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Sternzeit: 8210,3 (Jahr 2285)
Ein verwirrter McCoy
Die Enterprise kehrt mit einer Rumpfcrew zur Erde zurück. Die
meisten Kadetten, die bei der letzten Mission dabei waren,
wurden bereits auf andere Posten abberufen. Saavik und
David sind inzwischen zum Wissenschaftsschiff U.S.S.
Grissom versetzt worden, welches den neuen Planeten
Genesis untersucht.
Kurz bevor die Enterprise das Raumdock erreicht, gibt es einen
Sicherheitsalarm im inzwischen versiegelten Quartier von Spock.
Als Kirk nachsieht, findet er einen völlig verwirrten McCoy
vor.
Als die Enterprise im Raumdock ankommt, wird die Crew vom
Oberbefehlshaber der Sternenflotte, Admiral Morrow, empfangen.
Er lobt die Crew und schickt sie in den Landurlaub. Er
befördert außerdem Scotty zum Captain der technischen Abteilung
des neuen Schiffes, der U.S.S. Excelsior, die sogar über
Trans-Warp verfügt. Scotty ist wenig begeistert, da er
eigentlich gedacht hatte, die Umrüstung und Überholung der
Enterprise überwachen zu können, doch Morrow verkündet, dass
die Enterprise außer Dienst gestellt wird, da das Schiff nun
bereits 20 Jahre alt ist. Kirk äußert Morrow gegenüber die
Bitte mit der Enterprise zurück zum Genesis-Planeten zu
fliegen, doch Morrow erklärt, dass sich Genesis inzwischen zu
einer Kontroverse zwischen der Föderation und dem klingonischen
Imperium entwickelt hat. Die Klingonen sehen Genesis als Waffe
an und befürchten, dass die Föderation sie zur Auslöschung der
Klingonen benutzt. Deswegen darf kein Schiff außer der Grissom
den Genesis-Sektor anfliegen.
Auf dem Planeten Genesis
Die Grissom untersucht inzwischen die Planetenoberfläche und
erhält plötzlich Lebenszeichen. Saavik und David Marcus beamen
auf die Oberfläche um dies zu untersuchen. Sie finden Spocks
Sarg, bedeckt mit großen Mikroben. Die Mikroben wurden von der
Enterprise mit herunter geschossen und konnten aufgrund des
Genesis-Effektes stark wachsen. Zu Saaviks und Davids Erstaunen
finden sie Spocks Sarg leer vor. Sie erhalten ein weiteres
Lebenszeichen und gehen diesem nach. Sie stoßen auf einen etwa
9 jährigen vulkanischen Jungen. David Marcus vermutet, dass
sich der Genesis-Effekt auch auf Spocks Leiche ausgewirkt hat
und diesen wieder verjüngt hat. Der junge Spock kann allerdings
nicht sprechen. Als die Grissom die Ergebnisse ihrer
Untersuchung an die Sternenflotte weitergeben will, enttarnt
sich plötzlich ein klingonisches Schiff und zerstört die
Grissom. Der Kommandant Kruge beamt mit 2 Männern auf die
Oberfläche, um das Außenteam der Grissom gefangen zu nehmen.
Am Abend trifft sich Kirk mit seinen Offizieren Sulu, Chekov
und Uhura. McCoy wurde auf der Krankenstation behandelt, doch
es geht ihm schon wieder etwas besser. Er scheint nur erschöpft
gewesen zu sein. Plötzlich taucht Sarek auf. Er möchte mit Kirk
sprechen und macht ihm Vorwürfe, weil er Spock auf Genesis
zurück gelassen hat. Sarek erklärt Kirk, dass Vulkanier vor
ihrem Tod durch eine Geistesverschmelzung ihre sogenannte
Katra, also alles nicht Körperliche in einen fremden Körper
übertragen. Die beiden schauen sich die Aufzeichnungen des
Maschinenraums kurz vor Spocks Tod an und finden heraus, dass
Spock sich mit McCoys Geist verschmolzen hat, was McCoys
seltsames Verhalten erklärt.
Kirks Plan
Kirk spricht daraufhin noch einmal mit Admiral Morrow und
bittet ihn darum nach Genesis zurückkehren zu dürfen, doch
dieser ist wenig überzeugt von Sareks Geschichte und er
verweigert Kirk die Enterprise.
Inzwischen wird McCoy bei dem Versuch ein Schiff für eine Reise
in den Genesis-Sektor zu chartern von der
Sternenflottensicherheit entdeckt und eingesperrt.
Kirk, Sulu, Chekov, Uhura und Scotty führen inwischen ihren
Plan aus, um McCoy zu befreien und die Enterprise zu kapern, um
mit ihr in Richtung Genesis zu fliegen. Scotty hat dabei die
Triebwerke der Excelsior sabotiert, damit diese die Enterprise
nicht verfolgen kann. Auf dem Flug nach Genesis, fängt Chekov
mehrere Rufe der Sternenflotte ab, in denen die Grissom gerufen
wird, doch es antwortet niemand.
In der Hand der Klingonen
Inzwischen werden Saavik, David und der schnell alternde Spock
von den Klingonen gefangen genommen. Kruge möchte von ihnen
alles über das Genesis-Projekt wissen, erfährt jedoch nicht
viel von ihnen. David muss eingestehen, dass er bei der
Herstellung von Genesis einen Fehler gemacht hat, der dazu
führt, dass der Planet immer instabiler wird und in wenigen
Stunden auseinander fallen wird. Kruge wird auf sein Schiff
gerufen, man hat die sich nähernde Enterprise entdeckt und
Kruge will die Gelegenheit nutzen, das Schiff zu erobern und
die Crew als Gefangene zu nehmen. Er aktiviert die Tarnung
seines Schiffes und nähert sich der Enterprise.
Auf der Enterprise erkennt man auf dem Schirm eine eigenartige
Turbulenz und Kirk vermutet, dass es sich dabei um ein
getarntes Schiff handelt. Kirk lässt die Waffen laden und als
sich das Klingonenschiff enttarnt, lässt er sofort schießen. Er
trifft das Klingonenschiff schwer. Kirk lässt die Schilde
hochfahren, doch das automatische System hat eine Fehlfunktion,
die Schilde lassen sich nicht hochfahren. Das Klingonenschiff
erwidert das Feuer und legt dabei den Automatisierungscomputer
der Enterprise lahm, womit Kirk mit seiner 5 köpfigen Crew
völlig hilflos ist. Kruge nimmt Kontakt mit Kirk auf und
verkündet ihm, dass er Gefangene auf dem Planeten hat. Um es
ihm zu beweisen, lässt er einen der Gefangenen töten.
Der Klingone auf der Oberfläche entscheidet sich dafür, Saavik
zu töten, doch David greift ihn an und wird dabei vom Klingonen
getötet.
Als Kruge von Kirk die Übergabe des Schiffes fordert, aktiviert
Kirk mit Chekov und Scotty die Selbstzerstörung und beamt sich
anschließend auf die Oberfläche von Genesis. Als die gesamte
Klingonencrew bis auf Kruge und einen weiteren Mann auf die
Enterprise beamt, wird sie getötet, als die Enterprise
explodiert.
Kirk und die anderen begeben sich auf die Suche nach Saavik und
Spock, während der Planet immer instabiler wird. Kirk und die
anderen können die beiden Klingonen, die Saavik und Spock
bewachen, überwältigen. Kirk nimmt mit einem klingonischen
Kommunikator Kontakt zu Kruge auf und fordert ihn auf, sie
hochzubeamen. Kruge beamt stattdessen runter. Er lässt alle bis
auf Kirk und Spock hochbeamen und möchte von Kirk alles über
Genesis wissen. Kirk verwickelt Kruge in einen Kampf und kann
ihn dabei töten. Er lässt sich und Spock auf das
Klingonenschiff beamen und kann den einzigen, noch übrig
gebliebenen Klingonen überwältigen. Kirk lässt Kurs nach Vulkan
nehmen.
Die Wiedervereinigung von Geist und Körper
Auf Vulkan angekommen, wird dort die Zeremonie durchgeführt mit
der Spocks Geist welcher sich in McCoys Kopf befindet wieder in
Spocks Körper transferiert wird. Die Prozedur scheint
erfolgreich zu sein, auch wenn Spock zunächst noch recht
verwirrt ist. Auf die Frage warum Kirk alles riskiert hat, um
ihn zu retten, antwortet Kirk, dass das Wohl eines Einzelnen
manchmal schwerer wiegt als das Wohl von Vielen.
Grünes Licht für "Star Trek III"
Paramount Pictures zeigte sich 1982 sehr zufrieden mit den
Einspielergebnissen von Star Trek II - Der
Zorn des Khan und man wollte so schnell wie möglich eine
weitere Fortsetzung auf den Markt bringen. Deswegen wurde der
dritte Star Trek Film wohl auch schon im Oktober 1982, zu einem
Zeitpunkt an dem der 2. Kinofilm in viele europäischen Ländern
(darunter auch Deutschland) noch gar nicht angelaufen war, zur
beschlossenen Sache. Harve Bennett spricht heute sogar davon,
dass Paramount ihn mit "Star Trek III" bereits 3 Tage nach dem
Kinostart des zweiten Teils in den USA beauftragte.
Nachdem es intern grünes Licht gab, wurde man sich in der
Führungsebene Paramounts schnell einig, dass man die
erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des
zweiten Films fortsetzen wollte. Harve Bennett zeigte sich
schnell bereit auch den dritten Teil zu produzieren und wollte
dieses Mal auch das Drehbuch übernehmen, um Komplikationen bei
der Erstellung des Drehbuchs, wie beim letzten Film zu
vermeiden.
Executive Producer wurde Gary Nardino, der damit oberster
Überwacher des Films wurde. Nardino hatte schon in den 60er
Jahren bei der Geburt Star Treks geholfen, als er damals den
Vertrag zwischen Gene Roddenberry und NBC über die Produktion
von Star Trek auf den Weg brachte.
Erstmals dabei war beim dritten Teil Ralph Winter, der später
zusammen mit Bennett bis zum 5. Teil für die Filme
verantwortlich war und auch das 6. Kinoabenteuer produzierte.
Er erhielt den Titel "Associate Producer" und durfte sich vor
allem um sein Spezialgebiet, die Special Effects kümmern.
Ansonsten hatte er vor allem die Aufgabe Harve Bennett in allen
Angelegenheiten zu assistieren.
Leonard Nimoy führt Regie
Nachdem die Frage der Produzenten des Films vom Tisch war, ging
es vor allem darum einen Regisseur für den Film zu finden.
Nicholas Meyer, Regisseur des zweiten Teils hatte schon sehr
früh klargemacht, dass er nicht viel davon hielt, Spock wieder
auferstehen zu lassen und deswegen für die Fortsetzung nicht
als Regisseur in Frage käme. In einer frühen Besprechung mit
Leonard Nimoy, als es darum ging zu klären, ob von seiner Seite
überhaupt Interesse daran bestand, Spock wieder auferstehen zu
lassen, sah Nimoy seine Chance einen Traum zu verwirklichen,
den er schon während der Produktion der Serie hatte. Schon damals
hatte er, wie auch sein Kollege Shatner die Produzenten der
Serie mehrfach darum gebeten, eine Folge der Serie inszenieren
zu dürfen, doch man erlaubte es ihm nicht. Nimoy bot also in
dieser Besprechung mit Gary Nardino an, die Regie zu
übernehmen, da er darin auch eine gute "Entschädigung" dafür
sah, dass er überhaupt im Film mitwirkte. Gary Nardino sagte zu
Nimoys Überraschung, dass auch er schon auf diese Idee gekommen
war. Zunächst schien also alles geklärt und Nimoy ging davon
aus, dass Paramount sich bei seinem Agenten melden würde, um
die Details seines Vertrages auszuhandeln, doch es geschah
mehrere Wochen lang nichts, woraufhin sich Nimoy an Nardino
wand. Dieser sagte ihm, dass Michael Eisner, damaliger
Paramount-Chef ihn sehen wolle. Beim Treffen mit Eisner, zeigte
auch dieser sich begeistert von der Idee, Eisner dachte wohl
vor allem an die Werbewirksamkeit und die Publicity eines vom
Spock-Darsteller inszenierten Films. Man einigte sich also
darauf, dass Nimoy Regie führen sollte und trennte sich wieder.
Doch auch dieses Mal geschah mehrere Wochen lang nichts. Nimoy
rief noch einmal Eisner an und dieser sagte Nimoy wieder ab.
Eisner hatte wohl irgendwo das Gerücht aufgeschnappt, dass
Nimoy Star Trek und Spock hassen würde und deswegen in seinem
Vertrag für Star Trek II - Der Zorn des
Khan festlegen hätte lassen, dass Spock sterben muss. Nimoy
ließ Eisner daraufhin seinen Vertrag für den letzten Film
heraussuchen und Eisner konnte sich nun selbst davon
überzeugen, dass an dem Gerücht nichts dran war. Man einigte
sich endgültig und erstmals führte ein Darsteller bei Star Trek
Regie.
Das Drehbuch
Leonard Nimoy und Harve Bennett begannen im April 1983 mit den
Vorbereitungen und arbeiteten erste Story-Entwürfe aus. Man
hatte einige Plotelemente aus dem zweiten Film an die man
anknüpfen wollte, darunter vor allem das Genesis-Element und
Spocks Tod. Zusätztlich wollte Nimoy unbedingt die Klingonen im
Film haben (Bennett hatte zuerst an die Romulaner gedacht).
Nimoy wollte dabei vor allem eine Parallele zum Ost-West
Konflikt zwischen den USA und der UDSSR schaffen und die
Genesis-Sonde als Analogie zur Atombombe einbringen. Die
Übertragung von Spocks Katra auf McCoy wurde als Fortsetzung
der Gedankenverschmelzung mit McCoy ins Skript eingefügt. Dies
basierte vor allem auf Theaterliteratur und den jüdischen
Schriften, in der ebenfalls der Geist, bzw. die Seele eines
Menschen in einer anderen Person gefangen war. Harve Bennett
erstellte innerhalb von 6 Wochen in enger Zusammenarbeit mit
Leonard Nimoy ein Drehbuch. Man musste später relativ wenig
daran verändern.
Einzig Kirks Rolle im Film musste verändert werden, da William
Shatner sich unzufrieden über seine Rolle äußerte. Er
bemängelte, dass es im Film zu wenig Fortwärtsbewegung gäbe und
Kirks antreibende Funktion und seine Position als Held des
Films dieses Mal fehlte. Bennett und Nimoy sahen in Shatners
Beschwerden zunächst vor allem dessen großes Ego bestätigt und
lehnten viele von Shatners Vorschlägen ab, sahen aber ein, dass
er Recht hatte und die Crew die Handlung eher entlang
stolperte, als engergisch aufzutreten, ein Fehler den auch der
erste Film bereits hatte. Man überarbeitete das Skript also ein
wenig, um Kirks Rolle als Anführer etwas mehr zu betonen.
Harve Bennett sprach sich für eine kurze Rückblende auf den
letzten Film am Anfang von "Star Trek III" aus, wie sie in
Serien an der Tagesordnung ist und konnte sich damit
durchsetzen.
Gene Roddenberry zeigte sich bei diesem Film etwas kooperativer
als beim letzten Mal, auch wenn er vom Drehbuch nicht viel
hielt und es als zu düster einstufte. Er steuerte trotzdem
kräftig Ratschläge bei und unterstützte die Crew hinter den
Kulissen. Mit der Zerstörung der Enterprise konte er sich
jedoch nicht anfreunden, sie war für ihn ein fester Bestandteil
von Star Trek. Roddenberry ging mit seinem Wissen an die
Öffentlichkeit und bekam von den Fans, wie schon bei Spocks Tod
im letzten Film Unterstützung, doch Bennett und Nimoy hielten
auch dieses Mal an ihrem Kurs fest. Die beiden wollten
ursprünglich die Excelsior die Nachfolge der Enterprise
antreten lassen, entschieden sich dann jedoch dafür, diese
Frage erst im nächsten Film zu klären.
Die Darsteller
Die regulären Darsteller waren schnell für einen weiteren Film
zu begeistern, allerdings konnte man Kirstie Alley nicht noch
einmal für die Rolle von Saavik gewinnen, da sie offensichtlich
zuviel Geld forderte (Alley selbst spricht heute davon, dass
man ihr deutlich zu wenig Geld angeboten hatte). Die
relativ unbekannte Robin Curtis übernahm stattdessen ihre
Rolle.
Für den Klingonen Kruge konnte man Christopher Lloyd gewinnen,
der schon des öfteren den Bösewicht gespielt hatte.
Leonard Nimoy fand die vulkanische Priesterin im ersten
Kinofilm schwach und gewann für diese Rolle im dritten Film die
Schauspielerin Dame Judith Anderson, die vor allem deswegen
mitspielte, weil ihr Neffe ein großer Star Trek Fan war.
Für die Rolle von Spocks Vater Sarek konnte man wie in der Serie Mark Lenard gewinnen.
Auch Grace Lee Whitney trat im Film als Janice Rand auf, zeigte
sich jedoch enttäuscht darüber, dass sie nicht einmal eine
Dialogzeile im endgültigen Film hatte.
Das Verhältnis Shatner-Nimoy
Die Darsteller waren zunächst etwas unsicher, was Nimoy als
Regisseur betraf. Vor allem William Shatner hatte mit Nimoys
neuer Rolle wohl seine Probleme, denn aller gegenteiligen
Behauptungen zum Trotz waren die Star Trek Darsteller wohl
aller Wahrscheinlichkeit nach nie die ganz großen Freunde. Man
duldete die anderen wohl hauptsächlich, konnte sie ansonsten
aber nicht wirklich leiden. Vor allem William Shatner und
Leonard Nimoy waren wohl schon seit den Serien-Zeiten
eifersüchtig auf den Erfolg des jeweilig anderen und sahen sich
selbst jeweils als Star der Serie. Gerade William Shatner
großes Ego dürfte inzwischen wohl kein Geheimnis mehr sein und
offenbar hat es ihn schwer getroffen, als Nimoy den Auftrag als
Regisseur erhielt und er seinem größten Konkurrent bei Star
Trek nun also gehorchen musste. Während Nimoy schnell das
Vertrauen der meisten Darsteller am Set gewann, machen
Interviews mit Shatner deutlich, dass dieser seinen "ersten
Offizier" wohl niemals wirklich als Regisseur akzeptiert hatte.
Shatner behauptet heute in Interviews sehr gerne, dass Nimoy
seine ganzen Fähigkeiten als Regisseur von ihm gelernt hat und
ihm damit alles zu verdanken hat. Laut Shatners Aussage führte
Nimoy kurz vor "Star Trek III" bei einer Folge von Shatners
Serie "T.J. Hooker" Regie, ließ sich dabei aber angeblich bei
jeder einzelnen Einstellung von ihm helfen, da er selbst, laut
Shatner, das Handwerk nicht beherrschte. Ob dies nun der
Wahrheit entspricht, oder in wieweit hier Shatners Wunsch und
Neid die Väter des Gedanken waren, ist freilich schwer zu
beurteilen, allerdings erscheint Shatners Aussage wenig
glaubwürdig, wenn man bedenkt, dass Nimoy bereits in den 60ern
einen Regisseurs-Lehrgang bei MGM besucht hatte und seit damals
etliche Theaterstücke und TV-Serien-Episoden inszeniert hatte
und somit also schon vor seiner Regie bei "T.J. Hooker" einige
Erfahrungen gesammelt hatte.
Unterstützt wurde Leonard Nimoy bei seiner Arbeit hingegen von
Produzent Harve Bennett, die beiden hatten sich bereits beim
zweiten Kinofilm gut verstanden und setzten diese erfolgreiche
Zusammenarbeit nun fort. Da Nimoy selbst erst ganz am Ende des
Films wieder mitspielen musste, konnte er sich voll und ganz
auf seine Rolle als Regisseur konzentrieren.
Die Dreharbeiten
Die Dreharbeiten für "Star Trek III" begannen im August 1983
und fanden fast komplett im Studio statt, da die Genesis-Szenen
aus mehreren Gründen nicht im Freien gedreht werden konnten.
Erstens war es schwer einen Schauplatz für die unnatürliche
Umgebung des Genesis-Planeten (zum Beispiel Kakteen im Schnee)
zu finden, zum zweiten sollte der Genesis-Planet am Ende durch
Erdbeben und Vulkanausbrüche mehr und mehr in sich zerfallen,
was außerhalb des Studios einfach nicht realisiert werden
konnte.
Zunächst wurden alle Enterprise-, Grissom-, und
Excelsior-Szenen gedreht. Danach ging es mit den Genesis-Szenen
weiter. Es gab nur einen einzigen kurzen Außendreh, der später
allerdings heraus geschnitten wurde (es handelte sich dabei um
eine zusätzliche vulkanische Prozession). Auch andere
Szenen wurden später herausgeschnitten, darunter zum Beispiel
eine Szene mit Kirk und McCoy im Turbolift, die allerdings den
Grund für McCoys Verwirrung zu deutlich gemacht hätte. Auch
Spocks Entwicklung zu einem Erwachsenen hätte ursprünglich mehr
Zeit einnehmen sollen. Aufgrund eines Drehfehlers entfiel auch
die Prügelei, die McCoy in der Bar auslösen sollte.
Während der Dreharbeiten kam es zu einem Brand in den
Studiohallen von Paramount, wodurch auch die Genesis-Kulisse
Schaden nahm. William Shatner half bei der Bekämpfung der
Flammen. Laut eigener Aussage rettete er durch seinen Einsatz
das Set und den Drehplan. George Takei sieht dagegen in
Shatners Einsatz als Feuerwehrmann vor allem seine übliche
Selbstdarstellung.
Wie bereits beim Vorgänger kamen die Special Effects von George
Lucas' Firma "Industrial Light and Magic" (ILM). Die Idee, die
Enterprise zu zerstören, stammte vom Verantwortlichen für die
Special Effects, Ken Ralston, der dies eigentlich schon beim
zweiten Film verwirklichen wollte, da sich die Technik weiter
entwickelt hatte und man für den nächsten Film ein ganz neues
Modell und ein neues Design anfertigen wollte.
Beendet wurden die Dreharbeiten im Oktober 1983 (schneller als
erwartet) mit einigen Genesis-Szenen. Der Film hatte
insgesamt 49 Drehtage und kostete letztendlich mit 16 Millionen
Dollar etwas mehr als der Vorgänger, aber immer noch
verhältnismäßig wenig für eine Science Fiction Kinoproduktion
(alleine der Deep Space Nine Pilotfilm verschlang 10 Jahre
später fast diese Geldsumme). Erste Testvorführungen zeigten
ein sehr gutes Ergebnis und Paramount zeigte sich zufrieden.
Bennett und Nimoy entfernten noch einige kleine Szenen aus dem
Film, schlossen ihre Arbeit jedoch schnell ab. Am 01.06.1984
kam "Star Trek III" in die Kinos und spielte insgesamt knapp 80
Millionen Dollar ein. Das war zwar immer noch weniger als beim
ersten Teil der Kinofilmreihe, jedoch mehr als beim zweiten
Film und insgesamt ein gutes Ergebnis für einen Star Trek Film.
Bezüge zu anderen Star Trek Produktionen
"Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock" ist die direkte
Fortsetzung des Vorgängerfilms
Star Trek II - Der Zorn des Khan. Die
Ereignisse dieses Film beginnen im Prinzip dort, wo der letzte
aufhörte (es ist lediglich ein nicht näher definierter Zeitraum
vergangen, in dem die Enterprise zurück zum Raumdock flog).
Auch die Schäden an der Außenhülle der Enterprise aus dem
Gefecht mit Khan sind in diesem Film noch deutlich zu sehen.
Der nächste Film der Reihe
Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart
schließt dann ebenfalls ohne Pause an diesen Film an. Während
sich der Vorgängerfilm
Star Trek II - Der Zorn des Khan Spocks
Tod zeigte und sich dieser Film mit seiner Wiederauferstehung
beschäftigt, zeigt der Nachfolgerfilm
Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart,
wie Spock wieder zu sich selbst findet. Damit beendet der
nächste Film diese lose zusammenhängende Trilogie.
"Star Trek III" spielt, wie auch der Vorgängerfilm im Jahr
2285. Es sind also lediglich ein paar Tage oder Wochen seit den
Ereignissen aus dem letzten Film vergangen.
Nach der TOS Folge 2.01: Weltraumfieber und dem ersten
Kinofilm Star Trek - Der Film wird hier
zum dritten Mal der Planet Vulkan besucht. Bei allen Besuchen
gab es einen Auftritt der vulkanischen Hohepriesterin, die
jedes Mal von einer anderen Schauspielerin dargestellt wurde.
Die Selbstzerstörungscodes für die Zerstörung der Enterprise
wurden wortwörtlich aus der TOS-Folge 3.15:
Bele jagt Lokai übernommen.
Dies ist der erste Kinofilm, in dem die Klingonen als
Bösewichte auftreten. Diese Rolle haben sie in allen weiteren
Filmen bis hin zu
Star Trek VII - Treffen der Generationen.
Die Charaktere
Auch der dritte Kinofilm vereint wieder die komplette Crew der
Originalserie, wenn auch Leonard Nimoy als Spock erst ganz am
Ende des Films auftaucht.
Nebencharakter Christine Chapel fehlt auch in diesem Film,
allerdings hat Commander Janice Rand, nach ihrem Auftritt in
Star Trek - Der Film eine kurze wortlose
Szene. Rand hat auch Auftritte in
Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart und
Star Trek VI - Das unentdeckte Land.
In diesem Film wird Chefingenieur Scott zum Captain befördert. Alle anderen Crewmitglieder behielten ihre Ränge aus dem letzten Film.
Ein Wiedersehen gibt es mit dem aus der TOS Folge 2.10:
Reise nach Babel bekannten
Charakter Sarek. Sarek hat weitere Auftritte in den Filmen
Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart,
Star Trek VI - Das unentdeckte Land und den
TNG Folgen 3.23: Botschafter Sarek und
5.07: Wiedervereinigung Teil 1.
Ein Wiedersehen gibt es mit Kirks Sohn David, der bereits im
Vorgängerfilm
Star Trek II - Der Zorn des Khan eine Rolle spielte.
Ebenfalls zum zweiten Mal dabei ist der Charakter Lieutenant
Saavik. Saavik war bereits in
Star Trek II - Der Zorn des Khan zu sehen
und wird einen weiteren Auftritt in
Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart
haben. Während sie im letzten Film noch von Kirstie Alley
gespielt wurde, wird sie in diesem und dem nächsten Film von
Robin Curtis verkörpert.
Die Darsteller
Mark Lenard verkörperte neben seinen zahlreichen Auftritten als
Sarek auch noch den romulanischen Kommandanten in der
TOS-Episode 1.14:
Spock unter Verdacht und den
klingonischen Captain in Star Trek - Der Film.
Merritt Butrick spielte außer David Marcus auch noch T'Jon in
der TNG-Episode 1.22: Die Seuche.
Robin Curtis spielte außer Saavik auch noch Tallera in der
TNG-Doppelfolge 7.04 + 7.05:
Der Schachzug.
Gary Faga, in diesem Film in der Rolle eines
Sicherheitsoffiziers zu sehen, spielte im ersten Kinoabenteuer
Star Trek - Der Film einen
Luftschleusentechniker.
Phil Morris, der in diesem Film einen Auftritt als Crewmitglied
Trainee Foster hat, spielt außerdem Thopok in der DS9 Folge
5.03: Gefährliche Liebschaften,
den Dritten Remata'Klan in der DS9 Folge 6.02:
Entscheidungen und Lieutenant John
Mark Kelly in der Voyager Episode 6.08:
Ein kleiner Schritt.
Hinter den Kulissen
Zum zweiten Mal nach
Star Trek II - Der Zorn des Khan wurde ein
Star Trek Film von Harve Bennett produziert. Bennett ist auch
für die Filme IV und V verantwortlich. Er schrieb außerdem das
Drehbuch zu diesem Film und war beim Nachfolger
Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart am
Drehbuch beteiligt. Bei
Star Trek V - Am Rande des Universums
lieferte er die Story zum Drehbuch.
Bei "Star Trek III" führte erstmals ein Darsteller Regie.
Leonard Nimoy übernahm diese Aufgabe auch beim vierten
Kinofilm. Nimoy war außerdem an den Storys zum 4. und 6. Film
beteiligt.
Produzent Ralph Winter war später auch noch für die Filme IV -
VI verantwortlich.
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