scotty ist eh ein wenig merkwürdig. Er steht bereits am Eingang zum Transporterraum. Gleichzeitig
suchen Spock und McCoy nach einem Gegenmittel gegen die beschleunigte Zeit. Als sie es gefunden haben,
nimmt Spock einen Schluck vom scalosianischen Wasser und begibt sich mit Kirk zusammen zur
Sauerstoffversorgung und anschließend in den Transporterraum. Als sie dort ankommen, steht Scotty keine zwei
Meter von seiner alten Position entfernt. Er müsste doch inzwischen bereits viel weiter gekommen sein.
Spock hat ihn schließlich von der Brücke aus losgeschickt und sich dann erst selbst ins Labor
begeben. Spock und McCoy werden wohl kaum in der kurzen Zeit, die Scotty zum Transporterraum gebraucht
hat, ein Gegenmittel gefunden haben.
Selbst für Star Trek-Verhältnisse ist es extrem unglaubwürdig, dass man die Zeitebene durch ein Getränk,
also eine chemische Substanz, wechseln kann. Wie soll das denn funktionieren, einen Körper durch eine
chemische Substanz auf eine höhere Geschwindigkeit zu beschleunigen? Das Ganze ist unverhältnismäßig viel
Fiction und kaum Science.
Als Spock die Aufzeichnung des Notrufs schneller ablaufen lässt, verschwindet das Bild völlig. Warum? Die
Scalosianer sind für die Enterprise-Crew doch nur deswegen unsichtbar, weil sie sich viel schneller
bewegen, als dies das menschliche Auge wahrnehmen kann. Warum verschwinden dann aber die Gebäude? Die
bewegen sich doch gar nicht.
Warum der Transporteroffizier die Scalosianer während des Beamens nicht sieht, ist beinahe müßig
zu fragen. Auf subatomarer Beam-Ebene würde die beschleunigte Zeit sowieso rein gar nicht funktionieren
und dass sich die Scalosianer beim Materialisieren nicht bewegen können und deswegen eigentlich zu sehen
sein müssten, spielt da auch keine Rolle mehr.
Die Enterprise-Crew zeigt sich mal wieder als außerordentlich kompetent. Während die Scalosianer seit
mehreren Jahren nach einem Gegenmittel für die Beschleunigung suchen, finden Spock und McCoy so etwas
in wenigen Stunden oder Minuten.
Kirk setzt in dieser Folge mal wieder seinen Charme ein, um eine Frau für seine Zwecke zu benutzen.
Allerdings ist Deelas Intention, die männliche Crew der Enterprise als gigantische Samenbank zu benutzen,
um das Überleben der Scalosianer zu sichern, auch nicht gerade moralisch.
Neben Kirk kommen die anderen Chraktere dieses Mal eher wenig zur Entfaltung.
Auffällig ist die Szene, in der Kirk seine Stiefel wieder anzieht und Deela ihr Haar bürstet. So klar
wird Sex in TOS selten angedeutet. Offensichtlich entging diese Szene der Zensur.
Den Special Effects ist vor allem der verlangsamte Phaserstrahl, den Kirk auf Deela abfeuert positiv
anzurechnen. Auch sonst sind die Effekte solide, aber nicht überwältigend.
Majel Barrett hat in dieser Folge bereits ihren 20. Auftritt in der Originalserie.
Das Drehbuch wurde von Arthur Heinemann, nach einer Story von Gene L. Coon (unter dem Pseudonym Lee
Cronin) verfasst. Heinemann war auch noch an den Episoden
3.20: Die Reise nach Eden und
3.22: Seit es Menschen gibt beteiligt.
Dies ist die zweite von Jud Taylor inszenierte Folge. Taylor entwickelte sich mit 5 Beiträgen zum
Stammregisseur der dritten Staffel.
Die ZDF-Synchronisation ist in einer Szene wieder etwas eigenwillig. Auf McCoys Frage, wie Spock das
Gegenmittel zu Kirk bringen will, antwortet Spock im Deutschen: "Indem ich 'nen kleinen davon zur Brust nehme."
Abgesehen davon, dass es rätselhaft ist, wie Spock denn das Gegenmittel zu Kirk bringen soll wenn er es trinkt,
ist das Original aber auch nicht sinnvoller, denn da sagt er: "Indem ich das scalosianische Wasser trinke."
Deela spricht im Deutschen am Ende davon, dass die Föderation ihre Galaxie isolieren wird. Das ist natürlich
Quatsch. Die Enterprise kann schon die eigene Galaxie nicht verlassen und es wäre auch für die Föderation
auch nicht möglich, eine ganze Galaxie zu isolieren. Im Original spricht Deela richtigerweise auch vom
scalosianischen Sternensystem.
Die Lebenserhaltungssysteme wurden dieses Mal im Deutschen einfach Sauerstoffversorgung genannt.
Der deutsche Titel ist mal wieder nur peinlich.
Alle ursprünglich vom ZDF geschnittenen Szenen wurden von Sat.1 wieder in die Episode eingefügt.
Für die DVD-Version wurde leider nur der erste Fehler korrigiert. Der Fehler mit der Galaxie blieb
beispielsweise erhalten.
Alles in allem ist "Was summt den da?" eine recht spannende Folge, die beim Anschauen Spaß macht, die
allerdings um einiges besser hätte sein können, hätte man etwas mehr auf die Logik geachtet.
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