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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 45076,3
Die Föderationskolonie auf Solarion IV nahe der
cardassianischen Grenze wurde angegriffen. Allem
Anschein nach tragen bajoranische Terroristen dafür
die Verantwortung. Admiral Kennelly von der
Sternenflotte setzt die Enterprise darauf an, den
verantwortlichen Führer, Orta, aufzuspüren und ihn
von weiteren Terrorakten abzuhalten. Dazu wird
Fähnrich Ro Laren der Enterprise zugeteilt, womit
Picard gar nicht einverstanden ist: Die Bajoranerin
trägt die Verantwortung für den Tod von acht
Mitgliedern eines Außenteams und saß bis zur
Reaktivierung durch den Admiral im Gefängnis. Der
Admiral meint, sie wäre für die bevorstehende
Mission überaus wertvoll, und Picard beugt sich der
Entscheidung.
Schon
bei ihrer Ankunft wird Ro von Picard und Riker
klargemacht, dass man mit ihrer Anwesenheit nicht
einverstanden ist, woraufhin sie erwidert, dass es
ihr ähnlich geht, doch sie zieht eine Mission auf
der Enterprise dem Gefängnis vor. Zudem erläutert
sie, dass bei den Bajoranern zunächst der
Familienname genannt wird, dann der Vorname, so dass
sie also nicht Fähnrich Laren heißt, wie Picard
dachte, sondern korrekterweise als Fähnrich Ro
angesprochen werden muss.
Bei der nächsten Besprechung empfiehlt sie Picard,
sich an Keeve Falor auf Valo II zu wenden, um über
ihn Kontakt zu Orta herzustellen. In dem
heruntergekommenen Camp dort bietet Picard dem
Vertreter der Bajoraner, die vor den Cardassianern,
von denen ihr Heimatplanet vor 40 Jahren angegriffen
wurde, geflüchtet sind, nach einem Gespräch Decken
und die wichtigsten Versorgungsgüter an, um
zumindest fürs Erste über die Runden zu kommen.
Keeve revanchiert sich, indem er ein Treffen zwischen
Picard und Orta auf dem Mond eines nahen Planeten
arrangiert.
Abends
wird Guinan im Zehn Vorne auf Laren aufmerksam und
freundet sich mit der Außenseiterin an. Als Ro
danach in ihr Quartier geht, erhält sie eine
Subraumnachricht von Adm. Kennelly, der von ihr
wissen will, ob ihr Plan funktioniert, was sie
bestätigen kann.
Als Picard mit einem Außenteam am nächsten Tag
herunterbeamen will, stellt er fest, dass Ro bereits
auf dem Mond ist. Er lässt sich an dieselben
Koordinaten beamen und wird von einigen Bewaffneten
in Empfang genommen; Orta kommt gleich darauf zu ihm,
begleitet von Ro. Er erklärt, dass er nicht für den
Angriff auf Solarion IV verantwortlich war, obwohl er
diverse andere Anschläge gesteht. Er vermutet, dass
Picard nur benutzt wird, um ihn aufzuspüren. Picard
ist sich dessen nicht sicher und kehrt zunächst
zurück auf die Enterprise, wo er Ro unter Arrest
stellt, weil sie ohne Erlaubnis das Schiff verlassen
hatte.
Guinan erfährt von dem Arrest und besucht Ro. Ro
spricht sich bei ihr aus, und Guinan geht mit ihr zu
Picard, der auf Guinans Rat eingeht und Ro erst
einmal zuhört, bevor er sie wegen Verstoßes gegen
den Arrest zurechtweist. Ro berichtet, dass der
Admiral mit ihr eine Absprache getroffen hat: Sie
sollte in seinem Namen Orta das Angebot unterbreiten,
ihm Waffen von der Sternenflotte zu organisieren,
wenn er dafür die Angriffe auf Föderationskolonien
einstellt. Picard will zunächst nicht wahrhaben,
dass der Admiral Terroristen mit Waffen beliefern
würde, doch die Indizien sprechen für sich.
Außerdem hat Ro Orta das Angebot nicht unterbreitet,
weshalb Picard sie für loyal hält. Zusammen mit
Orta will er mit einer List die Verschwörung
aufdecken.
Am nächsten Tag berichtet er dem Admiral, dass er
eine Übereinkunft mit Orta treffen konnte und ihn
und sein Gefolge, die sich auf einem Frachter
befinden, nach Valo II eskortieren wird.
Die Route führt nah an der cardassianischen Grenze
vorbei. Schon bald kommen zwei cardassianische
Kriegsschiffe näher. Deren Führer, Gul Dulak,
meint, er hätte das Recht, die Grenze zu überqueren
und die bajoranischen Terroristen zu vernichten, da
sie Feinde seines Reiches sind und die Föderation
sich nicht in interne Konflikte einzumischen hat. Er
gibt Picard eine Stunde zum Rückzug. Da meldet sich
erneut der Admiral und fragt nach dem Stand der
Dinge. Picard berichtet, und der Admiral meint, man
müsste in jedem Fall das Abkommen mit den
Cardassianern achten und nötigenfalls das Leben der
Terroristen opfern, um einen größeren Konflikt zu
vermeiden. Doch Picard erzählt Kennelly auch, was er
über dessen geplanten Deal mit Orta und die
Benutzung Ros weiß. Der Admiral ist wenig erfreut
und möchte das Thema erst beim nächsten Treffen auf
der Sternbasis wieder ansprechen. Zunächst befiehlt
er Picard den Rückzug.
Picard tut, wie ihm geheißen, und die cardassianer
zerstören den Frachter. Als der Admiral wissen will,
ob es Überlebende gibt, erklärt Picard, dass
niemand auf dem Schiff war: Es wurde ferngesteuert,
und Orta befindet sich nach wie vor in Sicherheit.
Auf diese Weise konnte er den Admiral überführen.
Der reagiert mit Unverständnis, bis Picard ihm sagt,
dass Orta den Angriff auf die Föderationskolonie
nicht durchgeführt haben kann, da seine Schiffe
dafür viel zu alt sind. Höchstwahrscheinlich haben
die Cardassianer das alles eingefädelt, um dafür zu
sorgen, dass die Föderation den Terroristen für sie
aufspürt, so dass sie ihn dann abfangen konnten. Der
Admiral war offensichtlich der richtige
Ansprechpartner für sie, da er ihre List nicht
durchschaut hat - im Gegensatz zu Picard.
Als der Captain noch
einmal mit Ro das Camp besucht, schlägt er ihr vor,
ihren Dienst bei der Sternenflotte fortzusetzen, da
er sie für einen guten Offizier hält. Sie willigt
schließlich ein. Ihre einzige Bedingung ist, dass
sie ihren traditionellen bajoranischen Ohrschmuck
wieder tragen darf, den sie beim Betreten der
Enterprise abnehmen musste. Damit ist Picard
einverstanden, und die beiden lassen sich an Bord
beamen.
Bewertung
Nachdem die Cardassianer bereits in
"Der Rachefeldzug"
bei TNG eingeführt wurden, kommen nun mit
"Fähnrich Ro" auch die Bajoraner ins
Spiel, die von den Cardassianern lange unterdrückt
wurden. Da sich die Cardassianer bald von Bajor
zurückziehen und nach einem langen Krieg mit der
Föderation mit ihr Frieden geschlossen haben,
gewinnen die Bajoraner, deren Kultur viel älter ist
als die menschliche, zunehmend an Bedeutung. Bei TNG
wird verschiedentlich darauf eingegangen, vor allem
bildet dies den Grundstein für DS9.
Michelle
Forbes stellt Ro Laren vielschichtig und glaubwürdig
dar und verleiht der Rolle damit einen guten
Hintergrund. Am Beispiel Picards wird verdeutlicht,
wie man starke Vorurteile abbauen kann, da er Ro
zunächst nicht auf seinem Schiff haben will, zum
Ende der Episode sind die beiden dann aber Freunde.
Sehr interessant ist auch Guinan, die Ro Mut macht
und sich mit ihr anfreundet, während niemand anders
mit ihr zu tun haben will, nicht einmal Geordi, der
ja normalerweise recht offen ist. Guinan ist hier
nicht nur angenehmer Bestandteil der Episode, wie sie
es sonst meist ist, sondern übernimmt bei der
Bewertung Ros eine entscheidende Rolle, indem sie ihr
gutes Verhältnis zu Picard einsetzt, der Ro sonst
gar nicht zugehört und nicht von der Verschwörung
erfahren hätte. Sicherlich trägt auch diese
Erkenntnis dazu bei, dass er merkt, sich in Ro
zunächst getäuscht zu haben.
Nebenbei
wird auch wieder die Oberste Direktive angezweifelt.
Keeve fragt Picard, ob es gerecht sei, einem
unterdrückten Volk nicht beizustehen, weil vor
langer Zeit jemand auf einer Karte eine Grenze
eingetragen hat, deren Verlauf dazu führt, dass die
Föderation beschließt, es handele sich um einen
internen Konflikt. Picards ausweichende Antwort: Er
sei nicht da, um sich über die Prinzipien der
Föderation zu unterhalten.
Mit Adm. Kennelly wird verdeutlicht, dass auch
innerhalb der Föderation nicht alle einer Meinung
sein müssen: Kennelly ergriff die Initiative, um die
Föderation zu schützen, doch wählte er dabei den
falschen Weg und war eigentlich nur ein Lakai der
Cardassianer. Seine Rolle ähnelt der von Admiral
Dougherty im neunten Kinofilm,
Der Aufstand.
Durch die Darsteller und die solide Handlung ist "Fähnrich Ro"
eine überaus wertvolle Episode, der es aber wegen der vielen Dialoge an
Geschwindigkeit und Spannung mangelt. Das geschickt eingefädelte und
zunächst unerwartete Ende entschädigt dafür nicht ausreichend, so dass
die Spannung insgesamt zu kurz kommt.
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