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Episodenbeschreibung
Sisko kommt von der Wiedereröffnung einer alten Bibliothek auf Bajor zurück und hat den Bauplan
eines alten bajoranischen Schiffes dabei. Die großen Sonnensegel sorgten für die Energie des
Schiffes. Mit solchen Schiffen sollen die Bajoraner angeblich bereits vor 800 Jahren bis nach
Cardassia geflogen sein. Die Cardassianer streiten dies natürlich ab, aber auch O'Brien hat so
seine Zweifel, ob an der Legende etwas dran ist. Sisko möchte eines der Schiffe nachbauen
um zu beweisen, dass sie weltraumtauglich sind. Außerdem möchte er den Teil des Weges Richtung
Cardassia fliegen, welcher der schwerste ist, um so den Nachweis zu führen, dass zumindest die Möglichkeit
besteht, dass es die alten Bajoraner doch geschafft haben. Jake fliegt ebenfalls mit, obwohl er
zunächst keine Lust hat.
Inzwischen dockt die U.S.S. Lexington an der Station an. An Bord befindet sich Dr. Elizabeth
Lense aus Bashirs Jahrgang an der medizinischen Fakultät der Sternenflottenakademie.
Lense war die Beste des Jahrgangs und Bashir der Zweitbeste. Weil er nicht der erste war,
hat er bis heute das Gefühl zweite Wahl zu sein.
Auf der Reise mit dem alten bajoranischen Schiff gibt Jake seinem Vater zum ersten Mal eine
Geschichte zu lesen, die er geschrieben hat. Sisko findet die Geschichte seines Sohnes gut. Er
ist der Meinung, dass er Talent zum Schriftsteller hat. Jake erklärt, dass er an der Pennington-Schule
in Neuseeland ein Stipendium bekommen hat, doch er möchte das Ganze um ein Jahr aufschieben.
Ben Sisko ist zunächst der Meinung, dass Jake aufgrund von Heimweh ein Jahr warten möchte, doch
Jake macht sich eher Sorgen um seinen Vater als um sich. Er würde es gerne sehen, wenn sein
Vater wieder eine Beziehung hätte, bevor er die Station verlässt. Ben Sisko willigt ein, eine
Bekannte von Jake zu treffen, welche als Frachtercaptain arbeitet. Jake ist davon überzeugt,
dass sie seinem Vater gefallen wird.
Inzwischen ignoriert Dr. Lense ihren ehemaligen Studienkollegen bei einem Treffen im Quarks
völlig. Bashir ist darüber so bedrückt, dass er sich mit O'Brien betrinkt. Doch am nächsten Tag
geht er zu Lense hin und stellt sie zur Rede. Da stellt sich heraus, dass Lense Bashir gar
nicht gekannt hat. Sie hat immer gedacht, hinter dem Namen Bashir würde sich ein Andorianer
verstecken. Die beiden kommen ins Gespräch und verstehen sich recht gut. Lense gesteht ihrem
Kollegen, dass der Posten auf der Lexington oft sehr langweilig ist und sie Bashir um seine
Anstellung beneidet.
Inzwischen geraten die beiden Siskos in Turbulenzen. Sie werden von einem Tachyonenwirbel
erfasst und mitgerissen, sie bewegen sich nun mit Überlichtgeschwindigkeit. Als sie wieder auf
normale Geschwindigkeit fallen, hat das Schiff sehr gelitten. Sisko kann nicht bestimmen an
welchem Ort sie sich nun befinden und außerdem ist das Schiff manövrierunfähig. Er möchte
die Raumstation kontaktieren, doch es meldet sich nicht die Station, sondern Gul Dukat, der den
beiden Siskos dazu gratuliert, dass sie soeben ins cardassianische System eingeflogen sind.
Die Tachyonenwirbel haben das Schiff mitgerissen und auf direktem Weg nach Cardassia gebracht.
Dukat gibt außerdem bekannt, dass zufällig am selben Tage eine alte Absturzstelle gefunden
wurde, welche die bajoranischen Flüge nach Cardassia belegt.
Bewertung
"Die Erforscher" ist eine nette Vater-Sohn-Geschichte, welche uns noch einmal die Beziehung
zwischen Ben und Jake Sisko nahe bringt. Erfreulicherweise wurde daraus keine langatmige Folge
über irgendwelche Erziehungsprobleme, mit welchen uns TNG manchmal genervt hat, sondern
eine frische, humorvolle Folge mit den beiden Siskos im Mittelpunkt. Die Autoren haben
offensichtlich aus früheren Fehlern gelernt, denn die Folgen, die sich um Jake drehen, sind
bei Weitem nicht so schwach und hölzern geschrieben, wie etwa ähnliche Wesley Crusher-Episoden.
Zum ersten Mal thematisiert wird in dieser Folge Siskos nun schon dreijähriges Singledasein,
welches noch nicht einmal durch eine kurze Affäre unterbrochen wurde. Es ist ungewöhnlich, dass
eine Hauptperson einer Serie so lange Single bleibt. Zumindest das eine oder andere Abenteuer
ist meistens drin, doch Sisko hat in den drei Jahren sogar weniger Beziehungen und Affären
gehabt, als Picard seinerzeit. Doch damit ist nun Schluss. In dieser Folge wird der
Handlungsstrang um Kasidy Yates gestartet. Fortgeführt wird das Ganze bereits in der nächsten
Episode 3.23: Familienangelegenheiten, in der man Kasidy Yates zum
ersten Mal sehen darf.
Auch für den jungen Sisko ist diese Folge relativ wichtig und wegweisend. Hier konfrontiert
er seinen Vater zum ersten Mal mit seinen Plänen, Schriftsteller zu werden. Gleichzeitig
wird ihm eine wichtige Aufgabe zugeteilt, während er bisher eigentlich
ziemlich untätig auf DS9 herumsaß. Es war bisher auch relativ unklar, ob Jake noch zur Schule
geht, oder ob er bereits andere Aufgaben übernommen hat. Lediglich in Folge
3.07: In der Falle assistierte er Chief O'Brien.
Die B-Handung baut auf der Folge 3.18: Ferne Stimmen auf, in der man
erfahren hat, dass Bashir nur wegen der falschen Beantwortung einer Frage an der medizinischen
Fakultät nicht Jahrgangsbester wurde. Hier lernt man nun die Jahrgangsbeste kennen. Es bleibt
allerdings etwas unklar, wieso Bashir so große Minderwertigkeitskomplexe gegenüber Lense hat;
in 3.18: Ferne Stimmen hatte man den Eindruck, dass Bashir die Prüfungsfrage
absichtlich falsch beantwortete, weil er Angst hatte Erster zu werden und außerdem mit
seinem zweiten Platz inzwischen Frieden geschlossen hat. Erneut angedeutet wird die inzwischen
immer dickere Männerfreundschaft zwischen Bashir und O'Brien. Die Szene, in der die beiden
sich betrinken, hätte aber durchaus noch witziger sein können.
Neu eingeführt wird in dieser Folge die Rolle des Dabo-Mädchens Leeta, welche von Chase Masterson gespielt
wird. Leeta wird in insgesamt 17 Deep Space Nine-Episoden zu sehen sein.
Die Effekte erhalten ein dickes Plus. Siskos "Segelschiff" sieht realistisch und überzeugend
aus. Lediglich die Sonnensegel wirken manchmal etwas arg computergeneriert, doch das hält
sich in Grenzen. Die Effekte bewegen sich auf jeden Fall im ordentlichen Bereich.
Außerdem kann man feststellen, dass das Uniformen-Chaos inzwischen perfekt ist. Während man
auf Deep Space Nine nur noch die (extra für diese Serie neu eingeführten) neuen Uniformen
trägt (welch den farbigen Streifen oben haben und ansonsten schwarz sind), ist die gesamte
Crew der Lexington in alten Uniformen (welche einen schwarzen Streifen oben haben, und
ansonsten rot, gelb oder blau sind), bekannt aus TNG, zu sehen. Auch im Kinofilm "Star Trek
VII - Treffen der Generationen" kämpften die Macher mit den verschiedenen Outfits der Offiziere
und verloren den Kampf, denn die Uniformen wechseln während des Films wild durcheinander.
Die Handlung ist ziemlich unglaubwürdig. Der Erklärungsversuch mit den Tachyonen, welche das
Schiff mit sich gerissen haben, kann kaum überzeugen. Außerdem hätte ja die gesamte Reise ohne
künstliche Schwerkraft stattfinden müssen. Auch erscheint es nicht glaubwürdig, dass so ein
altes Schiff eine Beschleunigung auf Warpgeschwindigkeit überhaupt überstanden hätte. Auch
wenn es sich um Science Fiction handelt, hier wird einem ein etwas arg dicker Bär aufgebunden.
Ansonsten bietet die Folge gute Unterhaltung, allerdings stellt sie sicher kein Highlight
dar und wird deswegen mit einem "Befriedigend" bewertet.
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