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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 5906,4
Die Enterprise führt Vermessungsarbeiten durch und umkreist dabei einen Planeten, dessen Oberfläche aus
flüssiger Lava besteht. Gerade als das Schiff seinen letzten Umlauf um den Planeten abschließen will,
taucht auf dem Schirm der Enterprise plötzlich der US-Präsident Abraham Lincoln auf und erklärt der verblüfften
Brückencrew, dass er in wenigen Minuten an Bord der Enterprise kommen werde.
Auf dem Planeten entsteht unterdessen eine Insel mit Bedingungen, unter denen Menschen leben können.
Kirk empfängt den Präsidenten mit allen Ehren im Transporterraum. Er führt ihn durch das Schiff. Dabei
lädt Lincoln Kirk und Spock zu einem Besuch auf den Planeten ein. Trotz der Bedenken von McCoy und Scotty
beamen sich Kirk und Spock auf die Oberfläche. Dort angekommen treffen sie auf Surak, den Begründer der
vulkanischen Philosophie und Lebensweise. Beim Beamen blieben die Phaser und die Tricorder von Kirk und
Spock auf der Transporterplattform der Enterprise zurück. Nachdem die beiden hinuntergebeamt wurden,
bricht auf dem Schiff die Energieversorgung zusammen, die Enterprise wird in wenigen Stunden
explodieren, da die Versiegelung der Materie-Antimaterie-Kammer dann versagen wird.
Auf dem Planeten treffen Kirk, Spock, Lincoln und Surak auf Yarnek, ein steinartiges Wesen, welches den
Zweck der Zusammenkunft erklärt. Die Steinwesen, die auf dem Planeten leben, kennen den Unterschied
zwischen Gut und Böse nicht, also haben sie mit Kirk, Spock, Lincoln und Surak eine gute Partei
zusammengestellt. Ihnen gegenübergestellt wird nun eine Gruppe von "Bösen", bestehend aus dem berüchtigten
Mongolenführer Dschingis Khan, den Verbrechern Colonel Green und Zora sowie Kahless, dem Begründer des
klingonischen Reiches. Die beiden Parteien sollen nun gegeneinander kämpfen, damit die Steinwesen
herausfinden, welche Seite stärker ist.
Kirk und der Rest seiner Gruppe zeigen wenig Interesse an einem Kampf und auch Colonel Green scheint an
einer friedlichen Lösung interessiert zu sein, doch dabei handelt es sich um eine Finte. Es kommt
zur ersten Auseinandersetzung zwischen den beiden Parteien. Greens Gruppe zieht sich daraufhin zurück und
trifft Vorbereitungen für einen weiteren Kampf. Kirk wendet sich an Yarnek und erklärt ihm, dass er nicht
kämpfen will. Yarnek lässt Kirk daraufhin Verbindung mit der Enterprise aufnehmen. Der Captain erfährt von
der bedrohlichen Situation des Schiffes und dass nur noch 4 Stunden Zeit bis zur Explosion bleiben.
Yarnek verspricht die Enterprise zu verschonen, wenn Kirk und Spock den Kampf gewinnen.
Kirk und die anderen bereiten sich nun auf den Angriff der Gegner vor. Surak ist jedoch nicht mit
einem Kampf einverstanden. Er macht sich allein auf, um die andere Gruppe zu einem Waffenstillstand zu
überreden. Kirk, Lincoln und Spock fertigen unterdessen primitive Waffen, falls Surak scheitert.
Surak ereicht mit seinem Versuch nicht viel. Er wird gefangengenommen und Kahless imitiert seine Stimme
und ruft um Hilfe. Kirk, Lincoln und Spock machen sich daraufhin auf, um Surak zu befreien.
Während Kirk und Spock Green und seine Gruppe angreifen, versucht Lincoln an Surak heranzukommen, doch er
findet nur noch dessen Leiche. Stattdessen wird nun Lincoln festgesetzt und als Köder für Kirk und Spock
benutzt, doch die beiden können beim anschließenden Kampf die vier Gegner in die Flucht schlagen. Lincoln
verliert dabei sein Leben. Yarnek erkennt den Sieg der Kirk-Gruppe an und der Captain und sein Erster Offizier
kehren auf die Enterprise zurück, wo inzwischen die Energieversorgung wieder funktioniert. Spock erklärt,
dass die Steinwesen vermutlich das Gehirn von Kirk und ihm gescannt haben und darin die Vorbilder Lincoln
und Surak entdeckten. Diese haben sie dann zusammen mit den Repräsentanten des Bösen zum Leben erweckt.
Bewertung
In dieser Folge wird erneut die Einzigartigkeit Star Treks deutlich. In welcher anderen Serie ist es
nachvollziehbar möglich, dass Abraham Lincoln und Dschingis Khan in einer Folge auftauchen? Allerdings
macht auch der ehemalige amerikanische Präsident allein noch keine gute Folge aus und so zeigt sich
auch hier, wie beispielsweise schon bei
2.23: Das Jahr des roten Vogels, deutlich, dass Gene Roddenberrys größte Stärke
sicher nicht das Drehbuchschreiben war (Ausnahmen, wie 2.25: Brot und Spiele,
oder 2.26: Ein Planet, genannt Erde gibt es natürlich auch).
Die Folge scheitert letztendlich am fehlenden Einfallsreichtum. Mag das Auftauchen von Lincoln noch recht
originell sein, läuft das Ganze später leider auf eine Standard-Geschichte hinaus, mit fremdartigen
Aliens, die auf eine etwas sonderbare Weise versuchen, menschliche Verhaltensweisen zu erforschen. Das
hatten wir leider schon des Öfteren. Dass die Aliens die Crew der Enterprise dabei zum Kämpfen zwingen
hatten wir auch schon, beispielsweise in 2.16: Meister der Sklaven.
Die Folge scheint nach dem Wäre-es-nicht-cool?-Motto geschrieben worden zu sein. Man nehme Abraham Lincoln,
Kirk und Spock sowie Dschingis Khan und Kahless und kümmere sich dann erst um den Rest der Story.
Einen Großteil der Folge verwendet man auf reine Faustkämpfe und Action. Das Thema der Folge, nämlich der
Unterschied zwischen Gut und Böse, gerät dabei völlig in Vergessenheit. So wird der Zuschauer, der
eigentlich mindestens von Kirk ein leidenschaftliches Plädoyer für menschliche Werte erwartet hat, bitter
enttäuscht.
Interessant wird die Folge vor allem durch die in ihr auftauchenden Charaktere. Abraham Lincoln bleibt
dabei jedoch relativ blass. Man erfährt zwar, dass er Kirks großes Vorbild ist, aber es gelingt dem
Darsteller Lee Bergere irgendwie nicht, der Figur von Lincoln Leben einzuhauchen. Interessanter ist da
schon Surak, der Begründer der vulkanischen Philosophie und Lebensweise. Er hat die Vulkanier aus ihrer
gewalttätigen Zeit herausgeführt und sie zu dem gemacht, was sie sind. Surak hat auch die IDIC-Philosophie
entscheidend geprägt, die man seit 3.05: Die fremde Materie kennt. Der Vulkanier
ist dabei vollkommen pazifistisch eingestellt und nicht bereit, gegen Green und seine Leute zu kämpfen.
Surak wurde in Fankreisen ziemlich berühmt und er wird auch in
Star Trek II - Der Zorn des Khan erwähnt. Dort sagt Kirks Sohn David Marcus,
dass man seine Mutter auf einen Sockel mit Newton, Einstein und Surak stellen wird.
Auch den Wegbereiter der Lebensweise der Klingonen darf man in dieser Folge kennen lernen. Kahless hat hier
seinen ersten Auftritt im Star Trek-Universum. Allerdings entspringt er hier natürlich nur der Phantasie
von Kirk und Spock. Es handelt sich also nicht um den echten Kahless. Kirk und Spock stellen sich Kahless
lediglich so vor, was sein unehrenhaftes Verhalten in dieser Episode erklärt. Kahless wird man in der
TNG-Folge 6.23: Der rechtmäßige Erbe wiedersehen. Der klingonische Führer
wurde später ebenfalls populär unter den Fans.
Interessant ist das Aufeinandertreffen von Uhura und Lincoln an Bord der Enterprise. Der Präsident bezeichnet
sie zunächst als Niggerin, entschuldigt sich jedoch dafür sofort wieder. Uhura erklärt ihm, dass die Schwarzen
im 23. Jahrhundert nicht mehr mit diesen Problemen zu kämpfen haben. Dies ist im Prinzip die logische
Fortsetzung des Kusses zwischen Kirk und Uhura in der Folge
3.10: Platons Stiefkinder. Uhura hat in dieser Folge übrigens ihren letzten
Auftritt in der Originalserie. In den letzten beiden Folgen ist sie schon nicht mehr mit von der Partie.
Auch in dieser Episode gibt es keine wiederkehrenden Gastcharaktere.
Das Drehbuch geht nicht allein auf Roddenberrys Konto. Auch Arthur Heinemann, der bereits an
3.11: Was summt denn da? und 3.20: Die Reise nach Eden
beteiligt war, schrieb an diesem Drehbuch mit.
Regie führte Herschel Daugherty, der bereits die Abschlussfolge der ersten Staffel
1.29: Spock außer Kontrolle inszenierte.
Die deutsche ZDF-Version hat es dieses Mal mit der Folge wieder nicht sonderlich gut gemeint. Es fehlen
eine ganze Menge Szenen. Außerdem wird aus Green ein Waffenschieber. Im Original hatte er auf der Erde
einen Ausrottungskrieg geführt. Zora wurde in der deutschen Version kurzerhand zum Mann Zoris transformiert.
Außerdem ist er/sie ein Giftmischer und nicht mit Experimenten am lebenden Objekt befasst gewesen. Aus
Kahless wurde kurzerhand ein Massenmörder, der es auf reiche Witwen abgesehen hat, außerdem wird er
ständig Kehless ausgeprochen. Außerdem gibt es hier und da wieder einige Kalauer, auf die
man im Deutschen offensichtlich nicht verzichten konnte.
Nachfolgend eine Auflistung der fehlenden Szenen:
- Als Spock Lincoln an Bord beamen will, registriert er zunächst nur einen Felsblock, welcher
sich dann in den Präsidenten verwandelt.
- Ein Logbucheintrag von Kirk fehlt.
- Lincoln kündigt an, dass man auf der Oberfläche einem berühmten Vulkanier begegnen werde.
- Spock erläutert, dass die Illusion von Lincoln Kirks Neugier wecken soll.
- Die Crew auf der Brücke überlegt, wie sie ihrem Außenteam helfen könnte, gegen die vier Gegner
zu gewinnen.
- Ein Logbucheintrag von Scotty fehlt.
- Ein Teil der Szene, bevor Surak zu den Friedensverhandlungen aufbricht, fehlt.
- Ein Teil der Verhandlung zwischen Surak und Green fehlt.
- Ein kleines Gespräch zwischen Kirk und Spock über Surak fehlt.
- Teile der Szene, in der Lincoln seinen Plan zur Befreiung Suraks darlegt, fehlen.
- Zum Schluss unterhalten sich Kirk und Spock darüber, wie real die fiktiven Personen
wirkten.
Der deutsche Titel klingt zwar schön, der Bezug zur Handlung ist aber unklar.
Für die DVD-Version wurden nicht nur die fehlenden Szenen restauriert, auch die Namen und Vorgeschichten von
Green, Zora und Kahless wurden neu und dieses Mal originalgetreu übersetzt. Das Steinmonster erhielt
außerdem eine neue Stimme, die besser zu seinem Erscheinungsbild passt.
Das Steinmonster wurde technisch relativ gut umgesetzt. Es wurde, wie alle Monster in TOS, von
Janos Prohaska gespielt. Ansonsten gibt es wenige Effekte zu bewundern.
"Seit es Menschen gibt" ist eine Folge mit vielen Faustkämpfen und einigen interessanten Gaststars. Alles
in allem bleibt die Folge jedoch schwach.
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