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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 45047,2
Die Enterprise soll sich mit einem Schiff der
"Kinder von Tamar" treffen, einer wenig
bekannten Spezies, mit der es bisher nur vereinzelte
Treffen gab, die aber friedlich zu sein scheint.
Jedoch ist es bisher nicht gelungen, mit ihnen
vernünftig zu kommunizieren. Als man auf eines ihrer
Schiffe trifft, steht auch Picard vor der
unangenehmen Situation, nicht zu wissen, was sie
wollen, doch Deanna spürt nur gute Absichten von den
Fremden, die zwar mittels Universalübersetzer in
verständlichen Worten sprechen, deren Zusammenhang
aber keinen Sinn zu machen scheint. Nach einem Disput
zwischen dem Captain der Tamarianer und einem seiner
Offiziere werden der Captain und Picard plötzlich
auf einen nahen Planeten gebeamt. Riker will Picard
zurückbeamen lassen, doch vom fremden Schiff wird
ein Streuungsfeld initiiert, das Beamen und
Kommunikation fast unmöglich macht. Da Riker die
Situation noch nicht einschätzen kann und es ihm
nicht gelingt, die Pläne der Tamarianer zu
ergründen, lässt er zunächst nur Worf mit einem
Shuttle zu dem Planeten starten, in der Hoffnung, die
Tamarianer greifen es nicht an. Doch er täuscht
sich: Sie versetzen dem Shuttle einen perfekt
gezielten Schuss, der den Antrieb beschädigt und
eine Rückkehr vom Planeten unmöglich machen würde.
Also ruft Riker Worf zurück, bevor es zu spät ist.
Stattdessen setzt er Geordi darauf an, durch das Feld
zu beamen, was allerdings einen Tag für die
Modifikationen erfordert, und befiehlt Data, einen
Weg zum Kommunizieren mit den Tamarianern zu finden.
Indes sieht sich Picard dem fremden Captain
gegenüber, der ihm ein Messer in die Hand drückt
und immer fort in unverständlichen Sätzen redet.
Scheinbar hat er nicht vor, mit Picard zu kämpfen.
Als es Picard am Abend nicht gelingt, ein Lagerfeuer
zu entzünden, gibt ihm der Fremde, der mehr Erfolg
hatte, einen brennenden Scheit, und Picard beginnt,
die Sprache zu verstehen, die offensichtlich aus
Metaphern besteht und sich auf Beispiele aus der
Kultur der Tamarianer bezieht.
Data und Troi haben mittlerweile Ähnliches
festgestellt. In der Aufzeichnung der Gespräche
zwischen Picard und dem fremden Captain fielen unter
anderem die Worte "Darmok" und
"Tanagra", die beide mit der Kultur des
Planeten Shantil III zusammenhängen. Die beiden
verstehen jetzt, wie die Tamarianer sich
verständigen, können jedoch nicht antworten, weil
sie die Kultur und damit die Vokabeln nicht kennen;
gewissermaßen verstehen sie nur die Grammatik.
Am
nächsten Morgen durchsucht Picard die Sachen des
anderen Captains und entdeckt eine Art Logbuch. Als
der andere erregt ankommt und auf Picard einredet,
versteht dieser noch ein wenig mehr. Aber dann
ertönt ein merkwürdiges Geräusch aus der Ferne,
und eine nicht näher zu identifizierende,
bestialisch aussehende Gestalt, die immer wieder
unsichtbar wird und an anderer Stelle wieder
auftaucht, nähert sich den beiden. Picard begreift,
dass er mit dem Fremden zusammenarbeiten muss, um die
Bestie zu besiegen, doch der Feind ist übermächtig.
Gerade als er sich den Tamarianer vornimmt, versucht
die Enterprise, wo die Modifikationen abgeschlossen
sind, Picard hochzubeamen, so dass er dem Tamarianer
nicht helfen kann. Der Transport schlägt fehl, aber
die Bestie ist verschwunden und der fremde Captain
schwer verletzt.
Ein weiterer Abend bricht herein, an dem Picard und
der Tamarianer sich schon fast unterhalten können;
zwar braucht jeder Satz einige Zeit, bis er Picard
klar ist, aber er versteht das meiste.
Riker lässt währenddessen die Phaser vorbereiten,
um gezielt den Streufeldgenerator der Fremden
auszuschalten, ohne ihnen mehr Schaden als nötig
zuzufügen - auf der einen Seite muss er für die
Sicherheit des Captains sorgen, auf der anderen Seite
will er keinen Krieg auslösen.
Am nächsten Morgen
ist der Tamarianer verstorben, und die Bestie kommt
wieder. Auch die Enterprise registriert das, und
Riker bleibt keine Wahl: Er lässt das Feuer
eröffnen und Picard hochbeamen, als das
Streuungsfeld zusammenbricht. Die Tamarianer erwidern
sofort das Feuer und versetzen der Enterprise schwere
Treffer, so dass die Schilde zusammenbrechen. Im
letzten Moment kommt Picard auf die Brücke und
lässt einen Kanal öffnen. Mit seinen neu erworbenen
Sprachfertigkeiten erklärt er den Tamarianern, was
vorgefallen ist. Außerdem übermittelt er ihnen das
Logbuch ihres Captains, in dem verzeichnet ist, dass
Picard kein Feind ist. Sie begreifen das, stellen das
Feuer ein und ziehen sich zurück.
Picard ist
fasziniert vom Captain der Tamarianer, der ihrer
beider Leben riskierte, damit sie gemeinsam der
Gefahr ins Auge sehen und dadurch Gemeinsamkeiten
erkennen und eine gemeinsame Kommunikation erlernen
sollten - was ja auch letztendlich geklappt hat. Als
er gefragt wird, ob die Tamarianer neue Freunde sind,
erwidert er: "Auf jeden Fall sind sie keine
neuen Feinde."
Bewertung
Bei "Darmok" dreht sich alles um Verstehen und
verstanden werden; vom ersten Treffen an machen die
Kommunikationsprobleme die Lage komplizierter, als
sie eigentlich ist. Am Handeln Rikers wird
verdeutlicht, wie schnell Missverständnisse einen
Krieg auslösen können: Sein Angriff auf die
Tamarianer hätte beinahe in der Zerstörung der
Enterprise gemündet. Dazu haben die Tamarianer
natürlich auch ihren Beitrag geleistet, indem sie
erst Captain Picard gegen seinen Willen auf den
Planeten transportierten, das Beamen verhinderten und
dann sogar das Shuttle beschossen. Andererseits ist
klar, dass sie ihrerseits nicht wissen, was die
Enterprise vorhat, so dass sich der Captain dazu
entschloss, mit Picard auf den Planeten zu gehen und
gegen die Bestie anzutreten. Eine ähnliche Handlung
ist in seiner Kultur von einem Mann namens Darmok
begangen worden (daher der Titel der Episode), und da
er in Metaphern spricht, bezog er sich Picard
gegenüber mehrfach darauf.
Picards langsames Verständnis ist interessant und
größtenteils glaubwürdig dargestellt. Man fragt
sich aber, weshalb der Tamarianer nicht versucht,
Picards Sprache zu verstehen.
Insgesamt wirkt die Episode ein wenig konstruiert,
überzeugt aber durch die interessante Handlung.
Interessant: In dieser Episode ist erstmals Ashley Judd als
Fähnrich Robin Lefler zu sehen, die sich in
"Gefährliche Spielsucht"
mit Wesley anfreundet.
Ebenfalls interessant ist der Bezug auf das
Gilgamesch-Epos,
auf das unser Redakteur Burkhard Wallner hinweist:
Picard erzählt dem sterbenden Tamarianer davon und dieser versteht ihn
dadurch sogar. Die Geschichte ist ohnehin sozusagen ein Drehbuch-Pate.
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