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Episodenbeschreibung
Zeit: 16. 04. 2151
Teil 1:
Ein kleiner Junge namens Jonathan bemalt das Modell
eines Raumshuttles. Wie man erfährt, arbeitet sein
Vater am Bau eines Warp 5-Schiffes, doch es werden
wohl noch etliche Jahre vergehen, bis das neue Schiff
fertig sein wird, zumal die Vulkanier die Menschen
immer wieder dazu ermahnen, es mit der Erforschung
des Weltalls nicht zu überstürzen, da sie noch
nicht bereit seien...
30 Jahre später in Broken Bow, Oklahoma:
Ein Klingone wird von zwei fremden Gestalten durch
ein Maisfeld gejagt. Er sucht Unterschlupf in einem
Speichersilo, doch die Verfolger können unter dem
schmalen Türschlitz hindurchkriechen. Der Klingone
ist aber schneller: Mit einem beherzten Sprung
verlässt er den Silo und zerstört ihn dann mit
einem einzigen Schuss aus seinem Disruptor.
Unglücklicherweise wird er sogleich von einem
bewaffneten Farmer niedergeschossen.
Naher Erdorbit:
Captain Jonathan Archer und Commander Charles Tucker
umrunden in einem kleinen Shuttle die Enterprise
NX-01, das erste Warp 5-Raumschiff, das Menschen je
gebaut haben. Die Enterprise hat bei den bisherigen
Tests bereits Warp 4 erreicht, einige Stellen müssen
jedoch noch verstärkt werden, da sich kleinere
Probleme ergaben. In wenigen Tagen will man einen
Testflug mit Warp 4,5 durchführen - Neptun und
zurück in 6 Minuten! Dann wird Archer von Admiral
Forrest zur medizinischen Abteilung der Sternenflotte
gerufen.
Dort angekommen erfährt er von dem schwer verletzten
Klingonen. Der vulkanische Botschafter Soval und
seine Begleiter erläutern, welches Glück die
Menschen haben, dass die Vulkanier bereits mit dem
klingonischen Heimatplaneten Kontakt aufgenommen und
die Situation erklärt haben, ansonsten wäre sicher
noch vor Ende der Woche eine Staffel klingonischer
Birds of Prey vor Ort. Sie schlagen vor, den Klingonen
sterben zu lassen und seinen Körper zur klingonischen
Heimatwelt Qo'noS zu bringen.
Archer erhebt heftigen Einspruch: Der Klingone ist
noch nicht tot. Solange eine Chance besteht, dass er
überlebt, will Archer ihn persönlich bei seinem
Volk abliefern - lebendig. Die Enterprise kann in 3
Tagen bereit sein. Obwohl die Vulkanier
widersprechen, stimmt Admiral Forrest schließlich
zu. Archer, der noch keinen medizinischen Offizier
hat, wendet sich an den außerirdischen Doktor Phlox,
der in der medizinischen Abteilung der Sternenflotte
seinen Dienst tut: Wer könnte besser geeignet sein,
an Bord der Enterprise als Arzt zu arbeiten?
Dort
werfen Waffensystemoffizier Malcolm Reed und
Steuermann Travis Mayweather einen eher skeptischen
Blick auf den Transporter: Eines Tages soll der
Transporter genutzt werden, um Menschen zu beamen.
Doch die Beiden stimmen überein, dass sie ihre
Moleküle lieber nicht vom Transporter durch die
Gegend teleportieren lassen wollen, bevor die sichere
Funktion nachgewiesen wurde.
Auf dem Weg zum Maschinenraum bemängelt Mayweather
die künstliche Schwerkraft: Sein Vater, ein
Frachterkapitän, hielt die Schwerkraft
üblicherweise bei 0,8 g, um sich etwas leichter zu
fühlen.
Im Maschinenraum angekommen treffen sie auf Tucker.
Reed macht sich Sorgen, weil die Waffensysteme noch
nicht einsatzbereit sind und er auf dringende
Versorgungsgüter wartet. Tucker vertröstet ihn auf
den nächsten Morgen.
Indes
reist Archer nach Brasilien, denn es gilt noch die
Kommunikations- und Sprachenexpertin Hoshi Sato für
den Flug zu gewinnen. Zunächst ist Hoshi alles
andere als begeistert, denn für ihre Schüler steht
das Examen vor der Tür, sie wird erst in drei Wochen
bereit sein. Doch als Archer ihr einige
Aufzeichnungen des Klingonen vorspielt und ihr in
Aussicht stellt, dass sie als erster Mensch mit den
Klingonen sprechen könnte, kann sie schließlich
nicht mehr nein sagen.
Zurück
an Bord erläutert Archer, dass mit Subcommander
T'Pol eine Vulkanierin als Wissenschaftsoffizier bei
der Mission anwesend sein wird. Diesen Kompromiss
musste man eingehen, weil die Vulkanier ansonsten
ihre Sternkarten nicht zur Verfügung gestellt
hätten. Die beiden Sternenflottenoffiziere
konfrontieren T'Pol mit der Vermutung, die Vulkanier
hätten sie als Spionin an Bord geschickt. T'Pol
entgegnet, ihre Aufgabe wäre keineswegs Spionage,
sondern Hilfestellung auf dieser ersten
interstellaren Mission der Menschheit. Auch gibt sie
klar zu erkennen, dass die Menschen ihrer Ansicht
nach noch nicht weit genug sind und lieber noch die
Finger von dieser Mission lassen sollten - was Archer
und Tucker gänzlich anders sehen.
Bald
darauf findet im Raumdock eine große Zeremonie
statt: Admiral Forrest hält anlässlich des
Aufbruchs der Enterprise eine Rede, erwähnt dabei
vor allem den Warppionier Zephram Cochrane und den
"Schöpfer" der Enterprise, Archers Vater
Henry. Um Cochrane nicht einfach zu zitieren, zeigt
er die Rede, die Cochrane 32 Jahre zuvor bei der
Einweihung des Warp-Komplexes hielt:
"On this site, a powerful engine will be built.
An engine that will some day help us to travel 100
times faster than we can today. Imagine it: thousands
of inhabited planets at our fingertips - and we'll be
able to explore those strange new worlds, and seek
out new life and new civilizations. This engine will
let us go boldly, where no man has gone before."
("An
diesem Platz wird ein kraftvolles Triebwerk gebaut
werden. Ein Triebwerk, dass es uns ermöglichen wird,
eines Tages 100 mal schneller zu reisen, als wir es
heute können. Stellen Sie es sich vor: Tausende
bewohnter Planeten in direkter Reichweite - und wir
werden in der Lage sein, diese fremden neuen Welten
zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen zu
entdecken. Dieses Triebwerk lässt uns dorthin
vordringen, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen
ist.")
Dann
ist es soweit: Die Enterprise verlässt das Raumdock
und tritt ihre Reise an.
Währenddessen
findet weit entfernt ein aufschlussreiches Gespräch
statt: Ein Außerirdischer von derselben Spezies wie
die Klingonenjäger unterhält sich mit einer fremden
Person, die durch eine zeitverzerrende Vorrichtung
mit ihm spricht. Der Fremde will wissen, wo sich der
Klingone Klaang befindet und wird vom Außerirdischen
informiert, dass die Menschen Klaang in ihrer Gewalt
haben. Außerdem seien 2 Soldaten gestorben. Der
Fremde verlangt, dass die Beweise zurückgeholt
werden, was ihm der Außerirdische bereitwillig
verspricht.
Auf der
Krankenstation unterhält sich Archer mit Dr. Phlox.
Phlox findet großen Gefallen an der Erde und den
Menschen. Ganz besonders mag er chinesisches Essen.
Er betrachtet seine Zeit auf der Enterprise als eine
großartige Gelegenheit, mehr über andere Spezies zu
erfahren. Darum ist er auch nicht traurig, dass er
für die Dauer der Mission aus dem medizinischen
Interspezies-Austausch herausgenommen wurde, um an
Bord der Enterprise zu dienen.
Archer erklärt, dass man in etwa 80 Stunden Qo'noS
erreichen wird. Bis dahin muss der Klingone wach
sein, und er sollte besser in der Lage sein, auf
seinen eigenen Füßen seinen Heimatplaneten zu
betreten. Phlox meint, sein Patient könnte durchaus
jederzeit aufwachen, vielleicht aber auch nicht -
doch ist er optimistisch.
Beim
Abendessen erfahren Archer, Tucker und T'Pol etwas
mehr über die gegenseitigen Unterschiede: Vulkanier
berühren ihr Essen nicht mit Fingern, Snacks
eingeschlossen. Zum Glück wusste man aber, dass sich
Vulkanier vegetarisch ernähren - was Archer und
Tucker nicht davon abhält, ein saftiges Steak zu
sich zu nehmen.
Am
nächsten Tag erwacht schließlich der Klingone.
Hoshi hat Probleme mit dem Übersetzungscomputer, und
auch sie selbst versteht den Klingonen kaum.
Scheinbar redet er nur wirres Zeug, und Phlox
bestätigt, dass der Klingone sich noch immer nicht
vollständig von der Verletzung erholt hat;
vermutlich wisse er gar nicht, was er rede. Dann
fällt die Enterprise plötzlich unter Warp, die
Energie fällt überall aus. Mehrere Außerirdische
von der Art der beiden Klingonenjäger kommen an
Bord. Auf der Krankenstation kann man einen der
Angreifer erschießen, doch die anderen schnappen
sich den Klingonen und verschwinden so schnell, wie
sie gekommen sind.
Nachdem die Energie wieder da ist, checkt man die
Sensor-Logs, doch dort ist nichts zu erkennen.
Offenbar verwendeten die Angreifer ein getarntes
Schiff. T'Pol erklärt die Mission für gescheitert,
da der Klingone verloren wurde, und rät zur Umkehr.
Archer widerspricht ihr heftig: der Klingone sei
nicht verloren worden, sondern gewaltsam aus dem
Schiff geholt. Er denkt gar nicht daran, die Mission
abzubrechen. Stattdessen will er die Angreifer
verfolgen und den Klingonen zurückholen. Auch T'Pols
Hinweis auf die unzureichenden Sensoren können ihn
von dem Vorhaben nicht abbringen.
Der entscheidende Hinweis ergibt sich aus dem, was
der Klingone vor dem Angriff gesagt hatte. Nachdem
sie sich in Ruhe mit den Aufzeichnungen beschäftigen
konnte, hat Hoshi einige Worte herausgefunden, die
hilfreich sein könnten. T'Pol gelingt es, den
Zusammenhang herzustellen: eines der Worte lautet
"Rigel". Auf Rigel X hatte der Klingone den
vulkanischen Aufzeichnungen zu Folge zuletzt
gestoppt, bevor er auf die Erde geflogen war. Sofort
lässt Archer Kurs auf den 10. Planeten im
Rigel-System setzen.
Von Dr.
Phlox erfährt er, dass die Angreifer, die offenbar
Suliban genannt werden, genetisch verändert wurden.
Grundsätzlich ähneln sie den Menschen, doch der
erschossene Angreifer hat stark veränderte Organe -
seine Lunge beispielsweise ermöglicht ihm das Atmen
in unterschiedlichsten Atmosphären, seine Haut
ähnelt der eines Chamäleons, und mit seinen Augen
konnte er vielleicht sogar Dinge sehen, die die
Schiffsssensoren nicht erfassen können. Die
genetische Veränderung wurde offenbar gezielt
durchgeführt, ist keine zufällige natürliche
Mutation.
Die
Suliban verlieren keine Zeit: Nachdem sie den
Klingonen Klaang unter Drogen gesetzt haben, beginnen
sie sofort mit einem Verhör, wollen wissen, was er
den Menschen gesagt hat und wo sich eine bestimmte
Nachricht befindet. Von der Nachricht weiß Klaang
nichts, aber er gibt preis, dass er sich zuletzt auf
Rigel X mit einer Sulibanfrau namens Sarin getroffen
hat...
Im
Rigel-Orbit angelangt, stellt Archer 3 Teams
zusammen: Er und Hoshi, Tucker und T'Pol sowie Reed
und Mayweather sollen sich im großen Handelskomplex
auf der Oberfläche nach Klaang umhören,
irgendjemand muss den großen Klingonen ja sicherlich
bemerkt haben. T'Pol gibt noch einige Hinweise: Viele
der Außerirdischen auf Rigel sind mit Fremden
ungeduldig, man solle also sehr vorsichtig sein -
zumal noch niemand auf Rigel je einen Menschen
gesehen hat.
Trotz intensiver Befragung
kann man jedoch keinen Hinweis auf Klaang finden.
Teil 2:
Stattdessen geraten Archer und Hoshi in eine Suliban-Falle und werden
gefangen genommen. Bald darauf stellen sie fest, dass es Tucker
und T'Pol auch nicht besser erging. Archer wird zu einer fremden
Frau geführt, die von ihm wissen will, weshalb er Klaang sucht. Archer
antwortet schließlich, dass er Klaang nach Hause bringen will. Die
Frau kommt ihm näher, küsst ihn - und verwandelt sich dann vor seinen
Augen von einer menschlichen Gestalt in eine Suliban. Sie erklärt,
dass sie Vertrauenswürdigkeit erkennen kann - wenn sie jemandem
nah genug ist. Da sie nun weiß, dass sie Archer vertrauen kann,
gibt sie einige Informationen preis: Ihr Name ist Sarin. Klaang
sei hier auf Rigel gewesen, um sie zu treffen. Sie hatte ihm eine
sehr wichtige Nachricht für seine Heimatwelt mitgegeben:
Es existiert eine Gruppe von Suliban, die von einer unbekannten
Person aus der fernen Zukunft Befehle erhält. Auf Befehl dieser
Person führen sie seit einiger Zeit Angriffe im klingonischen Imperium
aus und lassen es so aussehen, als würde eine klingonische Fraktion
die andere angreifen. Wenn man das nicht bald stoppt, kommt es über
kurz oder lang zu einem schweren Krieg zwischen den unterschiedlichen
klingonischen Fraktionen, der das Imperium zerschmettern wird -
und das muss unbedingt verhindert werden, indem man die Beweise
dem Hohen Rat überreicht. Doch Klaang, der die Beweise nach Qo'noS
bringen sollte, wurde von den Suliban abgefangen, weshalb er auf
der Erde mit seinem Schiff abstürzte.
Sarin ist bereit, Archer zu helfen, doch haben sie und ihre Leute
kein Schiff, weshalb man sie auf der Enterprise mitnehmen soll.
Plötzlich wird auf die beiden geschossen - die bösen Suliban haben
sie aufgespürt. Die gefangene Enterprise-Crew wird schnell freigelassen
und man flieht zum Shuttle, doch Sarin wird erschossen. Auf dem
Dach des Komplexes tobt ein Schneesturm, der sowohl Funk als auch
Sensoren stört. Reed und Mayweather, die nach der erfolglosen Suche
zum Shuttle zurückgekehrt sind, können den anderen daher zunächst
nicht helfen. Als sie aber mitbekommen, dass Archer und der Rest
von Suliban verfolgt werden, sammeln sie schleunigst alle ein, doch
T'Pol fällt aus dem Shuttle und gerät mitten ins Feuergefecht. Archer
kommt ihr zu Hilfe, rettet sie, wird aber ins Bein geschossen. Mit
letzter Kraft kann er sich ins Shuttle retten, und man fliegt schleunigst
zur Enterprise zurück.
In der
Dekontaminationskammer, die Tucker und TPol aufsuchen
müssen, erläutert T'Pol, dass sie nun das Kommando
übernimmt, da sie nach Archer den höchsten Rang
hat. Tucker ist zwar alles andere als begeistert,
stimmt aber zu.
6 Stunden später erwacht Archer aus der Narkose; mit
einem seesternähnlichen Tier hat Phlox die
Schusswunde erfolgreich behandelt, Archer ist wieder
dienstfähig - und sehr überrascht, als er erfährt,
dass T'Pol nicht etwa die Mission abgebrochen hat,
sondern vielmehr eine Methode entwickelte, die
Warpspur des Suliban-Schiffes doch erkennbar zu
machen und einen Verfolgungskurs setzen ließ. Wie
sie erläutert, hielt sie es für angebracht, so zu
entscheiden, wie der Captain es gewollt hätte.
Bei einem Logbucheintrag ist Archer verwirrt: Stellt
T'Pols plötzliches Entgegenkommen eine Art
Gegenleistung für ihre Rettung dar? Sehr vulkanisch
wäre das jedenfalls nicht...
Dann
ist man am vorläufigen Ziel angekommen: Das
Sulibanschiff war bei einem Gasriesen der Klasse 7
unter Warp gegangen. Die Spur verliert sich in der
Strahlung, aber T'Pol entdeckt einen Weg, die
Sensoren erneut zu modifizieren. Man entdeckt die
Spuren von nicht weniger als 14 Schiffen, die in den
vergangenen 6 Stunden hier entlang geflogen sind. Als
man den Spuren folgt, entdeckt man in der oberen
Atmosphäre eine riesige Anlage, genannt Helix;
überall um die Helix herum haben kleine
2-Mann-Schiffe angedockt, verbunden über ein
magnetisches System. Wie sich zeigt, sind diese
Shuttles durchaus nicht ungefährlich: Kaum dass man
bemerkt wird, wird die Enterprise auch schon
angegriffen, so dass man sich zunächst einmal in die
höher gelegene Phosphorschicht zurückzieht, wohin
die anderen Schiffe nicht folgen können.
Offenbar wird Klaang in der Helix festgehalten. Ein
Eindringen mit der Enterprise kommt nicht in Frage.
Also kapert Archer mittels Greifarmen eine der
Kapseln. Mayweather erkennt schnell die
Funktionsweise und erläutert Tucker die Steuerung.
Bevor Archer und Tucker sich auf den Weg machen, hat
Reed allerdings noch ein paar Kleinigkeiten parat:
Zunächst ein Gerät, mit dem man die magnetische
Polarität in großem Radius umkehren kann. Auf der
Station angewendet, müsste es die magnetischen
Verbindungen unwirksam machen und damit für jede
Menge Verwirrung sorgen können. Außerdem hat er
neue Waffen parat: Phasen-Pistolen, die über 2
Einstellungen verfügen: Betäuben und Töten. Wie er
anmerkt, sollte man das besser nicht miteinander
verwechseln.
Sogleich
machen sich Archer und Tucker auf den Weg. Kurz
darauf haben sie die Station erreicht und docken an.
Während sie sich auf die Suche nach Klaang machen,
wird die Enterprise von den Suliban mit
Näherungsminen unter Beschuss genommen. Zunächst
kann man die Position noch halten, doch nach Kurzem
kommen die Minen zu nahe, man muss einige Kilometer
Abstand gewinnen - zwar wird es für Archer und
Tucker somit fast unmöglich, die Enterprise zu
finden, aber wenn man auf Position bliebe, gäbe es
in kurzer Zeit nicht mehr viel zu finden...
Schnell
gelingt es Archer und Tucker, Klaang zu finden. Er
ist zunächst misstrauisch, folgt ihnen dann aber.
Als die drei von den Suliban entdeckt und angegriffen
werden, kann Klaang einen von ihnen mit seinen
bloßen Händen überwältigen. Archer aktiviert das
Magnetgerät, und sogleich fallen die Kapseln von der
Station ab. Er befiehlt Tucker, den Klingonen zur
Enterprise zu bringen und dann zurückzukommen, um
ihn selbst abzuholen.
Auf der Station bemüht sich Archer, den Suliban
auszuweichen. Dabei gerät er in einen
geheimnisvollen Raum, in dem die Zeit nicht den
üblichen Gesetzen zu gehorchen scheint - all seine
Bewegungen verschwimmen förmlich ineinander. Dann
hört er eine Stimme sprechen - und der Sprecher
kennt seinen Namen. Er behauptet, Archer und die
Menschen zu kennen und ihnen weit überlegen zu sein.
Er lässt die Tür öffnen und fordert Archer zum
Gehen auf...
Mit
Hoshis Hilfe kann man die Kapsel orten, die man
sogleich an Bord holt. T'Pol will sofort
verschwinden. Ihrer Ansicht nach war es gefährlich
genug, Klaang zu befreien. Jetzt umzukehren, um
Archer zu befreien, wäre viel zu risikoreich, und
noch dazu unlogisch. Doch Tucker ist anderer Meinung
und kann T'Pol schließlich überzeugen. Die
Enterprise macht sich auf den Weg zur Station, um
dort anzudocken. Für den Fall der Fälle bereitet
Tucker allerdings den Transporter vor, denn wenn die
Verteidigungsanlagen der Suliban noch intakt sein
sollten, wäre ein Andockvorgang kaum durchführbar.
Nachdem
sich die Tür wieder schließt, gibt sich der
Sprecher zu erkennen: es ist ein Suliban. Er greift
Archer unvermittelt an und bringt die Phasen-Pistole
in seinen Besitz. Ohne langes Zögern schießt er auf
Archer, doch durch die Zeitverzerrungen kann Archer
dem Schuss ausweichen - und es gibt einen
unerwarteten Nebeneffekt: von der Wand, wo der Schuss
auftrifft, breitet sich eine Schockwelle bis zurück
zum Schützen aus. Der ist aber damit noch nicht
außer Gefecht gesetzt, schießt erneut auf Archer -
und wird wieder Opfer der Druckwelle. Mit einem
Hechtsprung rettet sich Archer in den Vorraum, aber
der Suliban folgt ihm. Als man die Zeitverzerrung
hinter sich gelassen hat, versucht Archer zu
entkommen, doch der Suliban zielt wieder auf ihn und
schießt erneut - in diesem Moment wird Archer auf
die Enterprise gebeamt. Dort angekommen kann er nicht
fassen, was passiert ist. Tucker entschuldigt sich
dafür, meint aber, außer dem Transporter habe man
keine Möglichkeit gehabt, Archer herauszuholen.
Da nun alle an Bord sind, verschwindet man sofort aus
der Atmosphäre des Gasriesen und setzt endlich
wieder Kurs auf Qo'noS.
Zusammen
mit Klaang betritt man wenig später die rustikale
Halle des Klingonischen Hohen Rates. Einer der
Klingonen tritt Klaang mit einem Messer gegenüber,
schneidet ihm in die Handfläche. Ein anderer
Klingone fängt einige der Blutstropfen mit einer
Phiole auf, gibt sie in einen Computer. Dort wird die DNA
gescannt und enthüllt schließlich die geheime
Nachricht, die Klaang in sich trug, was die
anwesenden Klingonen zu großem Jubelgeschrei
veranlasst. Der alte Klingone spricht einige Worte zu
Archer, daraufhin wendet er sich wieder den anderen
zu. Archer bleibt nicht viel, als die Worte als ein
'Dankeschön' aufzufassen und zur Enterprise
zurückzukehren.
Bald
darauf gibt es gute Neuigkeiten: Admiral Forrest war
überaus beglückt, dass er zur Abwechslung den
Vulkaniern einmal wichtige Informationen mitteilen
konnte. Er möchte, dass die Enterprise nach dieser
erfolgreichen Mission ihre Reise fortsetzt und damit
ihre Forschungsmission nun endlich beginnt. Archer
meint, Dr. Phlox würde sicher gerne noch einige Zeit
an Bord bleiben. T'Pol allerdings soll wohl bald
wieder zurückkehren...
Archer
bittet sie in sein Quartier. Er meint, ohne T'Pols
Hilfe wäre die Mission ein Fehlschlag gewesen. Er
könnte sich an den Gedanken gewöhnen, sie als
Wissenschaftsoffizier an Bord zu behalten. Doch wenn
er sie als Offizier anfordere, würde man das seitens
der Vulkanier sicher so auffassen, als wäre er auf
die Hilfe der Vulkanier angewiesen...
T'Pol versteht, worauf er hinaus will, und erklärt
sich bereit, ihrerseits darum zu bitten, weiterhin an
Bord der Enterprise zu dienen.
Kurz
darauf auf der Brücke verkündet Archer der Crew die
neuen Befehle und lässt Kurs auf einen bewohnbaren
Planeten nur wenige Lichtjahre entfernt setzen, womit
die Reisen der Enterprise ihren Anfang nehmen.
Bewertung
Eine neue Serie - ein neuer Beginn.
Nachdem
man über 14 Jahre hinweg das Schicksal des Star
Trek-Universums kontinuierlich verfolgen konnte,
wollten die Macher etwas Neues versuchen.
Da TNG viele neue Fans gewinnen konnte, wollte man
den Zuschauern zeigen, wie sich die Geschichten im
24. Jahrhundert weiterentwickelten. Doch der
Dominionkrieg bei DS9 und die Erforschung des
Delta-Quadranten durch die Voyager ließen in
Hinblick auf die eigentliche Idee von Star Trek - das
Erforschen neuer Welten - wenig Platz. Eine
Veränderung der Zielsetzung hin zu einer Teeny-Soap
wurde verworfen, stattdessen ging man mit der 5.
Realserie in die Vergangenheit, um die frühesten
Anfänge zu zeigen.
Verständlicherweise
rief das Konzept viele kritische Stimmen hervor -
eine Serie mit der Tricktechnik der Jahrtausendwende
würde wohl kaum glaubwürdigerweise noch vor der
Classic-Serie der 60er Jahre spielen können. In
mehrfacher Hinsicht droht Gefahr, dass die in den
letzten Jahren ohnehin schon oft gebeutelte
Kontinuität endgültig unheilbare Risse erhält.
Doch es sei vorweg gesagt, dass Enterprise viele
Klippen geschickt umschifft und den Grundstein legt
für neue Abenteuer im (noch nicht) bekannten
Universum.
Der
Pilotfilm beginnt mit einem kurzen Rückblick auf
Archers Jugend. Und bereits als Kind hat er gelernt,
den Vulkaniern misstrauisch gegenüber zu stehen.
Schnell wird klar, dass die Vulkanier seit dem ersten
Kontakt versucht haben, die Menschen vor der großen
Unbekannten zu schützen, die das Universum
darstellt. Und wie man in "Broken Bow"
erkennt, ging es ihnen wohl auch darum, die große
Unbekannte vor den Menschen zu schützen, die mit
ihrer Art dazu neigen, vorschnell Schlüsse zu
ziehen und Situationen sowie Personen zu beurteilen.
Damit wird schon zu Anfang klar, dass sich seit
Cochranes legendärem Warpflug Vieles zum Guten
gewendet hat, dass aber die Menschen noch nicht
gelernt haben, über ihren Horizont zu blicken. Die
Perspektive der allseits logischen und gebildeten
Vulkanier steht im Gegensatz zur Perspektive der
Menschen, die nun endlich ihre Chance ergreifen
wollen, um das Weltall zu erforschen, Lebensformen
und Planeten kennen zu lernen. Ein interessanter
Konflikt, der bis ins 24. Jahrhundert andauert, nimmt
damit seinen Beginn, und es erfreut, dass in
"Broken Bow" keine schnelle Lösung dafür
gefunden wird.
Während
der gesamten Folge gibt es unzählige
Meinungsverschiedenheiten zwischen Archer und Tucker
auf der einen sowie T'Pol auf der anderen Seite. Auf
Situationen des gegenseitigen Verständnisses folgen
wieder Situationen der Konfrontation; so z.B. T'Pols
Einlenken, als Archer verwundet ist, später aber
ihre Aufforderung, den Gasriesen zu verlassen, obwohl
sich Archer noch in der Suliban-Station befindet.
Versöhnliches folgt dennoch am Schluss, als Archer
erkennt, dass man ohne T'Pol kaum eine Chance gehabt
hätte. Trotz der Überheblichkeit der Vulkanier kann
er nicht leugnen, dass die Vulkanier tatsächlich in
mancher Hinsicht den Menschen überlegen sind, T'Pols
Anwesenheit dadurch von Vorteil ist - möglicherweise
sogar für beide Seiten.
Doch
nun zur eigentlichen Handlung:
Ungewohnt
actionreich präsentiert sich mit "Broken
Bow" der Enterprise-Pilotfilm, noch vor dem
Vorspann gibt es die erste Schießerei. Der Zuschauer
wird zunächst im Unklaren gelassen, was es mit
Klaang und den Suliban auf sich hat. Nach einer
kurzen Platzrunde um die Enterprise wird dann aber
schnell der Bezug zur Einleitung hergestellt,
obgleich die Motive der getöteten Verfolger noch
verborgen bleiben.
Im Anschluss wird die Crew der Enterprise
eingeführt. Mit Tucker hatte man bereits
Bekanntschaft gemacht, auf der Erde gewinnt Archer
noch Phlox und Hoshi dazu, auf der Enterprise lernt
man dann noch Reed, Mayweather und T'Pol kennen.
Sogleich
geht es auf zum klingonischen Heimatplaneten, doch
ist die Reise nur von kurzer Dauer, da die Suliban
ein weiteres Mal Klaang einfangen wollen - diesmal
mit Erfolg. An dieser Stelle ergibt sich der erste
Konflikt zwischen Archer und T'Pol: Während sie es
für logisch hält, umzukehren, ist Archers
Kampfgeist nun erst richtig erwacht, denn er will den
"verlorenen" Klingonen zurückholen. Als
Captain kann sich Archer glücklicherweise
durchsetzen. Bald darauf ist man auf Rigel X
eingetroffen, und Enterpise spielt das Potenzial des
22. Jahrhunderts voll aus: selten mutete eine
außerirdische Welt so fremd und geheimnisvoll,
zugleich aber faszinierend und verlockend an, wie
Rigel X. Alle Arten von exotischen Aliens bevölkern
den Handelskomplex und lassen die Welt sehr lebendig
erscheinen.
Spannend geht es mit der Gefangennahme der
Außenteams weiter. Schließlich erfährt man
endlich, was es mit den Suliban auf sich hat, als
Sarin den Temporalen Kalten Krieg erwähnt, der
derzeit ausgefochten wird. An dieser Stelle mutet der
Krieg noch arg merkwürdig an, zumal keine Erklärung
für die eigentlichen Motive der Verantwortlichen
gegeben wird (ganz zu schweigen davon, dass die
Verantwortlichen noch unbekannt sind). In Episode 11,
"Der kalte Krieg", wird das Thema
bereits wieder aufgegriffen, womit Enterprise
erfreulich früh zu erkennen gibt, dass die Episoden
zumindest locker miteinander verknüpft sind.
Sehr
schön sind die folgenden Szenen, als Archer k.o. ist,
T'Pol das Kommando übernimmt und wider Erwarten die
Mission fortsetzt und durch die Rekalibrierung der
Sensoren auch erstmals aktiv eingreift. Anschließend
wird bereits der etwas langwierige Showdown
eingeleitet: die Enterprise folgt den Suliban zum
Gasriesen, entdeckt die Helix, und ein wagemutiger
Befreiungsversuch wird gestartet, der mit einigen
Umwegen auch zum Ziel führt.
Besonders interessant ist dabei das
Aufeinandertreffen von Archer und Silik, dem Führer
der Suliban-Kämpfer. Silik ist es, der vom
geheimnissvollen Fremden aus der Zukunft die Befehle
empfängt und seine Schar von Getreuen leitet, deren
Angriff auf das klingonische Imperium nun durch
Archer vereitelt wurde. Silik, der mit dem
Handlungsbogen um den Temporalen Kalten Krieg eng verknüpft
ist, wird in "Der kalte Krieg" ebenfalls
wieder mit von der Partie sein und dort Archer das
Leben retten, während er hier in "Aufbruch ins
Unbekannte" noch versucht, Archer zu töten -
was nur durch den Einsatz des Transporters in letzter
Sekunde vereitelt werden konnte.
Und
damit sind wir dann bereits beim Blick auf die
Technik von Enterprise: Die Türen auf dem Schiff
werden per Knopfdruck geöffnet, die bordinterne
Kommunikationsanlage verfügt ebenfalls nur über
wenige, große Knöpfe, der Warpantrieb reicht gerade
mal bis Warp 5, und der Transporter wurde bei der
Rettung Archers das erste Mal für lebende Materie
genutzt. Nicht zu vergessen, dass die Enterprise
keine Schutzschilde hat, sondern eine polarisierbare
Hülle. Phaserbänke fehlen ebenfalls, das
Offensivpotenzial des Schiffes beschränkt sich auf
wenige Torpedorohre.
Zusammengefasst ist die Technik selbst gegenüber der
klassischen Enterprise geradezu primitiv. Viele aus
den anderen Serien bekannte Geräte existieren
bereits oder sind in Ansätzen vorhanden (wie
beispielsweise die Phasen-Pistolen), funktionieren
aber bei Weitem nicht so effektiv, wie man es gewohnt
ist. Lediglich die Kommunikatoren wirken kleiner als
diejenigen bei TOS, haben dabei aber scheinbar eine
ähnliche Reichweite.
Das Innendesign der Enterprise wurde stark an das
Innere von U-Booten angelehnt. Die Gänge sind eng,
auf dem Schiff ist es bei Weitem nicht so hell wie
auf den späteren Sternenflottenschiffen, die Crew
setzt sich ausschließlich aus
Sternenflottenangehörigen zusammen (von Phlox und
T'Pol abgesehen), Zivilisten oder gar Familien haben
auf diesem Forschungsschiff noch nichts verloren.
Der
Spagat zwischen dem Design der späten 60er Jahre und
einer Technik, die gleichzeitig 150 Jahre in der
Zukunft liegt und 100 Jahre älter als diejenige bei
Kirk ist, ist nicht in jeder Hinsicht gelungen.
Manches Handy wirkt leistungsfähiger als die
Enterprise-Kommunikatoren, manches Kreuzfahrtschiff
hat eine technisch anspruchsvoller wirkende Brücke.
Alles in allem jedoch erzeugt der Aufbau der
Enterprise eine sehr gute und auch glaubwürdige
Atmosphäre, die sich an TOS anlehnt und gleichzeitig
davon abhebt. Auch die Wahl der navyähnlichen
Uniformen dürfte hierzu breitragen, die an TOS
orientierte Farbgebung zeigt sich lediglich auf
schmalen Streifen im Schulterbereich.
Weg von
der Technik, hin zu den Charakteren: Scott Bakula,
sicherlich vielen als Dr. Sam Becket in "Zurück
in die Vergangenheit" bekannt, ist die ideale
Besetzung für die Rolle des Captains. Captain Archer
verbreitet eine angenehme Ausstrahlung, ist
entschlussfreudig, schreckt vor einer Prügelei nicht
zurück und geht kaum einer Konfrontation aus dem
Weg. Dennoch ist er zugleich Diplomat und begegenet
Fremden zunächst einmal in der Annahme, dass sie
freundlich gesonnen sind. Auf diese Weise erinnert
Archer an Kirk, und der Begriff 'Cowboy-Diplomatie'
drängt sich auf. Nach drei bedacht handelnden
Sternenflottencaptains stellt Archer aber einen
angenehmen Gegensatz zu seinen Vorgängern der
jüngeren irdischen Vergangenheit dar.
Trip Tucker, der im Original mit einem kaum zu
überhörenden Südstaaten-Akzent spricht, ist als
Chefingenieur Archers rechte Hand; die beiden kennen
sich schon lange und verstehen sich bestens. In
dieses Gespann wird mit dem Pilotfilm T'Pol
integriert - frei nach dem Motto: "Was bei TOS
gut war, funktioniert heute immer noch". In der
Tat erinnert die Beziehung zwischen T'Pol, Archer und
Trip stark an das Gespann Kirk-Pille-Spock. Doch die
Überlegung geht auf, denn die drei ergänzen sich
perfekt. Neben dem Konfliktpotenzial, das sich aus
den Spannungen zwischen Menschen und Vulkaniern
ergibt, bildet sich schnell ein Vertrauensverhältnis
zwischen den dreien, so dass die Enterprise in guten
Händen ist.
Malcolm Reed, Waffenoffizier britischer Herkunft
(auch sein Akzent ist kaum zu überhören), steht zum
Beginn der Serie etwas im Hintergrund und ist etwa
mit Worf vergleichbar. Von Dialogen, die selten mit
der Handlung in direktem Zusammenhang stehen, einmal
abgesehen, beschränken sich Reeds Äußerungen meist
auf den Vorschlag, die Waffen klar zu machen oder
Phasen-Pistolen auf die Außenmission mitzunehmen -
eben ein Waffennarr, wie er im Buche steht, dabei
aber sehr sympathisch.
Steuermann Travis Mayweather hat als früheres
Mitglied einer Frachterbesatzung die größte
Erfahrung mit Reisen im All und ist am weitesten
herumgekommen. Trotzdem hat er seine Begeisterung
nicht verloren und ist mit Leib und Seele dabei.
Hoshi Sato, die Sprachenexpertin, ist zu Beginn der
Serie der Angsthase an Bord - bei Trek gewissermaßen
eine Premiere, denn in allen anderen Serien schienen
die Crewmitglieder vor so ziemlich gar nichts Angst
zu haben. Hoshi wird schwindelig, wenn ihr Bett in
die falsche Richtung zeigt, in Raumanzügen bekommt
sie Klaustrophobie, und bei Außenmissionen in
unbekanntem Gebiet fühlt sie sich unwohl. Falls es
den Autoren gelingt, Hoshi im Lauf der ersten ein,
zwei Staffeln ruhiger und selbstsicherer werden zu
lassen, dürfte sie sich zu einem wunderbaren
Crewmitglied entwickeln.
Dr. Phlox schließlich rundet das Bild ab. Als Alien
ist er unglaublich wissbegierig, spricht etwas
merkwürdig, und entwickelt schnell Leidenschaften
(beispielsweise für irdische und außerirdische
Religionen und deren Rituale, oder auch schlicht für
chinesische Küche). Wollte man Phlox mit einem
bekannten Charakter vergleichen, fiele einem als
erstes Neelix ein, doch zeigt sich schnell, dass
Phlox eher der enthusiastische Arzt ist, der an
Voyagers Doktor erinnert.
Die
Crew der Enterprise ist gut ausgewählt, die
Charaktere ergänzen sich hervorragend und stellen
eine ordentliche Mischung aus Menschen und
Außerirdischen dar.
Bleibt schließlich noch ein Blick auf die größeren
Zusammenhänge und die Kontinuität im Star Trek
Universum. Durch den kleinen Kunstgriff, dass zwar
bereits die Sternenflotte existiert, die Föderation
aber noch nicht gegründet wurde, konnte man einige
Klippen umschiffen. So bleibt die NCC 1701 die erste
Enterprise im Dienst der Föderation.
Scheint es hier noch so, dass das TNG-artige Aussehen
der Klingonen einen Bruch mit der Classic-Serie
bedeutet, wird im Zweiteiler
"Die Heimsuchung" und
"Die Abweichung" in der vierten
Staffel eine durchaus plausible Erklärung nachgereicht.
Abzuwarten bleibt, was die Zukunft der Serie bringt, denn neben
Klingonen wird auch mit den Ferengi Kontakt
hergestellt. Man muss also aufpassen, nicht zu viele
Völker zu entmystifizieren, die bei TOS noch
geheimnissvoll waren und erst im Laufe von TNG und
den Folgeserien näher erforscht wurden.
Festzuhalten
bleibt, dass Enterprise für eine Star Trek-Serie
einen außergewöhnlich guten Start hinlegt und sehr
viel Potenzial mitbringt, das in den ersten
regulären Folgen auch bereits teilweise
ausgeschöpft wird. Somit darf man dem weiteren
Verlauf der Serie optimistisch entgegenblicken -
falls Enterprise der neueren Star Trek-Tradition treu
bleibt, sich erst mit der dritten Staffel voll
zu entfalten, dürfte es zur
Lieblingsserie vieler Fans werden.
Abschließend
ist es nun aber an der Zeit, den Pilotfilm für sich
zu bewerten: die Spannung bewegt sich auf einem recht
hohen Niveau. Zwar war zu keinem Zeitpunkt die
Zerstörung der Enterprise zu erwarten, aber
Actionszenen und Geheimnisse sorgen denn doch dafür,
dass der geneigte Zuschauer gebannt vor der
Mattscheibe sitzt und mit Archer und seiner Crew den
Verlauf des Abenteuers verfolgt.
Die
Effekte können sich absolut sehen lassen.
Insbesondere Rigel X ist gut dargestellt, allerdings
hat gerade Voyager oftmals deutlich bessere
Gesamtansichten einer Stadt oder eines Planeten
geliefert.
Die
Handlung ist interessant, im Wesentlichen
nachvollziehbar und übersichtlich, und geht auf alle
Charaktere ein, wenn auch Archer, T'Pol und Trip klar
im Vordergrund stehen.
Insgesamt
ein sehr guter Trek-Pilotfilm und für sich genommen
eine gute Episode.
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