Episodenbeschreibung
Sternzeit: 5027,3
Die Enterprise fliegt den Planeten Triadus an und Kirk, Spock und McCoy beamen in Professor Starnes
Lager, der dort mit einer Gruppe Archäologen lebte. Das Außenteam findet überall Tote vor. Nur Starnes
ist noch am Leben, doch er erkennt Kirk nicht mehr und stirbt schon bald. McCoy stellt fest, dass sich
alle selbst getötet haben. Plötzlich tauchen fünf Kinder auf, die sich als die Kinder der Archäologen
vorstellen. Der Tod ihrer Eltern scheint sie wenig zu kümmern und auch während der Beerdigungszeremonie
für ihre Eltern gehen sie lieber spielen. McCoy ist der Meinung, dass der Tod der Eltern für die Kinder
traumatisch war.
Kirk kehrt mit dem Außenteam und den Kindern auf die Enterprise zurück. Der Doktor warnt den Captain davor,
die Kinder jetzt schon zu befragen, da dies ihnen schaden könnte. Also geht Kirk sehr vorsichtig vor.
Die Kinder lassen ihn jedoch nicht an sich herankommen.
Als die Kinder in ihrem Quartier alleine sind, fassen sie sich an den Händen und sagen einen Reim auf.
Plötzlich erscheint ein fremdes Wesen, welches ihnen sagt, sie sollen die Enterprise auf Kurs nach
Marcus 12 bringen und sich von Nichts und Niemandem aufhalten lassen.
Spock hat inzwischen die Aufzeichnungen von Professor Starnes gefunden und spielt sie Kirk auf der
Brücke vor. Starnes und die anderen Archäologen wurden offenbar von einer seltsamen Angst auf dem
Planeten befallen. Der Professor wird von Aufzeichnung zu Aufzeichnung erregter und verwirrter. Als Tommy
Starnes die Brücke betritt, gibt es plötzlich eine Bildstörung und Kirk und Spock beschließen, die
Aufzeichnung in Kirks Quartier zu Ende zu schauen. Der Captain gestattet Tommy auf der Brücke zu bleiben.
Das Mädchen Mary gesellt sich bald zu Tommy. Die Kinder verfügen offenbar über besondere Fähigkeiten.
Ohne dass es jemand mitbekommt veranlassen sie Sulu und Chekov dazu, den Orbit zu verlassen und Kurs auf
Marcus 12 zu nehmen. Die beiden Brückenoffiziere bekommen von der Kursänderung jedoch nichts mit und meinen
auf dem Schirm immer noch den Planeten Triadus zu sehen.
Inzwischen bewirkt der Junge Don im Maschinenraum die gleiche Wahrnehmungsstörung bei den dortigen Technikern.
Auch diese glauben weiterhin im Orbit zu sein, und als Scotty sie auf ihren Irrtum hinweist, greifen
sie ihren Chef an.
In Kirks Quartier sehen sich der Captain, Spock und McCoy Starnes Aufzeichnungen weiter an. Die Archäologen
wurden dermaßen verängstigt, dass sie sich schließlich selbst umbrachten. Spock weiß von einer alten
Legende zu berichten, laut der Triadus früher Sitz einer Piratenbande war, die dann aber ausgerottet
wurde. Doch das Böse soll sich immer noch auf dem Planeten befinden und nur auf einen Katalysator
warten, durch den es wieder aktiv werden kann. Kirk und Spock glauben, dass die Kinder der Katalysator
sind.
Als Kirk zwei Sicherheitsmänner auf den Planeten und die anderen Wachen von dort zurückbeamen will,
stellt er fest, dass die Enterprise sich nicht mehr im Orbit befindet. Auf der Brücke angelangt, führen
die Kinder gerade wieder ihren Tanz auf und das Wesen Gorgon erscheint erneut. Es erklärt ihnen, dass sie
weiter nach Marcus 12 fliegen sollen, weil dort Freunde von ihm warten. Wenn die Enterprise-Crew nicht
mitmacht, sollen sie sie gegeneinander aufhetzen, wie sie es mit ihren Eltern getan haben.
Kirk versucht den Kurs zu ändern, doch die Brückenoffiziere stehen inzwischen alle unter der Kontrolle
der Kinder. Als den Captain ein starkes Angstgefühl überkommt, verlässt er mit Spock die Brücke, doch auch im
Maschinenraum hat er keinen Erfolg. Scotty verjagt die beiden und auf dem Gang werden sie von Chekov und
zwei Sicherheitsmännern erwartet, die Kirk und Spock festnehmen wollen. Die beiden können Chekov und
die anderen jedoch überwältigen und sie gehen zurück auf die Brücke. Kirk lässt von Spock das Lied
abspielen, welches Gorgon beim letzten Mal herbeigerufen hat und welches Spock aufzeichnete. Und prompt
erscheint das Wesen. Nun zeigt Kirk den Kindern einige Aufnahmen, die auf dem Planeten gemacht wurden. Dort
sieht man die Kinder, die mit ihren Eltern spielen und glücklich sind, dann sieht man noch einige Bilder
der toten Eltern. Durch diesen Schock werden die Kinder aus dem Bann Gorgons geholt und sie hören nun
nicht mehr auf ihn. Gorgon, dem der Katalysator entzogen wurde, verliert nun an Macht, bis er
letztendlich ganz verschwindet. Die ganze Crew wird nun auch wieder normal. Die Kinder können endlich
über den Verlust ihrer Eltern weinen, was McCoy als gutes Zeichen wertet.
Bewertung
Nach zwei recht erfreulichen Episoden kommt nun "Kurs auf Marcus 12", welche diesen Eindruck leider
absolut nicht aufrechterhalten kann.
Star Trek hatte noch nie ein sonderlich glückliches Händchen, wenn es um Folgen ging, in denen Kinder
eine große Rolle spielen. Meist handelte es sich dann immer um furchtbare Strebertypen à la
Wesley Crusher (TNG), oder die Kinder begannen einen schon nach wenigen Minuten zu nerven und das Ganze
artete einfach in eine furchtbar langweilige Folge aus. Seltsamerweise scheinen die Macher von Star
Trek von Kinderepisoden fasziniert zu sein, denn mit fast schon verzweifelter Hartnäckigkeit
präsentieren sie uns immer wieder Folgen, die sich um Kinder drehen, obwohl es eigentlich noch kaum
eine wirkliche Spitzen-Folge gab, die irgendwie mit Kindern zu tun hatte. In zwei Serien wurden sogar
Kinder zu Hauptpersonen gemacht, wobei man natürlich fairerweise sagen muss, dass die Autoren mit der
Zeit aus ihren Fehlern doch gelernt haben und ihnen dies bei Jake Sisko (DS9) besser gelang als noch bei
Wesley Crusher.
Diese Folge dürfte in die Kategorie todlangweilig fallen. Es wird irgendein böses Wesen präsentiert,
das die Crew ein wenig mit ihren Ängsten konfrontiert, über das man sonst aber wenig erfährt. Obwohl
die gesamte Enterprise-Crew bedroht wird, das Ganze also eigentlich recht dramatisch sein soll, kommt
keine wirkliche Spannung auf, da das Ende nur allzu vorhersehbar und wenig überzeugend ist.
So richtig schlau wird man aus Gorgon nicht. Welche Ziele verfolgt er eigentlich? Was hat er vor, wenn
die Enterprise auf Marcus 12 eintrifft? Warum braucht er dazu unbedingt die Kinder von einer ewig weit
entfernten Forschungsexpedition? Alles Fragen, auf die die Episode keine vernünftige Antwort gibt.
Sie erscheint überhaupt wenig durchdacht.
Die Auflösung ist auch eher schwach. Offenbar scheinen dem Autor hier plötzlich die Ideen ausgegangen
zu sein, jedenfalls hätte man schon etwas mehr erwartet, als dass der Widerstand der Kinder lediglich
durch das Anschauen von ein paar Bildern gebrochen wird und sie damit wieder normal werden. Auf diesen
genialen Plan hätte Kirk auch früher kommen können.
So ist es natürlich auch nicht sonderlich überraschend, dass die Folge bei Umfragen unter den Fans bei
der Beliebtheit immer wieder auf dem letzten Platz landet und auch wenn es noch schlechtere Folgen
gibt (zum Beispiel die wirre Episode 1.27: Auf Messers Schneide, oder das noch
schlechtere 3.01: Spocks Gehirn) hat diese Folge, was Langweiligkeit angeht, einen
der oberen Plätze sicher.
Auffällig ist auch, dass hier weder charakterseitig noch von der Handlung selbst wirklich Interessantes
geboten wird.
Wenigstens war die Folge recht billig, und konnte so ein wenig Geld für die teureren Episoden
3.03: Der Obelisk und 3.09: Das Spinnennetz einsparen.
Zum ersten Mal ist hier die Flagge der Föderation zu sehen, aber auch sie wirkt unspektakulär.
Ein bisschen mehr als ein roter Wimpel mit einigen Sternen und dem UFP-Schriftzug drauf hätte es
schon sein dürfen.
Zum vierten Mal in Folge ist Christine Chapel mit von der Partie.
Autor Edward J. Lakso arbeitete (man möchte fast sagen: Gott sei Dank) nur einmal für die
Originalserie.
Regisseur Marvin J. Chomsky inszenierte auch die Folgen
3.07: Das Gleichgewicht der Kräfte und
3.23: Portal in die Vergangenheit.
Die deutsche Version kommt vom ZDF und macht aus dem Planeten Triacus den Planeten Triadus. Nur einmal
im Transporterraum redet Kirk dann plötzlich doch von Triacus. Außerdem fehlt eine Szene, in der
die Kinder Uhura mit ihrer Angst konfrontieren und Uhura plötzlich wie eine alte Frau aussieht.
Auch am Ende fehlt ein kleiner Teil der Szene, in der Kirk mit Gorgan (der im Deutschen
Gorgon heißt) redet. Der Hilfskontrollraum wird dieses Mal Notsteuerung genannt.
Für die DVD-Version wurden die noch fehlenden Szenen ergänzt. Außerdem wurde die eine Szene, in der
Kirk doch von Triacus spricht so geändert, dass nun einheitlich von Triadus die Rede ist.
Alles in allem eine der langweiligsten und nichtssagendsten Folgen seit langem.
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