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1.5 In guter Hoffnung
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Unexpected
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von Sebastian Däs
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Episodenbeschreibung
Captain Archer muss einmal mehr die Fehlfunktionen der Enterprise am
eigenen Leib spüren, als er unter der Dusche ist und plötzlich die Gravitation versagt.
Nach einer kurzen Beschwerde an die Brücke fällt er auch schon wieder zu Boden.
Auch T’Pol stellt Störungen fest, als sie beim Computer Wasser bestellt, aber nur eine
dickflüssige Brühe erhält. Trip hat derweil im Maschinenraum alle Hände voll zu tun,
überall auf dem Schiff häufen sich Fehlfunktionen. Archer ordnet an, vorerst auf
Impulsgeschwindigkeit zu gehen. Dadurch scheint T’Pol endlich das Problem gefunden zu
haben: Irgendetwas stört den Plasmaausstoß am Heck des Schiffs. Durch eine Entzündung
des Plasmas entdeckt man ein getarntes Schiff, das offenbar der Enterprise hinterherfliegt.
Archer ruft das Schiff und es stellt sich heraus, dass es von Xyrillianern geflogen wird,
deren Warpreaktor defekt ist. Durch den Plasmaausstoß konnten sie im Warpfeld der Enterprise
fliegen. Sie enttarnen sich und Archer bietet ihnen Hilfe an. Chefingenieur Tucker soll
zu ihnen kommen und ihnen bei der Reparatur helfen. Allerdings muss er dafür eine
dreistündige Dekompression über sich ergehen lassen, da die Xyrillianer in einer sehr
ungewöhnlichen Atmosphäre leben. Nach einem kurzen Besuch bei Phlox stellt er sich dann
auch dieser Prozedur und betritt schließlich das Innenleben des Alien-Schiffs. Die
Außerirdischen und ihre Umgebung sind eher untypisch und Trip bemerkt sofort, dass er
nicht mit der Atmosphäre klar kommt. Er hört die Stimmen nur aus der Ferne und alles
scheint zu schwimmen. Der außerirdische Captain schlägt ihm vor sich hinzulegen, doch Trip
will sich gleich die Maschinen ansehen. Die Ingenieurin der Xyrillianer zeigt ihm den Weg,
aber auch dort hat er immer mehr Probleme und kann sich kaum konzentrieren. Nachdem ihm
auch Archer dazu rät, legt sich Tucker doch erstmal schlafen.
Als er dann später wieder erwacht, fühlt sich Trip tatsächlich ziemlich wohl. Die
Ingenieurin fragt nach, wie es Trip geht und beide freunden sich an, besonders als
sie den Chefingenieur mit einem Wasserersatz füttert, und ihre Hände leichte
Energieentladungen verursachen. Trip und die Außerirdische machen sich danach
wieder an die Arbeit, und als sie eine Pause einlegen besuchen sie einen erstaunlichen
Ort des Schiffs: eine Art Holokammer, die verschiedene Umgebungen simulieren kann.
Die Außerirdische erzeugt einen See mit einem Boot, auf dem sie und Trip erstmal über
die gute Simulation staunen. Anschließend erzeugt sie eine Schale mit kristallinem Inhalt
und sagt zu Trip, sie würde mit ihm gerne ein Spiel spielen. Beide stecken ihre Hände
in die Kristalle und können erstaunlicherweise die Gedanken des Anderen lesen.
Später verabschieden sich beide voneinander, denn nach der Reparatur kehrt Tucker
auf die Enterprise zurück. Nach einigen Tagen entdeckt der Chefingenieur eine Wucherung
an der Hand und sucht Doktor Phlox auf. Dieser ruft Archer und T’Pol hinzu denn er
hat eine ungewöhnliche Feststellung zu verkünden: Trip ist schwanger. Es stellt
sich heraus, dass die Gedankenübertragung offenbar eine Art der Fortpflanzung darstellt
und Genmaterial der Mutter überträgt. Tucker besteht darauf, dass diese Situation
vorerst unter den Vieren bleiben sollte und der Captain beschließt, so schnell wie
möglich das außerirdische Schiff zu finden.
Nach einer Woche hat man noch immer keine Spur, und Trip beginnt langsam Jeden zu
nerven: Er ist nervös, gereizt, emotional und ziemlich hungrig. Der Doktor meint,
dass sich Tucker langsam an den Gedanken gewöhnen sollte, das Kind auszutragen. Doch
in dem Moment meldet sich T’Pol von der Brücke und teilt mit, das Schiff gefunden zu haben.
Allerdings stellt sich heraus, dass sie sich wieder im Plasmaausstoß eines anderen Schiffes
verstecken, diesmal hinter einem klingonischen Schlachtkreuzer. Archer ruft die Klingonen,
die darauf erstmal das Feuer eröffnen und sich dann anhören, was Archer zu sagen hat.
Als er ihnen erklärt, dass ein Schiff getarnt hinter ihnen ist, feuern die Klingonen darauf
und benutzen den Traktorstrahl zum Festhalten. Der klingonische Captain will die „Verbrecher“
sofort töten lassen, doch Archer interveniert und versucht ihm klarzumachen,
dass sie die Aliens benötigen. Doch erst als T’Pol eine Ansprache hält und die Situation
mit Klaang vor einigen Monaten erwähnt, und als Tucker ihnen von der holografischen Technologie
erzählt, stimmen sie zu, die Xyrillianer zu verschonen. Schließlich ist Trip auch noch
gezwungen von seiner Schwangerschaft zu erzählen, und während sie ihn auslachen gestatten
die Klingonen ihm auf das Schiff mitzukommen.
Auf dem Schiff der Xyrillianer zeigt der Alien-Captain den Klingonen den Simulator, während
Trip mit seiner Freundin spricht. Diese ist überrascht, denn sie wusste nicht, dass diese
Schwangerschaft mit anderen Spezies möglich ist. Doch sie kann das Kind noch immer zu einen
anderen Wirt transferieren. Die Klingonen beschließen die Xyrillianer zu verschonen und
ziehen ab. Beim Essen mit den Senioroffizieren äußert Tucker seine Erleichterung und T’Pol
meint, dass Tucker in die menschliche Geschichte als erster schwangerer Mann eingehen wird.
Bewertung
Über diese Folge wurde schon im Vorfeld diskutiert, besonders weil sie das
Thema der männlichen Schwangerschaft aufgreift, was ja von vornherein für eine gewisse
Komik sorgt. Und schon zu Beginn merkt man, dass „In guter Hoffnung“ vor allem humorvoll
sein will. Gleichzeitig stellt man mit den Xyrillianern eine sehr exotische außerirdische
Kultur ziemlich gut dar und am Ende sorgen die Klingonen wieder mal für Spannung.
Die Krieger werden herrlich schön aggressiv und unlogisch dargestellt, noch besser
als zu TOS-Zeiten.
Doch die eigentliche Idee ist für das Anfangsstadium einer Serie ziemlich gelungen.
Anfangs ist die Story mit dem versteckten Schiff doch spannend und auch die krassen
Gegensätze in den Kulturen der Menschen und Xyrillianer können den Star Trek-verwöhnten
Zuschauer noch erstaunen. Die ganzen Probleme und die Anpassungsschwierigkeiten von
Tucker passen gut zum Gesamtkonzept von Enterprise. Das Ganze ist dann noch mit einer
kleinen Liebesgeschichte für Trip verknüpft. Besonders der weitere Verlauf von Trips
Schwangerschaft ist für den Zuschauer ziemlich witzig – und das auf vielfältige Weise:
T’Pol kann sich auch eine Bemerkung nicht verkneifen und dazu wird der Chefingenieur
immer paranoider und hungriger. Natürlich gipfelt alles in der peinlichen Situation
auf der Brücke, als Tucker vor versammelter Mannschaft und den Klingonen sein Geheimnis
offenbaren muss. Richtig nervenzerfetzend spannend wird es jedoch nicht, darauf ist die
Folge auch gar nicht ausgelegt. So gibt es vier Punkte für die Spannung und die Handlung.
Auffallend sind jedoch einige Aspekte, die die chronologische Richtigkeit im Trek-Universum
in Frage stellen: Sehr mysteriös ist die Tatsache, dass die Klingonen hier schon einen
D7-Kreuzer benutzen. Naja, über hundert Jahre der gleiche Schiffstyp ist doch etwas zu
weit hergeholt, besonders da sie in Kampfkraft und Ausstatttung einer späteren
Constitution-Klasse ebenbürtig sind. Auch die hier schon frühe Einführung eines Holodecks
ist etwas problematisch, weil die Klingonen darauf Zugriff erhalten. An der Technik
scheinen sie jedenfalls später nicht mehr so interessiert zu sein – die Föderation aber
umso mehr. Generell hätte ein Wissensaustausch zwischen Menschen und Xyrillianern doch
im Interesse beider sein sollen.
Schließlich muss man noch erwähnen, dass die Spezialeffekte dieser Folge überdurchschnittlich
gut sind. Das geht bei dem getarnten Schiff und dem Klingonen-Kreuzer los, doch das ganze
Design der Xyrillianer ist wirklich bemerkenswert. Man kann sich kaum erinnern, dass man
sich in letzter Zeit bei Star Trek so große Mühe gegeben hat, eine Alien-Rasse so fremdartig
wirken zu lassen. Kleine Veränderungen im Gesicht sind hier nicht das Merkmal – die Aliens
unterscheiden sich völlig, auch das ganze Schiff mit den Kristallen und elektrischen
Entladungen wirkt richtig exotisch. Ein „gut“ also für die SFX-Wertung.
Insgesamt ist „In guter Hoffnung“ witzig und erfrischend. Die Folge ist sicherlich nicht
überdurchschnittlich gut, aber die Ansätze stimmen. Es zeigt sich deutlich das Potenzial,
dass in der neuen Serie steckt. Auch wenn man wieder auf die Klingonen als Feinde
zurückgreifen musste.
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Spannung
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SFX
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Handlung
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Gesamt
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Zusammenhänge
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Hier werden die Menschen erstmals mit dem Prinzip eines „Holodecks“
konfrontiert. Im 24. Jahrhundert werden sie von der Sternenflotte
dann auch im großen Stil auf Schiffen verwendet
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T’Pol erwähnt die Ereignisse aus Aufbruch ins Unbekannte als sie
mit den Klingonen spricht. Das nächste Mal begegnet die Enterprise
dem aggressiven Volk in der Episode Schlafende Hunde
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Wertung:
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