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Sternzeit: 8130,3 (Jahr 2285)
Der Kobayashi Maru Test
Admiral Kirk besucht an seinem Geburtstag seinen ehemaligen
ersten Offizier Captain Spock, welcher inzwischen Kommandant
des Trainingsschiffes Enterprise ist, auf dem Kadetten und
junge Offiziere ausgebildet werden. An diesem Tag befindet
Spock sich jedoch nicht auf der Enterprise. Eine seiner
Schülerinnen Lieutenant Saavik muss heute den sogenannten
Kobayashi Maru Test ablegen, ein Test indem Saavik in einer
Simulation als Kommandantin eines Raumschiffes in eine
ausweglose Situation gerät. Der Test soll untersuchen, wie die
neuen Offiziere mit dem Tod fertig werden. Kirk ist der einzige
Offizier der Sternenflotte, der jemals eine Lösung für den Test
präsentiert hat. Auch Lieutenant Saavik verliert in der
Simulation ihr Schiff an den Feind.
Nach Beenden der Simulation unterhält sich Kirk mit Spock.
Spock fliegt noch am selben Tag wieder zur Enterprise, die in
wenigen Tagen von Kirk inspiziert werden soll. Kirk hingegen
macht sich auf, um in sein Haus in Los Angeles zu gehen.
Am Abend kommt McCoy zu Besuch. Die beiden unterhalten sich und
McCoy ist der Meinung, dass Kirk dringend wieder ein eigenes
Kommando braucht, da ihm die Schreibtischarbeit nicht gut tut.
Khans Rückkehr
Inzwischen sucht die U.S.S. Reliant unter dem Kommando von
Captain Clark Terrell und dem ersten Offizier Commander Chekov
im Auftrag der Wissenschaftlerin Dr. Carol Marcus nach einem
geeigneten Planeten für das sogenannte Genesis Projekt. Die
Reliant befindet sich im Orbit von Ceti Alpha VI. Da man für
das Genesis-Projekt einen Planeten braucht, auf dem es nicht
einmal die geringste Form von Leben geben darf, ist die Suche
der Reliant nicht ganz einfach. Auf Ceti Alpha VI hat die
Reliant eine schwache Anzeige von Leben erhalten. Terrell und
Chekov beamen deswegen auf den Planeten um nachzusehen, um was
es sich dabei handelt. Sie landen auf einem wüstenartigen
Planeten, auf dem Leben kaum vorstellbar ist. Sie finden
trotzdem ein altes Raumschiff, welches dort offensichtlich
abgestürzt ist. Sie untersuchen das Innere des Schiffes, doch
es befindet sich niemand an Bord. Chekov findet durch eine
Aufschrift den Namen das Schiffes heraus. Es ist die S.S.
Botany Bay. Chekov gerät daraufhin in Panik und fordert Terrell
auf, das Schiff sofort wieder zu verlassen, doch als die beiden
das Schiff verlassen wollen, warten bereits einige vermummte
Gestalten auf sie.
Die beiden werden wieder ins Schiff gebracht und der Anführer
der Bewohner des Planeten entpuppt sich als Kirks alter
Widersacher Khan, der Ende des 20. Jahrhunderts genetisch
aufgebessert wurde und nach gescheitertem Versuch die Macht an
sich zu reißen mit der Botany Bay von der Erde floh. Khan wurde
zusammen mit seinen Anhängern vor 18 Jahren von Kirk auf diesen
Planeten verbannt, nachdem er versucht hatte die Enterprise zu
kapern. Kurze Zeit später explodierte jedoch der Nachbarplanet
Ceti Alpha VI, woraufhin sich die Umlaufbahn von Ceti Alpha V
verschob und sich ein Wüstenplanet daraus entwickelte. Die
Hälfte von Khans Männern inklusive seiner Frau wurde von den
letzten einheimischen Lebensformen des Planeten getötet, welche
ins Ohr eindringen und sich dann um das Hirn wickeln, bis man
langsam und qualvoll stirbt. Khan lässt zwei kleine Exemplare
der Lebensformen in Terrells und Chekovs Ohr treiben, denn
dadurch werden die beiden äußerst empfänglich für Suggestionen.
Die Inspektion der Enterprise
Inzwischen treffen Kirk, McCoy, Sulu und Uhura auf der
Enterprise ein, um die Inspektion durchzuführen. Scotty, noch
immer Chefingenieur der Enterprise stellt dem Captain seinen
Neffen vor, der zur Maschinencrew gehört. Kirk bricht die
Inspektion schnell ab und lässt stattdessen einen Testflug
durchführen.
Khans Pläne
Terrell und Chekov, die inzwischen vollständig unter Khans
Einfluss stehen, haben Khan und seine Männer an Bord genommen.
Sie haben Khan außerdem vom Genesis-Projekt erzählt. Sie
fliegen nun zum Regula 1 Labor, wo Dr. Marcus an ihrem
Genesis-Projekt arbeitet. Chekov erklärt Dr. Marcus in einem
Funkspruch, dass sie von Admiral Kirk den Befehl erhalten
haben, alle Genesis-Materialien von ihr zu übernehmen, wenn sie
auf Regula 1 eintreffen. Dr. Marcus und ihr Team, zu dem auch
ihr Sohn David Marcus gehört sind empört über diesen Befehl, da
die Sternenflotte kein Recht hat, sich in ihr
wissenschaftliches Projekt einzumischen, geschweige denn alle
Materialien an sich zu nehmen. Dr. Marcus nimmt Kontakt mit
Kirk auf, um sich den Befehl bestätigen zu lassen. Khan
versucht auf der Reliant unterdessen die Kontaktaufnahme mit
der Enterprise zu verhindern, indem er ein Störsignal sendet.
Uhura empfängt Marcus' Funkspruch trotzdem, allerdings ist er
stark gestört, und Kirk der den Funkspruch entgegen nimmt,
versteht kaum etwas. Kirk erfährt lediglich soviel, dass
irgendjemand die Genesis Daten abholen will. Kirk erhält von
der Sternenflotte den Auftrag den Fall zu untersuchen, da sich
kein anderes Schiff in der Nähe befindet. Kirk spricht sich mit
Spock ab, der freiwillig auf das Kommando der Enterprise
verzichtet und es Kirk überlässt. Die Enterprise nimmt Kurs auf
Regula 1. Bei Carol Marcus handelt es sich um eine alte
Jugendliebe von Kirk.
Genesis
Kirk klärt Spock und McCoy über das geheime Projekt Genesis
auf. Dabei handelt es sich um ein Forschungsprojekt, mit dem
man aus unbewohnbaren Monden oder Planeten, mittels
wissenschaftlicher Umformung bewohnbare Planeten machen könnte,
wenn sich das Projekt als erfolgreich erweist. Dazu wird die
Genesis-Sonde auf eine Planetenoberfläche geschossen. Die Sonde
löst daraufhin verschiedene Reaktionen in der Planetenkruste
aus, um Leben zu ermöglichen. Wird die Genesis-Sonde dort
eingesetzt, wo bereits Leben existiert, wird dort alles
vernichtet. Genesis kann deswegen als schreckliche Waffe
missbraucht werden.
Khans Rache
Die Enterprise trifft auf dem Weg nach Regula 1 auf die
Reliant. Da es sich um ein Sternenflottenschiff handelt, fährt
Kirk nicht die Schilde aus. Erst als die Reliant die Schilde
hochfährt und die Enterprise mit den Phasern erfasst, befiehlt
Kirk die Schilde hochzufahren, doch da ist es bereits zu spät.
Die Enterprise erfährt durch Khans Beschuss größere Schäden und
man hat zu wenig Energie um mit den Phasern die Schilde der
Reliant zu durchbrechen. Nun meldet sich Khan und möchte mit
Kirk die Kapitulation verhandeln. Khan will sich an Kirk
rächen, doch er sieht davon ab, die ganze Enterprise zu
zerstören, wenn sich Kirk ihm ausliefert und ihm außerdem alle
Informationen über das Genesis-Projekt gibt. Kirk tut so, als
würde er auf den Deal eingehen und die Genesis-Informationen
über den Computer abfragen. In Wirklichkeit lässt er Saavik die
Leitziffer der Reliant abrufen, mit der es möglich ist auf die
Systeme der Reliant zuzugreifen. Kirk gelingt es damit, die
Schilde der Reliant runterzufahren und lässt nun einige
Phaserschüsse abfeuern. Die Reliant wird stark beschädigt und
Khan zieht sich fürs Erste zurück. Die Enterprise nimmt wieder
Kurs auf die Regula-Station auf. Inzwischen wird der Schaden
auf der Enterprise inspiziert. Scottys Neffe Peter Preston
stirbt auf der Krankenstation. McCoy konnte nichts gegen seine
Verletzungen tun.
Regula 1
Als die Enterprise auf Regula 1 eintrifft, beamen Kirk, McCoy
und Saavik in das Labor, während Spock mit den Reparaturen
beginnt. Im Labor finden sie das wissenschaftliche Team
ermordet vor, allerdings ist Dr. Carol Marcus verschwunden.
Dafür findet das Außenteam Captain Terrell und Chekov
eingesperrt vor. Die beiden können berichten, dass Khan die
Genesis-Daten gesucht hat, als er auf Regula 1 eintraf. Er fand
sie jedoch nicht, die Datenbanken des Labors waren vollkommen
leer. Daraufhin wurde er wütend und folterte das Personal und
brachte sie schließlich um. Terrell kann außerdem berichten,
dass die Crew der Reliant von Khan auf Ceti Alpha V ausgesetzt
wurde.
Kirk kommt auf die Idee, dass Carol Marcus vielleicht mit dem
Transporter geflohen ist. Tatsächlich sind im Transporter noch
Koordinaten unter der Oberfläche des Regula Planeten
eingestellt. Bevor Kirk und sein Team mit dem Transporter zu
den Koordinaten beamen, holt Kirk von Spock die neueste
Schadensmeldung. Dieser kann berichten, dass die Enterprise für
mehrere Tage keine Hauptenergie haben wird und damit quasi
hilflos ist. Daraufhin gibt Kirk Spock den Befehl zu
verschwinden, wenn man nach einer Stunde nichts vom Außenteam
gehört hat.
In der Genesis-Höhle
Kirk und sein Team begeben sich daraufhin mit dem Transporter
zu den angegebenen Koordinaten. Sie landen in einer
unterirdischen Höhle, wo sie auch die Genesis-Sonde vorfinden.
Carols Marcus' Team hatte vor Khans Eintreffen offenbar alle
Daten in die Sonde einprogrammiert, um so mit allen gesammelten
Daten in diese Höhle fliehen zu können. Plötzlich wird das
Außenteam von zwei Mitgliedern des Wissenschaftsteams
angegriffen, die Kirk jedoch überwältigen kann. Kurze Zeit
später taucht Carol Marcus auf. Sie stellt Kirk ihrem Sohn
David vor. David ist davon überzeugt, dass Kirk es war, der
alle Mitglieder des Wissenschaftsteams umgebracht hat, doch
Carol Marcus weiß, dass dies nicht stimmt. Plötzlich bedrohen
Terrell und Chekov die anderen mit Phasern, offenbar stehen sie
noch immer unter Khans Einfluss und handeln nun in seinem
Auftrag. Terrell kontaktiert Khan und gibt ihm die Koordinaten
der Genesis-Sonde. Khan beamt diese auf die Reliant und
befiehlt Terrell daraufhin Kirk zu töten. Terrell gerät in
einen Konflikt zwischen der Loyalität der Sternenflotte
gegenüber und Khans Auftrag. Damit wird er nicht fertig. Er
tötet sich selbst mit seinem Phaser. Chekov bricht daraufhin
zusammen und die fremde Kreatur von Ceti Alpha V verlässt
Chekovs Ohr wieder. Kirk tötet die Kreatur.
Lieutenant Saavik versucht Kontakt mit der Enterprise
aufzunehmen, doch niemand antwortet. Während David Marcus McCoy
und Saavik die Ergebnisse des Genesis Projektes zeigt,
unterhalten sich Kirk und Carol Marcus. Carol bestätigt Kirks
Verdacht, dass es sich bei David um seinen Sohn handelt. Carol
Marcus zeigt nun auch Kirk die Ergebnisse ihrer Forschung.
Regula 1 ist der erste Planet, auf dem das Genesis-Projekt
angewendet wurde. In der Höhle hat sich bereits Genesis'
Wirkung gezeigt. Es hat sich dort eine Vegetation ausgebildet.
Während Kirk und sein Team darauf warten, etwas von der
Enterprise zu hören, fragt Saavik den Admiral nach seiner
Lösung beim Kobayashi Maru Test. Er gesteht, dass er damals
einfach die Simulation so umprogrammierte, dass er die Schlacht
gewinnen konnte. Saavik ist der Meinung, dass sich Kirk nie dem
Tod gestellt hat.
Kurze Zeit später nimmt Kirk Kontakt mit der Enterprise auf und
Spock beamt das Team hoch. Kirk und Spock erklären der
verwirrten Saavik, dass Spock dem Admiral bei seiner letzten
Schadensmeldung zu verstehen gab, dass er beim Ausmaß des
Schadens stark übertrieben hat, da er davon ausging, dass Khan
mithört.
Die Entscheidung im Mutara-Nebel
Khan, der tatsächlich mitgehört hat, versteht unterdessen
nicht, wie ihm die Enterprise entkommen konnte.
Die Enterprise flüchtet unter Kirks Kommando in den
Mutara-Nebel, da die Reliant immer noch schneller ist und
größere Feuerkraft besitzt. Der Nebel beeinträchtigt allerdings
die Schiffssysteme, weder die Schirme noch die Bildanzeige
funktionieren im Nebel korrekt. Chekov geht es inzwischen
wieder besser und er nimmt seinen Dienst wieder auf. Als Khan
die Enterprise wieder aufspürt, folgt er ihr in den
Mutara-Nebel. Im Nebel kommt es zum Gefecht zwischen der
Enterprise und der Reliant, bei dem Kirk seine größere
Erfahrung als Kommandant ausnutzen kann, um die Reliant
vernichtend zu schlagen. Als Kirk Khans Kapitulation fordert,
aktiviert Khan die Genesis-Sonde. David Marcus erklärt Kirk, dass
der Zünder auf 4 Minuten eingestellt war und die Druckwelle der
Detonation von Genesis alles Leben in einem großen Umkreis
zerstören wird. Die Enterprise kann nur mit Warpgeschwindigkeit
entkommen. Scotty sieht jedoch keine Möglichkeit den
Warpantrieb in so kurzer Zeit wieder in Gang zu bringen.
Spocks Opfer
Spock verlässt die Brücke und will im Maschinenraum den
Warpantrieb von Hand reparieren. McCoy hält ihn auf, da die
Strahlung Spock töten würde, doch Spock überwältigt McCoy mit
seinem Nackengriff und macht sich an die Reparatur. Kurz vor
der Detonation von Genesis aktiviert Spock den Warpantrieb und
die Enterprise entkommt. Spocks Körper war jedoch zu lange der
Strahlung des Warpantriebs ausgesetzt, er stirbt. Im
Maschinenraum nimmt Kirk Abschied von seinem Freund.
Spocks Leiche wird in einem Torpedogehäuse auf den
Genesis-Planeten geschossen. Während die Enterprise zuerst nach
Ceti Alpha V fliegt um die Crew der Reliant aufzunehmen und
dann ins Raumdock zurückkehrt, entschuldigt sich David Marcus
bei seinem Vater für seine falschen Beschuldigungen.
Erste Planungen
1979 hatte Star Trek - Der Film zwar ein
einigermaßen passables Ergebnis eingespielt, unter den Fans,
wie unter den Kritikern war der Film allerdings nicht
sonderlich gut angekommen. Auch Paramount war unzufrieden mit
dem ersten Star Trek Film. Trotzdem entschied man sich bei
Paramount für eine Fortsetzung. Dieses Mal wurde nicht
Gene Roddenberry engagiert, stattdessen übernahm Harve Bennett,
ein relativ neuer Mitarbeiter der TV-Abteilung von Paramount,
Ende 1980 die Aufgabe "Star Trek II" zu entwickeln. Bennett
hatte viel Erfahrung im TV-Geschäft und konnte bereits einige
Erfolge vorweisen, arbeitete jedoch zum ersten Mal für das
Kino.
Vor allen anderen Kritikpunkten hatte der Vorgänger Star Trek - The Motion Picture viel zu viel
Geld gekostet. Wären die Einspielergebnisse nicht so positiv
ausgefallen, wie geschehen, hätte der erste Star Trek Kinofilm
leicht zu einem finanziellen Desaster für Paramount werden
können. Um eine Wiederholung zu vermeiden, wurde Bennett von
Anfang an die Auflage gemacht, mit dem knappen Budget von 10
Millionen Dollar auszukommen.
Da Bennett keinerlei Bezug zu Star Trek hatte, schaute er sich
zunächst die Serie und den ersten Film komplett an. Bennett
wurde schnell klar, dass das Triumvirat Kirk-Spock-McCoy das
Aushängeschild der Serie war. So sollte sich auch "Star Trek
II" hauptsächlich mit diesen drei Charakteren befassen.
Außerdem entschied sich Bennett dafür, den zweiten Film als
eine Fortsetzung von 1.22: Der
schlafende Tiger anzulegen.
Vorbereitungen für einen neuen Film
Als Drehbuchautor entschied sich Bennett für Jack B. Sowards,
der bisher vor allem Fernsehfilme geschrieben hatte. Ein
Mitarbeiter der künstlerischen Abteilung von Paramount brachte
die beiden außerdem auf das Genesis-Handlungselement, welches
zunächst als gute Idee mit in die Planungen einfloss, jedoch
nur schwer mit den anderen Handlungselementen in Einklang
gebracht werden konnte. Sowards und Bennett arbeiteten
zusammen, um erste Versionen des Drehbuchs zu verfassen.
Auf Seiten der Produktion machte Bennett einen alten Freund von
der Filmschule, Robert Sallin, zu seinem Assistenten. Während
sich Bennett primär um die kreative Arbeit kümmerte, bestand
Sallins Aufgabe darin alle Produktionsangelegenheiten zu regeln
und das Budget nicht zu überschreiten. Sallin kümmerte sich
während der Dreharbeiten außerdem um die Koordination der
Special Effects.
Man verbrachte einige Zeit damit einen Regisseur für den Film
aufzutreiben. Nachdem man eine Liste wünschenswerter Kandidaten
abgearbeitet hatte, sich jedoch kein Regisseur gefunden hatte,
schlug Karen Moore, eine Freundin von Harve Bennett, welche eine
führende Position bei Paramount inne hatte, Nicholas Meyer als
Regisseur vor. Bennett war sofort begeistert, da er Meyers
Arbeit sehr gut fand. Meyer gehörte damals zu den jungen,
aufstrebenden Autoren und Regisseuren Hollywoods. Er hatte bisher
lediglich einen Film gedreht, war allerdings für sein Drehbuch
zum Sherlock Holmes Film "The Seven Per Cent Solution" bereits
für einen Oscar nominiert worden und hatte sich damit schon
einen Namen gemacht. Meyer war außerdem mit Hauptdarsteller
William Shatner befreundet und bot sich somit als Regisseur an.
Meyer hätte eigentlich lieber Drehbücher für Paramount
beigesteuert, doch machte man ihm klar, dass seine Chancen ein
Drehbuch zu verkaufen viel größer wären, hätte er mit "Star
Trek II" einen erfolgreichen Film inszeniert. Meyer sagte
schließlich zu, die Regie zu übernehmen.
Wie bereits beim Vorgänger-Film machte auch dieses Mal das
Drehbuch Schwierigkeiten. Es waren allerdings weniger die Egos
der Autoren, als das Drehbuch an sich, welches diese Probleme
verursachte. Bennett und Sowards hatten etliche
Drehbuchentwürfe geschrieben, konnten die verschiedenen
Handlungselemente jedoch nicht vernünftig miteinander
verknüpfen. Da der Drehbeginn bereits feststand und die
Produktion damit unter Zeitdruck geriet, übernahm Meyer
kurzerhand die Aufgabe des Autors und fertigte aus den ersten
Entwürfen innerhalb von nur 12 Tagen ein fertigs Skript an.
Zuvor hatte er mit Bennett zusammen eine Liste gemacht, welche
Elemente der bisherigen Drehbuchentwürfe man besonders mochte
und auch im späteren Film haben wollte. In Meyers Fassung
gingen auch Vorschläge von Shatner und Nimoy ein.
Die Darsteller
Die Darsteller waren zunächst nur schwer für einen weiteren
Film zu motivieren, da sich alle in Bezug auf die schlechte
Qualität des ersten Teils einig waren. Nachdem sie jedoch
Meyers erste Drehbuch-Überarbeitungen bekamen, waren alle
positiv überrascht und unterschrieben ihre Verträge. Das
Drehbuch war natürlich extrem abhängig von Ricardo Montalbans
Bereitschaft die Rolle von Khan nach seinem Auftritt in der
Originalserie noch einmal zu spielen, da der Film mit einem
anderen Darsteller in dieser Rolle wohl kaum denkbar gewesen
wäre. Gemessen daran, wie wichtig Montalban also für die
Produktion war, wurde erstaunlich spät in Erfahrung gebracht,
ob von Montalbans Seite überhaupt Interesse bestand.
Erfreulicherweise stellte sich jedoch heraus, dass Montalban
nach einigen Jahren in der Serie "Fantasy Island" gerne wieder
fürs Kino arbeiten würde.
Für die Rolle von Saavik wurde Kirstie Alley engagiert, nachdem
Kim Catrall, die eigentliche Wunschkandidatin (sie spielte
später Lieutenant Valeris in Star Trek VI
- Das unentdeckte Land) keine Zeit hatte.
Auch ohne Majel Barrett als Christine Chapel und Grace Lee
Whitney als Janice Rand zeigten die Produzenten bei den
Nebendarstellern Liebe zum Detail, als sie für die Rolle des
Kommunikationsoffiziers auf der Reliant die Serien-Nebenrolle
von John Winston wieder aufleben ließen, der damit zum 12. Mal
in seine Rolle als Offizier Kyle schlüpfen durfte.
Spocks Tod
Waren die Verträge fast aller Darsteller ohne große Probleme
unterzeichnet worden, machte wie so oft Leonard Nimoys Vertrag
Schwierigkeiten. Nimoy war der Meinung, die Spock-Figur sei
ausreichend ausgereizt und wollte eigentlich nicht mehr
mitmachen. Harve Bennett schlug Nimoy daraufhin vor, Spock im
Film sterben zu lassen und Nimoy hatte also die Möglichkeit
Spock mit diesem Film einen würdigen Abschluss zu geben. Nimoys
Interesse stieg, jedoch war er unzufrieden über die ersten
Drehbuchentwürfe die man ihm zeigte. Spocks Tod war hier noch
relativ am Anfang des Films geplant, rückte allerdings später
weiter nach hinten und geschah am Ende tatsächlich erst kurz
vor dem Abspann. Nach Meyers Überarbeitungen des Drehbuchs war
Nimoy jedoch bereit seinen Vertrag für "Star Trek II" zu
unterschreiben.
Trotz höchster Geheimhaltung bekam die Öffentlichkeit noch vor
Drehbeginn Wind von Spocks Tod. Die Fans reagierten wie
erwartet und protestierten lauthals, was jedoch nichts an
seinem Tod im Drehbuch änderte.
Allerdings fügte Bennett in die endgültige Fassung des
Drehbuchs einige Hinweise auf eine eventuelle Fortsetzung ein,
um die Fans etwas ruhiger zu stimmen. Außerdem hatte Bennett
während der Dreharbeiten bemerkt, dass Nimoy die Arbeit Spaß
machte und konnte sich deswegen nicht mit dem Gedanken
anfreunden der Spock-Figur keine Möglichkeit zur Wiederkehr zu
geben. Es gab allerdings noch keinerlei konkrete Pläne für
einen dritten Teil der Reihe und niemand hätte wirklich
geglaubt, dass Nimoy noch einmal mitmachen würde. Obwohl Nimoy
damals die Spock-Rolle endgültig an den Nagel hängen wollte,
war er für das Einfügen eines Hinweises auf eine evtl.
Fortsetzung. Nimoy war es auch, der die entscheidende Textzeile
"Remember" vorschlug, die Spock bei seiner
Gedankenverschmelzung mit McCoy sagen sollte. Dieses "Remember"
war einerseits ein guter Ansatzpunkt für eine Fortsetzung, ließ
dieser eventuellen Fortsetzung gleichzeitig aber alle
Möglichkeiten und drängte diese nicht in eine bestimmte
Richtung.
Wie William Shatner in mehreren Interviews zugab, glaubt er
noch heute daran, dass Spocks Ausstiegs-Pläne von Anfang an ein
abgekartetes Spiel waren, um Nimoys Verhandlungsposition für
die Gage zu verbessern. Er ist außerdem davon überzeugt, dass
Bennett und Nimoy bereits bei der Produktion des zweiten Films
wussten, dass es eine Fortsetzung geben würde.
Nicholas Meyer spielte unterdessen nach Bekanntwerden von
Spocks Tod mit der Erwartungshaltung der Kinobesucher, als er
zu Beginn des Films eine weitere Szene einfügte, in der Spock
theatralisch das Zeitliche segnet, das Ganze sich am Ende
jedoch alles nur als Simulation herausstellt. Die eigentliche
Sterbeszene selbst am Ende des Films wurde größtenteils von
Shatner und Nimoy selbst ausgearbeitet.
Gene Roddenberry
Gene Roddenberry wurde von Anfang an komplett aus allen
Produktionsangelegenheiten rausgehalten. Paramount machte ihn
für den Star Trek 1-Fehlschlag verantwortlich. Roddenberry
reichte bereits 1980, vor Beginn von Bennetts Vorbereitungen
ein eigenes Drehbuch für "Star Trek II" ein. Paramount zeigte
sich jedoch wenig begeistert und lehnte es ab.
Roddenberry wurde später als Berater in den Credits erwähnt. Er
wurde während der Produktion mit den jeweils aktuellen
Drehbuchversionen versorgt und schickte sowohl Bennett, als
auch Meyer seine Kommentare und Meinungen zu, allerdings hatte
Paramount das Produktionsteam angewiesen, Roddenberrys
Vorschläge und Kritikpunkte einfach zu ignorieren.
Laut Harve Bennetts Aussage, war Roddenberry unzufrieden mit
dem gesamten Drehbuch, vor allem aber mit Spocks Tod. Bennett
vermutete später, dass Roddenberry selbst dafür gesorgt hatte,
dass die Presse von Spocks geplantem Tod erfuhr.
Die Dreharbeiten
Die Kulissen des ersten Films waren noch vorhanden, jedoch
wurden sie stark umgebaut, vor allem die Brücke ist kaum wieder
zu erkennen. Die Reliant Brücke ist eine leicht veränderte Form
der Enterprise-Brücken-Kulisse.
Die Dreharbeiten begannen im November 1981 mit den Szenen auf
der Reliant und Ceti Alpha V und wurden mit den Szenen in Kirks
Wohnung in San Francisco beendet. Die Dreharbeiten selbst zogen
sich bei diesem Film bei weitem nicht so lange hin, wie beim
Vorgänger. Nach nur 43 Drehtagen war man bereits im Februar
fertig.
Der Grund warum sich Khan und Kirk im Film nie gegenüberstehen,
sondern der Kampf zwischen den beiden durch den Kampf zwischen
den Enterprise und der Reliant ersetzt wird, ist das knappe
Budget. Autor Jack B. Sowards hatte einen umfangreichen,
aufwändigen Teil geschrieben, in dem Khan und Kirk wirklich
aufeinander treffen, doch das Geld reichte einfach nicht, um
diese Sequenz zu verwirklichen. Somit ist "Star Trek II" wohl
einer der ganz wenigen Filme, in dem Protagonist und Antagonist
keine einzige gemeinsame Szene haben.
Die Nachproduktion
Nicholas Meyer begann bereits während der Dreharbeiten, vor
allem abends und an den Wochenenden damit die bereits gedrehten
Szenen zu schneiden, er wollte mit dem Schnitt des Film nicht
unter Zeitdruck geraten, wie sein Vorgänger Robert Wise.
Nicholas Meyers endgültige Filmversion wurde dann später noch
um einige Szenen gekürzt.
Die Special Effects machten dieses Mal weit weniger Probleme,
als beim ersten Film. George Lucas' Firma ILM lieferte gute
Arbeit und das auch noch pünktlich.
Nachdem der Film fertig war, gab es wie üblich erste
Testaufführungen. Es stellte sich heraus, dass das Ende zu
düster wirkte, also wurde die letzte Szene mit etwas
abgeänderten Dialogen noch einmal gedreht. Auch die
abschließenden Aufnahmen von Spocks Sarg auf dem
Genesis-Planeten entstanden nachträglich. Alles in allem hatte
der Film letztendlich 11 Millionen Dollar gekostet, für einen
Science Fiction Film praktisch nichts. Dagegen verzeichnete der
Film in Amerika sehr gute Einnahmen an den Kinokassen.
Paramount war trotz eines schwachen Einspielergebnisses im
Ausland zufrieden. Der Weg für weitere Fortsetzungen war
geebnet.
Bezüge zur Originalserie
"Star Trek II - Der Zorn des Khan" basiert auf der TOS-Folge
1.22: Der schlafende Tiger.
In dieser Folge stößt die Enterprise auf die im All treibende
S.S. Botany Bay. Kirk weckt Khan und seine Leute aus dem
Kälteschlaf auf. Khan versucht die Macht über die Enterprise an
sich zu reißen, doch Kirk kann das Schiff zurückerobern und
setzt Khan und seine Leute nach einer Gerichtsverhandlung auf
dem Planeten Ceti Alpha V aus. Bei Khans Frau, von der im Film
die Rede ist, handelt es sich um Lieutenant Marla McGivers,
welche sich in besagter Episode in Khan verliebt und mit ihm
ins Exil geht. Seit dem letzten Zusammentreffen mit Khan sind
18 Jahre vergangen, nicht 15, wie Khan behauptet. 1.22: Der schlafende Tiger ist damit
die einzige Folge der Originalserie, zu der es eine echte
Fortsetzung mit der TOS-Crew gibt.
Der Nachfolger-Film Star Trek III - Auf der
Suche nach Mr. Spock schließt unmittelbar an die Ereignisse
aus diesem Film an. Sogar die Schäden am Rumpf der Enterprise
aus der Schlacht mit Khan sind in diesem Film noch zu sehen.
In "Star Trek II" wird Surak, der Begründer der vulkanischen
Philosophie erwähnt. Surak sah man in der TOS-Folge 3.22: Seit es Menschen gibt.
Star Trek Into Darkness ist in weiten
Teilen ein Remake von "Star Trek II".
Die Charaktere
Auch der zweite Kinofilm vereint die komplette Crew der
Originalserie, allerdings fehlen die Nebencharaktere Christine
Chapel und Janice Rand. Star Trek II spielt im Jahr 2285,
während der Vorgänger 2271 spielte, es sind also 14 Jahre seit
den Geschehnissen um die V'ger Sonde vergangen.
Während Kirk weiterhin Admiral und McCoy weiterhin Commander
ist, wurde Spock inzwischen zum Captain befördert. Er
kommandiert die Enterprise auf den Trainingsmissionen mit
seiner Kadetten-Crew. Auch Scotty erhielt inzwischen eine
Beförderung zum Commander. Sulu und Uhura haben weiterhin den
Rang eines Lieutenant Commander, während Chekov gleich einen
Rang übersprungen hat und nun Commander und erster Offizier der
Reliant ist.
Auch Nebencharakter Kyle, welcher in 11 TOS-Episoden mitspielte
und von John Winston verkörpert wird, hat einen erneuten
Auftritt in Star Trek. Kyle wurde inzwischen zum Commander
befördert und er versieht seinen Dienst an Bord der U.S.S.
Reliant als Kommunikationsoffizier. Es ist Kyles letzter
Auftritt in Star Trek.
Mit Merritt Butrick in der Rolle von Kirks Sohn David Marcus
gibt es in Star Trek III - Auf der Suche nach
Mr. Spock ein Wiedersehen.
Lieutenant Saavik sieht man noch zweimal, in den Filmen Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock
und Star Trek IV - Zurück in die
Gegenwart. Sie wird in diesen beiden Filmen allerdings von
Robin Curtis gespielt.
Die Darsteller
Während Ricardo Montalban seine Rolle aus der TOS-Episode 1.22:
Der schlafende Tiger erneut
spielte, wurde der Darsteller für Khans Anhänger Joachim
ausgetauscht. Hatte in der Originalserie noch Mark Tobin diese
Rolle, wurde Joachim nun von Judson Scott gespielt. Judson
Scott und Merritt Buttrick, welcher Kirks Sohn David spielt,
standen noch einmal gemeinsam für Star Trek vor der Kamera und
zwar in der TNG-Episode 1.22: Die
Seuche. Butrick spielte dort T'Jon, Scott übernahm die
Rolle von Sobi. Judson Scott spielt außerdem Commander Rekar in
der Voyager-Episode 4.14: Flaschenpost.
Paul Winfield, hier als Captain Clark Terrell zu sehen, spielt
in der TNG-Episode 5.02: Darmok die Rolle des Captain
Dathon.
John Vargas, welcher hier Jedda spielt, tritt als Tau in der
Voyager-Episode 4.11: Apropos
Fliegen auf.
Teresa E. Victor, im englischen Original des Films als
Brückenstimme zu hören, spielt auch Usher in Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart.
Hinter den Kulissen
Erstmals für Star Trek tätig war Produzent Harve Bennett. Er
produzierte in den nächsten Jahren auch die Kinofilme III, IV
und V. Er schrieb außerdem das Drehbuch zu Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock
und war bei Star Trek IV - Zurück in die
Gegenwart am Drehbuch beteiligt. Bei Star
Trek V - Am Rande des Universums lieferte er die Story zum
Drehbuch.
Der 6. Kinofilm Star Trek VI - Das unentdeckte
Land wurde ebenfalls von Nicholas Meyer inszeniert. Meyer
war außerdem bei besagtem Film und bei Star
Trek IV - Zurück in die Gegenwart am Drehbuch beteiligt.
Für "Star Trek II" wollte Nicholas Meyer zunächst den Titel "The
undiscovered Country" haben, konnte sich damit jedoch nicht
durchsetzen. Der Titel wurde Jahre später für das 6.
Kinoabenteuer der Enterprise wieder aufgegriffen.
Änderungen
07.10.2014: Wir hatten Khans Namen als "Khan Noonian Singh" angegeben, korrekt ist aber
laut zahlreichen Quellen "Khan Noonien Singh" mit "e".
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