DSi

DS9 5.14 Die Schatten der Hölle


In Purgatory's Shadow

von Matthias Weber

Episodenbeschreibung

Deep Space Nine empfängt eine Nachricht, die eine sonderbare cardassianische Verschlüsselung aufweist. Sisko lässt Garak damit beauftragen, die Botschaft zu entschlüsseln, doch dieser kann berichten, dass die Botschaft nichts Wichtiges enthält. Garak verlässt kurze Zeit später in aller Eile sein Schneidergeschäft und sucht ein Runabout der Station auf. Dort erwartet ihn aber bereits Dr. Bashir, der misstrauisch geworden ist und bereits vermutete, dass Garak nicht die ganze Wahrheit über die Botschaft offenbart hat. In der Tat muss Garak nun zugeben, dass es sich doch um etwas Interessantes gehandelt hat, und zwar um einen Notruf von Enabran Tain. Tain hat offenbar die Zerstörung der cardassianisch-romulanischen Invasionsstreitmacht überlebt und befindet sich nun in der Gefangenschaft des Dominion. Garak will ihm nun zu Hilfe eilen. Bashir schleppt Garak ins Büro von Sisko. Dort versucht Garak den Captain davon zu überzeugen, dass es auch für die Sternenflotte von Interesse ist, dem Signal nachzugehen, immerhin werden auch Sternenflottenschiffe im Gammaquadranten vermisst. Sisko stimmt zu und lässt Worf und Garak mit einem Runabout losfliegen.

Im Gammaquadranten stellen Worf und Garak fest, dass das Signal tief aus dem Raum des Dominion kommt. Worf will die Mission schon abbrechen, doch Garak kann ihn überreden weiterzufliegen. Damit man unerkannt bleibt, fliegt man in einen Nebel. Dort trifft man jedoch auf eine große Flotte von Jem'Hadar-Schiffen. Worf ist sich sicher, dass diese Flotte dort versteckt wurde, um eine Invasion gegen den Alphaquadranten zu starten. Bevor man geentert wird, schafft es Worf einen Funkspruch an Deep Space Nine abzusetzen.

Dort empfängt man Worfs Funkspruch leicht verstümmelt, doch man schließt daraus, dass die Dominion-Flotte zum ersten Angriff ansetzt. Sisko kontaktiert die Sternenflotte und lässt Kira mit der Defiant in den Gammaquadranten fliegen, um nachzusehen, was da los ist.

Worf und Garak werden inzwischen in ein Internierungslager des Dominion gesteckt. Dort treffen sie nicht nur auf Enabran Tain, sondern auch auf den verschollenen General Martok, sowie überraschenderweise auch auf Dr. Bashir, der berichten kann, dass er sich dort schon einige Wochen aufhält, während offenbar ein Wechselbalg seinen Platz auf der Station eingenommen hat.

Inzwischen ist Dukat nach Deep Space Nine zurückgekehrt. Er stellt fest, dass sich seine Tochter Ziyal in Garak verliebt hat, eine Tatsache die er stark missbilligt. Es kommt zum Streit zwischen den beiden. Dukat möchte, dass Ziyal die Station verlässt und nach Cardassia fliegt, doch Ziyal weigert sich, sie will auf Garak warten, er hat ihr versprochen wieder zurückzukommen. Dukat verflucht sie und kehrt auf sein Schiff zurück.

Kira kehrt mit der Defiant wieder zurück und kann von der großen Invasionsflotte des Dominion berichten. Sisko und die Stationscrew kommen überein das Wurmloch zu verschließen, bevor der Alphaquadrant in einen Krieg verwickelt wird.

Im Internierungslager stellt sich inzwischen heraus, dass Enabran Tain Garaks Vater ist. Tain stirbt kurze Zeit später.

Als man auf Deep Space Nine mit den Vorbereitungen fertig ist, um das Wurmloch zu verschließen, kann man nicht mehr länger auf Worf und Garak warten und beginnt mit der Prozedur. Plötzlich geht etwas schief, das Wurmloch wurde nicht geschlossen. Als es sich wieder öffnet, fliegt die Jem'Hadar-Flotte mit Kurs auf Deep Space Nine hindurch.




Bewertung

"Die Schatten der Hölle" ist ein action- und spannungsgeladener Auftakt zu einer guten Doppelfolge, die viele Ereignisse aus alten Episoden wieder aufgreift und die Rahmenhandlung der Serie weiterentwickelt.

Überzeugen kann die Folge vor allem durch ihre Kurzweiligkeit, was ein typisches Markenzeichen von Behr/Wolfe-Episoden ist. Die beiden Autoren Ira Steven Behr und Robert Hewitt Wolfe sind sicher nicht die größten Experten im DS9-Autorenteam wenn es darum geht, ruhige und unspektakuläre Charakterfolgen zu erzählen (obwohl sie hier ab und an durchaus auch gute Arbeit abliefern), hier sind ihnen wohl René Echevarria (unter anderem 4.06: Wiedervereinigt) und Ronald D. Moore (unter anderem 5.16: Dr. Bashirs Geheimnis) überlegen, die deswegen auch meist auf diesem Gebiet eingesetzt werden. Geht es aber darum, eine dramatische, mehrere Staffeln umfassende Handlung zu entwerfen und für diese die Schlüsselepisoden spannend und interessant zu schreiben, dann sind Behr und Wolfe sicher die richtigen. So kann man sich auch bei dieser Episode, wie bei fast allen ihrer Beiträge zum Dominion-Arc, einfach zurücklehnen und genießen. Man kann sich von Beginn an sicher sein, dass man sich nicht eine Minute langweilen wird. Die Geschichte, die dabei in den 45 Minuten erzählt wird, mag vielleicht nicht zu den anspruchsvollsten Star Trek-Geschichten gehören, jedoch kurzweilig, abwechslungsreich und fesselnd ist es allemal und gehört damit neben der tollen Jubiläumsfolge 5.06: Immer die Last mit den Tribbles und dem spannungsgeladenen Staffelfinale 5.26: Zu den Waffen! sicher zu den absoluten Höhepunkten der 5. Staffel.

Auffallend ist, dass auch in dieser Episode, wie in fast allen Behr/Wolfe-Beiträgen die Charaktere im Mittelpunkt der Handlung stehen, auch wenn es sich nicht um eine Charakterfolge im eigentlichen Sinne handelt. Die verschiedenen Charaktere und ihre Interaktionen dominieren von Beginn an das Geschehen und werden von den Ereignissen selbst niemals verdrängt. Die Folge selbst besteht fast nur aus Charakterszenen, dies fängt bereits im Teaser mit einer Odo-Kira-Szene an und setzt sich die ganze Folge über mit Dialogen zwischen Worf und Dax, Worf und Garak, Garak und Tain, Dukat und Ziyal oder Garak und Bashir fort.

"Die Schatten der Hölle" knüpft an viele ältere "Deep Space Nine"-Episoden an, in erster Linie natürlich an den Zweiteiler 3.20 + 3.21: Der geheimnisvolle Garak. Auch andere lose Enden werden hier miteinander verknüpft, unter anderem Dukats erneuter Gesinnungswandel, sowie Martoks und Ziyals Rückkehr. Gerade die Fortsetzung von 3.20 + 3.21: Der geheimnisvolle Garak kam hier letztendlich etwas verspätet (man hatte schon nicht mehr mit einer Fortsetzung gerechnet), machte aber trotzdem Sinn und wurde geschickt damit verbunden, die Ereignisse um das Dominion weiterzuführen.
Dabei rückt hier nach langer Zeit das Dominion als Bedrohung Nr. 1 wieder in dem Mittelpunkt des Geschehens. Nach der Episode 3.26: Der Widersacher war das Dominion eher an den Rand der Handlung verwiesen worden, da man um die Einführung von Worf herum den Klingonenkrieg geschrieben hatte und damit zu beschäftigt war, um sich auch noch um das Dominion zu kümmern. So blieb es in der 4. Staffel und in der ersten Hälfte der 5. Staffel immer nur bei kleinen Geplänkeln und kurzen Erwähnungen des Dominions. Erst mit dieser Episode kehrt man zur ursprünglichen Bedeutung des Dominions zurück, die die Autoren im Sinn hatten, als es Ende der 2. Staffel, Anfang der 3. Staffel eingeführt wurde.

Auch der Krieg mit dem Dominion, von den Fans bereits in der 4. Staffel erwartet, rückt nach dieser Episode wieder etwas näher. Der Krieg bricht zwar noch nicht richtig aus, wird aber wohl spätestens mit dieser Doppelfolge endgültig unausweichlich. Somit versteht sich die Doppelfolge auch schon als Vorbereitung auf das spektakuläre Staffelfinale in 5.26: Zu den Waffen!.

Das Verknüpfen der vielen losen Enden der Serie spiegelt sich auch in einer interessanten Ansammlung von unterschiedlichen alten Bekannten wieder (Enabran Tain, Dukat, Tora Ziyal, Garak, Martok).

Die Handlung rund um Enabran Tain, die an 3.21: Der geheimnisvolle Garak Teil 2 anknüpft, wird bereits in diesem ersten Teil der Doppelfolge mit Tains Tod abgeschlossen. Die Idee der Autoren, Tain hier zum Vater von Garak zu machen, war genauso gelungen wie spontan. Hier handelte es sich keineswegs um geschickte Vorausplanung oder ähnliches. Behr und Wolfe kam die Idee überraschend beim Verfassen der Episode, sie fügte sich jedoch ausgesprochen gut ins Gesamtbild der Tain-Garak-Beziehung ein, da Garak schon immer eine für ihn eher ungewöhnliche Verbundenheit zu Tain hatte und ihm auch noch treu ergeben war, als dieser ihn ins Exil schickte. Auch in dieser Folge blieb der genaue Grund für Garaks Exil nach wie vor verborgen. Es war zwar immer von einem Verrat Garaks die Rede, wie dieser genau aussah, wurde jedoch nicht näher erörtert.
Dass Garak genau wie Dukat zu den sehr gut angelegten Charakteren der Serie gehört, macht auch diese Episode wieder deutlich, da man hier auch nach fast 5 Jahren noch etwas völlig Neues über Garak erfährt, das aber trotzdem nicht zu weit hergeholt wirkt.

Ebenfalls spontan scheint der Einfall gewesen zu sein, Dr. Bashir zum Wechselbalg zu machen, denn hundertprozentig überzeugen konnte die Episode hier nicht. Entweder das Ereignis war tatsächlich nicht vorausgeplant, womit die ansonsten gute Vorausplanung der Handlungsabläufe in DS9 versagt hätte, oder aber man hatte es doch vorgesehen und dabei vergessen, in die vorangegangenen Folgen einige Hinweise einzubauen. Da Bashir im Gefangenenlager des Dominion noch eine alte Sternenflottenuniform trägt ist klar, dass er irgendwann zwischen den Episoden 5.09: Der Aufstieg und 5.10: Heilige Visionen durch einen Wechselbalg ersetzt wurde. Somit könnte man sein Eingreifen in 5.10: Heilige Visionen als Einmischung des Wechselbalges interpretieren, der Sisko operieren ließ, damit dieser seine Visionen verliert und nicht die Wahrheit über die Pläne des Dominion erfährt. Spätestens bei 5.12: Das Baby wird es aber unlogisch. Wäre Bashir in dieser Episode ein Wechselbalg gewesen, hätte dieser doch sicher verhindern können, dass das Wechselbalg-Baby stirbt. Gerade die Wechselbälger schätzen sich untereinander doch sehr und bis auf Odo hat noch nie ein Wechselbalg einem anderen Schaden zugefügt. Somit hätte der Bashir-Wechselbalg dem Baby wohl auf jeden Fall geholfen. Da dies jedoch nicht bedacht wurde, spricht vieles dafür, dass man den Einfall, Bashir zum Wechselbalg zu machen, erst beim Verfassen dieser Episode hatte.
Obwohl die Idee an sich etwas aus dem Hut gezaubert wirkt, sorgt sie für eine der besten Szenen der ganzen Folge und das, obwohl diese nur wenige Sekunden dauert und kein Wort gesprochen wird. Die Rede ist natürlich von der Szene, in der Bashirs Wechselbalg-Ersatz im Turbolift fährt und die Mundwinkel zu einem fiesen Grinsen verzieht. Diese Szene ist von Alexander Siddig eindrucksvoll und schaurig gespielt und ein tolles Beispiel dafür, dass man mit einer kleinen, wortlosen Szene und einer guten Mimik oft mehr ausdrücken kann, als mit einem ganzen Dialog.

Fortgesetzt wurde auch die Charakterentwicklung von Dukat. Nach einigen Auftritten, in denen er ungewöhnlich umgänglich war und man schon fast den Eindruck gewinnen konnte, er würde sich früher oder später zu einem der Guten entwickeln, war er hier arrogant, streitlustig und größenwahnsinnig wie eh und je. Diese Entwicklung sollte vor allem im 2. Teil noch stärker in den Mittelpunkt rücken und zu einer überraschenden Wendung führen.

Mit der Weiterführung der Garak-Ziyal-Beziehung wird hier auch an die Episode 4.22: In eigener Sache angeknüpft, in der sich Garak und Ziyal zum ersten Mal näherkommen. Erneut ausgetauscht wurde die Darstellerin der Tora Ziyal. Nachdem Cyia Batten die Rolle in den Folgen 4.05: Indiskretion und 4.14: Zu neuer Würde gespielt hatte, ersetzte man die Darstellerin in 4.22: In eigener Sache durch Tracy Middendorf, da Batten wohl etwas zu jung für eine Beziehung mit Garak erschien. Über den Grund des erneuten Wechsels ist wenig bekannt und wird viel spekuliert. Manchmal heißt es, die Produzenten hätten die Darstellerleistungen von Middendorf als zu schlecht empfunden, in anderen Quellen heißt es, sie wäre mit der erdrückenden cardassianischen Maske nicht zurecht gekommen. Melanie Smith wird Tora Ziyal in insgesamt 6 Episoden verkörpern.

Mit der Rückkehr von General Martok knüpft "Die Schatten der Hölle" auch an den Staffelauftakt 5.01: Die Apokalypse droht an. Dort ist Martoks Wechselbalg-Doppelgänger enttarnt worden. Hier erfährt man nun, dass Martok bereits seit 2 Jahren im Gammaquadranten eingesperrt ist, womit auch sein Auftritt in 4.01 + 4.02: Der Weg des Kriegers der eines Wechselbalges war. Aufgrund dieser Tatsache ist damit auch endgültig der Beweis dafür erbracht, dass die von Dr. Bashir in 3.26: Der Widersacher entwickelten Bluttests nicht immer funktionieren, um Wechselbälger zu enttarnen, denn Martoks Doppelgänger hatte sich in der angesprochenen Doppelfolge in die Hand geschnitten um zu beweisen, dass er kein Wechelbalg ist. Merkwürdig ist dann natürlich, dass Bashir im Gefangenenlager dann noch einmal extra versichert, dass die Bluttests sicher seien, obwohl das Gegenteil ja bereits bewiesen war.

"Die Schatten der Hölle" überzeugt auch auf einem Gebiet, auf dem "Deep Space Nine" bisher nicht unbedingt immer überzeugen konnte, nämlich durch einen tollen Cliffhanger. Aufgrund der Art wie die Serie angelegt ist hatte man auf diesem Gebiet bisher einige Schwierigkeiten. Am Ende einer Staffel war man bisher immer bemüht gewesen, den Cliffhanger möglichst allgemein zu halten, damit man nicht unbedingt gleich zu Beginn der nächsten Staffel darauf eingehen musste, sondern ihn auch erst später wieder aufgreifen konnte. Bei Doppelfolgen innerhalb der Staffel hatte DS9 bisher relativ schwache Cliffhanger gehabt (zum Beispiel in 4.11: Die Front). Das offene Ende dieser Episode war jedoch äußerst spannend, spektakulär und dramatisch und hatte gerade die richtige Portion von Untergangsstimmung, die einen an den Cliffhanger der TNG-Episode 3.26: In den Händen der Borg erinnerte. Somit ist der Cliffhanger am Ende dieser Episode nicht nur der bislang überzeugendste von DS9, er ruft gleichzeitig auch noch positive Erinnerungen an den besten und nach wie vor unerreichten Star Trek-Cliffhanger wach.

Aus Siskos Befehlen soll einer schlau werden! Sonst lässt er keine Gelegenheit aus, um mit der Defiant und der kompletten Führungscrew im Gammaquadranten herumzudüsen und jetzt, wo es wirklich einmal sinnvoll wäre, die Defiant mit ihrer Tarntechnologie einzusetzen, lässt er Worf und Garak ausgerechnet mit einem eher mittelmäßig ausgestatteten Runabout mitten ins Feindgebiet fliegen, um ein Gefangenenlager der Jem'Hadar aufzusuchen. Ein toller Plan.

Extrem merkwürdig ist wieder einmal die Tatsache, dass das Wurmloch, der vielleicht wichtigste Punkt im gazen Alphaquadranten, von der Föderation nicht besser befestigt wurde. Warum ist die Defiant das einzige Schiff, welches sich in der Nähe des Wurmlochs aufhält? Es ist ja nun nicht gerade so, dass die Dominion-Bedrohung von heute auf morgen entstanden ist, sie besteht ja nun schon einige Jahre. Warum ist bei DS9 nicht schon längst eine Verteidigungsflotte stationiert worden? Man mag einwenden, dass die Sternenflotte in erster Linie eine Forschungsorganisation ist und erst in zweiter Linie eine militärische, trotzdem macht ja schon der Einsatz des allerersten reinen Sternenflotten-Kriegsschiffes deutlich, dass man die Bedrohung durchaus ernst nimmt. Wenn man sich der Gefahr aber schon bewusst ist, dann wäre wohl die Stationierung einer Truppe bei DS9 durchaus sinnvoll, die Defiant alleine ist ganz offensichtlich wohl ein bisschen wenig.

Auch die Idee, das Wurmloch zu verschließen, fällt der Sternenflotte hier ein bisschen spät ein. Natürlich ist das Verschließen des Wurmlochs aus wissenschaftlicher Hinsicht ein Verlust, aber für die Sicherheit des ganzen Alphaquadranten wohl ein vertretbarer Schritt. Der Forscherdrang der Föderation geht hier wohl etwas weit und scheint der eigenen Sicherheit eher im Wege zu stehen.

Ungeklärt blieb die Frage, wer eigentlich entscheiden darf, das Wurmloch zu verschließen. In dieser Folge erschien es fast so, als ob dies die Sternenflotte, bzw. Sisko getan hätte, aber liegt das Wurmloch eigentlich nicht in bajoranischem Raum?

Erwähnt wird der Borg-Zwischenfall aus dem Kinofilm "Star Trek VIII - Der erste Kontakt" Dabei wurde aber übersehen, dass die Sternzeit des Kinofilms höher ist, als die in dieser Doppelfolge genannte, womit sich der Borg-Zwischenfall also erst nach dieser Episode ereignet.

Interessant ist eine Äußerung von General Martok, nach der sich Klingonen in Gefangenschaft nicht töten dürfen, wenn der Feind noch nicht besiegt ist. Offensichtlich haben die Klingonen doch keine so große Lust zu sterben, denn dies ist ja wohl eine sehr fadenscheinige Regel. Wie kann der Feind denn bitteschön schon besiegt sein, wenn es noch Gefangene gibt?

Zum ersten Mal taucht in dieser Folge ein Gefangenenlager des Dominion auf. Eigentlich passt ein solches nicht so richtig zum Dominion, bisher hatte man immer den Eindruck, dass das Dominion recht kurzen Prozess mit seinen Gefangenen macht. Das Ganze war aber natürlich notwendig, um die Handlung überhaupt weiterzuführen.

Die deutsche Version ist dieses Mal wieder ziemlich schlampig. General Martok wird von Worf mit Letok angesprochen, offensichtlich war man hier mal wieder unfähig, Martoks Name richtig zu übersetzen (bzw. diesen einfach beizubehalten). Die förmliche Anrede "Sie" wirkt in der deutschen Version wieder einmal etwas deplatziert, vor allem bei Tain und Garak und Garak und Ziyal. Bei Tain konnten die Übersetzer zugegebenermaßen nicht viel dafür, da das "Sie" bereits bei den letzten Auftritten Tains festgelegt worden war, man damals aber noch nicht wusste, dass Tain Garaks Vater ist. Bei Ziyal und Garak hätte man aber nach der letzten Episode mit den beiden bereits auf das vertrautere "Du" umsteigen müssen.

Gabrielle Beaumont nahm bei dieser Episode zum ersten Mal seit der 7. TNG-Staffel auf dem Regie-Stuhl Platz. Es blieb ihre einzige DS9-Folge. Sie inszenierte außer den 7 TNG-Folgen auch noch eine Voyager-Folge der 6. Staffel.

Alles in allem ist "Die Schatten der Hölle" ein bis zum Schluss äußerst spannender Auftakt zur Doppelfolge, der immer wieder mit überraschenden Wendungen überzeugen kann.

Spannung: 6 SFX: 5 Handlung: 6 Gesamt: 6
Zusammenhänge

Der zweite Teil der Doppelfolge ist 5.15: Im Lichte des Infernos.

Der Krieg mit dem Dominion bricht in 5.26: Zu den Waffen! aus.

Enabran Tain ist seit der Folge 3.21: Der geheimnisvolle Garak Teil 2 ein Gefangener des Dominion.

General Martoks Wechselbalg-Doppelgänger wurde in 5.01: Die Apokalypse droht enttarnt.

Erwähnt wird auch der Borg-Zwischenfall aus dem Kinofilm "Star Trek VIII - Der erste Kontakt".

Andrew J. Robinson hat dieses Mal seinen 21. Auftritt als Garak. Er ist das erste Mal seit 5.08: Die Schuld dabei.

Marc Alaimo schlüpft hier zum 18. Mal in die Rolle des Cardassianers Gul Dukat. Auch er war zuletzt in 5.08: Die Schuld zu sehen.

Melanie Smith spielt zum ersten Mal die Rolle von Tora Ziyal. Zuvor hatten Cyia Batten und Tracy Middendorf diese Rolle gespielt. Ziyal hatte zuletzt einen Auftritt in 4.22: In eigener Sache.

J.G. Hertzler spielt hier zum 4. Mal den Klingonen General Martok. Sein letzter Auftritt war in 5.01: Die Apokalypse droht.

Garak, Dukat, Ziyal und Martok sind alle natürlich auch in der direkten Fortsetzung 5.15: Im Lichte des Infernos zu sehen.

Auch Carrie Stauber (Romulanerin) und James Horan (Ikat'ika) spielen in der nächsten Episode noch einmal dieselben Rollen.

James Horan spielt außerdem Dr. Jo'Bril in der TNG-Folge 6.22: Verdächtigungen, Lieutenant Barnaby in der TNG-Folge 7.01: Angriff der Borg Teil 2, Tosin in der Voyager-Folge 3.13: Das Wagnis, sowie den "Future Guy" in den Enterprise-Folgen 1.01 + 1.02: Aufbruch ins Unbekannte, 1.26: Die Schockwelle Teil 1 und 2.26: Die Ausdehnung.

Seinen letzten Auftritt hat Paul Dooley als Enabran Tain. Er verkörperte Garaks Mentor in den Folgen 2.22: Das Implantat und 3.20 + 3.21: Der geheimnisvolle Garak.

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Ausdruck vom: 21. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/ds5_14.htm