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1.6 Terra Nova
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Terra Nova
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von Sebastian Däs
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Episodenbeschreibung
Auf der Brücke unterhalten sich Hoshi und Travis über die Kolonie Terra Nova,
auf der sich vor Jahrzehnten Menschen niederließen, die nicht mehr auf der Erde
leben wollten. Der Kontakt brach aber in der Vergangenheit ab und seit 70 Jahren
hat man nichts mehr von der Kolonie gehört. Die Enterprise ist gerade zur Kolonie
unterwegs.
Als man dort ankommt, reagiert niemand auf die Rufe. Stattdessen entdeckt man
die verlassenen Überreste der Kolonie. Archer führt ein Außenteam an und begibt
sich mit Mayweather, T’Pol und Reed auf den Planeten. Auch eine genauere Untersuchung
ergibt nichts, bis Reed eine Gestalt entdeckt, die vor ihm flüchtet. Er verfolgt
sie bis zu einer dunklen Höhle, ruft aber dann den Rest des Außenteams. Er und
der Captain untersuchen die Höhle, während die anderen den Eingang bewachen. Sie
entdecken in der Höhle einige Gegenstände und dunkle Gestalten mit grauen Gesichtern.
Archer beteuert, dass sie nichts Böses wollen, doch die Fremden schießen sofort
auf sie. Bei der Flucht wird Malcolm verwundet und von den Fremden entführt. Dem
Captain bleibt nichts anderes übrig als mit T’Pol und Travis zur Enterprise zurückzufliegen.
Dort enthüllt die Vulkanierin, dass die Fremden ihren Scans zufolge Menschen waren.
Sie vermutet, dass die radioaktive Strahlung sie zwang unter der Erde zu leben.
Da sie noch nie andere Menschen gesehen haben, müssen sie erstaunt gewesen sein.
Man stellt fest, dass Reed in den Tunneln unter der Oberfläche gefangengehalten
wird und so kehren Archer und Dr. Phlox auf den Planeten zurück. Dort stellen
sie sich auf freies Gelände und Archer ruft, er sei unbewaffnet und wolle sein
Crewmitglied sehen. Sofort kommen aus der Umgebung bewaffnete Gestalten, die ihn
und Phlox zu Reed unter die Oberfläche bringen.
Dort treffen sie auch auf Jamin, den Anführer der Gruppe und seine Mutter. Er
spricht mit Archer und gestattet dem Doktor, der sich als Denobulaner vorstellt,
Malcolm Reed zu behandeln. Dieser hat nur etwas Blut verloren wird aber bald wieder
auf den Beinen sein. Jamin fragt Archer, ob die Menschen jetzt gekommen sind
um alle Novaner auszulöschen. Der Captain versteht nicht was er meint, doch Nadet,
die Mutter des Anführers berichtet, dass die Menschen damals den „Giftregen“ auf
Terra Nova niedergelassen hätten um sie alle zu töten. Phlox stellt derweil fest,
dass Nadet unter Lungenkrebs leidet. Archer bietet an sie auf der Enterprise zu
heilen, als Zeichen ihrer guten Absichten. Skeptisch nimmt Jamin das Angebot an,
jedoch unter den Bedingungen, dass er seine Mutter begleitet und Reed als Geisel
hierbleibt. Der Captain willigt ein.
Phlox behandelt anschließend Nadet und kann sie heilen. Archers versuche, den
„Novanern“ zu zeigen, dass sie auch Menschen sind und einst auf der Oberfläche
lebten schlagen jedoch fehl. In der Zwischenzeit haben T’Pols Untersuchungen ergeben,
dass es auf dem Planeten einen Meteoriteneinschlag gab, der die Strahlung verursachte.
Travis und Hoshi entdecken eine Übertragung von Captain Mitchell, der beim Einschlag
die Menschen verantwortlich dafür gemacht hat und von ihnen Hilfe forderte. Die
Nachricht kam natürlich nie auf der Erde an und so wurden Alle bis auf die Kinder
getötet, die in ihrem Alter noch eine gewisse Resistenz gegen die Gifte hatten.
Phlox ruft Archer zu sich und erklärt ihm, dass mittlerweile das Wasser und das
restliche Ökosystem auf dem Planeten kontaminiert sind und alle Einwohner daran
sterben werden, wenn sie noch länger als 10 Jahre auf dem Planeten bleiben.
Archer erzählt den Novanern von dem Problem, doch diese wollen nicht zuhören.
Als Archer der alten Novanerin ein Foto zeigt, auf dem sie in ihrer Kindheit
als Mensch auf der Oberfläche zu sehen ist, wird sie zwar nachdenklich, doch ihr
Sohn überzeugt sie wieder und sie begeben sich zum Shuttle.
Während des Fluges meint Archer, dass sie auf anderen Kontinenten von Terra Nova
keine Vergiftung gefunden hätten und sie wenigstens dahin umziehen sollten. Noch
immer weigern sie sich und der Captain will, dass sie wenigstens ihren Leuten diesen
Vorschlag unterbreiten. Als sie landen, stürzt jedoch der Boden unter ihnen
ein und das Shuttle wird in die Tiefe gezogen. Keiner ist verletzt und sie stellen
fest, dass sie in einem der unteren Tunnel sind. Archer geht mit den beiden Novanern
durch die Höhlen um Reed abzuholen, bevor sie Terra Nova verlassen. Der Captain
bemerkt Hilferufe und man findet einen Novaner, der unter einem schweren Baum
eingeklemmt ist. Offensichtlich hat der Einsturz des Shuttles dies verursacht.
Jamin will von Archer wissen, ob er sein Leben auch für einen Novaner riskieren
würde und so versuchen beide den Novaner in der Grube zu retten. Archer schneidet
mit seiner Phasenpistole den Baum auf und so können sie den gebrochenen Fuß des
Verletzten herausbekommen.
Im Lager der Novaner holt man schließlich Reed ab. Nadet meint aber, dass ihr
Sohn den Anderen von Archers Vorschlag erzählen sollte. Er ist dagegen, denn da
die Menschen jetzt abfliegen würden, wäre alles wieder in Ordnung. Seine Mutter sagt,
dass dies nicht stimme und sie sterben würden, wenn sie länger hier blieben. Sie
sollten endlich vernünftig sein.
Später setzt die Enterprise den Kurs mit Warp fort. Die Mission war erfolgreich
und in der Kantine redet man über die Ereignisse. Trip ist stolz, dass sie den Leuten
das Leben gerettet haben. Auch Travis ist begeistert, schließlich haben sie nun
an der spektakulären, mysteriösen Geschichte von Terra Nova Anteil. Der Captain
meint, Travis könne ja den Bericht für die Sternenflotte verfassen.
Bewertung
Generell ist die Grundidee der Episode interessant, die weitere Umsetzung ist
jedoch etwas dürftig. Auch bei Terra Nova spielt man mit dem Gedanken des neuen
Forscherdrangs und der damit verbundenen Skepsis, der diesmal in Form des Experiments
„Terra Nova“ zu einem Unglück führt.
Die Ausgangssituation ist eigentlich ziemlich realistisch: Menschen, die zu einer
Zeit ohne echte Raumfahrt auf zwei weit auseinander liegenden Planeten wohnen,
entfremden sich ganz einfach. Zwar ist die Zeitspanne mit 80 Jahren vielleicht
etwas knapp bemessen um sich so zu verändern, doch der Einschlag des Kometen liefert
auch hier eine plausible Erklärung. Dennoch entspricht die Haltung nicht ganz
der sonstigen Sichtweise von Star Trek, schließlich wurden die Menschen nach dem
ersten Kontakt bisher immer als sehr enthusiastisch und wissbegierig bezeichnet,
auch bei Enterprise. Dass Terra Nova dann zu einem solchen Mysterium wurde, bisher
kein Schiff nach dem Rechten sehen wollte und die Enterprise-Crewmitglieder die
ersten sind, wirkt doch etwas gestellt. Trotzdem kann die Handlung sich im weiteren
Verlauf stellenweise behaupten, doch gewisse Schwächen sind unvermeidlich. Das
Ganze stützt sich von Anfang an auf die Geiselnahme von Reed und der spätere Ausgangspunkt
von Nadets Krankheit ist eher langweilig. Die Gefährdung der Novaner und Archers
Versuche sie umzustimmen ist vorhersehbar und wurde bei Star Trek schon oft in
ähnlicher Form thematisiert. Die Handlung verdient daher vier Punkte. Dazu tragen
auch einige Widersprüche bei: Wieso stürzt bei der Landung am Ende plötzlich
der Boden ein? Zuvor war das Keinem aufgefallen und ein Landen war auch noch möglich.
Interessant dürften auch die sehr fortschrittlichen Scanner in dieser Episode
sein. Nicht nur T’Pols vulkanischer Handscanner scheint mühelos die Gänge im Gestein
analysieren zu können, auch auf der Enterprise hat man ohne Schwierigkeiten einen
Plan des Höhlensystems. Noch dazu kann man alle Lebensformen perfekt isolieren,
ja sogar Reed unter vielen anderen Menschen herauspicken. Selbst zu TNG-Zeiten
war das manchmal unmöglich.
Auch die Spannung kann nicht wirklich überzeugen. Aus dem Mysterium der fernen
Menschenkolonie hätte man durchaus mehr rausholen können. Ist man am Anfang noch
interessiert was mit der Kolonie geschah und wer die Fremden sind, verfällt das
Ganze bald in eine banale und bekannte Richtung. Die Novaner betrachten die Menschen
als ihre Feinde, doch Captain Archer will ihnen nur helfen. Im Nachhinein merkt
man erst, wie wenig Substanz das Ganze eigentlich hat. Richtiges Interesse kommt
so später gar nicht mehr auf und wirklich spannend ist es für den Zuschauer auch
nicht mehr.
Während das Design der Novaner und die wenigen Szenen mit Shuttleflügen nicht
gerade begeistern können, ist das Design der Höhlen und die Schlucht am Ende doch
akzeptabel. Mehr als 3 Punkte sind aber dennoch nicht drin.
Abschließend bleibt zu sagen, dass man es hier versäumt hat, aus einer guten Idee
eine packende und spannende Episode zu machen. LeVar Burton, bekannt als Geordi LaForge
in TNG, führte hier Regie, konnte aber nicht mehr daraus machen. Ein anderer bekannter
Name dürfte Erick Avari sein, der hier Jamin darstellt und schon in den verschiedensten
TV-Serien Gastrollen gespielt hat, darunter auch DS9. Insgesamt ist "Terra
Nova" also in vielen Bereichen schwach.
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Spannung
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SFX
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Handlung
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Gesamt
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Zusammenhänge
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Phlox enthüllt zum ersten Mal den Namen seiner Rasse: Er ist Denobulaner.
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Mayweather erzählt von Amelia Earharts Verschwinden im 20. Jahrhundert.
Dieses Rätsel wird bei Voyager in Die 37er gelöst.
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Wertung:
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