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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 3087,6
Die Enterprise vermisst routinemäßig einen unbewohnten Planeten.
Plötzlich gerät das Schiff in ein seltsames Phänomen, die
Schwerkraft des Planeten geht für kurze Zeit auf Null zurück und
die Enterprise wird kräftig durchgeschüttelt. Spock kann sich
das Ganze nicht erklären, das Ereignis ist wissenschaftlich
eigentlich unmöglich. Als das Phänomen wieder aufhört, zeigen
die Instrumente plötzlich eine Lebensform auf dem Planeten an.
Kirk und Spock beamen mit einem Sicherheitskommando auf die
Oberfläche und finden ein kleines Raumschiff vor. Dann taucht
auf einem Felsen ein Mann auf, der schreit, dass er Hilfe
brauche. Bevor er eine Erklärung geben kann, stürzt er von dem
Felsen herunter und verletzt sich. Kirk lässt ihn auf die
Kankenstation beamen.
Lt. Masters informiert den Captain, dass das Phänomen sämtliche
Dilithiumkristalle des Schiffes entladen hat. Dadurch besteht
die Gefahr eines Absturzes der Enterprise auf die
Planetenoberfläche. Kirk befiehlt das Wiederaufladen der Kristalle.
Vom Sternenflottenkommando kommt ein Funkspruch, in dem Commodore
Barstow erklärt, dass das seltsame Phänomen im gesamten Gebiet
der Föderation und darüber hinaus zu spüren war. Die Föderation
vermutet, dass irgendjemand auf dem Planeten eine Invasion plant.
Kirk soll herausfinden, was hinter dem Ganzen steckt.
Unterstützung durch andere Raumschiffe erhält er nicht. Spock beamt
noch einmal auf den Planeten, um neue Erkenntnisse zu gewinnen,
während Kirk in die Krankenstation geht.
Der Mann ist inzwischen wieder aufgewacht. Er heißt Lazarus
und behauptet, dass er ein Monster verfolge, dass seine gesamte
Heimatwelt vernichtet hat. Das Monster habe humanoide Gestalt
angenommen. Es sei auch für das Phänomen verantwortlich, das
Kirk ergründen soll. Der Captain beamt mit Lazarus auf den Planeten,
um seine Geschichte zu prüfen. Spock hat dort keinerlei Leben
feststellen können. Plötzlich wiederholt sich jedoch das Phänomen
und Lazarus trifft auf seinen Gegner. Er kämpft mit ihm. Als
das Ereignis wieder vorbei ist, ist auch der Kampf beendet.
Lazarus ist wieder verletzt und muss erneut auf die Krankenstation
gebracht werden.
Dr. McCoy stellt bei der Behandlung seines Patienten etwas Seltsames
fest. Eine Wunde auf Lazarus' Stirn ist plötzlich verschwunden,
obwohl der Doktor sie noch gar nicht behandelt hat. Als er es Kirk
zeigen will, ist Lazarus verschwunden.
Lazarus befindet sich inzwischen im Aufenthaltsraum der
Enterprise. Dort hört er zufällig bei einer Unterhaltung von
Lieutenant Masters und einem ihrer Kollegen, dass die Enterprise
Dilithiumkristalle an Bord hat. Er verlässt den Aufenthaltsraum,
da wiederholt sich erneut das Phänomen. Als es vorbei ist, hat
Lazarus plötzlich wieder seine Stirnwunde. Gerade zu diesem
Zeitpunkt treffen Kirk und McCoy ein. Kirk ärgert sich über seinen
Schiffsarzt, er hält die Geschichte mit der geheilten Wunde für einen
schlechten Scherz und nimmt Lazarus auf die Brücke mit.
Spock stellt auf dem Planeten eine unerklärliche Strahlungsquelle
fest. Sie stellt offenbar eine Art Loch im Weltraum dar.
Lazarus möchte seinem Gegner eine Falle stellen, er verlangt
dafür die Dilithiumkristalle, doch Kirk verweigert sie ihm, da
Lazarus nicht mit der Wahrheit herausrückt.
Als Lazarus die Brücke verlassen hat, kommt es erneut zum
Phänomen und die Stirnwunde ist wieder verschwunden. Lazarus
geht in den Maschinenraum, wo die Dilithumkristalle sich
befinden. Er kann Masters und einen weiteren Techniker
überwältigen und entwendet zwei der Kristalle.
Als Kirk dies erfährt, fällt der Verdacht natürlich sofort
auf Lazarus und der Captain verhört ihn. Lazarus hat inzwischen
wieder die Stirnwunde und macht einen verwirrten Eindruck.
Er beteuert, dass er die Kristalle nicht genommen hat, sein
Gegner habe sie.
Kirk, Spock und Lazarus beamen erneut auf den Planeten. Dort
wiederholt sich das Phänomen komplett wie beim ersten Mal
und der Fremde muss wieder auf die Krankenstation gebracht werden.
Als Lazarus diesmal zu sich kommt, wirkt er nicht mehr so
verwirrt wie vorher. Er erklärt, dass sein Gegner aus
einem Paralleluniversum kommt.
Kirk und Spock erkennen jetzt, dass es Lazarus zweimal geben muss.
Aus jedem der beiden Universen einen und der eine jagt den anderen.
Das Loch im Weltraum scheint eine Art Verbindungstunnel zwischen
den Paralleluniversen zu sein. Der eine Lazarus macht einen
ziemlich verwirrten Eindruck, der andere dagegen ist klar
im Kopf. Immer wenn sich die beiden in dem Verbindungstunnel
treffen, kommt es zu dem seltsamen Phänomen, mit dem alles
angefangen hat. Treffen die beiden in der realen Welt aufeinander,
würde dies zu einer Materie-Antimaterie-Explosion führen, die beide
Universen vernichten könnte.
Der verrückte Lazarus ist inzwischen mit den zwei gestohlenen
Dilithiumkristallen auf den Planeten geflüchtet. Kirk folgt ihm.
Lazarus hat die Kristalle in sein Schiff eingebaut und kann damit
in das andere Universum übertreten und auf sein Ebenbild
treffen. Doch Kirk kommt ihm dazwischen, durch einen Unfall
gerät er selbst in das Paralleluniversum zum anderen Lazarus.
Dieser klärt die restlichen offenen Fragen. Der andere Lazarus
hat die Erkenntnis, dass es noch einen weiteren Menschen wie
ihn gibt, nicht ertragen und ist wahnsinnig geworden, seither
jagt er ihn. Durch die gestohlenen Dilithiumkristalle kann er
nun wieder in das andere Universum übertreten, doch durch
Kirks zufälligen Übertritt sind die Kristalle entladen worden
und der andere muss sie erst wieder aufladen.
Lazarus schlägt vor, dass Kirk in sein Universum zurückkehrt
und den anderen Lazarus in den Verbindungstunnel bringt. Dort wird
dieser dann auf ihn treffen und sie können miteinander kämpfen.
Dann müssen auf beiden Seiten die Raumschiffe zerstört werden,
damit sie den Verbindungstunnel nie wieder verlassen können
und keine Gefahr mehr für beide Universen besteht. So geschieht es.
Der Captain kehrt in sein Universum zurück, kämpft mit dem
verrückten Lazarus und schickt ihn in den Verbindungstunnel.
Als Kirk wieder auf der Enterprise ist, wird das kleine
Raumschiff des Lazarus auf dem Planeten zerstört. Die beiden
Universen sind damit wieder sicher, Lazarus und sein Ebenbild kämpfen
jedoch im Tunnel bis in alle Ewigkeit miteinander.
Bewertung
Nun, was soll uns diese Folge sagen? Dass es möglich ist,
Folgen wie 1.16: Notlandung auf
Galileo 7 noch zu unterbieten?
Eines ist sicher, die Episode hinterlässt bei weitem keinen
so guten Eindruck, wie die letzten 5 Folgen und beendet
damit diese Positivserie. Das Wichtigste über die Folge
ist schnell gesagt: Sie ist von Anfang an
ziemlich wirr und unlogisch. Und noch dazu ist sie nicht
mal spannend.
Die Akteure pendeln zwischen der Planetenoberfläche
(bei der erfreulicherweise erneut Außendrehs gemacht
wurden) und der Enterprise, ohne dass darin irgendein
Sinn zu erkennen wäre. Kirk und sein Team dürfen auf
dem Planeten ziemlich planlos in der Gegend
herumlaufen, bis dann irgendwas passiert und man auf das
Schiff zurückkehren muss. Auffällig sind dabei die vielen,
letztlich nur ermüdenden Wiederholungen und die wiederkehrenden
Aufenthalte des Lazarus auf der Krankenstation.
Besonders verwirrend ist, dass man nie so genau weiß,
welchen Lazarus man eigentlich vor sich hat, denn scheinbar
war es den Machern offenbar nach der Hälfte der Folge zu blöd,
alle Übergänge zum Paralleluniversum zu zeigen. So wechseln
sich Lazarus und Anti-Lazarus munter ab und der Zuschauer
muss selbst versuchen sie auseinanderzuhalten.
Derart verwirrende Geschichten machen eine Folge meist
recht spannend und fesseln den Zuschauer an den Bildschirm,
da dieser wissen möchte, was die Auflösung des Ganzen ist.
Dies ist hier jedoch absolut nicht der Fall, denn man
hat bis kurz vor Schluss nicht den kleinsten Schimmer, was
überhaupt los ist und man verliert auch schnell den Glauben,
dass die ganzen zusammenhanglosen Ereignisse irgendwie noch
vernünftig erklärt werden können. Hinzu kommt, dass die
Auflösung am Ende ziemlich haarsträubend ist.
Auch das Stammpersonal macht dieses Mal keinen überwältigenden
Eindruck. Zum Beispiel kann Kirk offenbar immer noch nicht
unterscheiden, ob der Doktor einen Scherz macht oder es
ernst meint, und das, obwohl er Pilles bester Freund ist.
Für die Rolle des Lazarus war zunächst ein anderer Schauspieler
vorgesehen, der dann aber einfach nicht erschienen ist. Er wurde
von den Star Trek-Machern der so genannten "Screen Actors Guild"
gemeldet und durfte als Strafe ein halbes Jahr nicht mehr als
Schauspieler tätig sein. Die Leistungen des Ersatzschauspielers
Robert Brown sind dann auch entsprechend schwach.
Ein Wiedersehen gibt es in dieser Folge mit Eddie Paskey in der
Rolle als Lieutenant Leslie.
Drehbuchautor Don Ingalls hatte die gleiche Karriere wie Roddenberry
durchgemacht. Zunächst waren die beiden Kollegen bei der Polizei in
Los Angeles, gingen jedoch später beide zum Fernsehen. Don Ingalls
produzierte in den 80er Jahren die Serie "T.J. Hooker" in der
William Shatner die Hauptrolle spielte. Ingalls lieferte nur
dieses eine Drehbuch für Star Trek ab.
Regisseur Gerd Oswald inszenierte auch die Folge
1.13: Kodos, der Henker, konnte dieses Mal
aber aufgrund der Querelen um den Lazarus-Darsteller den Drehplan
nicht einhalten.
Die deutsche Version wurde für Sat.1 hergestellt und enthält alle
Originalszenen. Allerdings fällt die Synchronisation durch einige
schlechte Übersetzungen auf. Das Sternenflottenkommando wird dieses
Mal plötzlich "Raumkontrollkommando" genannt, was allerdings kein neues
Problem ist. Das Sternenflottenkommando machte im Laufe der Synchronisation
alle möglichen deutschen Bezeichnungen durch, bis es dann erst in der
Nachfolgeserie TNG einheitlich übersetzt wurde.
Im Deutschen ist außerdem ständig von
Siliziumkristallen die Rede, statt von Dilithiumkristallen, wie im
Original. Der Begriff "Starbase" wurde gleich überhaupt nicht
übersetzt und einfach so ins Deutsche übernommen.
Eine interessante Übersetzung wurde für die Längeneinheit Parsec gefunden.
Diese wurde mit Parasekunde übersetzt, offensichtlich hielt man es für eine Zeitangabe.
Die DVD-Version weist keine Veränderungen zur TV-Version auf.
Die Folge wurde bereits als 20. produziert, hatte aber eine lange
Nachbearbeitungszeit wegen der aufwändigen Effekte. Diese
sind eigentlich das einzige, was bei der Folge einigermaßen
überzeugen kann. Allerdings reicht das leider nicht, um den
Zuschauer am Einschlafen zu hindern und schon gar nicht
reicht es für eine ordentliche Endnote.
Fazit: Eine der schwächsten Folgen seit Langem, mit einem
wissenschaftlichen Hintergrund, der zumindest in den sechziger Jahren
viele Zuschauer überforderte.
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