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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 3198,4
Nachdem die Friedensverhandlungen zwischen dem klingonischen Imperium und der
Föderation gescheitert sind, erhält die Enterprise den Auftrag nach Organia zu
fliegen. Die Bewohner des Planeten befinden sich auf der Entwicklungsstufe des
Mittelalters und machen scheinbar keine Fortschritte. Der Planet ist als Ausgangsbasis
für einen Angriff auf die Föderation jedoch strategisch wichtig, deswegen
befürchtet man eine Annexion durch die Klingonen. Die Enterprise soll die Klingonen
so lange aufhalten, bis die restliche Sternenflotte eingetroffen ist.
Schon auf dem Weg nach Organia wird die Enterprise von einem Klingonenschiff
angegriffen, das damit die Kriegshandlungen eröffnet. Das Klingonenschiff kann
vernichtet werden und als man Organia erreicht, beamen Kirk und Spock auf die
Oberfläche. Sulu übernimmt das Kommando. Wenn die Klingonen allerdings mit ihrer
Flotte auftauchen sollten, soll er sich zurückziehen und nichts unternehmen, bis
Verstärkung durch die Sternenflotte eintrifft.
Auf dem Planeten werden Kirk und Spock von Ayelborne, dem Vorsitzenden des
Ältestenrates empfangen, als ob man sie erwartet hätte. Auch scheinen die Bewohner
des Planeten keineswegs erstaunt über den Beamvorgang zu sein. Spock untersucht
die Umgebung, während Kirk dem Ältestenrat den Standpunkt der Föderation darlegt.
Sie will den Planeten schützen und den Organiern helfen, eine höhere Entwicklungsstufe
zu erreichen, doch die sind daran überhaupt nicht interessiert. Sie sind
vollkommen davon überzeugt, dass sie sich nicht in Gefahr befinden. Spock hat inzwischen
herausgefunden, das der Planet seit Jahrtausenden überhaupt keinen Fortschritt
zu verzeichnen hat. Er befindet sich in völliger Stagnation.
Unterdessen trifft die klingonische Kriegsflotte ein. Die Enterprise wird
angegriffen und muss sich zurückziehen. Außerdem beamen 100 Klingonen auf den
Planeten um ihn in Besitz zu nehmen. Die Organier stecken Kirk und Spock in einheimische
Kleidung um sie zu schützen. Kurz darauf kommt Commander Kor, der frischgebackene Gouverneur
der Besatzungsmacht, in die Ratskammer. Er erklärt, dass der Planet ab sofort
unter der Kontrolle der Klingonen stehe. Die Organier erheben keinen Einspruch.
Das Ganze scheint sie recht wenig zu interessieren, sie sind auch den Klingonen
gegenüber sehr freundlich, als ob sie darauf gewartet hätten, von ihnen annektiert
zu werden. Kor akzeptiert Kirk als Organier, Spock erkennt er jedoch als Vulkanier.
Spock gibt sich als vulkanischer Händler aus, aber Kor misstraut ihm und lässt ihn
an einen Wahrheitsfinder anschließen, ein Gerät, welches das Gehirn scannen und angeblich
die Wahrheit aus jedem herausbekommen kann. Der Einsatz des Wahrheitsfinders ist
allerdings gefährlich, er führt oft zu Hirnschädigungen, wie Kor sagt.
Der Klingone wählt Kirk als Verbindungsmann zwischen der Bevölkerung und der Besatzungsmacht
aus und drückt ihm zunächst einige Bekanntmachungen in die Hand. Demnach sind öffentliche
Versammlungen verboten und es werden aus der Bevölkerung einige Geiseln ausgewählt,
die sofort erschossen werden, wenn die Bevölkerung nicht das tut, was die Klingonen
wollen.
Spock kommt vom Wahrheitsfinder wieder zurück. Man hat nur feststellen können, dass er
tatsächlich ein Händler ist und offenbar nichts zu verbergen hat. Als Kirk mit Spock
allein ist, erklärt dieser, dass die Vulkanier die Möglichkeit hätten, ihr Gehirn
abzuschirmen. Kirk und Spock planen nunmehr den Widerstand gegen die Klingonen und wollen
als Erstes ein Waffenlager in die Luft sprengen. Die Organier sind weiterhin unkooperativ,
sie sehen noch immer keine Gefahr für sich und machen sich lediglich um ihre Gäste
von der Sternenflotte Sorgen.
In der Nacht gelingt es Kirk und Spock, das Waffenlager in die Luft zu sprengen.
Gegenüber dem Ältestenrat geben sie die Tat zu. Die Organier zeigen aber kein Verständnis
und fordern Kirk auf, so etwas nie wieder zu tun. Auch sein Plädoyer für den Widerstand
bringt nichts, die Einheimischen wollen die klingonische Besatzungsmacht weiterhin
dulden.
Kor hat derweil die Ratskammer abgehört und erfährt so, dass Kirk und Spock
für den Anschlag verantwortlich sind. Er nimmt die beiden fest und will Kirk jetzt
an den Wahrheitsfinder anschließen, auch wenn dessen Gehirn dabei Schaden nehmen könnte.
Um dem Captain diese Prozedur zu ersparen, verrät Ayelborne Kor, wer die
beiden in Wirklichkeit sind. Der Klingone ist über diese Information überrascht.
Er hat bereits von Kirk und seinem Schiff gehört, lässt Spock jetzt ins Gefängnis
stecken und Kirk in sein Hauptquartier bringen. Kor verachtet die Organier,
die scheinbar ihre eigenen Verbündeten einfach verraten.
Von Kirk will er Angriffsstärke und Position der Sternenflotte erfahren. Er gibt
ihm 12 Stunden Bedenkzeit, oder er kommt unter den Wahrheitsfinder. Kirk wird zu Spock
gebracht. Nachdem sie einige Zeit in der Zelle verbracht haben, erscheinen plötzlich
Ayelborne und das Ratsmitglied Trefayne und sagen, dass sie es nicht dulden
könnten, dass die Klingonen gewalttätig gegen Kirk und Spock werden. Sie sollen mit
ihnen kommen. Seltsamerweise sind die klingonischen Wachen vor dem Gefängnis verschwunden.
Ayelborne und Trefayne antworten jedoch nur sehr ausweichend auf die Fragen ihrer
Schützlinge.
Kor erfährt von dem Ausbruch. Die Klingonen können ihn sich nicht erklären, die
Wachen haben ihren Posten vor der Zelle nicht eine Sekunde verlassen. Kor lässt 200
Organier hinrichten, und er will alle zwei Stunden weitere 200 töten, wenn Kirk und
Spock nicht wieder auftauchen.
Die Gesuchten gehen in Kors Hauptquartier und können bis zum Commander vordringen. Er
erklärt ihnen, dass es in Kürze zum Kampf der beiden Flottenverbände kommen werde.
Die Sternenflotte sei im Anflug. Durch einen Trick kann er einige Wachen hinzurufen
und als es gerade zur Auseinandersetzung kommt, werden plötzlich alle Phaser so
heiß, dass man sie fallen lassen muss. Der Versuch einer Prügelei funktioniert auch
nicht. Alles was man anfasst ist unbeschreiblich heiß, alle Menschen, alle Gegenstände.
Das gleiche Phänomen gibt es auch auf den Schiffen, die gerade im Begriff waren
sich anzugreifen. Alle Konsolen und Knöpfe auf den Raumschiffen sind heiß. Beide
Flottenverbände sind völlig lahmgelegt.
In Kors Hauptquartier kommen Ayelborne und Trefayne hinzu. Sie erklären, dass die
Organier die Verursacher der großen Hitze sind. Da sie sehr friedliebend seien, könnten
sie es nicht dulden, dass auf ihrem Planeten und im Orbit gekämpft wird, deswegen
hätten sie beide Flotten lahmgelegt. Die Bewohner des Planeten seien früher auch humanoid
gewesen, hätten sich inzwischen aber zu reinen Energiewesen entwickelt. Deshalb bestand
auch nie eine Gefahr für die Organier, die 200 Getöteten sind in Wirklichkeit quicklebendig.
Kirk und Kor argumentieren, dass die Organier kein Recht zur Einmischung in diesen Konflikt
hätten. Die Organier sehen aber keinen Sinn darin, Millionen von Leben in einem Krieg
zu opfern.
Kirk erinnert sich an seine eigentliche Mission, nämlich den Krieg zu verhindern. Er kann
inzwischen auch die Handlungen der Organier nachvollziehen. Diese fordern die Klingonen
und die beiden Gäste von der Sternenflotte auf, den Planeten zu verlassen. Dann lösen sie
sich in ihre wahre Gesalt auf, nämlich in reine Energie. Die Parteien beamen auf ihre Schiffe
und die Feindseligkeiten sind beendet. Sollte der Krieg wieder ausbrechen, würden
die Organier eingreifen und die Flottenverbände erneut lahmlegen.
Bewertung
In "Kampf um Organia" tauchen in Star Trek zum allerersten Mal die Klingonen auf. Sie
waren für TOS als Bösewichte der Serie konzipiert worden. In den Star Trek-Kinofilmen
gab es ein Wiedersehen mit ihnen und in den Serien TNG und DS9 entwickelten sie sich
zur wahrscheinlich wichtigsten Rasse nach den Menschen. Das Drehbuch zur Folge stammt
erneut von Gene L. Coon, der die Folgen 1.22-1.26 fast im Alleingang geschrieben hat.
Nach 1.23: Krieg der Computer nutzte er erneut die Gelegenheit
für ein Plädoyer gegen den Krieg, allerdings geht er die Folge mit umgekehrter
Rollenverteilung an. Dieses Mal ist es nicht Kirk, der sich gegen die Gewalt wendet und
einer fremden Zivilisation etwas darüber beibringt. Ganz im Gegenteil, er ist am Ende
ganz wild darauf, gegen die Klingonen Krieg zu führen und besteht sogar auf seinem
vermeintlichen Recht dazu. Die Rolle, die Kirk in der Folge
1.23: Krieg der Computer innehatte, übernehmen dieses Mal die
Organier, die sich hier sehr deutlich gegen jede Form von Gewalt wenden.
Dabei werden die Planetenbewohner zunächst als technisch unterentwickelt dargestellt und nach
den Kulissen und Kostümen zu urteilen, leben sie tatsächlich noch im "finsteren"
Mittelalter. Erst später stellt sich zur allgemeinen Überraschung heraus, dass sie
in Wirklichkeit noch nicht einmal humanoid sind und aus reiner Energie bestehen.
Nur den Menschen und Klingonen zuliebe nehmen sie eine humanoide Gestalt an.
Dass Kirk und Spock nicht früher auf die Idee kommen, dass die Organier gar nicht
unterentwickelt sind, ist wenig nachvollziehbar, denn genügend Hinweise gibt es allemal.
Da wäre Spocks Feststellung, dass es keinerlei Fortschritt auf dem Planeten gibt, die
Organier aber gleichzeitig dazu fähig sind, die Ankunft der Klingonen zu fühlen. Außerdem
wäre da die Tatsache, dass Beamen auf dem Planeten kein Erstaunen hervorruft und die sich
automatisch öffnenden und schließenden Türen wohl keineswegs zum sonstigen
Entwicklungsstand der Organier passen. Bei so vielen Hinweisen hätte man von Kirk und Spock
zumindest erwarten können, dass sie sich ein wenig Gedanken machen, noch dazu, da die
Organier die ganze Zeit versichern, dass für sie keine Gefahr bestehe. Doch nichts dergleichen
passiert.
Die Organier an sich wirken etwas merkwürdig. Sie müssen sich zwar in diesen Konflikt einmischen,
da ihr Heimatplanet offenbar zum strategischen Spielball geworden ist. Dass sie aber auch dann
eingreifen wollen, wenn in Zunkunft wieder ein Krieg zwischen Menschen und Klingonen ausbricht,
erscheint dann doch ein wenig dick aufgetragen. Folgerichtig wird darauf auch in späteren
Serien und Filmen nie wieder eingegangen. Ferner wirkt es merkwürdig, dass die Organier um ihre
Fähigkeiten so ein großes Geheimnis machen. Es ist nicht wirklich ersichtlich, was die
Geheimniskrämerei eigentlich bewirken soll. Hätten sie von Anfang an klargestellt, dass die
über sehr große Kraft verfügen und einen bewaffneten Konflikt nicht dulden würden, hätten die
Kriegsparteien sich viel Mühe sparen können. Wahrscheinlich wollten die intelligenten Energiewesen
den offenbar viel primitiver denkenden Menschen und Klingonen aber anschaulich und nachhaltig vor
Augen führen, zu was sie in der Lage sind.
Die Klingonen werden hier als recht einseitige Bösewichte vorgestellt. Sie sind aggressiv und
schrecken auch vor Massenmord nicht zurück. Von den Eigenschaften Ehre, Ruhm und Pflichterfüllung,
die später typisch für sie werden, ist hier nicht viel zu spüren. Vor allem von der Ehre scheinen
sie noch nicht so viel zu halten, zum Beispiel begeht der klingonische Lieutenant, den Kirk
in den Würgegriff nimmt, einen Verrat gegenüber seinem Anführer, um sein Leben zu retten.
Der in TNG eingeführte Klingone Worf würde dagegen eher sterben, als dem Feind den Aufenthaltsort
seines Kommandanten Picard zu verraten.
Eine Ausnahme scheint Kor, der Anführer der Besatzungsmacht, darzustellen. Er überzeugt als
recht vielschichtiger Klingone, der sich einige der erwähnten Eigenschaften angeeignet zu
haben scheint. Vor allem ist er auf der Suche nach einem würdigen Gegner, der es mit den
Klingonen aufnehmen kann. Im Laufe der Originalserie sollten die Klingonen noch einige Male
auftauchen (siehe auch Zusammenhänge). Die Eigenschaften, die Kor hier noch an den Tag legt,
wurden dabei allerdings wieder vergessen. Erst mit den Kinofilmen und vor allem der
Nachfolgeserie "The Next Generation" gehören das Streben nach Ehre und Ruhm zu den
Hauptmerkmalen der Klingonen.
Kor macht einen guten Eindruck. Vor allem die gelungenen Dialoge zwischen ihm und Kirk sind
hier hervorzuheben. Er empfindet Bewunderung für Kirk und die berühmte Enterprise, von denen
die Kunde offenbar schon bis ins klingonische Reich gedrungen ist.
Im Gegensatz zu den Organiern, die jegliche Gewalt ablehnen, vertritt Kirk einmal mehr
den (sehr amerikanischen) Freiheitsgedanken und dass es sich dafür lohnt zu sterben.
Er ist sogar bereit, sein Leben für die Freiheit der Organier zu riskieren, nachvollziehbar
für die meisten Zuschauer, aber inakzeptabel für die Organier, deren Standpunkt allerdings
erst nach dem Offenbaren ihrer wahren Identität glaubwürdig erscheint. Aus ihrer Machtposition
heraus wirkt es allerdings im Nachhinein ziemlich arrogant, wenn sie Kirk und Spock für ihre
Versuche des Widerstands verurteilen.
Interessanterweise wird in dieser Folge die Oberste Direktive der Nichteinmischung konsequent
ausgeblendet und nicht nur von Kirk und seiner Enterprise, sondern sogar von der Föderation
und ihrer Sternenflotte ganz massiv verletzt. Zwar befindet man sich in einem Notstand, nämlich
in einem Krieg mit den Klingonen, aber rechtfertigt das die Landung auf einem Planeten mit einer
vermeintlichen Prä-Warp-Zivilisation? Aus heutiger Sicht natürlich nicht, zu Zeiten des Drehs
der Folge aber wohl doch, denn da hatte die Hauptdirektive noch nicht den Stellenwert der
späteren Serien. In dieser Folge spielt sich die Föderation noch als eine Art Weltraumpolizei auf.
Sie versucht die Organier vor den Klingonen zu schützen, nimmt dies aber gleichzeitig zum Anlass,
wie selbstverständlich ihre Gesellschaft tiefgreifend verändern zu wollen. Dies wird in einem
Schlüsselsatz von Kirk besonders deutlich, der gegenüber Ayelborne sagt:
"...haben Sie doch ein wenig Vertrauen zu uns, wir wären doch eine ganz enorme Hilfe für
Sie. Außer einem militärischen Schutz, erhielten Sie von uns Spezialisten, Techniker, wir
würden Ihnen zeigen, wie man die Landwirtschaft intensiviert, schaffen bessere
Lebensbedingungen, bauen neue Schulen und lehren Ihre Jugend die neuesten technologischen
und wissenschaftlichen Erkenntnisse. Wir bringen Sie auf eine ganz neue Entwicklungsstufe,
wir holen Sie aus Ihrer Stagnation."
Was Kirk bei seinem Plädoyer allerdings vergisst zu erwähnen ist die Tatsache, dass die
Föderation durch ihre Hilfe und Einflussnahme einen erheblichen taktischen und strategischen
Vorteil gegenüber den Klingonen hätte und die Organier mit ihrem Planeten bei einem Krieg in
vorderster Front stehen würden und aufs Höchste gefährdet wären.
Auch die Art und Weise, wie Kirk die Position der Föderation vertritt, wirkt hier arrogant
und von oben herab. Das wirkt vor dem Hintergrund seiner bisherigen charakterlichen Entwicklung
allerdings nicht sehr glaubhaft und am Ende erkennt er auch seine Fehleinschätzung, denn er
sagt zu Spock, dass sie sich selbst für die mächtigsten Wesen im Universum gehalten hätten,
das Ganze aber nur Größenwahn war.
Eine Parallele zur jahrzehntelangen Außenpolitik der USA ist unverkennbar, denn auch diese
Nation musste auf einem schmerz- und opferreichen Weg erkennen, dass sich der eigene Lebensstil
nicht immer problemlos auf andere Völker oktroyieren lässt, vor allem, wenn man diese nur allzuoft
als reine Vasallen behandelt.
Interessant ist es, dass Spock dem klingonischen Wahrheitsfinder widerstehen konnte. Dadurch
wird sein Status als überlegenes Lebewesen weiter gestärkt.
Diese Folge verursachte später erhebliche Probleme für die Produzenten. Durch das Eingreifen
der Organier in den Konflikt war es schwierig, die Kontinuität im Star Trek-Universum zu
wahren, denn dadurch wird eigentlich jegliche Auseinandersetzung zwischen den Klingonen und
der Föderation unmöglich gemacht, da die Organier dann ja sofort eingreifen müssten. Trotzdem
kam es sowohl in der Originalserie als auch in den späteren Serien und Filmen wieder zu
kleineren Auseinandersetzungen, ohne dass die Organier eingegriffen hätten. In DS9
kam es sogar zu einem großen Krieg zwischen dem klingonischen Reich und der Föderation.
Doch die Organier hatten inzwischen wohl das Interesse verloren, denn auch hier haben sie
sich nicht blicken lassen.
Kor wird viel Ehre im Star Trek-Universum zuteil. Er war der erste Klingone überhaupt, den
man sehen durfte und sein Darsteller John Colicos gehört zu den ganz wenigen Schauspielern,
die ihre Rolle nach fast 30 Jahren erneut spielen durften. Kor ist dadurch einer der
wenigen Klingonen, die sowohl einen Auftritt mit als auch ohne Schädelkamm hatten.
Zu TOS-Zeiten waren die aufwändigen klingonischen Masken der späteren Serien und Filme noch
zu teuer bzw. noch nicht erfunden. Als man dann aber Star Trek - Der Film
mit den Dreharbeiten zu den Klingonenszenen fertig war, investierte man übrig gebliebenes Geld
in die heute allseits bekannten Schädelkämme.
Seither gibt es unter den Fans natürlich die wildesten Spekulationen, wie es zum veränderten
Aussehen der Klingonen kam. Erst in der ENT-Folge 4.15: Die Heimsuchung
wird eine nachvollziehbare Erklärung geliefert.
Die Klingonen wurden übrigens nach einem Bekannten Gene Roddenberrys, der Clingan hieß, benannt.
Bereits bekannte Charaktere gibt es in dieser Folge unter den Gaststars keine.
Das Drehbuch schrieb der erwähnte Stammautor Gene L. Coon.
Regie führte John Newland, der nur dieses eine Mal für Star Trek tätig war.
Die deutsche Version wurde zum ersten Mal im ZDF gezeigt. Es wurden einige Szenen geschnitten,
von denen aber heute nach der Restauration von Sat.1 nur noch eine kurze Pausenausblendung fehlt,
sowie ein ganz kleiner Teil der Szene, in der Kirk und Kor mit Ayelborne um ihr Recht streiten,
Krieg zu führen.
Außer ein paar lockeren Sprüchen, die hier und da eingestreut wurden,
gehört die Synchronisation zu den besseren des ZDF.
"United Federation of Planets" wurde dieses Mal falsch mit "Föderation der vereinigten
Planeten" übersetzt, richtig müsste es natürlich "Vereinigte Föderation der Planeten"
heißen. Der deutsche Titel ist mal wieder simpel gewählt, im Vergleich zum Originaltitel,
der Spielraum für Interpretationen lässt. Diese Einfallslosigkeit ist bei den deutschen
Folgentiteln leider an der Tagesordnung, auch die neueren Star Trek-Serien blieben davon
nicht verschont.
Die DVD-Version enthält auch die beiden erwähnten fehlenden Szenen.
Die Folge ist nicht ganz so gut, wie Folge 1.23: Krieg der Computer,
vor allem durch die etwas widersprüchlichen Organier. Allerdings ist das Ganze immer noch eine
unkonventionelle Antikriegsfolge, in der sowohl Spannung als auch Special Effects und Handlung
überzeugen können.
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