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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 5943,7
Die Enterprise befindet sich im Orbit um den Planeten Sarpeidon, der von seiner Sonne, die sich bald zur
Nova transformiert, bedroht wird. Kirk, Spock und McCoy beamen auf den Planeten. Sie gelangen in eine
Bibliothek, in der sie auf Mr. Atoz treffen. Dieser erklärt ihnen, dass die gesamte Bevölkerung mit seiner
Hilfe bereits die Flucht angetreten habe. Als die anderen fragen, auf welche Weise sie geflüchtet sind,
gibt er nur ausweichende Antworten. Kirk und Spock schauen sich einige Datenscheiben über die
Vergangenheit des Planeten an. Inzwischen erklärt Mr. Atoz Spock die Funktion einer Maschine, die er
Atavachron nennt. Als sich Kirk eine Datenscheibe über eine Zeitepoche, die dem Mittelalter ähnelt,
anschaut, hört er plötzlich aus einem Portal eine Frau schreien. Er will ihr zu Hilfe eilen und geht durch
das Portal. Daraufhin verschwindet er einfach. Mr. Atoz will die beiden aufhalten, doch Spock und McCoy
folgen Kirk durch das Portal und verschwinden ebenfalls.
Kirk landet in der Zeitepoche, die er sich gerade angesehen hat. Eine Frau wird von zwei Männern verfolgt.
Er greift ein und schlägt die beiden Männer in die Flucht. Als er mit der Frau in die Bibliothek
zurückkehren will, ist die Tür jedoch verschwunden.
Spock und McCoy landen dagegen in einer arktisähnlichen Umgebung. Sie finden keine Spur von Kirk. Als die
beiden nach ihm rufen, kann Kirk sie in seiner Zeitepoche hören und ihnen antworten. Die Frau, die
Kirk gerettet hat, glaubt Spock und McCoy seien Geister. Spock mutmaßt, dass es sich bei der Atavachron um
eine Maschine handelt, die alle Bewohner des Planeten in ihre eigene Vergangenheit geschickt hat, um der
Katastrophe zu entkommen. Die Atavachron schickt jeden wohl in die Zeit, die er sich gerade auf der
Datenscheibe angeschaut hat.
Die beiden Männer, die Kirk in die Flucht geschlagen haben, kommen mit Verstärkung zurück und nehmen den Captain
und die Frau fest. Die Frau erklärt den Männern, dass ihr Retter mit Geistern redet.
Inzwischen versuchen Spock und McCoy einen Unterschlupf vor der Kälte zu finden. Der Doktor bricht jedoch schon
bald mit Erfrierungen zusammen. Da treffen die beiden auf eine Person, die in einen Pelz gekleidet ist. Sie
nimmt die erschöpften Männer in eine Höhle mit. Spock bereitet McCoy ein Lager und hält seinen Körper warm. Mehr
kann er für ihn nicht tun. Die in Pelz gekleidete Person entpuppt sich als schöne Frau, die sich als Zarabeth
vorstellt. Sie wurde von einem tyrannischen Herrscher mit Hilfe des Zeitportals in diese Umgebung geschickt,
weil ihre Familie gegen den Herrscher rebellierte.
Kirk ist inzwischen ins Gefängsnis gesteckt worden. Er wird der Hexerei angeklagt. Der Ankläger scheint
aufzuhorchen, als Kirk ihm von der Bibliothek erzählt. Es handelt sich bei ihm offenbar um jemanden aus der
Zukunft, der in diese Zeit geflüchtet ist, was er aber nicht zugeben will.
Während sich McCoy langsam wieder erholt, erklärt Zarabeth Spock, dass sie nicht wieder zurück könnten, da
die Atavachron den Körper beim Übergang durch das Portal so verändert, dass man bei einer Rückkehr sterben
würde. McCoy ist nicht bereit dies zu akzeptieren, doch Spock scheint sich damit abzufinden.
Kirk kann inzwischen aus seinem Gefängnis entkommen. Der Ankläger erklärt ihm, dass er nicht mehr in die
Zukunft zurück könne, doch Kirk ist sich sicher, dass er von der Atavachron nicht dieser Zeit angepasst
wurde. Der Ankläger führt Kirk zum Zeitportal. Kirk sucht die Wände ab und findet das Portal tatsächlich.
Er kehrt in die Bibliothek zurück und zwingt Mr. Atoz dazu, ihn bei der Suche nach Spock und McCoy zu
unterstützen.
Spock wird inwzischen immer aggressiver gegenüber McCoy. Außerdem scheint er sich in Zarabeth zu
verlieben. McCoy deutet das Ganze so, dass sich Spock auf das Niveau der Vulkanier dieser Zeitepoche
zurückentwickelt. Zu dieser Zeit waren die Vulkanier sehr leidenschaftlich und hatten sich in Kriegen
fast ausgerottet. Zarabeth gibt zu, dass sie nicht weiß, ob Spock und McCoy durch das Portal zurückkehren
können, sie weiß nur, dass sie es selbst nicht kann. Spock und McCoy machen sich daraufhin auf die Suche nach
dem Portal.
Kirk findet mit Atoz die richtige Zeitepoche und Spock entscheidet sich schweren Herzens dafür, mit McCoy
in seine Zeit zurückzukehren. In der Bibliothek angekommen wird der Vulkanier wieder normal. Mr. Atoz ergreift
nun als letzter Bewohner des Planeten selbst die Fucht in die Vergangenheit. Spock stellt fest, dass Zarabeth
seit 5000 Jahren tot und begraben ist. Die drei kehren auf das Schiff zurück.
Bewertung
Mit "Portal in die Vergangenheit" bekommen wir kurz vor Ende der Serie noch einmal ein Highlight
präsentiert. Es ist auch die letzte Spock-Folge der Serie und hat in Fankreisen ähnliche Popularität
erreicht wie beispielsweise 2.01: Weltraumfieber. Man erfährt eine Menge über
die Vergangenheit der Vulkanier. Sie waren früher ein Volk, welches sich von seinen Gefühlen und seiner
Leidenschaft steuern ließ. Dadurch haben sich die Vulkanier in verschiedenen Kriegen fast selbst
vernichtet. Dann kam Surak und begründete die moderne Philosophie der Logik. Die Vulkanier
entschlossen sich dazu, alle Gefühle weitgehend zu unterdrücken und sich nicht mehr der Leidenschaft
hinzugeben. Dadurch wurden sie zu einem sehr friedlichen Volk. Man erfährt hier auch, dass
Vulkanier Vegetarier sind. Spock schämt sich dafür, dass er Fleisch gegessen und es ihm auch noch
geschmeckt hat.
Spock darf sich hier nach 1.24: Falsche Paradiese zum zweiten Mal verlieben.
Trotzdem bleibt es ein Logikfehler, dass sich der Vulkanier trotz der fehlenden Anpassung durch die Atavachron
in einen Eiszeit-Vulkanier zurückentwickelt. Man fragt sich spätestens hier, wie denn die körperliche
Veränderung überhaupt aussieht und was genau für Folgen sie hat, da ja das Gedächtnis offenbar nicht
beeinflusst wird.
Die Folge ist noch einmal für das Triumvirat recht wichtig. Spock entscheidet sich am Ende für die
Freundschaft zu Kirk und McCoy und gegen Zarabeth, in die er sich verliebt hat. McCoy fühlt mit ihm
und versucht ihm über seinen Verlust hinwegzuhelfen. Die Folge ist eine der wenigen, die tragisch endet.
Zarabeth ist ein interessanter Gastcharakter. Man hat Verständnis dafür, dass sie Spock und McCoy über
eine Rückkehrmöglichkeit im Unklaren lässt. Das Exil in völliger Einsamkeit muss ihr zugesetzt haben und man
kann sich vorstellen, was für ein Glück es für sie war, die beiden Gestrandeten als Gesellschaft zu haben.
Es gab für diese Folge gleich zwei Fortsetzungen in Buchform. Darin geht es unter anderem um den Sohn,
denn Spock mit Zarabeth gezeugt hat.
Dies ist die einzige Folge, in der es keine Szene auf der Enterprise gibt. Auch von den Hauptcharakteren
sind nur Kirk, Spock und McCoy präsent. Über Funk hört man noch Scotty, darf ihn aber nicht sehen.
Die Folge enthält nach sehr langer Zeit mal wieder Zeitreise-Elemente. Diese aufzugreifen war eine von
Fred Freibergers Experimenten, um die Quoten zu steigern. Allerdings kam dieser Versuch zu spät, um noch
etwas am Ende der Serie zu ändern. Als diese Episode im Fernsehen lief, hatte NBC schon längst entschieden,
keine weiteren Folgen mehr zu bestellen.
Die Flucht in die eigene Vergangenheit, um sich vor einer Katastrophe zu retten, ist eine interessante
Idee. Man dürfte erwarten, dass es zu Veränderungen der Gegenwart kommt, wenn so viele Menschen in die
Vergangenheit flüchten und diese möglicherweise beeinflussen. Allerdings dürfte das in diesem Fall ziemlich
egal sein, da ja niemand mehr da ist, den die Veränderungen kümmern könnten. Die Bewohner des Planeten
scheinen auf ihre Welt beschränkt gewesen zu sein, deswegen gibt es auch für den Rest der Galaxie keine
Auswirkungen. Gleichwohl ist es eine schöne und zugleich schaurige Version der Flucht vor einer drohenden
Zerstörung des Planeten, die am Ende ja auch zu sehen ist. Es ist zudem einer der wenigen Fälle, wo man
angesichts der Zerstörung der Zeitmaschine und des Verschwindens von Millionen Menschen trotzdem keine
Logikfehler oder ethische Bedenken ausmachen kann.
Bekannte Charaktere gibt es unter den Gaststars auch in der vorletzten Folge nicht.
Geschrieben wurde "Portal in die Vergangenheit" von Jean Lisette Aroeste, der auch für
3.05: Die fremde Materie verantwortlich war.
Regie führte nach 3.04: Kurs auf Marcus 12 und
3.07: Das Gleichgewicht der Kräfte zum dritten und letzten Mal Marvin J.
Chomsky.
Die deutsche Version wurde von Sat.1 erstellt und enthält alle Originalszenen. Ansonsten gibt es wenig
auszusetzen. Der deutsche Episodentitel hätte genausogut zu
1.28: Griff in die Geschichte gepasst.
Im Original sagt Kirk dem Ankläger, dass er von einer Insel namens Erde komme, während er in der
deutschen Version tatsächlich vom Planeten Erde redet, obwohl die Planetenbewohner nichts von der
Raumfahrt wissen, wie wir zu Beginn von Spock erfahren.
Für die DVD wurde die Sat.1-Version unverändert übernommen.
"Portal in die Vergangenheit" war die letzte regulär ausgestrahlte Folge. Die wirklich letzte Folge
3.24: Gefährlicher Tausch wurde erst im Sommer 1969 zwischen den Wiederholungen
gesendet.
Alles in allem ist "Portal in die Vergangenheit" eine gut geschriebene und gut dargestellte
Charakterfolge, in der man noch einmal etwas über Spock und die Vulkanier erfährt.
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