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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 46944,2
Die Enterprise erhält einen Notruf von einem
romulanischen Schiff. Comander Riker, der das
Kommando über die Enterprise hat, lässt Kurs auf
das Schiff setzen.
Unterdessen
sind Data, Picard, Troi und LaForge mit einem
Runabout auf dem Rückflug zur Enterprise.
Sie waren auf einer Konferenz und tauschen ihre (z.T.
sehr witzigen) unterschiedlichen Erlebnisse aus. Doch
plötzlich scheinen der Captain, Data und Geordi
einige Sekunden wie eingefroren zu sein, bevor sie
sich wieder ganz normal bewegen. Counselor Troi ist
aber offensichtlich die einzige Person, die das
bemerkt hat. Nach weiteren ähnlichen
Zwischenfällen, welche die anderen Offiziere
beobachten können, deutet alles darauf hin, dass das
Runabout in ein Gebiet eingeflogen ist, indem es
einige Zeitschalen gibt und in denen die Zeit anders
verläuft. Man stellt fest, dass die Enterprise nicht
zum Rendezvouspunkt mit dem Runabout erschienen ist,
kann sie jedoch mit den Scannern unweit orten. Den
vier Offizieren auf dem Runabout bietet sich ein
ungewöhnliches Bild, als sie die Enterprise
erblicken. Ein romulanischer Warbird feuert auf das
Föderationsschiff und ein Strahl scheint von der
Enterprise auf das andere Schiff auszugehen. Die
ganze Szenerie jedoch ist bewegungslos, die beiden
Schiffe scheinen sich nicht zu bewegen. Alles wirkt
so eingefroren wie zuvor im Runabout. Die Vermutung,
dass die Romulaner eine Art Überraschungsangriff
durchführten, erscheint den Föderationsoffizieren
zunächst ziemlich naheliegend. Man entschließt sich
auf die Enterprise zu beamen um herauszufinden, was
vorgefallen ist. Ein technisches Gerät soll
verhindern, dass der zeitliche Unterschied die
Hinüberbeamenden auch einfriert. Geordi bleibt
zurück auf dem Runabout und überwacht alles.
Währenddessen
sieht im Schiff alles bewegungslos aus. Die drei
erblicken halb geschlossene Türen, stehende, in die
Luft schauende Starfleet-Leute und einige sich auf
der Enterprise befindende Romulaner. Unterdessen
macht Data im Maschinenraum eine wichtige Entdeckung:
Die Zeit bewegt sich doch, nur so langsam, dass die
Menschen sie nicht wahrnehmen können. Außerdem ist
ein Warpkernbruch ausgelöst worden, der nach Datas
Aussage in 9 Stunden die Enterprise vernichten wird.
Die Feststellung, dass einige unbewaffnete Romulaner
vor Kurzem absichtlich an Bord gebeamt wurden,
bekräftigt die Vermutung, dass die Romulaner gar
keinen Angriff planten. Wegen der Auswirkungen des
zeitlichen Unterschieds wird Picard zurück an Bord
des Runabouts gebeamt. Troi, Geordi und Data begeben
sich nun an Bord des romulanischen Warbirds, wo man
herausfindet, dass sich offensichtlich Lebewesen im
Energiekern des Schiffes in einer
Quantensingularität, also in einer Art Schwarzem
Loch, befinden. Ein außerirdisches Wesen in Gestalt
eines Romulaners hält die drei Offiziere für
Aggressoren und attackiert Geordi. In Absicht ihn zu
retten nimmt ihm Data das zeitausgleichende
technische Gerät ab, um ihn so in die Zeitebene des
romulanischen Schiffes zu versetzen. Der verletzte
Außerirdische wird an Bord des Runabouts gebeamt, wo
er erklärt, dass sein Volk Quantensingularitäten
als eine Art Brutstätte für ihre Nachkommen
benutzt. Da die romulanische Energiequelle jedoch
eine künstliche Quantensingularität ist, misslang
der Versuch, diese für ihre Nachkommen als Nest zu
gebrauchen. Nun ist der Zeitfluss verändert worden.
Die Enterprise hatte versucht, dem romulanischen
Schiff mit dem Energiestrahl, den die vier Offiziere
zuvor aus dem Runabout sahen, zu helfen. Dies jedoch
verschärfte die schlechte Situation für die
Nachkommen der Fremden. Da man jedoch jetzt die
Ursache für das Problem kennt, gelingt es, während
die Zeit wieder normal verläuft, den Warpkernbruch
zu verhindern und die Romulaner aus dem Warbird
hinüberzubeamen. Das Runabout wird dabei zerstört,
der Warbird verschwindet aus der Zeitebene.
Die
geretteten Romulaner werden an der Neutralen Zone
übergeben und Data untersucht, um den Verlauf der
Zeit besser zu verstehen, wieviel Zeit es braucht,
bis eine bestimmte Menge Wasser zum Sieden gebracht
wird. Datas interner Chronometer sagt ihm, dass es
immer die gleiche Zeit ist und daher sieht Data
keinen Unterschied im Verlauf der Zeit. Um besser
nachzuvollziehen, wie Menschen den Zeitverlauf
erleben empfiehlt Riker Data seinen internen
Chronometer auszuschalten....
Bewertung
Die Folge "Timescape/Gefangen in einem temporären Fragment" ist
eine durchaus abwechslungsreiche Folge mit einer
Grundidee, die zwar selbst für Star Trek nicht neu
ist, aber doch originell umgesetzt wurde. Folgen mit
Zeitverschiebungen, Zeitreisen etc. sind beim Star
Trek-Publikum sehr populär und deshalb gibt es auch
mittlerweile eine Fülle an Episoden, in denen die
Autoren mit der Zeit ein bisschen experimentieren
konnten. Es ist wohl vor allem für die Fans, welche
die Serie regelmäßiger verfolgen, interessant, die
Hauptcharaktere in einem von der Norm abweichenden
Rahmen zu sehen. Timescape ist nicht ganz eine Folge,
in der alles umgestellt wird, d.h. in der die
bekannte Welt verlassen wird, und dennoch ist es
ungewöhnlich, die Crews auf der Enterprise und dem
romulanischen Schiff "erstarrt" zu sehen.
Die Episode scheint sich zunächst langsam zu
entwickeln und man erwartet keine größeren
Überraschungen. Es gibt eine witzige Szene auf der
Krankenstation der Enterprise und den Rückflug des
Runabouts mit Picard, Data, LaForge und Troi, die von
einer Tagung auf dem Rückflug zur Enterprise sind. Die
Erlebnisse, die diese drei Charaktere schildern,
wirken auf den Zuschauer wirklich sehr witzig und
auflockernd, so dass man erwartet, eine humorvolle
Episode zu sehen.
Aber
dass diese Szene im Runabout so unterhaltend wirkt
liegt nicht nur an den witzigen Inhalten der
Erlebnisse, sondern auch zu einem großen Teil an den
überzeugenden Darstellern. Vor allem Patrick Stewarts
"Nachahmung" des hypnotiesierenden
Professors sei hier erwähnt, da diese
Vorstellung für den sonst so ernst verkörperten
Picard sehr ungewöhnlich ist. Spannung kommt mit den
zwei Außerirdischen auf, von denen in gekonnter
Manier der Zuschauer schon vor den vier
Sternenflotten-Offizieren weiß. Zusätzlich verschärft die
zeitliche Eingrenzung und die Bedrohung durch den
Warpkernbruch die ohnehin schon schwierig
erscheinende Situation und bietet damit auch eine
reale Gefahr für die Hauptcharaktere. Besonders
interessant ist es, Picard, Troi, LaForge und Data in
der bewegungslosen Umgebung agieren zu sehen. Die
stillstehenden Personen sind gut gespielt und bieten
genug Substanz für einige interessante und auch
teilweise witzige Szenen. Erwähnenswert ist auch der
Rauch aus dem Warpkern, in den Picard ein Smiley-
Gesicht zeichnet. Die Special-Effects sind auch aus
heutiger Sicht noch ziemlich überzeugend, inkl. der
Explosion der Enterprise. Hier hatten die Autoren
einmal mehr Gelegenheit, die Enterprise zu zerstören,
ohne das Schiff wirklich aufzugeben. Einige
Flugszenen des Runabouts, denen ja bei Star Trek:
Deep Space Nine vor allem in den ersten beiden
Staffeln eine besondere Bedeutung zukommt, sind aus
der Nachfolgeserie entnommen, dafür wurde aber der
Hinterraum, in dem die vier zu Beginn der Folge
speisen, in DS9 später nie verwendet.
Abschließend
lässt sich also sagen, dass Timescape zwar keine
tiefgehende Episode ist oder eine weitergehende
Botschaft hat, sondern wohl nur ziemlich gut
unterhalten soll. Und man kann sagen, dass sie diese
Aufgabe gut erfüllt.
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