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Episodenbeschreibung
Fähnrich Elizabeth Cutler
und Ethan Novakovich unterhalten sich gerade beim Essen in der Offiziersmesse
als der Raum plötzlich von einem hellen Licht durchstrahlt wird.
Die Crew ist neugierig und entdeckt, dass die Enterprise offensichtlich
in ein Sonnensystem geflogen ist um einen Planeten zu untersuchen.
Sofort stellt man Vermutungen über den neuen Planeten an: Vielleicht
trifft man auf eine neue Zivilisation.
Auf der Brücke wird
der Planet derweil von T'Pol untersucht und man stellt fest, dass
er eine erdähnliche Atmosphäre hat, es jedoch keine Anzeichen von
Leben gibt. Captain Archer will auf Nummer sicher gehen und lässt
Reed nach Satelliten scannen, doch auch hier gibt es keine Anzeigen.
Tucker ist begeistert, da jetzt einer Erkundung durch ein Außenteam
nichts mehr im Wege steht. T'Pol ist jedoch weniger begeistert und
schlägt stattdessen vor, zuerst den Planeten mit Sonden zu untersuchen.
Archer stimmt schließlich Tucker zu, er hat keine Lust tagelang
auf dem Schiff untätig rumzusitzen.
Das Shuttle wird startbereit
gemacht, und Fähnrich Cutler bedankt sich bei T'Pol, dass sie für
diese Mission ausgewählt wurde. Die Vulkanierin entgegnet daraufhin
kühl, dass dies natürlich auf ihre Fachkenntnisse zurückzuführen
ist. Schließlich bricht das Außenteam bestehend aus Archer, Mayweather,
Trip, T'Pol, Cutler und Novakovich auf. Als man auf dem Planeten
ankommt, sind alle Menschen begeistert: Überall grüne Wiesen und
Bäume, und es herrscht strahlender Sonnenschein. Lediglich T'Pol
ist wie gewöhnlich nicht enthusiastisch und geht strikt ihrer Pflicht
nach. Das Team trennt sich dann und erkundet die Umgebung.
Als man sich später
wieder beim Shuttle trifft, erklärt T'Pol, dass sie zur wissenschaftlichen
Untersuchung mit Cutler und Novakovich hier bleiben wird. Tucker
will auch noch mit Mayweather hier bleiben und so kehrt nur Archer
zurück zur Enterprise.
Nachdem ein Lager aufgeschlagen
wurde, sitzen die vier Menschen in der Nacht zusammen am Lagerfeuer.
Mayweather lässt die Gelegenheit nicht aus und erzählt eine Gruselgeschichte
über einen Offizier, der verrückt wurde, sein Schiff in die Luft
sprengte und in eine Rettungskapsel flüchtete, die noch heute durchs
All treibt. T'Pol sitzt abseits und arbeitet an ihren Instrumenten.
Als die Geschichte zu Ende ist bekommt Novakovich plötzlich Kopfweh
und legt sich in sein Zelt.
Kurze Zeit später bemerkt
Cutler, dass plötzlich alle Glühwürmchen verschwunden sind, die
sie vorher noch umringt haben. In diesem Moment bricht ein Sturm
los und es fängt an zu blitzen. Alle stürmen in ihre Zelte und verschanzen
sich in ihren Betten. Tucker, der mit Travis Mayweather in einem
Zelt ist, schreckt plötzlich hoch, weil ein außerirdischer Skorpion
in seinem Schlafsack war. Auch Novakovich hört plötzlich Geräusche. Trip
spricht mit T'Pol über seinen Kommunikator und man beschließt sich
in nahe gelegene Höhlen zurückzuziehen.
Auf der Enterprise sucht
Malcolm Reed den Captain in seinem Quartier auf und informiert ihn
über die Situation des Außenteams. Er öffnet eine Verbindung zu
T'Pol, die mittlerweile mit den anderen in den Höhlen angekommen
ist, und fragt nach, ob ein Shuttle das Team abholen sollte. Die
Vulkanierin meint, dass unter diesen Wetterumständen das Landen
nahezu unmöglich sei und somit bleibt das Team vorerst auf dem Planeten.
Als das Außenteam in
den Höhlen ein Lager aufschlägt, bemerkt Trip, dass sie die Essensrationen
am Lagerplatz vergessen haben, Mayweather geht nach draußen um sie
zu holen, sieht dabei aber undeutliche Gestalten in der Umgebung.
Er stürmt zurück zu den anderen und erzählt von ihnen, doch
T'Pols Scanner kann keine anderen Lebensformen außer ihnen finden.
Ethan Novakovich wird in der Zwischenzeit immer panischer und hört
Stimmen aus dem Inneren der Höhlengänge und ist überzeugt, dass
Außerirdische hier sind. Er ergreift die Flucht und rennt nach draußen.
Trip und Travis beschließen ihn zu suchen, während T'Pol tiefer
in die Höhle geht, um die rätselhaften Stimmen zu untersuchen.
Draußen im Sturm suchen
Trip und Mayweather nach Ethan, können ihn aber nicht finden. Stattdessen
sieht Tucker eine Form aus einem Stein kommen, die jedoch kurz darauf
verschwindet. Sie beschließen zur Höhle zurückzukehren weil es zu
gefährlich wird. Culter, die allein beim aufgeschlagenen Platz in
der Höhle zurückgeblieben ist, geht T'Pol nach und beobachtet, wie
sie mit zwei blauhäutigen Außerirdischen redet, die kurz darauf
abziehen. Cutler geht zu T'Pol und stellt sie zur Rede, doch diese
leugnet Aliens gesehen zu haben.
Tucker kontaktiert Archer
und informiert ihn, dass sie Ethan verloren haben und sie auf Aliens
getroffen sind, was die Situation verschärft. Der Captain und Reed
starten daraufhin mit dem Shuttle um sie abzuholen. Trip und Travis
kehren zur Höhle zurück und dort kommt es zur Außeinandersetzung,
weil T'Pol sagt, sie habe keine Aliens gesehen und nicht mit ihnen
geredet wie Cutler es behauptet. Tucker wird misstrauisch, weil die
Vulkanierin die Einzige ist, die die Aliens angeblich noch nicht
gesehen hat. Er denkt, dass sie versucht irgendetwas zu vertuschen.
Archer und Reed rufen
nach Novakovich per Kommuikator, doch dieser gibt nur wirres Zeug
von sich und liegt irgendwo zwischen den Bäumen. Erfolglos muss
der Captain die Landeversuche beim Team abrechen, da es aufgrund
des Windes unmöglich ist und das Shuttle kehrt zurück zur Enterprise.
Dort ruft man erneut
Novakovich, dem es immer schlechter geht. Dem Captain bleibt keine
andere Wahl und er weist Reed an, ihn per Transporter raufzubeamen.
Bei dieser Prozedur stören die Winde auf dem Planeten den Vorgang
und Ethan kommt zwar heil auf die Enterprise zurück, doch einige
Steine und Zweigstücke haben sich in seine Kleidung und Haut integriert.
In der Höhle wird die
Situation immer ernster. Während Travis und Culter immer erschöpfter
in der Ecke liegen, wird Tucker aggressiv und will endlich wissen,
was T'Pol mit den Aliens zu reden hatte. Als sie nach Wasser suchen
will, nimmt er ihre Waffe ab und bedroht sie mit seiner. Er befiehlt
ihr sich hinzusetzen. Die Vulkanierin bleibt ruhig und logisch,
sie beteuert, dass sie niemanden gesehen hat. Tucker dagegen fängt
zu schreien an und vermutet eine Verschwörung nach der anderen,
während Travis ihm zustimmt. Er beginnt sogar vor Panik an die Wände
zu schießen und plötzlich wird auch T'Pol etwas aggressiv und sagt,
dass sie keine Aliens sieht - nur einen Ingenieur, der halluziniert.
In der Krankenstation
an Bord des Schiffs behandelt Dr. Phlox Fähnrich Novakovich, der
wieder gesund werden wird. Der Doktor stellt eine Substanz in seinem
Blut fest, die offensichtlich starke Halluzinationen und Paranoia
hervorruft. Es scheint gewirkt zu haben, als der Sturm anfing und
dadurch von einer Pflanze verbreitet wurde. Der Doktor meint, dass
der Effekt aber innerhalb der nächsten drei Stunden vergehen wird.
Archer kontaktiert T'Pol und erfährt dadurch von der Lage auf dem
Planeten. Er erklärt Trip, dass sie durch eine Substanz beeinflusst
werden, doch dieser glaubt dies nicht.
Tucker wird immer nervöser
und spricht mit den Aliens. T'Pol spricht plötzlich nur noch vulkanisch
und nutzt die Situation um eine Waffe zu holen und auf Tucker zu
zielen. Er bemerkt es und beide stehen sich schussbereit gegenüber.
Da sich auf der Enterprise herausstellt, dass die Substanz im Blut
des Außenteams tödlich sein kann, kontaktiert der Captain das Außenteam.
T'Pol kann mit dem Captain in vulkanisch eine List ausarbeiten,
da nur Hoshi auf dem Schiff die Sprache verstehen kann. Sie machen
Trip weis, dass T'Pol in einem Top-Secret-Auftrag der
Sternenflotte handelte und so mit den Aliens interagierte. Der Chefingenieur
geht darauf ein und so kann T'Pol ihn überwältigen und betäuben.
Die Vulkanierin verabreicht allen ein Heilserum gegen den Schadstoff,
der ihre Körper beeinflusst.
Am nächsten Morgen ist
der Sturm vorüber und die Sonne scheint. Alle erwachen wohlauf und
T'Pol unterhält sich mit Trip über die vergangenen Ereignisse. Tucker
ist es peinlich was er getan hatte. Schließlich tritt Cutler aus
der Höhle in den Sonnenschein und das Shuttle der Enterprise ist
bereits im Anflug um sie abzuholen.
Bewertung
"Geistergeschichten" ist eine überaus interessante und gelungene Episode,
die gut den Zeitgeist des 22. Jahrhunderts vermitteln kann. Zu Beginn
werden wir gleich mit Novakovich und Cutler bekannt gemacht, wobei
Letztere später noch einige Male auftauchen wird.
Etwas ungewöhnlich dürfte zunächst der erste
Besuch der Crew auf dem Planeten sein. Archer geht als Captain natürlich
mit und sein Hund ist auch dabei. Die ganze Situation wird locker
und spaßig unter den Menschen gehandhabt, sogar zu Kirks Zeiten
war man da disziplinierter. Dadurch wollte man sicherlich den Charakter
der damaligen Zeit zeigen, denn die Produzenten hatten ja schon
oft zitiert, dass die Personen "näher an der Gegenwart" sein würden.
Auch erkennt man die noch primitive Transportertechnologie, als
man Novakovich hochbeamt. Neben diesen Einführungen in eine neue
Star Trek Zeit gibt es jedoch zwei grundlegenden Leitgedanken der
Folge: Ganz offensichtlich ist natürlich, dass die Menschen zu enthusiastisch
waren und das gleich bitter bereuen. Die Warnungen von T'Pol hätten
sie ernst nehmen sollen, aber keiner - vor allem nicht Archer -
hat große Lust dazu, zuerst mal auf Nummer sicher zu gehen und Sonden
loszuschicken. Stattdessen will man gleich selbst alles "erkunden".
Wobei der Captain dann den Aufenthalt doch eher als Landurlaub ansieht.
Das zweite Haupthema ist die Einstellung Tuckers zu den Vulkaniern.
Im halluzinierenden Zustand erfahren wir eine ganze Menge über seine
Meinung zu ihnen und was er von T'Pol hält. Diese Bezeihung wird
jedoch am Ende der Folge besser und wird in
"Das Eis bricht"
nochmals verstärkt.
Auf jeden Fall herrscht viel Spannung im gesamten
Handlungsablauf. Gerade weil die Serie neu ist, könnte man gegenüber
T'Pol auch misstrauisch werden und es gibt viele Möglichkeiten was
es mit den (nicht vorhandenen) Aliens auf sich haben könnte. Zeitweise
kann man wirklich denken, dass T'Pol ersetzt wurde oder durch die
Aliens beeinflusst wird. Das Ganze wird zwar am Ende wieder in einer
schon bekannten Halluzinations-Story aufgelöst, kann aber die 30
Minuten zuvor durchaus als gelungen bezeichnet werden.
Es scheint aber schon Pflicht zu werden, dass
jede neue Crew in der ersten Staffel eine Folge spendiert bekommt,
bei der die Crew Halluzinationen hat (bei TOS
"Implosion in der Spirale",
"Gedankengift" bei TNG,
"Meuterei" bei DS9 und bei VOY
"Bewusstseinsverlust").
So setzt zwar auch ENT einen Star Trek-Trend fort, dadurch wird
die Handlung aber alles andere als innovativ. Der Rest wie das Campen,
die Geschichten von Travis oder die Höhlendialoge sind aber dennoch
interessant und so kann man die Handlung noch mit "befriedigend"
bewerten.
Ähnlich verhält es sich mit den Spezialeffekten:
Die Außendrehs sind zwar wunderschön und auch die dunklen Höhlen
kann man noch akzeptieren, aber außer dem Shuttleflug sieht man
nichts Besonderes oder Aufwändiges.
Also insgesamt eine gute Folge mit kleinen
inhaltlichen Schwächen, die jedoch dank der Spannung und guter Ideen
wieder wett gemacht werden.
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