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  4.25 Quarks Schicksal  
  Body Parts  
 

von Matthias Weber

 
 
 

Episodenbeschreibung

Dr. Bashir, Major Kira und Keiko O'Brien sind mit der Volga auf einer botanischen Mission im Gammaquadranten unterwegs. Miles O'Brien macht sich inzwischen große Sorgen um seine schwangere Frau.

Quark kehrt nach einem zweiwöchigen Aufenthalt auf Ferenginar nach DS9 zurück. Er eröffnet seinem Bruder Rom, dass er bei einem Ferengi-Arzt war und dieser bei ihm das unheilbare Dorek-Syndrom diagnostiziert hat. Der Arzt gibt ihm noch 6 Tage zu leben. Quark möchte sich auf der Raumstation um alle unerledigten Dinge kümmern und dann sterben. Rom ist der Meinung, dass Quark seine getrockneten Überreste an der Ferengi-Terminbörse anbieten sollte, doch Quark glaubt nicht, dass sich irgendwelche Bieter finden werden. Rom kann seinen Bruder jedoch dazu überreden.

Die Volga kommt aus dem Gammaquadranten zurück. Sie wurde bei einem Flug durch ein Asteroidenfeld beschädigt und alle 3 Crewmitglieder werden direkt auf die Krankenstation gebeamt. Als Chief O'Brien dort eintrifft, erfährt er von Kira, dass es seiner Frau gut geht, dass sein Baby jedoch jetzt in ihrem Bauch lebt. Dr. Bashir erklärt O'Brien, dass Keiko bei der Kollision mit einem Asteroiden schwer verletzt wurde und er keine andere Möglichkeit hatte, als den Fötus von Keikos in Kiras Körper zu transferieren. Da das Baby und die Mutter bei bajoranischen Schwangerschaften ein komplexes System bilden, kann Bashir den Fötus nicht wieder auf Keiko zurücktransportieren. Kira wird das Baby der O'Briens zur Welt bringen müssen.

Für Quarks Überreste hat sich bisher nur ein Bieter interessiert, der zufällig genau soviel Latinum bietet, wie Rom angespart hat. Rom gibt zu, dass er der Bieter ist. Er möchte nach Quarks Tod etwas haben, was ihn an seinen Bruder erinnert. Dann taucht plötzlich ein Gebot über 500 Barren Latinum auf und Quark zögert nicht lange. Er glaubt, dass der anonyme Bieter der große Nagus ist und macht den Handel perfekt.

Kurze Zeit später erfährt Quark von Dr. Bashir, dass er gar nicht das Dorek-Syndrom hat. Quark ist zunächst überglücklich, dass er leben wird und den Ferengi-Arzt auf Fehldiagnose verklagen kann, doch dann taucht Brunt von der FCA auf. Er war der anonyme Bieter und möchte nun die Ware haben. Dass Quark gar nicht sterben wird, interessiert ihn dabei wenig. Er beharrt auf dem Vertrag, den die beiden geschlossen haben. Quark hat nun zwei Möglichkeiten, entweder er tötet sich selbst und stirbt als Ferengi-Geschäftsmann, der den Vertrag erfüllt hat, oder er bricht den Vertrag, muss dann aber damit leben, dass er aus der Ferengi-Gesellschaft ausgestoßen wird und kein Ferengi außer seinem Bruder je wieder mit ihm reden wird.

Keiko und Miles O'Brien bieten Kira inzwischen an, bis zur Geburt des Kindes bei ihnen einzuziehen, schließlich gehöre Kira jetzt zur Familie. Sie nimmt das Angebot an.

Quark engagiert Garak um sich zu töten, doch er hat Schwierigkeiten sich für die Art und Weise wie es geschehen soll zu entscheiden. Er einigt sich mit Garak letztlich darauf, dass er vom Tod überrascht werden soll und Garak verspricht, dies zu arrangieren. Als Quark abends ins Bett geht, wacht er in der göttlichen Schatzkammer wieder auf. Er glaubt, er sei tot. In der Schatzkammer trifft er auf den ersten großen Nagus Gint, der jedoch aussieht wie sein Bruder. Gint erklärt Quark, dass dies nur ein Traum ist. Der Nagus gibt weiterhin zu verstehen, dass die Erwerbsregeln nichts weiter als Richtlinien sind, die man auch brechen kann, wenn einem danach ist. Quark argumentiert, dass es sich hierbei nicht um den echten Gint handelt und er ihm deswegen nicht die Erlaubnis geben kann, den Vertrag zu brechen, doch Gint erklärt ihm, dass der Wille, den Vertrag zu brechen, bereits in Quark vorhanden ist, sonst würde er dies nicht träumen.

Als Quark wieder erwacht, geht er zu Brunt und bricht den Vertrag. Brunt lässt daraufhin alle Besitztümer Quarks mitsamt dem Inventar der Bar beschlagnahmen. Quark weiß nun nicht, was er tun soll, doch da tauchen die DS9-Bewohner auf und bringen ihm Getränke, Geschirr und Möbel vorbei, damit er seine Bar wieder öffnen kann.

Bewertung

Mit "Quarks Schicksal" setzt die Serie die in der 3. Staffel begonnene Tradition fort, in der vorletzten Episode der Staffel einen ruhigen und meist auch humorvollen Gegenpol zum dramatischen Staffelfinale zu setzen. Die vorletzte Folge ist sozusagen die Ruhe vor dem Sturm. Wie schon im Jahr zuvor ist sie auch dieses Mal vor allem eine Charakterfolge. Nachdem letztes Jahr Dax in dieser Episode im Vordergrund stand, dient hier eine Quark-Episode diesem Zweck.

Dabei ist die Folge um Quark und seine Verbannung aus der Ferengi-Gesellschaft zwar nett, aber eben auch nicht mehr. Es gelingt der Folge nicht, über ein durchschnittliches Niveau zu kommen. Wie bei fast allen Ferengi-Episoden gibt es eine ganze Reihe witziger Momente, einige tyische Ferengi-Albernheiten und auch ein wenig ernsthafte Beleuchtung der Ferengi-Gesellschaft. Die Folge schafft es hier jedoch bei weitem nicht an die anderen Ferengi-Episoden der vierten Staffel anzuknüpfen.

Armin Shimerman (Quark) musste lange Zeit dafür kämpfen, dass die Ferengi auch etwas ernsthafter beleuchtet werden, doch inzwischen scheinen die Autoren ihn verstanden und erhört zu haben, denn hier wird der typische Ferengi-Humor mit einer Charakterstudie Quarks kombiniert. Quark muss sich hier von Brunt seine positiven Charaktereigenschaften vorhalten lassen und sich dabei eingestehen, dass ihn das Leben auf der Station innerhalb der Föderation doch stärker beeinflusst hat, als er dies zugeben will. Am Ende der Episode gesteht sich Quark ein, dass er eben nicht mehr der eiskalte Geschäftsmann ist und steht zu seinen Charaktereigenschaften, was für ihn den Ausstoß aus der Ferengi-Gesellschaft zur Folge hat. Die Episode hält damit für Quark ähnlich große Veränderungen parat, wie schon in 4.16: Der Streik für seinen Bruder Rom.

Die Folge räumt auch mit dem Vorurteil auf, dass die Ferengi keine Ehre hätten. Hier wird gezeigt, dass sie durchaus etwas derartiges besitzen, auch wenn es bei ihnen weniger um große Schlachten geht, die zu schlagen sind, sondern eher darum, einen Vertrag einzuhalten. Interessant ist auch, dass mit Quark nun neben Worf, Garak und Odo bereits der vierte DS9-Charakter von seinem Volk verstoßen wurde und im Exil lebt, wobei Odos Exil (bisher) natürlich freiwilliger Natur ist. Wenn man bedenkt, dass auch Dax in 4.06: Wiedervereinigt fast aus der Trill-Gesellschaft ausgestoßen wurde, scheint hier fast eine Art Fluch auf der Crew der Raumstation zu liegen. Vielleicht sollten die Betroffenen mal eine Selbsthilfegruppe gründen.

Zu den besten Szenen der Folge gehört der Besuch von Quark und Garak auf dem Holodeck, in der sich Quark für eine Art zu sterben entscheiden soll. Gelungen ist auch Quarks Traum von der göttlichen Schatzkammer, in der ihm der erste große Nagus, der in der Gestalt seines Bruders auftaucht und ebenfalls von Max Grodénchik gespielt wird, erklärt, dass die Erwerbsregeln nichts weiter als Vorschläge bzw. Richtlinien seien.

Das Ende der Episode, als die DS9-Crew in der Bar auftaucht und Quark nach und nach neues Inventar bringt, ist sehr sympathisch und unterstreicht noch einmal den Gemeinschaftscharakter der DS9-Crew. Man hilft sich hier gegenseitig und ist füreinander da, in schwierigen Zeiten.

Die Nebenhandlung selbst ist zwar ziemlich uninteressant, doch fanden die Autoren hier eine elegante Lösung für das Problem von Nana Visitors Schwangerschaft. Die Schwangerschaft der Kira-Darstellerin, die man in der 5. Staffel auf keinen Fall mehr verbergen hätte können, wird hier auf geschickte Weise einfach in die Handlung eingebunden. Ansonsten trägt die schwache Nebenhandlung viel zur Mittelmäßigkeit der Folge bei. Unverständlicherweise stieß die Lösung, das Baby der O'Briens auf Kira zu transferieren nicht auf allzu große Gegenliebe bei den Fans, wobei nicht wirklich klar wurde, was an diesem Schachzug denn so schlimm ist. Mal abgesehen von der fürchterlich langweiligen Umsetzung in dieser Episode ist die Idee an sich durchaus originell und kann auf jeden Fall mehr überzeugen, als die krampfhaften Versuche, die Schwangerschaft einer Darstellerin durch vorteilhafte Kameraeinstellungen zu verbergen (wie zum Beispiel bei Roxann Dawson (B'Elanna Torres) in "Star Trek - Voyager").

Das Drehbuch zu dieser Episode stammt von Hans Beimler, der in dieser Staffel zum Autorenteam gestoßen ist.

Regie führte Sisko-Darsteller Avery Brooks. Brooks musste zunächst von Armin Shimerman davon überzeugt werden, die ernsthaften Momente der Ferengi-Handlung auch durchaus zu betonen und nicht nur Wert auf den Humor zu legen.

Insgesamt eine durch und durch mittelmäßige Ferengi-Episode, die außer ein paar witzigen Szenen wenig zu bieten hat.

 
 
 

Spannung

SFX

Handlung

Gesamt

 
 
 

Zusammenhänge

Als Quark den Liquidator Brunt fragt was er gegen ihn hat, erwähnt dieser die Ereignisse aus den Folgen 3.23: Familienangelegenheiten und 4.16: Der Streik.

Max Grodénchik hat in dieser Folge seinen 19. Auftritt als Rom. Zuletzt war er in 4.16: Der Streik zu sehen. Sein nächster Auftritt ist in 5.05: Die Erpressung. Grodénchik hat in Quarks Traum außerdem auch einen recht unbekannten Cameo-Auftritt. Er spielt dort den Ersten Nagus Gint.

Andrew J. Robinson ist hier zum 18. Mal als Garak zu sehen. Sein letzter Auftritt war in 4.22: In eigener Sache. Das nächste Mal wird er bereits im Staffelfinale 4.26: Das Urteil zu sehen sein.

Nachdem Jeffrey Combs noch wenige Episoden zuvor als Weyoun zu sehen war, spielt er hier wieder den Ferengi Brunt. Dieser war das letzte Mal in 4.16: Der Streik dabei und hat seinen nächsten Auftritt in 5.20: Liebe und Profit.

Rosalind Chao hat dieses Mal bereits ihren 14. Auftritt als Keiko O'Brien. Sie spielte die Rolle zuletzt in 4.19: Strafzyklen und wird das nächste Mal in 5.03: Gefährliche Liebschaften Keiko mimen. Chao spielte die Rolle auch schon in 8 TNG-Episoden.

Hana Hatae ist wieder als Molly O'Brien zu sehen. Ihr letzter Auftritt liegt seit Folge 4.19: Strafzyklen zurück. Ihr nächster Auftritt ist in 5.05: Die Erpressung. Hana Hatae spielte die kleine Molly bereits in einer TNG-Episode.

 
 
 
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  Druckbare Version

 Erstausstrahlung USA:
  08. 06. 1996

 Erstausstrahlung D:
  11. 11. 1996

 Regie:
  Avery Brooks

 Buch:
  Hans Beimler

 Story:
  Louis P. DeSantis
  Robert J. Bolivar

 Gaststars:
  Rosalind Chao
   [Keiko O'Brien]
  Max Grodénchik
   [Rom]
  Jeffrey Combs
   [Brunt]
  Andrew J. Robinson
   [Garak]
  Hana Hatae
   [Molly O'Brien]

 Cameo-Auftritte:
  Max Grodénchik
   [Erster Nagus Gint]



  Zuletzt geändert:
  2015-06-03, 22:21
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