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Episodenbeschreibung
Im Quark’s sind Kammerjäger mit Handphasern unterwegs, um die Bar
von cardassianischen Wühlmäusen zu säubern. Der Barbesitzer steht
davor und unterhält sich frustriert mit Jadzia Dax über diesen neuerlichen
Rückschlag und sie kann ihn nicht trösten. Quark zieht sich in sein
Quartier zurück, wo er von Rom gestört wird. Dieser ist ganz aufgedreht
und eröffnet seinem depressiven Bruder, dass er seine Freundin Leeta
heiraten will. Doch Quark kann nach seiner Indizierung durch die
Ferengi-Handelsbehörde auch das nicht aufmuntern worauf Rom ihm
nahelegt, seine Mutter Ishka auf Ferenginar aufzusuchen. Bei ihr werde er
Trost und Rat finden. Also begibt sich Quark auf den regnerischen
Ferengi-Heimatplaneten und fällt dort seiner erstaunten Mutter weinend in
die Arme.
Auf DS9 säen Dax und O’Brien in Rom Zweifel über die geplante
Eheschließung nach bajoranischem Brauch. Ein Ferengi-Mann traue einer
Nicht-Ferengifrau gewöhnlich nicht. Sie meinen es nicht böse, doch Roms
Gesicht verdüstert sich.
Quark erklärt seiner Mutter inzwischen, dass nicht die Wühlmäuse auf der
Station das Problem sind, sondern vielmehr seine fehlende
Ferengi-Handelslizenz. Ishka will Quark ablenken, doch er geht in sein
Zimmer und findet dort zu seiner Verblüffung im begehbaren
Wandschrank den Großen Nagus Zek und seinen Diener Maihar’du vor.
Irritiert muss Quark feststellen, dass seine Mutter offenbar ein Verhältnis
mit dem Nagus hat, der auch gleich bestätigt, dass er und seine Mutter
ineinander verliebt sind. Die beiden Herrschaften turteln miteinander wie
ein Liebespaar, was Quark kaum glauben kann. Schließlich verabschiedet
sich der Nagus mit seinem Diener und lässt Quark und seine Mutter allein.
Der Barbesitzer wittert jetzt eine Chance auf Besserung seiner Situation
und umarmt Ishka.
Rom will inzwischen Leeta dazu bringen, dass sie eine Eigentums- und
Profitverzichtserklärung unterschreibt. Chief O’Brien rät ihm dringend
davon ab, seiner Braut so etwas zuzumuten, doch Rom lässt sich nicht von
seinem Vorhaben abbringen. Leeta weist sein Ansinnen natürlich entrüstet
zurück mit dem Hinweis, dass man, wenn man sich liebt, auch alles teilt.
Man sei schließlich nicht auf Ferenginar. Rom wirft ihr vor, ihn ausnutzen
zu wollen und die beiden trennen sich im Streit.
Der Große Nagus verweigert Quark die Wiederherstellung seiner durch die
FCA entzogenen Handelslizenz und der Sohn findet in dieser Frage auch
keine Unterstützung bei seiner Mutter, die lieber mit ihrem Freund im
Garten spazieren geht. Quark findet nun in seinem Wandschrank den
FCA-Agenten Brunt vor. Dieser ließ sich hineinbeamen, weil er danach
trachtet, die in seinen Augen schädliche Beziehung des Nagus zu Quarks
Mutter zu beenden, ohne dass das Ansehen des Nagus irgendwelchen
Schaden nimmt, wie er versichert. Hierzu braucht er Quark und verspricht
ihm die Erteilung einer neuen Lizenz, wenn er das Paar auseinanderbringt.
Quark willigt ein und streut beim Nagus den Verdacht, dass seine Mutter
nur auf dessen Geld aus ist, um eine Revolution auszulösen und die
Vorherrschaft der Weiblichen zu etablieren.
Auf DS9 weint Rom wegen der geplatzten Hochzeit vor sich hin und Leeta
muss von Major Kira getröstet werden.
Der Große Nagus hat inzwischen Ishka verlassen. Quark findet sie
untröstlich vor und sie berichtet ihm von den Anschuldigungen ihres
“Zeki”, die fast wortgetreu das wiedergeben, was Quark dem Nagus zuvor
eingeflüstert hatte. Seine Mutter macht sich Sorgen um ihren Ex und
meint, dass die Trennung von ihm eine Katastrophe für alle Ferengi sei.
Quark jedoch kontaktiert Brunt und teilt ihm die erfolgreiche Trennung des
Paares mit. Brunt stellt die Handelslizenz von Quark umgehend wieder
her.
Am nächsten Tag serviert Quark seiner niedergeschlagenen Mutter das
Frühstück, als er vom Großen Nagus in den Handelsturm zitiert wird. Dort
eröffnet ihm Zek, dass er zum neuen Ersten Sekretär, also obersten
Finanzberater, ernannt wurde. Quark kann das nicht ablehnen, bemerkt
jedoch zu seinem Entsetzen, dass der Nagus offenbar an Alzheimer leidet,
als er mit ihm die Liste der Bittsteller durchgehen will.
Nach einem Gespräch mit Chief O’Brien übergibt Rom seinen
Latinum-Besitz Major Kira für den bajoranischen Kriegswaisenfonds und
macht Leeta ein erneutes Heiratsangebot. Die Verzichtserklärung ist kein
Thema mehr und Leeta scheint nur darauf gewartet zu haben. Man
beschließt, zukünftig neben der Liebe auch alles andere zu teilen.
Dank Quarks Beratung hat der Nagus Entscheidungen gefällt, die die
Börse abstürzen ließen. Ishka ahnte das, da sie von Zeks
Leistungsschwäche wusste. Quark verplappert sich und seine Mutter
kommt hinter die Intrige ihres Sohnes, die nicht nur ihr Verhältnis zum
Nagus zerstörte, sondern auch noch eine Wirtschaftskrise hervorrief.
Die FCA-Kommission der Liquidatoren hat eine Krisensitzung einberufen
und den Großen Nagus vorgeladen, wie Brunt dem verzweifelten Quark
mitteilt. Es könnte zur Abberufung des Großen Nagus und seines Sekretärs
kommen, vielleicht zu deren Ermordung, wie schon einmal geschehen.
Brunt, der vom nachlassenden Gedächtnis des Nagus Zek wusste, setzt
sich schon einmal auf dessen Stuhl und empfiehlt Quark die Rückkehr
nach DS9.
Zu Hause berichtet Quark seiner Mutter, dass er durch das lange
Zusammenleben mit den Menschen ein Gewissen entwickelt habe und
nicht einfach mitansehen könne, wie vielleicht Brunt der neue Nagus wird.
Der Große Nagus muss neben der persönlichen auch die öffentliche Gier
widerspiegeln, so wie Zek. Brunt sei dafür ungeeignet, sind sich beide
schnell einig und überlegen, was sie tun können.
Aus der Krisensitzung kommt der Nagus mit seinem Finanzberater Quark
lachend heraus: Man hat Brunt auflaufen lassen, alle Fragen der
Liquidatoren konnten von Zek brillant beantwortet werden. Sein Stuhl ist
nicht mehr in Gefahr. Quark empfiehlt ihm trotzdem, wegen des
nachlassenden Gedächtnisses vulkanische Ärzte aufzusuchen. Als der
Nagus den Barbesitzer weiterhin als Finanzberater behalten will, lehnt
dieser jedoch ab und lässt seine Mutter hereinführen: Alle Tipps für die
Krisensitzung stammten von ihr. Der Nagus feuert Quark und versöhnt
sich umgehend mit Ishka. Beide halten glücklich ihre Köpfe aneinander.
Ein letztes Mal erscheint Brunt in Quarks Kleiderschrank. Die Handelslizenz
kann er vorläufig nicht mehr widerrufen, aber er wird den Barbesitzer
zukünftig wieder überwachen und auf einen Fehler hoffen. Quark schickt
ihn wieder in den Schrank und geht zu seiner “Moogie” essen.
Bewertung
Eine nicht wirklich ernstzunehmende Quark-Episode, die kein Glanzlicht
der 5. Staffel ist. Aufbau und Inszenierung der Folge sind dermaßen
vorhersehbar, dass man von Spannung schon einmal gar nicht sprechen
kann. Es ist höchstens interessant, inwieweit der Große Nagus Zek nun
dement ist oder was Brunt noch für eine Gemeinheit gegen Quark in der
Hinterhand hat. Daher auch nur 1 Punkt für die Spannung.
Nicht viel besser sieht es mit den SFX aus. Es gibt keinerlei
Weltraumszenen, wenn man einmal vom üblichen Zeigen der Station von
außen und der austauschbaren Regen-Ansicht von Ferenginar absieht. Das
einzige, was vielleicht sehenswert ist, sind die Studiokulissen in Ishkas
Wohnung und im Handelsturm. Sie wurden mit gewohnter Perfektion
aufgebaut und wirken zumindest eindrucksvoll. Auch der
Liquidatoren-Frack von Brunt ist ein bemerkenswert aufwändig
hergestelltes Utensil, was ihm schon fast eine gewisse Würde verleiht.
Als kleines Gimmick sind Quarks Spielfiguren eingebaut: Eine davon hat
doch tatsächlich eine aufgerollte Energiepeitsche in der Hand. Mehr kann
man bei der Dialoglastigkeit der Folge nicht ins Feld führen. Mehr als 1
Punkt für die SFX ist beim besten Willen nicht drin.
Die Handlung selbst ist für viele Star Trek-Fans eine Zumutung. Die
Liebesgeschichten von Ishka und Zek sowie Rom und Leeta mit ihren
künstlich eingebauten Profit-Problemen sind derart an den Haaren
herbeigezogen, dass unlaubwürdig noch ein mildes Urteil ist. Es handelt
sich um reine Unterhaltung auf (leider) niedrigem Niveau. Da helfen auch
die sicher manchmal ernst gemeinten Dialoge zwischen den Protagonisten
nicht. Zumindest die Ishka-Zek-Geschichte wirkt ziemlich abgehoben von
der Wirklichkeit. Sie macht einzig Sinn mit der Wiederherstellung von
Quarks Handelslizenz durch das Eingreifen des Intriganten Brunt.
Gleichwohl fehlt der Handlung insgesamt der Biss und das gilt nicht nur für
die Ferenginar-Geschichte, sondern auch für die Rom-Leeta-Liebe, die ja
auch schon länger besteht und nun endlich zur Heirat führt.
Andererseits sind in der Charakterzeichnung auch einige wenige
Anknüpfungspunkte versteckt, die eine Entwicklung erkennen lassen: Rom
zum Beispiel verzichtet auf sein Latinum, was für einen Ferengi ein
unerhört schwerer Schritt ist, von ihm aber “durchgezogen” wird. Leeta
zeigt Stärke, als sie die Unterzeichnung der Verzichtserklärung verweigert.
Die wieder ferengiuntypisch bekleidete Ishka gesteht ihrem “Zeki”, dass
sie immer für die Rechte der Weiblichen kämpfen werde und er, der alte
Ferengi, kann damit sogar leben. Merkwürdig farblos bleibt vor diesen
Entwicklungen der eigentliche Held Quark. Er hastet von Anfang an den
Ereignissen hinterher und hat - im Gegensatz zu seiner Position auf DS9 -
auf seinem Heimatplaneten kein Glück. Da hilft auch seine Ernennung zum
Finanzsekretär des Nagus nicht, denn ohne die Hilfe seiner Mutter geht
alles schief. Und zu guter Letzt muss er sich auch noch die Drohung von
Brunt anhören, der ihn wieder beobachten will. Der Liquidator wirkt
jedenfalls gewohnt negativ und glaubhaft. Ein Kompliment an die
Verkörperung durch Jeffrey Combs.
Die Idee des begehbaren Wandschranks, wo die FCA mal eben so
hineinbeamen kann, wirft jedoch die Frage auf: Machen das auf
Ferenginar alle Agenten so? Gibt es denn gar keinen Schutz der
Privatsphäre? Was der Unglaubwürdigkeit der Handlung jedoch die Krone
aufsetzt ist die Annahme, dass der Große Nagus allein mit seinem Diener
einen ganzen Planeten mit vermutlich Millionen Ferengi auf diese Weise
beherrschen will. Dies dem Star Trek-Zuschauer verkaufen zu wollen ist
doch ein ziemlich starkes Stück. Gleichwohl ist es in Sci-Fi-Serien ein
generelles Problem, dass immer wieder nur kleine Menschengruppen einen
ganzen Planeten repräsentieren sollen. Wenigstens kann man annehmen,
dass für die Zukunft Ferenginars dank Ishkas Einfluss vielleicht für die
Weiblichen bessere Zeiten anbrechen und die allgegenwärtige
Unterdrückung und Rechtlosigkeit nachlässt. Es bleibt bei 1 Punkt für die
Handlung.
Diese Folge macht nur Sinn mit der wiederhergestellten Handelslizenz von
Quark und der Heirat von Rom und Leeta. Ansonsten Langeweile pur.
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