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4.3 Zuhause
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von Steffen S.
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Episodenbeschreibung
Eine Fähre der Enterprise landet in einem prall gefüllten Stadion auf der Erde.
In ihr befinden sich Archer, T'Pol, Trip, Reed, Hoshi, Travis und Phlox. Auf einem
Podest werden die Sieben von Admiral Forrest und einigen anderen Admirälen begrüßt
und der Captain tritt an ein Mikrofon, um eine kleine Rede zu halten. Er bedankt
sich bei seiner Crew und verweist auf die 27 Besatzungsmitglieder, die im Verlauf
der Reise durch die Ausdehnung ihr Leben lassen mussten. Natürlich freut er sich,
dass er wieder auf der Erde ist.
Während Archer in einer Bar in San Francisco Captain Erika Hernandez, Kommandantin
der noch im Bau befindlichen NX-02 Columbia (und eine alte Freundin von ihm) trifft,
ist T'Pol gerade dabei ihre Sachen zu packen. Da kommt Trip in ihr Quartier. Er
fragt sie, wohin die Reise geht: Nach Vulkan. Als die Vulkanierin ihn nach seinen
Vorhaben für den Urlaub fragt, antwortet er, dass er eigentlich an Bord bleiben
und bei der Generalüberholung und den Reparaturen assistieren wollte, doch Archer
habe darauf bestanden, dass er sich eine Zeit lang entspannen solle. Aber weil sein Zuhause bei
dem Xindi-Angriff zerstört wurde und seine Schwester dabei starb, weiß er nun nicht,
wohin er gehen soll. T'Pol bietet ihm an, die Zeit bei ihr und ihrer Mutter auf
Vulkan zu verbringen. Tucker ist zuerst amüsiert bei dem Gedanken, seine Freizeit
bei Vulkaniern zu verbringen, willigt dann aber ein und verlässt glücklich wieder
den Raum.
Auf der Brücke der Columbia, wo die Bauarbeiten weiterhin vorangehen, bittet
Hernandez Archer die geplante Aufstellung ihrer Führungsoffiziere zu überprüfen.
Nachdem er einwilligt, schaut er sich auf einigen Konsolen die aufgerüsteten Waffen
und Hüllenpanzerung an. Er erinnert sich an eine Diskussion mit einem der Baumeister
der Enterprise: Archer hielt die vielen Waffen nicht für notwendig, weil er neue
Spezies kennen lernen und keine Kriege anzetteln wollte. Doch er stellt nüchtern fest,
dass die letzten drei Jahre das Gegenteil bewiesen haben.
An der Einsatzbesprechung am nächsten Tag im Hauptquartier der Sternenflotte sind
unter anderem Captain Archer, Admiral Forrest, Botschafter Soval, Commander Williams
und Captain Hernandez anwesend. Der Vulkanier konfrontiert Archer mit der Entdeckung
des Vulkanier-Raumschiffs Sol’eya. Er berichtet, dass das in dem Asteroidenfeld
vorhandene Trellium-D den Vulkaniern starken neurologischen Schaden zugefügt habe
und man sie nicht mehr habe retten können. Der Warpkernbruch, dessen Resultat die
Zerstörung des Schiffs war, sei ein Versehen gewesen. Doch Soval zweifelt an der Tatsache,
dass man der Besatzung nicht mehr helfen konnte. Archer fühlt sich angegriffen und
reagiert sehr gereizt. Er wirft ihm vor, dass er seine Mission von Anfang an verhindern
wollte und dass im Laufe der Jahre die Andorianer mehr von Nutzen waren als die
Vulkanier. Forrest unterbricht die Besprechung. Er befiehlt seinem aufgebrachten
Freund eindringlich, einen Tag lang Urlaub zu nehmen.
Auf der NX-01 begleitet Reed Phlox zur Luftschleuse. Der Doktor will seine freie
Zeit auf der Erde verbringen, doch Malcolm warnt ihn vor den neuen Vorurteilen gegenüber
Außerirdischen auf der Erde. Seit dem Angriff der Xindi sehen viele Menschen jeden
Fremden als Feind an, weshalb die Vulkanier lieber in ihren Gebäuden bleiben als auf
die Straßen der Großstädte zu gehen. Doch Phlox will sich davon nicht abschrecken
lassen, er lebt schon seit Jahren auf diesem Planeten.
Währenddessen will sich Erika Hernandez Archers Klettertour in den Bergen anschließen.
Auf Vulkan betreten T'Pol und Trip das Haus, in dem die Vulkanierin aufwuchs. Trip
gefällt es hier. Schließlich kommt T'Pols Mutter T'Les aus einem anderen Raum und
begrüßt die beiden. Sie ist überrascht über den Besuch des Sternenflotten-Offiziers
und fragt T'Pol auf Vulkanisch, warum sie denn einen Kollegen mitgebracht hat. Als
Tucker in sein Gästezimmer einzieht, fragt T'Pol ihre Mutter, warum sie nicht auf der
Akademie sei. T'Les arbeitet schon seit geraumer Zeit nicht mehr dort. Ihre Tochter
ist überrascht, obwohl man diesen Schritt schon seit Langem geplant hatte. Die Anomalien
in der Ausdehnung müssten wohl die Übertragung gestört haben, in der T'Les die Botschaft
übermitteln wollte. Danach zeigt sie T'Pol einen Brief, der am Morgen angekommen ist:
Er stammt von Koss, T'Pols Verlobtem. Sie will nichts von ihm wissen, doch T'Les erinnert
sie an ihre Verbindung mit ihm und dass sie die kommende Hochzeit nicht einfach so
ablehnen kann.
In den Bergen führen Archer und Hernandez beim Klettern einige Gespräche: Man will
eine Schule nach Archer benennen. Außerdem schlägt er Hernandez einen MACO als Sicherheitschef
vor, da diese schon mehr militärische Erfahrung haben. Er warnt sie, dass sie im Weltraum
viele Kämpfe erwarten und sie auf der Hut sein soll. Die beiden entdecken den Fußabdruck
eines Tieres in der Erde, doch er ist schon einige Tage alt. Hernandez ist sich aber sicher,
dass Archer sie im Falle eines Raubtier-Angriffs beschützen wird.
Auf Vulkan wird Trip um vier Uhr morgens zum Frühstück geweckt. T'Les fragt ihre Tochter
nach dem Grund ihres Besuchs, doch diese denkt, dass man keinen Grund dafür bräuchte. Als
Trip merkt, dass das Essen nicht ganz frisch ist, bietet er der Vulkanierin an, ihren
Proteinumwandler zu reparieren. T'Les fragt, ob T'Pol nicht wieder dem Oberkommando
beitreten will, doch ihr wurde eine Stelle bei der Sternenflotte angeboten. T'Les ist
nur wenig begeistert und ist der Meinung, dass eine Stelle beim Oberkommando eine fordernde
und höher angesehene Arbeit wäre, doch T'Pol bleibt bei ihrem Vorhaben. Sie reagiert
emotional auf die Vorschläge ihrer Mutter, worauf sie sie fragt, was los sei. Daraufhin
meint sie nur, dass man vor Gästen nicht streiten sollte.
In einer Bar auf der Erde geben Reed, Travis und Phlox ein paar hübschen Mädchen
Autogramme. Plötzlich tritt ein Mann an den Tisch und fragt den Doktor penibel, ob es
ihm hier auch gut gefalle und ob er sich unter all den Aliens hier nicht unwohl fühle.
Wenn das der Fall wäre, könnte er doch in den Vulkanierkomplex gleich am anderen Ende
der Brücke gehen. Reed bittet den Mann zu gehen, doch dieser weicht nicht von der Stelle.
Als Reed daraufhin aufsteht und denn Herrn "ermahnt" sofort zur Theke zu gehen, kommen
auch dessen Freunde näher. Schließlich folgt eine Schlägerei, in deren Verlauf Phlox als
eine Art Abwehrreaktion seinen Kopf aufbläst und somit die Prügelrunde auflöst.
Während Trip in der Küche das beschädigte Küchengerät repariert, kommt T'Les gerade von
ihren Einkäufen zurück. Er bedankt sich für die Unterkunft und meint, dass T'Pol eine
glückliche Frau sein muss, wenn sie einen Ort hat, zu dem sie jederzeit gehen kann. Er
hat so etwas nach der Xindi-Attacke nicht mehr. Aus heiterem Himmel fragt T'Les ihn, seit
wann er sich von ihrer Tochter angezogen fühlt. Vollkommen überrascht fragt er sie, woher
sie das weiß, worauf sie ihm entgegnet, dass sie schließlich T'Pols Mutter ist und das
einfach deswegen weiß. Plötzlich klopft es an der Tür: Es ist T'Pols Verlobter Koss. Er
will mit ihr sprechen...
Im Hinterhof fragt T'Pol Koss, warum er gekommen ist. Für ihn steht die Antwort eigentlich
fest, doch T'Pol will ihn nicht heiraten, selbst wenn das einen Kampf bis zum Tod zur
Folge hätte. Gerade als sie ihn wieder wegschickt, erzählt er ihr, dass ihre Mutter
gezwungen wurde, die Akademie zu verlassen und er ihr helfen könnte, wieder ihren
alten Job zu bekommen. Koss würde es ebenfalls akzeptieren, wenn sie nach dem ersten
gemeinsam verbrachten Ehejahr der Sternenflotte beitreten würde. Doch sie schickt ihn
erneut weg.
Während Archer und Hernandez dabei sind, ihr Lager zu errichten, zeigt er ihr am
Sternenhimmel den ersten Klasse-M-Planeten, den die Enterprise entdeckt hat. Auch dieses
ernüchternde Ereignis damals hat Archer davon überzeugt, dass eine friedliche Erforschung
der Galaxie kaum möglich ist. Selbst Hernandez' Argumente können ihn nicht mehr vom
Gegenteil überzeugen.
Wieder auf Vulkan fragt T'Pol ihre Mutter nach dem Grund ihrer Kündigung an der Akademie.
Angeblich hat sie vertrauliche Informationen gestohlen, was aber nicht stimmt. Als wahren
Grund gibt sie an, dass T'Pol durch das Verlassen des Oberkommandos und des Zwischenfalls
auf P'Jem sich viele Feinde auf Vulkan gemacht habe und diese Feindschaft auch T'Les zu
spüren bekam. Als T'Pol wieder emotional darauf reagiert, meint ihre Mutter, dass ihre
Veränderung an Trip läge. Sie wolle Koss nur wegen ihm nicht heiraten. T'Les zweifelt an der
Zukunft der beiden und ob ein Mensch und ein Vulkanier überhaupt gemeinsame Kinder zeugen können.
In der Nacht hört Archer plötzlich die Geräusche eines Raubtiers und will nachsehen.
Plötzlich wird er von zwei Xindi-Reptilianern angegriffen, wodurch er von den beiden eine
Klippe hinuntergeworfen wird. Danach wacht er auf. Hernandez bittet ihn, mit ihr über
seine Probleme zu sprechen, doch dieser will lieber mitten in der Nacht weiterklettern.
Er hat genug davon, der Held der Menschen zu sein und er kann Hernandez nicht mehr sehen,
weil er in ihr den Forscher sieht, der er vor drei Jahren einst war. Schließlich küsst
sie ihn und bietet ihm an, nach seinem älteren Ich zu suchen.
T'Pol zeigt Trip die berühmten Lava-Felder Vulkans. Sie teilt ihm mit, dass sie Koss
heiraten werde, damit ihre Mutter wieder das Ansehen der vulkanischen Gesellschaft bekommt.
Außerdem wird er auf das für vulkanische Paare erste Jahr verzichten, in dem Mann und Frau
zusammenleben müssen. Trip fragt sie überrascht und ziemlich enttäuscht, warum sie einen
Mann heiraten will, den sie gar nicht liebt. Er geht fort, kann seine Gefühle aber nur
schwer unterdrücken. Während Archer und Hernandez im Gebirge ihre damals aufgrund der
Bürokratie gescheiterte Beziehung wieder aufnehmen wollen, will die beinahe wieder genesene
Hoshi mit Phlox eine Bar in San Francisco besuchen. Doch Phlox will keinen weiteren
Zwischenfall auslösen und bleibt bei seinen Freunden auf dem Schiff. Er kann Hoshis Protest
aber verstehen und will abwarten, bis sich die Lage wieder beruhigt.
Nach dem Ende der Nachbesprechung entschuldigt sich Archer für seinen Ausraster gegenüber
Soval. Der Botschafter nimmt die Entschuldigung an und bedankt sich beim Captain für die
Rettung der Erde und all der anderen Planeten, die durch die Expansion der Ausdehnung
ebenfalls zerstört worden wären. Er kann seine manchmal umstrittenen Entscheidungen
verstehen und sieht diese als notwendig an. Schließlich geben sich die beiden die
Hand.
Während Trip die Kleidung von T'Les' verstorbenem Mann anzieht, kommt diese in den Raum.
Sie möchte wissen, ob er T'Pol gesagt hat, dass er sie liebt, doch er sah das alles erst
bei den Lava-Feldern ein und konnte ihr es nicht sagen. T'Les hält es noch nicht für zu
spät, doch Trip will sich nicht in T'Pols Angelegenheiten einmischen und nicht noch alles
komplizierter machen.
Schließlich sollen T'Pol und Koss getraut werden. Kurz bevor sie zum "Traualtar" geht,
gibt sie Trip noch einen Kuss auf die Wange...
Bewertung
Man kann diese Folge als die "Ruhe nach dem Sturm" bezeichnen, sowohl im Bezug auf
die 3. Staffel als auch auf die Folge, die sich "Sturmfront" nennt. Viele Fäden und
Zusammenhänge laufen hier zusammen und es werden einige Grundsteine für kommende Themen
gelegt. Doch um vorerst bei der Folge selber zu bleiben: Diese war der wirkliche
Anfang der 4. Staffel!
Zu kritisieren gibt es nur sehr wenig. Einziges auffälliges Logikloch ist Koss’ Brief
aus Papier, der nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Wer schickt schon einen Papierbrief,
wo doch eine simple Transmission viel schneller und bequemer wäre? Noch zu meckern
wäre die etwas ungleiche Verteilung der Screentime. Die Handlungen um den neuen Hass
der Menschen gegenüber Fremden und Archers Kletterpartie mit seiner alten und neuen
Liebe Captain Hernandez wirken unter der Story um Trips Besuch bei T'Les und T'Pols
Heirat etwas unterdrückt. So beschränkt sich die Phlox-Handlung auf gerade mal zwei
Szenen, während auf Vulkan mehr als die halbe Folge spielt. Auch Archer und Hernandez
hätte die eine oder andere Minute noch gut getan, obwohl man hier der Balance schon
recht gut näher kam. Doch so viel Zeit man auch in die Vulkanier-Story investiert hat,
so viel Drama und Tiefgang kam dabei heraus.
Sehr großes Lob verdienen dieses Mal neben der Hauptcrew die Gastcharaktere. Hernandez
verkörpert die Rolle des optimistischen Forschers einmalig und macht die Gespräche
mit Archer doppelt so interessant. Koss, der nach fast drei Jahren endlich ein Gesicht
bekommt, ist der typische einer anderen Frau versprochene Verlobte, der das Ansehen
von ihm und seiner künftigen Schwiegermutter wieder geradebiegen will und dabei sogar
Abstriche bei seiner Ehe mit T'Pol macht, selbst als er weiß, dass sie ihn nicht
liebt. In diese Beziehung ist auch T'Les als die alles durchschauende und besorgte
Mutter hervorragend eingebunden. Sie will zwar auch, dass ihre Tochter Koss heiratet,
dennoch aber will sie nichts, was gegen T'Pols Willen ist. Das zeigen auch die Szenen
mit Trip, die endlich im Gegensatz zum bisherigen Serienverlauf nicht so oberflächlich
sind, sondern auch die Tiefen der verschiedenen Charaktere ergründen. Zu erwähnen sind
auch Soval und Forrest, die aber nur einen kleinen Teil der Handlung einnehmen. Besonders
überraschend war auch der langsame Gedankenwandel von Soval, doch dazu mehr im
Vulkanier-Handlungsbogen, welcher mit "Der Anschlag" beginnt.
Nun zu den Hauptcharakteren und allen voran natürlich Trip und T'Pol - endlich werden
die Massagestunden und sexuellen Annäherungen zu etwas Brauchbarem gemacht! Nach dem
schicksalhaften Jahr in der Ausdehnung, in dem sich T'Pol stark verändert hat, sieht
nun auch Trip ein, dass er seine Kollegin liebt, das aber zum denkbar schlechtesten
Zeitpunkt. Es brauchte erst eine Situation wie diese, in der er endlich zu seinen Gefühlen
steht - wenn auch nur vor T'Les. T'Pol steht währenddessen am Scheideweg zwischen ihrer
Ablehnung von Koss und ihrer erfolglosen Mutter, die man aber durch eine Ehe mit dem
einflussreichen Verlobten wieder ins rechte Licht rücken kann. Zum ersten Mal bekommt
ihr Charakter einen starken Tiefgang. Endlich weg von hirnlosen Sex-Szenen und
Drogensucht, hier sieht man endlich, was man an Jolene Blalock hat. Auch Archer bekommt
nun nach drei Jahren als Actionheld seine ersten wirklich sympathischen Charakterzüge.
Die Ereignisse in der Ausdehnung sind (zum Glück) nicht spurlos an ihm vorbeigegangen
und gleichzeitig bedauert er, dass er nicht wieder so sein kann, wie er einst war. Reed,
Travis und Hoshi sind nur minder in dieser Folge miteinbezogen, hatten aber auch ihre Momente.
Auch ein Highlight: Phlox als Blasebalg! Solche Dinge zeigen, was für ein Potenzial
Enterprise als Prequel-Serie hat.
Spannend im konventionellen Sinne ist "Zuhause" wegen mangelnder Action natürlich
nicht - doch das stört hier keinen. Wie schon die TNG-Episode "Familienbegegnung" wird
hier der Fokus auf die Charaktere gelenkt, auf eine stille Art und Weise. Setzten
"Dämmerung" und "Azati Prime"
noch auf action-basiertes Drama, so schafft man es hier,
dasselbe Ergebnis ohne teure Spezialeffekte und wilde Feuergefechte zu erreichen. Man
will einfach wissen, wie es weitergeht: Wird T'Pol Koss heiraten? Wie wird Trip darauf
reagieren? Was steckt wirklich hinter der Entlassung von T'Les? Spannungshöhepunkt
bildet hier die Abschlussszene, in der man die Handlung nicht vollkommen auflöst, sondern
ein offenes Ende lässt. Gut so - vier Punkte.
Was es wirklich zu meckern gibt, sind die SFX. Nicht, dass man mit ihnen äußerst geizig
umgeht (was ja mal keine Schande wäre), es liegt eher daran, dass die meisten Szenen
aus dem Computer einfach schlampig aussehen. Besonders erwähnenswert sind hierbei die
Anfangsszene in dem Stadion, die Lava-Felder von Vulkan und die sehr lieblos gestaltete
Columbia im Raumdock - sie steckt zwar noch in der Entwicklung, sieht aber dennoch
monoton und unspektakulär aus. Und da sollte sie doch nach der Aussage Forrests in
"Die Ausdehnung" jetzt schon beinahe fertig sein. Schwach, sehr schwach -
zwei Punkte.
Glanzpunkt ist sicherlich die dreiteilige Handlung: Trips Besuch auf Vulkan und
Koss’ Heiratsforderung, Archers Nachwirkungen aus der Ausdehnung und dessen alte
Gefühle für Hernandez und die Feindschaft der Menschen bezüglich Außerirdischen,
was Phlox auch zu spüren bekommt. Wie bereits erwähnt stimmt die Balance nicht
ganz, doch das sei an dieser Stelle verziehen. Schlichtweg begeisternd ist der neue
Tiefgang der Trip-T'Pol-Beziehung. Hat es doch so einfallslos mit Massagen und Sex
angefangen, so ging es mit "Die Vergessenen" überzeugend weiter. Diesem sehr positiven
Verlauf setzt diese Folge nun das Sahnehäubchen auf. Weg von nackter Haut, hin zu
charakterlichem Drama und einem einmaligen Script. Ein großes Lob an Michael
Sussman!
Auch schafft man es nach über drei Jahren dem Captain endlich ebenso ein Problem zu
geben, mit dem sich sein Charakter befassen muss. Zwar kam Erika Hernandez etwas
plötzlich in sein Liebesleben, doch in DS9 war es mit Sisko und Yates auch nicht
anders. Vielleicht war es ja ein erster Schritt zu einer engeren Beziehung zwischen
den beiden, mit Sicherheit kann man sich auf das Wiedersehen der beiden freuen. Etwas
zu kurz kam auch die Nachbesprechung, bei der man sich etwas mehr als die Ereignisse
aus "Impulsiv" gewünscht hätte. So waren Archers Entscheidungen und Taten in
"Anomalie" oder "Beschädigungen"
ebenso umstritten und hätten wenigstens eine Erwähnung verdient.
Wenn es auch nur einen kleinen Teil einnahm, so wichtig war es auch einige Blicke
auf die Menschheit ein Jahr nach dem Xindi-Angriff zu werfen. Das Misstrauen ist
sicherlich begründet und zeigt endlich, dass ein Jahrhundert nach dem 3. Weltkrieg
und der Erfindung des Warpantriebs man doch noch nicht die tolerante und friedliebende
Welt hat, wie man sie in ein paar Jahren mit der Föderation haben wird. Nie entsteht
ein neuer Bund ohne Stolpersteine, hier wird endlich gezeigt, dass es bei der Föderation
auch nicht so sein wird. Vor allem werden auch die Menschen vorerst nicht das
optimistische, immer positive und tolerante Element sein - das haben diese zwei,
drei Szenen mit Phlox gezeigt.
Alles in allem eine geniale Handlung, die nicht weniger als die volle Punktzahl
verdient.
Viele Fäden enden hier und viele beginnen erst. Der Xindi-Handlungsbogen ist
endgültig beendet, der "Sturmfront"-Zweiteiler zum Glück auch. In gewisser
Hinsicht kann man "Zuhause" als ein Prequel für den kommenden Vulkanier-Dreiteiler
verstehen. Immerhin erfährt man von T'Les' Problemen auf Vulkan und Koss' Stellung
in der vulkanischen Gesellschaft. Auch auf die Erde und ihre Bewohner will man laut
Autoren-Chef Manny Coto noch mehr im Laufe der Staffel eingehen. Ebenso wird Erika
Hernandez noch in dieser Staffel Captain Archer wieder sehen.
Fazit: Vielleicht war es der Aufbruch in eine neue Ära, eine Art zweite Pilotfolge.
Gewiss hat man aber mit "Zuhause" die bisher überzeugendste Charakterfolge der Serie
und eine Art Schnittstelle zwischen den vergangenen drei Jahren und der Prequel-Serie,
zu der ENT jetzt endlich wird.
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Spannung
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SFX
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Handlung
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Gesamt
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Zusammenhänge
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Archer erwähnt den ersten Klasse-M-Planeten, den man
in "Geistergeschichten" entdeckte.
-
T'Les erwähnt die Ereignisse in "Doppeltes Spiel", die
zur Zerstörung von P'Jem führten.
-
Koss wurde schon in "Das Eis bricht" erwähnt,
ihn wird man in "Der Anschlag" das nächste Mal sehen.
-
T'Pol verließ das vulkanische Oberkommando in
"Die Ausdehnung".
-
In der Nachbesprechung kommen die Ereignisse aus
"Impulsiv" zur Debatte.
-
Hoshi wurde in "Der Rat" von den Xindi
gefangen genommen.
-
T'Pol äußerte ihren Wunsch der Sternenflotte beizutreten
in "Countdown".
-
Die Enterprise kehrte in "Sturmfront (2)" zur Erde
zurück.
-
T'Les selber sieht man in "Zeit des Erwachens" wieder.
-
Captain Hernandez hat in "Die Heimsuchung" ihren
nächsten Auftritt.
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Wertung:
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