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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 1672,1
Ein Außenteam der
Enterprise befindet sich auf dem Planeten Alfa 177
um dort Gesteinsproben zu sammeln. Als sich ein
Mitglied des Außenteams verletzt, wird es auf die
Enterprise gebeamt. Scotty hat dabei einige
Probleme, kann den Mann aber letztendlich erfolgreich
rematerialisieren. Kurze Zeit später beamt Kirk auf
die Enterprise. Er fühlt sich nicht wohl, also
bringt ihn Scotty auf die Krankenstation. Im leeren
Transporterraum aktiviert sich kurze Zeit später der
Transporter noch einmal von selbst und ein weiterer
Kirk materialisiert.
Der zweite Kirk geht zunächst auf die Krankenstation, wo
er von McCoy eine Flasche Brandy verlangt. Später
greift er Janice Rand an. Diese kann sich nur mit Mühe
wehren. Als Spock den ersten Kirk wegen seiner
angeblichen Vergehen zur Rede stellt, weiß dieser
natürlich von nichts und denkt zunächst, dass McCoy
Spock einen Streich gespielt hat als er ihm die Sache
mit dem Brandy erzählte.
Kurze Zeit später meldet sich Scotty, der zur Klärung der
Situation beitragen kann. Ein Hund, der vom Planeten
hochgebeamt wurde, wurde durch den Transporter auf
seltsame Weise verdoppelt, wobei das eine Exemplar
sehr zahm ist und das andere wild und bissig. Spock
vermutet, dass dasselbe bei Kirk passiert sein könnte und
dass die böse Hälfte Kirks Janice angefallen und
den Brandy verlangt hat.
Da man fürchtet, der Transporter könnte dasselbe auch mit
den anderen Personen des Außenteams machen, beschließt
man zunächst niemanden hochzubeamen, was allerdings
auch nicht ungefährlich ist, da es auf dem Planeten
nachts bis zu -80°C kalt wird. Spock fordert den
guten Kirk auf, sich in die Lage seiner bösen Hälfte
zu versetzen und zu überlegen, wo er sich verstecken
würde. Daraufhin begeben sich die beiden auf das
Maschinendeck in die Lagerhallen. Dort finden sie
tatsächlich die böse Hälfte und mit Hilfe von
Spocks Nackengriff können sie diesen Kirk überwältigen,
der vorher allerdings noch den Transporter
unbrauchbar machen konnte.
Während Spock und Scotty fieberhaft daran arbeiten, den
Transporter wieder herzustellen, überwacht McCoy die böse
Kirk-Hälfte auf der Krankenstation. Inzwischen wird immer
deutlicher, dass beide Kirk-Hälften aufeinander angewiesen
sind. Der gute Kirk wird ohne seine schlechten
Eigenschaften immer unsicherer und kann nur noch
schwer Entschlüsse fassen.
Scotty und Spock haben inzwischen den Transporter repariert.
Als Test schicken sie den Hund einmal auf den
Planeten und wieder zurück. Er wird dadurch zwar
wieder zu einem Individuum vereinigt, stirbt jedoch dabei.
McCoy fürchtet, dass dasselbe auch mit Kirk passieren könnte.
Spock hingegen meint, dass der Hund nur deswegen gestorben
sei, weil er völlig verängstigt war und deshalb den Schock,
wieder vereint zu werden, nicht überlebt hat. Dies könne Kirk
aber nicht passieren, weil er ein intelligentes Wesen ist.
Dem bösen Kirk gelingt es inzwischen zu fliehen und auf die Brücke
zu gelangen. Der gute Kirk muss den bösen davon überzeugen,
dass es für beide besser ist, wenn sie wieder
vereint sind. Dieser sieht das schließlich ein und der Versuch
wird gestartet. Es gelingt, Kirk ist wieder der alte und das
Außenteam kann endlich auch hochgebeamt werden, wenn auch mit
schweren Erfrierungen.
Bewertung
In dieser Folge
bekommen wir den allerersten Transporterunfall in der
Geschichte Star Treks zu sehen. Vor allem bei TNG,
DS9 und VOY sollte uns noch der eine oder andere
begegnen. Bei diesen Unfällen werden Erwachsene zu
Kindern, zwei Personen verschmelzen zu einer,
Personen verdoppeln sich oder verschwinden ganz im
so genannten Musterpuffer. Wie realistisch oder
unrealistisch diese Fehlfunktionen sind,
darüber lässt sich streiten und das soll hier
auch nicht weiter diskutiert werden, denn der Transporter
ist als fester Bestandteil von Star Trek nicht wegzudenken.
Gleichwohl hat er manchmal Fehlfunktionen, wobei die
hier vorliegende selbst für Science Fiction etwas seltsam
anmutet, da der Transporter anscheinend fähig ist,
praktisch den Geist eines Menschen auseinanderzunehmen und
ihn auch noch in gute und weniger gute Eigenschaften zu
unterteilen. Insofern mutet der Transporter hier selbst
schon als intelligentes Wesen an.
Die Idee ist trotz der schwachen Herleitung ziemlich
faszinierend und originell. Der Charakter eines
Menschen in zwei Hälften geteilt, die eine mit allen
positiven, die andere mit allen negativen
Eigenschaften und dennoch brauchen sich beide Hälften,
da sie ohne die jeweils andere hilflos sind. Dabei
wird ein Einblick in die menschliche Psyche gewährt,
der durchaus realistisch ist. Das Ganze ist eine
Variante des "Dr. Jekyll und Mr. Hyde"-Themas.
Es handelt sich demnach um eine gute Ausgangsposition
für eine gute und fesselnde Episode. Leider gibt es
dann aber bei der Umsetzung einige Probleme.
So ist seine vermeintliche Unsicherheit Befehle zu
erteilen bei Kirk in den bisherigen Episoden noch
gar nicht aufgetreten. Auch wirkt der schwache Kirk
zeitweise völlig normal, seine Unsicherheit scheint nur
sporadisch aufzutreten, während der böse Kirk
von Anfang an wie ein wild gewordener Klingone agiert.
Außerdem wird nicht mit einem Wort erklärt, wieso der
Transporter die Person in zwei Hälften geteilt hat.
Lag es nun an dem fremden Mineral, dass der Geologe
Fisher am Anzug hatte, oder wurde der Transporter
durch etwas anderes gestört? Eine vernünftige
Erklärung bleibt aus.
Hinzu kommt, dass die Führungscrew der Enterprise, die ja
den Anspruch hat, die beste der Sternenflotte zu sein,
erstaunlich langsam schaltet. Da wäre die Szene als
der "böse" Kirk in die Krankenstation kommt und einen
Brandy verlangt. Allein dies hätte einem Schiffsarzt wie
McCoy schon auffallen und zumindest zu einer kritischen
Nachfrage führen müssen, zumal der Captain gerade von
einer Außenmission zurückkehrt. An dieser Stelle sei noch
einmal auf die fehlende Quarantäne, die eigentlich
selbstverständlich sein sollte, hingewiesen. Als Scotty
dann auch noch die zwei Exemplare des Hundes präsentiert,
hätten zumindest bei Spock als logisch denkendem
Wissenschaftsoffizier sofort alle Alarmglocken angehen
müssen.
Stattdessen zeigt sich Spock, als der "böse"
Kirk auf der Brücke auftaucht und in völlig unangemessenem
Ton den Befehl zum Verlassen des Orbits gibt, als schlicht
überfordert. Ihm hätte doch sofort klar sein müssen,
dass der "gute" Kirk keine solche Entscheidung
getroffen hätte, bzw. gar nicht in der Lage dazu gewesen
wäre.
Die zweite Hälfte der Folge stellt sich etwas zäh dar.
Hier wurde viel vom anfänglichen Tempo eingebüßt und
die Handlung plätschert vor sich hin, ohne große
Höhepunkte zu haben.
Die schauspielerische Leistung von William Shatner ist
ganz ordentlich, er versteht es auch eindrucksvoll,
vor allem die "böse" Seite von Kirk zu mimen.
Die Nebenhandlung um das Außenteam auf dem
Planeten ist ebenfalls etwas merkwürdig und wurde
wohl nur deswegen eingefügt, um den Faktor Zeitdruck
zu generieren. Dabei hapert es aber wieder einmal an der
Logik. Erstens wären die Männer mit ihrer leichten
Kleidung und bei solchen Temperaturen schon längst
erfroren (auch wenn hier nicht so richtig klar wird,
in welchem Zeitraum sich das Ganze abspielt),
zweitens sind die Decken, die das Außenteam benutzt,
doch eher lächerlich und die Heizstäbe, die man laut
Spock angeblich runtergeschickt hat, bekommt man gar
nicht erst zu sehen. Die naheliegende Idee, ein Shuttle
zur Rettung einzusetzen, war leider zur Zeit des Drehs
dieser Folge noch kein Thema.
Einen interessanten kleinen Fehler gibt es bei einer
Szene auf der Brücke.
Als sich beide Kirk-Hälften gegenüber stehen, sind
die drei Kratzer beim "bösen" Kirk auf einmal auf der
falschen Wange, nämlich auf der linken, statt auf
der rechten.
Erneut einen Auftritt hat Grace Lee Whitney als Yeoman
Janice Rand in dieser Folge.
Neu dabei ist hingegen Lieutenant John Farrell, den man
noch in 2 weiteren Episoden sehen wird. Gespielt wird er
von Jim Goodwin.
Bereits in 1.02: Der Fall Charlie
zu sehen war Crewmitglied Wilson.
Drehbuchautor Richard Matheson arbeitete oft für das
Fernsehen, meist jedoch schrieb er Horror-Geschichten.
Für Star Trek arbeitete er nur dieses eine Mal.
Leo Penn, Vater des Schauspielers Sean Penn, arbeitete später
nie wieder als Regisseur für die Serie.
Die deutsche Version wurde im Auftrag des ZDF synchronisiert.
Der Sender ließ dabei wie üblich die Schere ordentlich zu Werke
gehen. Die fehlenden Szenen wurden später von Sat.1 bis auf
eine einzige wieder restauriert. In dieser einen, bis heute
fehlenden Szene, unterhalten sich Kirk und McCoy über die guten
und bösen Eigenschaften der beiden Kirks. Die DVD-Version
enthält jedoch auch diese fehlende Szene.
Ansonsten gibt es einige wenige Dialoge, welche in der deutschen Version
abgeändert wurden, allerdings sind diese im Rahmen dessen, was
man bei den deutschen Versionen (leider) gewohnt ist.
Merkwürdigerweise wird in der deutschen Version behauptet, die
böse Hälfte Kirks hätte sich im Frachtraum versteckt, obwohl
die Kulissen ganz deutlich als die des Maschinenraums zu
erkennen sind. Im Original ist auch vom Maschinenraum die Rede.
Janice Rands Synchronstimme aus dieser Episode wurde nur ein Mal eingesetzt.
Der Transporter wird von Scotty hier zum ersten Mal flapsig als "Rutschbahn" bezeichnet,
ein ZDF-Slang, der noch des Öfteren vorkommt.
Zur abschließenden Bewertung kann man sagen, dass die Handlung
eine interessante Grundidee mit einem gewissen Tiefgang hat,
aber leider einige Schwächen in der Logik aufweist. Die Handlung
wird somit also mit 4 Punkten bewertet.
Spannend ist das Ganze, wobei der Drall im zweiten Teil etwas
nachlässt. Hier wurde zwar verzweifelt versucht, neue Spannung
aufzubauen, doch ist dies eher durchschaubar als originell einzuschätzen.
Auch hier werden 4 Punkte gegeben.
Special Effects sind hier leider sehr rar. Auf der Enterprise sieht
man nur die Standardkulissen, auch der Planet ist der rote Planet
mit weißen Wolken, den wir noch x-mal in dieser Staffel zu sehen
bekommen, und auch die Oberfläche sieht man nur ganz kurz. Das
einzig Ungewöhnliche sind die Doppelgänger-Szenen, wobei es nur
einige wenige davon gibt, in denen beide Kirks zu sehen sind und
auch dann einer immer von hinten. Einzig der außerirdische Hund
kann einigermaßen überzeugen. Hier sind 2 Punkte angebracht.
Alles in allem gibt das 3 Punkte für diese Episode,
von einer guten Folge ist sie noch weit entfernt.
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