Episodenbeschreibung
Nachdem die Defiant und die Rotarran ein erfolgreiches Scharmützel
gegen Schiffe des Dominion flogen, bekommen sie
wieder den Befehl zum Rückzug zur Sternbasis 375.
O'Brien meckert auf der Brücke über den ständigen
Wechsel zwischen Angriff und Rückzug. Als Kommandant
der Defiant beschwert sich Jadzia Dax bei Sisko, dass
die Moral niedrig sei und der Kommandowechsel auch nichts
genutzt habe. Man brauche einen grandiosen Sieg, sonst sehe es
im Krieg langsam schlecht aus. Sisko stimmt ihr zu
und erwähnt einen Angriffsplan zur Rückeroberung von DS9.
Die
Crew redet kurz mit Garak über seine Vernehmung durch
die Sicherheit der Sternenflotte, als alle auf den
bevorstehenden Angriff auf DS9 anstoßen. Bashir und
O'Brien rezitieren den Anfang eines alten Gedichts
über den Krieg. Indes präsentiert Sisko Admiral Ross und
anderen Befehlshabern den Angriffsplan, dabei benötigt
er Zusatzflotten, die auch die Erde beschützen. Die
Admiräle sind skeptisch, doch Sisko überzeugt sie
davon, dass nicht die Erde, sondern DS9 der Schlüssel
zum Alphaquadranten ist, da die Station das Wurmloch
kontrolliert.
Quark
redet mit Morn über die bevorstehende
Geburtstagsparty von Morn Mutter, als Kira Quark
abholt. Sie wollen zu Odo gehen, werden allerdings
von der Sicherheit nicht durchgelassen, denn die
weibliche Gründerin ist noch bei ihm. Sie diskutiert
mit Odo über seine Liebe zu Kira. Nach dem Gespräch
findet Odo langsam sein Zeitgefühl wieder, denn er
hat drei Tage vergessen. Als er endlich handeln will,
verbindet sich die Gründerin wieder mit ihm.
Kira
redet mit Weyoun, der sich zuvor Ziyals Bild ansah
und keine Schönheit finden konnte. Kira will Rom
freibekommen, doch Weyoun bleibt hart, er soll sogar
exekutiert werden.
Leeta
und Quark sind bei Rom und versuchen ihn zu
beruhigen, Quark will ihn irgendwie aus der Zelle
holen, doch Rom sagt, er solle seine Energie darauf
verwenden, den minenzerstörenden Antigravitonenstrahl zu
sabotieren.
Verzweifelt
wendet sich Kira an Ziyal, sie solle doch ein gutes
Wort für Rom bei ihrem Vater einlegen. Ziyals Vater
Gul Dukat erklärt jedoch, dass er es nicht tue und
beschuldigt seine Tochter auch noch der Kollaboration.
Ziyal kontert, dass Dukat auch nicht immer ehrlich zu den
Bajoranern bei der Besetzung war, dies sei jetzt ein
Mittel um Gnade zu zeigen. Dukat bleibt hart und
Ziyal geht enttäuscht.
Quark
und Kira sind ratlos, als Damar zur Theke kommt.
Autoritär schickt er Kira zum Dienst, zähneknirschend
geht der Major zur Arbeit, hat aber das letzte Wort.
Quark und Damar trinken wieder, denn Damar erzählt,
dass das Minenfeld abgetragen werde, es dauere nur
eine Woche.
Sisko
bittet Worf und General Martok um klingonische Unterstützung
bei der Rückeroberung, beide wollen mit Kanzler Gowron
reden.
Jake
erklärt Kira und Quark, dass sie über Morns
Geburtstagsgeschenk an seine Mutter eine Nachricht an
Sisko rausschmuggeln können; die Nachricht kommt
auch an und Sisko macht Druck, sie müssen
aufbrechen, bevor das Minenfeld abgetragen ist,
allerdings sind noch nicht alle Schiffe eingetroffen.
Dukat
zeigt Weyoun, wie das Minenfeld langsam abgebaut
wird, damit endlich Verstärkung für das Dominion
kommen kann. Es dauert nur noch 78 Stunden. Damar kommt
herein und meldet die Flottenbewegung von Siskos
Schiffen, Dukat befiehlt Damar, Ziyal von seiner Großzügigkeit
zu überzeugen.
Ziyal
redet mit Kira, sie ist enttäuscht von ihrem Vater,
als Damar erscheint und Ziyal zwingen will mitzukommen,
um mit ihrem Vater zu reden. Sie ist abweisend, doch Damar
wird aggressiv und lässt nicht locker. Kira greift ein
und schlägt Damar nieder.
Ross
wünscht Sisko Glück. Sisko schwärmt von Bajor und
trotz einer möglichen Versetzung nach Bajors
Eintritt in die Föderation will er sich dort ein
Haus bauen. Nog wird zum Fähnrich befördert und
Sisko kommt zur Brücke, er übernimmt wieder das
Kommando. Auch Garak kommt mit. Die riesige Flotte
aus gut 600 Sternenflottenschiffen fliegt nun
Richtung DS9.
Als
Weyoun und Dukat die taktische Lage analysieren und
Siskos Plan erkennen, taucht Damar mit einem sehr
blauem Gesicht auf und erzählt Dukat alles.
Odo
und die Gründerin spazieren auf dem Promenadendeck,
sie macht die Solids schlecht, Odo geht daraufhin.
Weyoun interpretiert dies alles als einen Plan, doch
die Gründerin weist ihn zurecht, dass der ganze Krieg
egal sei und nur Odo zähle. Weyoun gibt sich danach
wieder unterwürfig. Odo rennt inzwischen Kira
hinterher, die ist jedoch abweisend und wirft Odo
vor, dass man nicht auf ihn zählen könne und erwähnt
den Abbau des Minenfeldes, danach geht sie verärgert.
An
der Frontlinie wird deutlich, dass die Schiffe des
Dominions zwei zu eins überlegen sind, als die Föderation
sich zum Angriff entschließt...
Bewertung
Es ist soweit: Die Föderation, speziell die Crew um
Sisko, fängt an DS9 wieder zurückzuerobern, womit
sich auch zwangsläufig die Handlungsstränge, die
Eroberung und der Widerstand auf ein gemeinsames Ziel
zubewegen. Siskos Plan ist sowohl einfach als auch
gewaltig, es hängt nun alles von dessen Gelingen ab.
Kira versucht, wenn auch vergeblich, Rom vor der
Exekution zu bewahren, aber alles in allem verfolgt
die Folge nur einen Zweck: Spannung aufbauen! Selten
wurde in einem Zweiteiler so geschickt auf das Finale
hingearbeitet, die Schlacht beginnt gerade, Dukat und
Weyoun erfreuen sich am Abbau des Minenfeldes und
Roms Leben ist bedroht. Schafft es die Crew wirklich
DS9 zurückzuerobern? Meiner Meinung nach ist das
Schaurigste für den Zuschauer, ihn über all das
wirklich im Unklaren zu lassen, weshalb die Spannung
ein klares "Sehr gut" verdient.
Die
Rückeroberung ist aber nicht das Hauptthema in
"Ein kühner Plan", denn wie gewohnt
besticht neben der politischen Komponente auch die
Handlung um die zwischenmenschlichen Beziehungen und
um die Details. Es kracht richtig zwischen Damar und
Kira, die sich hier tolle Schlagabtäusche - im
wahrsten Sinne des Wortes - liefern. Dabei steht man
voll auf Kiras Seite und genießt ihren Erfolg gegen
Damar. Interessant ist auch das Verhältnis zwischen
Ziyal und Dukat, sie scheint nicht mehr so leicht zu
verzaubern zu sein und ist schwer von ihrem Vater
enttäuscht, der doch nicht so barmherzig zu den
Bajoranern ist. Dukat selbst hängt geradezu an Ziyal.
Auch Odo hatte seine hellen Momente, aber er ließ
sich weiterhin von der weiblichen Gründerin
manipulieren, erst gegen Ende scheint er endlich
aufzuwachen.
Schön
ist auch Siskos Verliebtheit in Bajor. Hier deutet
sich vielleicht schon an, welche Rolle Sisko wirklich
hat, er wird immermehr zur religiösen Figur Bajors,
was ja in "Gesicht im Sand" und
"Das, was Du zurücklässt" sehr
deutlich wird. Auch die Freundschaft von Bashir und
O'Brien wird wieder betont, ihr Gedicht passt sehr
gut in diese hoch technisierte Welt - da soll man mal
sagen, dass die Menschen in der Zukunft keinen Sinn für
Kultur und Literatur haben.
Erwähnen
möchte ich auch Weyouns Äußerungen zu den Vorta
allgemein, denn langsam werden auch ihre Schwächen
sichtbar, was bei den genetisch Geschaffenen auch zu
erwarten ist. Weyoun hat laut eigener Aussage keinen
Sinn für Ästhetik. Das klingt sehr interessant,
anscheinend führen die Vorta wirklich nur ein Leben
für die Gründer und zum Verhandeln, Kommentieren
und Kommandieren. Das Detail mit den schlechten Augen
und guten Ohren passt sich auch gut der
Erschaffen-zum-Zweck-Theorie an.
Ich
denke, die Handlung hat eine Zwei verdient, denn wie
gesagt, zeigt "Ein kühner Plan" eine gute
Mischung aus Action und Tiefgang.
Zu
den grandiosen Special Effects kann man auch nur
"Sehr Gut" sagen, besser geht's nicht. Man
sieht tolle Sequenzen von der großen
Raumschiffflotte, zwar hat man manchmal nur die
einzelnen Schiffsbilder verdoppelt, aber echt und
realistisch sieht es auf alle Fälle aus.
Damit
bleibt mir nur noch zu sagen, dass die Folge ein
"Sehr gut" verdient hat, man darf wirklich
gespannt sein, wie es jetzt weitergeht im zweiten
Teil. Kritisieren möchte ich wieder nur die Übersetzung
von "Favor the bold", was man eher mit
"Gunst dem Kühnen" oder direkt mit Siskos
Spruch "Das Glück begünstigt den Mutigen"
hätte übersetzen sollen, obwohl es "Ein kühner
Plan" ja auch irgendwie trifft.
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