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Episodenbeschreibung
Quark ist besonders stolz, als er mit drei Kisten Squill-Sirup in seine
Bar zurückkehrt. Sicherheitschef Odo ist auch unter den zahlreichen
Gästen anwesend und wundert sich woher Quark den Sirup hat, da doch
auf Balancar, dem Herstellungsort, eine Dürrezeit herrscht. Der Barbesitzer
meint, dass es nie eine Dürrezeit gab und das dortige Handelskonsortium
den Sirup nur gehortet hätte um den Preis zu steigern. Beeindruckt
von sich selbst erzählt er wie er die Händler erpresst hat, um an
die heißbegehrte Ware zu kommen. Als er noch mehr ausholen will,
kommen Dax, O'Brien und Bashir in die Bar. Sie waren auf einer geheimen
Erkundungsmission im cardassianischen Raum und sind die ersten die
zurückkamen, seit sich das Dominion dorthin zurückgezogen hat. Sofort
richtet sich die Aufmerksamkeit der Gäste auf die Drei und Quark
ist darüber verärgert, denn dadurch wird er nicht mehr beachtet.
In diesem Moment teilt ihm einer seiner Kellner mit, dass der Große
Nagus Zek ihn über Subraum sprechen möchte.
Kurze
Zeit danach begibt sich Quark zu seinem Bruder Rom, der gerade in
einem Wartungsschacht arbeitet. Der Nagus hat ihm eine schlechte
Nachricht mitgeteilt: Ihre Mutter Ishka wurde vom Dominion entführt.
Zek will, dass Quark sie rettet und dieser wiederum braucht die
Hilfe seines Bruders. Es gibt 50 Barren goldgepresstes Latinum als
Belohnung und Quark möchte sie "gerecht" teilen und seinem Bruder
20 abgeben. Während beide weiter durch die Wartungsschächte klettern
berichtet Quark, dass ihre Mutter auf einem Transportflug gefangengenommen
wurde, was Rom stutzig macht. Normalerweise darf eine Ferengi-Frau
nicht einmal das Haus verlassen und er kann sich nicht vorstellen,
warum der Nagus ihr sowas erlaubt. Schließlich gesteht Quark seinem
Bruder, dass der Nagus und seine Mutter schon seit über einem Jahr
ein Paar sind und sie für ihn praktisch alle Geschäfte auf Ferenginar
führt. Nachdem sie versehentlich über eine Luke in Siskos Büro gelandet
sind finden sie schließlich doch den richtigen Ausgang. Da sie die
Rettung unmöglich allein bewältigen können, brauchen sie Hilfe.
Während Rom eine Söldnertruppe aus Klingonen, Breen und Nausicaanern
vorschlägt, will Quark nur Ferengi verpflichten. Er will den Mitstreitern
einen Anteil an den 20 Barren Latinum bieten und die restlichen
30 für sich und Rom behalten.
So
fragen sie als erstes natürlich Nog. Dieser ist anfangs jedoch strikt
dagegen, weil er als Sternenflottenoffizier nie an einer solch
hirnrissigen Mission teilnehmen dürfte. Quark kann ihn jedoch überreden,
indem er ihm den Posten des "strategischen Offiziers" anbietet und
er dadurch solche Aufgaben wie Worf auf DS9 übernehmen kann. Als
nächstes wollen sie Eliminator Leck für ihre Truppe gewinnen. Sie
kontaktieren ihn und als er erfährt, dass es nicht um einen Mordauftrag
geht, will er absagen und lässt sich nicht mit Latinum ködern. Quark
meint, er könnte seine Fähigkeiten unter Beweis stellen, weil sich
die zu rettende Person in den Händen des Dominions befindet und
so sagt der Killer zu. Die beiden Brüder begeben sich anschließend
zur Sternenbasis 375, wo Quarks Vetter Gaila in Haft sitzt. Er beschuldigt
Quark, dass er wegen ihm seine Waffenhändlergeschäfte aufgeben
musste. Nachdem er erfährt, dass Quark für ihn die Kaution bezahlt
hat, steht er in der Schuld des Barkeepers - und so hat man einen
weiteren Kandidaten.
Schließlich
versammelt sich die Gruppe im Quark's. Nog will als Team-Ausbilder
mit "Sir" angeredet werden, was nicht nur Leck für Schwachsinn hält.
Gaila fragt sich, wie sie überhaupt zum Einsatzort kommen sollen und
Quark stellt fest, dass sie noch kein Schiff haben. In diesem Moment
betritt Ex-Liquidator Brunt die Bar. Er ist über die Gruppe erstaunt,
sie besteht aus einem Kind, einem Vollidioten, einem Versager und
einem absolut Irren. Da er aber die Gunst von Zek erlangen will,
um seinen Posten bei der FCA wiederzubekommen. möchte er an der Rettungsmission
teilnehmen. Keiner will ihn jedoch dabeihaben und so meint Brunt,
er würde wieder mit seinem Schiff abfliegen. Leck hält den Ex-Liquidator
mit einem Dolchwurf auf. Die Gruppe hat jetzt ein Schiff und ist
zu sechst.
Einige
Zeit später durchstreift das Team schwerbewaffnet eine Höhle. Man
entdeckt Ishka, wie sie von den Jem'Hadar festgehalten wird. Es
kommt zur Schießerei: Quark wird am Bein getroffen, Gaila flüchtet,
Rom läuft gegen die Wand und Brunt ergibt sich, wird jedoch sofort
erschossen. In diesem Moment erkennt man, dass alles nur eine Simulation
war: Nog betritt wütend die Holosuite und meint, dass sie so nicht
weiterkommen. Quark wird schließlich depressiv und unterhält sich
später mit seinem Bruder: Die Gruppe wird Ishka nie retten können.
Rom meint, sie seien eben keine Krieger sondern Ferengi. Sie sollten
an das Problem wie Ferengi gehen - als Unterhändler.
So
wendet sich Quark an Sisko und bittet ihn um Hilfe. Dieser verweist
ihn auf Kira, die ihm noch etwas schuldig ist, hat der Ferengi ihr
doch einmal das Leben gerettet, während das Dominion auf DS9 war. In der
Zwischenzeit betritt die Gruppe Brunts Schiff. Man erfährt, dass
Quark einen Gefangenenaustausch auf der verlassenen Raumstation
Empok Nor vereinbart hat. Und kurze Zeit später kommt er auch schon
mit dem Tauschobjekt: Dem Vorta Keevan, den Sisko vor einiger Zeit
gefangengenommen hatte. Dieser meint, die Ferengi sollten lieber
sicherstellen, dass ihre Testamente gemacht sind, da sie Empok Nor
nicht lebend verlassen würden.
Nach
einiger Zeit erreicht man schließlich Emok Nor. Noch ist niemand
auf der Station und die Ferengi richten eine Kommandozentrale bei
der Krankenstation ein. Diese ist leicht zu verteidigen, hat nur
zwei Eingänge und befindet sich nah an der Promenade, wo der Gefangenenaustausch
stattfinden soll. Nog aktiviert die Energie, die externen Sensoren
werden eingeschaltet um sie vor Schiffen zu warnen und Rom errichtet
ein Transporter-Streuungsfeld, um das Beamen zu verhindern.
Keevan
scheint nicht glücklich zu sein und Leck unterhält sich mit ihm.
Der Vorta meint, dass normalerweise Gefangene bei ihnen sofort Selbstmord
begehen müssten und er sich nicht überwinden konnte. Er wird vom
Dominion hingerichtet werden. Anschließend teilt Quark Schichten
ein: Jeder muss eine bestimmt Zeit auf Keevan aufpassen. In der
Nacht schreit Gaila plötzlich auf: Keevan ist verschwunden, während
Gaila auf seiner Wache geschlafen hat.
Quark
vermutet, dass er zurück zum Shuttle ist und tatsächlich findet
man ihn dort. Er konnte jedoch nicht den Antrieb aktivieren weil
Rom die Induktionsmatrix ausgekuppelt hatte. In dem Augenblick geht
der Annäherungsalarm los: Jemand nähert sich Empok Nor. Alle eilen
zurück zur Krankenstation. Man hört, dass draußen etwas vor sich
geht und Nog beschließt der Sache auf den Grund zu gehen. Als er
nach draußen schaut sieht er, dass das ganze Promenadendeck voll
mit Jem'Hadar-Kriegern ist, die auf ihn zielen.
Die
Ferengi sind darauf total verängstigt und verstecken sich weiterhin
in der Krankenstation. Keevan meint, das Dominion verhandele sowieso
nicht, sondern würde sie alle töten. Schließlich ruft der Vorta,
der die Jem'Hadar anführt, nach Quark, weil er endlich den Austausch
vollziehen will. Der Barkeeper nimmt allen Mut zusammen und nimmt
Rom und Nog mit nach draußen. Dort wartet tatsächlich seine Mutter
Ishka an der Seite von Yelgrun, dem Vorta-Anführer. Dieser fragt
wo Keevan ist, doch Quark will erst ein paar Zusicherungen:
Die Jem'Hadar sollen von der Station verschwinden und zurück in
den Raum des Dominon fliegen. Yelgrun fragt Quark, warum er nicht
einfach alle töten sollte und der Ferengi erwidert, dass die Gründer
bestimmt wissen wollen was Keevan während seiner Gefangenschaft bei
der Sternenflotte ausgeplaudert hat. Yelgrun stimmt zu und will
sofort mit dem Abzug seiner Truppen beginnen. Der Austausch
der Gefangenen soll in einer Stunde erfolgen. Vorher will Nog jedoch
noch mittels Bluttest überprüfen ob Ishka kein Wechselbalg ist.
Der Test bestätigt die Echtheit der Ferengifrau.
In
der Krankenstation freuen sich die Ferengi schon über die geglückte
Aktion und dabei rutscht Rom heraus, dass er sich schon auf die
Belohnung von 50 Barren Latinum freut. Da werden die anderen Ferengi
stutzig, da Quark nur von 20 Barren gesprochen hatte, die geteilt
werden sollten. Es entbrennt ein Streit, Gaila dreht durch und will
Quark mit einem Phaser erschießen. Der kann jedoch in Deckung gehen
und der Schuss trifft Keevan, der dadurch stirbt.
Die
Ferengi-Truppe ist verzweifelt. Gaila will sich ergeben, Rom will
sich einfach verstecken. Doch Quark appelliert an ihren Ferengistolz.
Als Nog einen Neuralstimulator an Keevans Stirn heftet und
bestätigt, dass der Vorta tot ist, löst der Stimulator einen Reflex
im Kleinhirn des Vorta aus und er schlägt Nog. Man kommt auf eine
Idee, die die Situation lösen könnte. Sie müssen nur noch mehr
Neuralstimulatoren an Keevan anbringen.
In
der Zwischenzeit hält Quark Yelgrun, der nur noch von zwei Jem'Hadar-Wachen
geschützt wird, hin. Er meint, dass Rom noch Sensorscans
durchführt, um zu überprüfen, ob die Jem'Hadar wirklich weg sind.
Yelgrun gibt dem Barbesitzer noch 5 Minuten und dieser will außerdem
den Übergabepunkt zur Luftschleuse 3 verlegen, da dort das Ferengischiff
angedockt ist. Yelgrun ist über Quarks Misstrauen enttäuscht, aber einverstanden.
Nog
kann mittlerweile Keevan per Tricorder steuern. Schließlich kommt
es bei der Luftschleuse zum Austausch: Ein schief gehender Keevan
und Ishka gehen gleichzeitig von den beiden Parteien los. Yelgrun
wird schon misstrauisch, da Keevan so seltsam geht und einen starren
Blick hat. Ishka kommt bei den Ferengi an und Quark begrüßt seine
Mutter. Keevan rennt jedoch gegen die Wand der Luftschleuse und
versucht immer wieder hindurchzugehen. Die Ferengi flüchten. Doch
die wütenden Dominion-Vertreter wollen sie schon verfolgen, als plötzlich
Rom und Leck von hinten kommen. Der Killer tötet den einen Jem'Hadar
mit einem Messerwurf während Rom seinen Phaser benutzt. Yelgrun
bleibt verschont, da er in Deckung gegangen ist. Da der Transceiver
zerstört ist, kann Nog Keevan nicht mehr steuern. Nachdem Ishka
ihre Familie herzlich umarmt hat, meint Quark, dass sie Yelgrun
als Gefangenen für die Föderation zurückbringen sollten. Der Vorta
wird also auf das Ferengi-Shuttle gebracht.
Leck
meint, dass es die dümmste und stümperhafteste Aktion war,
bei der er je mitgemacht hat. Sollte Quark nochmal sowas vorhaben
ist er wieder dabei. Der Barbesitzer meint jedoch, dass man ihn erschießen
solle, wenn er wieder so etwas vorhat. Die Ferengi fliegen zurück
nach DS9 während Keevan noch immer gegen die Wand auf Empok Nor
läuft.
Bewertung
Seit
Beginn der Serie gab es für die Ferengi-Charakter nur zwei Möglichkeiten
(wenn man einmal Nog als Ausnahme betrachtet): Entweder spielten
sie in einer Folge eine völlig nebensächliche Rolle, oder aber eine
ganze Episode war ihnen als Hauptcharaktere gewidmet, es gab also
die sogenannten Ferengi-Episoden. Eine solche liegt auch bei "Der glorreiche
Ferengi" vor und man kann sie getrost in die Reihe der besten Ferengi-Folgen
einordnen, wenn sie nicht sogar die beste ist.
Ungewöhnlich
ist die Einbeziehung in die Kriegsthematik mit dem Dominion, zwar
war Quark einer der ersten, die etwas vom Dominion erfuhren ("Profit
oder Partner") und sahen ("Der Plan des Dominion"), aber dabei handelte
er nie als Hauptfigur und es war auch keine Ferengi-Folge. Normalerweise
wurde in solchen Folgen irgendein internes Ferengi-Problem behandelt.
In dieser Folge jedoch zeigt sich, wie weit der Krieg schon fortgeschritten
ist. Die Folge ist spannend und aufregend, hat aber den ferengitypischen
Humor nicht verloren. Die Autoren trauten den großohrigen Händlern
endlich mehr zu, verraten jedoch nicht ihre Ideale und ließen sie
an das Problem als typische Kaufleute herangehen. Dadurch entstand
nicht nur eine witzige Folge, sondern gleichzeitig eine brillant
inszenierte, spannungsgeladene Episode, die das Dominion mit einschließt.
Die
Spannung reißt den Zuschauer von Anfang an mit und lässt ihn zittern.
Die lustige Szene in der Holosuite kann zwar der routinierte DS9-Schauer
sofort entlarven, dennoch wird es nach der eher witzigen Zusammenstellung
der Truppe spätestens auf Empok Nor richtig spannend. Die Aussagen
von Keevan und auch dessen Flucht bestätigen das nur. Als die Ferengi
schließlich von Jem'Hadar umgeben sind, ist die Folge auf ihrem
Höhepunkt, wird aber durch den Tod von Keevan noch mehr gesteigert.
Auch die eigentliche Übergabe verläuft dramatisch und so hat die
Spannung wirklich ein "sehr gut" verdient.
Auch
die Spezialeffekte können sich sehen lassen. Neben Schauplätzen
wie der Sternenbasis und dem Shuttle wurde Empok Nor glaubhaft in
Szene gesetzt, auch wenn man etwas die negative Ansicht hat, dass
eigentlich ja nur die normalen DS9-Kulissen verwendet wurden. Durch
die Außenaufnahmen von Empok Nor, die Phasergefechte und die unzähligen
Jem'Hadar und Vorta sind die Effekte trotzdem gut.
Die
Handlung ist erstklassig und gehört zum besten, was die Ferengi
bisher in Star Trek geboten haben. Die Folge schafft eine perfekte
Gratwanderung zwischen witzigen Dialogen und typischem Ferengi-Humor,
bietet aber gleichzeitig eine gut durchdachte und actiongeladene
Handlung. Dass die Ferengi die Entführung auf ihre Weise als Händler
lösen ist brillant. Allein schon die Einbeziehung von Keevan aus
dem Anfang der Staffel trägt sehr zur Kontinuität bei. Etwas zu
leichtgläubig steht Yelgrun da, der als Vorta keine gute Figur macht.
Schade ist nur, dass sein Verbleib in DS9 nicht mehr thematisiert
wird.
"Der
glorreiche Ferengi" ist wirklich eine herausragende Folge in der
6. Staffel mit der Besonderheit, dass nicht Sisko & Co. im Vordergrund
stehen, trotzdem aber auch das Dominion eine wichtige Rolle spielt.
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