Episodenbeschreibung
Sternzeit: 4307,1
Die Enterprise ist auf dem Weg zur Raumbasis 6, wo die erschöpfte Crew ihren wohlverdienten Urlaub
antreten soll. Uhura empfängt einen gestörten Funkspruch, in dem nur das Wort Intrepid zu verstehen
ist.
Plötzlich schreckt Spock von seiner Konsole hoch. Er behauptet, dass die U.S.S. Intrepid, ein Schiff,
welches nur Vulkanier an Bord hatte, soeben vernichtet worden sei. Er habe den Tod seiner Landsleute
durch eine telepathische Verbindung gespürt. McCoy bringt Spock vorsichtshalber auf die Krankenstation,
kann jedoch wenig für ihn tun.
Nun kommt der Funkspruch noch einmal klarer. Raumbasis 6 gibt der Enterprise den Befehl, das Verschwinden
der Intrepid zu untersuchen. Im gleichen Sektor ist auch der Kontakt zum Sternsystem Gamma 7 A
abgebrochen. Die Enterprise begibt sich dorthin und stellt fest, dass das komplette Sonnensystem
zerstört wurde. Auf dem Schirm erscheint plötzlich eine große schwarze Stelle, durch die man die Sterne
nicht sehen kann. Es herrscht große Ratlosigkeit, keiner weiß, um was es sich dabei handelt. Man lässt
einige Sonden abschießen, doch die verschwinden einfach in dem schwarzen Loch ohne verwertbare Daten zu liefern.
Ein schriller akustischer Ton ertönt und die Hälfte der Crew erleidet Zusammenbrüche, während McCoy
feststellt, dass das Ding irgendwie die Lebensenergie der Crew abzieht. Scotty hat inzwischen ganz andere
Probleme. Er registriert einen Energieabfall in den Systemen der Enterprise und hat keine Erklärung dafür.
Die Enterprise fliegt in die schwarze Zone hinein. Der Schiffsarzt verteilt an die Crew ein Mittel, welches
sie für einige Zeit fit hält. Das Schiff wird vom Zentrum der Dunkelzone angezogen und je tiefer sie
hineinfliegen, umso größer wird der Energieabfall. McCoy stellt fest, dass die Crew dies nicht lange
aushalten und bald sterben wird, wenn sie die Dunkelzone nicht verlassen.
Scotty versucht einen Rückschub, doch die Enterprise wird dadurch nur noch schneller hineingezogen.
Offenbar funktioniert hier alles umgekehrt. Also probiert er es mit Vorwärtsschub und die Enterprise wird
daraufhin wenigstens langsamer, doch sie wird immer noch gezogen und die Energie reicht nur noch für 2 Stunden.
Man schießt eine weitere Sonde ab, deren Daten ergeben, dass es sich bei der Erscheinung um ein riesiges
Wesen, ähnlich einer Amöbe handelt, einen einzelligen Organismus, welcher sich von Energie ernährt. Das Wesen
hat wohl die Fähigkeit, Materie wie die Intrepid oder das Sonnensystem in Energie umzuwandeln. Der Energiebedarf
ist im Moment scheinbar gesättigt, da die Enterprise im Vergleich zur Intrepid nur sehr langsam angezogen wird.
Spock und McCoy machen beide den Vorschlag, mit einem Shuttle in die Amöbe einzudringen, um
weitere Daten zu bekommen. Beide melden sich für diese selbstmörderische Mission freiwillig und es kommt
zum Streit, wer der Geeignetere dafür ist. Kirk entscheidet sich letztendlich für Spock,
da er die bessere Qualifikation hat.
Der Vulkanier dringt mit dem Shuttle in die Amöbe ein und stellt fest, dass sie kurz davor ist sich zu teilen.
Er übermittelt noch die Koordinaten der Chromosomen, dann bricht die Funkverbindung aufgrund des Energieverlusts
ab. In einem Gespräch mit McCoy kommt Kirk auf die Idee, die Amöbe mit Antimaterie zu vernichten. Er dringt
mit der Enterprise in die Nähe der Chromosomen vor und setzt eine Antimateriebombe mit Zeitzünder ab. Dann
kämpft sich die Enterprise aus der Amöbe hinaus. Chekov kann mit den Sensoren einen metallischen Gegenstand
neben dem Schiff orten. Kirk, der glaubt, dass es Spocks Shuttle ist, benutzt den Traktorstrahl,
um das Shuttle mitzuziehen. Mit letzter Energie schafft es die Enterprise aus der Amöbe zu entkommen.
Dann explodiert die Antimateriebombe und zerstört das Wesen.
Spocks Shuttle ist unversehrt und kehrt an Bord der Enterprise zurück. Man begibt sich zur Raumbasis 6,
um dort jetzt endlich den Urlaub anzutreten.
Bewertung
Nach der hervorragenden Vorgängerepisode 2.17: Epigonen musste diese Folge
eigentlich fast zwangsläufig enttäuschen, was sie dann auch tut.
Es wird ein langweiliges Weltraumphänomen nach Schema F präsentiert, welches man unbedingt
zerstören muss, was natürlich unter einigen Anstrengungen auch funktioniert, letztendlich aber nur
eine Variation der Geschichte in 2.06: Planeten-Killer ist.
Die Folge zeigt dieses Mal eine überarbeitete und urlaubsreife Crew. Die Müdigkeit der Besatzung wird
durch die negative Lebensenergie der Amöbe noch verstärkt. Auch Kirk ist dieses Mal äußerst schlecht
gelaunt und man merkt seine extreme Anspannung auch daran, dass er Spock gegenüber ungehalten wird
wegen der fehlenden Daten.
Offenbar waren auch die Darsteller vom Drehbuch nicht sonderlich angetan und hielten so ihre
Leistungen auf Sparflamme.
Interessant ist lediglich der Konflikt zwischen Spock und McCoy, die sich beide um die Mission
reißen, die Amöbe zu untersuchen. Hier kommt bei beiden Charakteren der wissenschaftliche
Entdeckungsdrang an die Oberfläche. Kirk steckt nun in einem interessanten Dilemma. Normalerweise
geht er immer selbst auf die gefährlichsten Missionen, doch dieses Mal braucht er einen
Wissenschaftler an Bord der Raumfähre und da er selbst für diese Aufgabe ungeeignet ist, muss er
sich zwischen Spock und McCoy entscheiden. Er muss auswählen, welchen seiner beiden Freunde er auf
das Himmelfahrtskommando schickt. Letztendlich geht er jedoch streng logisch vor und entscheidet sich
für den besser qualifizierten Spock.
Dieser Konflikt ist eine interessante und originelle Idee, welche der Folge die Möglichkeit gibt,
noch einmal das Triumvirat näher zu beleuchten, die aber leider nicht reicht, um die Folge
aufregender zu machen. Auch wenn dieser Konflikt sicher das Beste an der Folge ist, so reißt er
einen doch nicht so richtig mit, was vielleicht daran liegt, dass uns als Zuschauer natürlich klar
ist, dass es vollkommen egal ist für wen sich Kirk entscheidet, da sowieso beide Hauptpersonen
auch in der nächsten Folge wieder mit von der Partie sein werden.
Der Rest der Handlung ist trotz bedrohtem Leben der Crew und bedrohter Galaxis schlicht langweilig
und uninteressant. Die komische Amöbe, über die man wenig erfährt, vermag wenig zu überzeugen. Zur
Zeit häufen sich in der Serie eh die feindlichen, übermächtigen Wesen (zum Beispiel das Wolkenwesen
aus 2.13: Tödliche Wolken), bzw. Maschinen (zum Beispiel der Planeten-Killer
aus 2.06: Planeten-Killer), die alle irgendwie aus dem Nichts auftauchen
und die Galaxie bedrohen und meistens kurz davor stehen sich zu vermehren.
Auch die Lösung ist nach 2.13: Tödliche Wolken schon wieder die
obligatorische Antimateriebombe. Auch hier scheint dem Autor nichts Neues mehr eingefallen zu sein.
Zwar ist die abgearbeitete Crew ein neues Element, doch vermag sie den Zuschauer nicht an den
Bildschirm zu fesseln, im Gegenteil, die Müdigkeit und Schläfrigkeit der Besatzung scheint eher auf den
Zuschauer abzufärben, der bei dieser Folge auch einige Mühe hat, die Augen offen zu halten.
Interessant ist eine Bemerkung von Spock am Anfang der Folge, als sich McCoy über seine Gefühlskälte
auslässt. Der Vulkanier erwidert, dass auch die Menschen eine gewisse Gefühlskälte an den Tag legen, sobald
es um den Tod in größerem Umfang geht. So sind wir zwar bestürzt, wenn ein Mensch bei einem Unfall
oder etwas Ähnlichem stirbt, auch wenn wir ihn nur entfernt oder gar nicht kennen, geht es jedoch
um tausende Menschen, die zum Beispiel bei einem Krieg in einem fernen Land ums Leben kommen,
interessiert uns das recht wenig. Spock trifft damit ziemlich gut den Kern der Sache und wehrt sich
hier zum ersten Mal offen gegen den Vorwurf der Gefühlskälte, während er in den vorhergehenden Folgen
dies eher ignoriert hat.
In dieser Folge erfährt man, dass Spock offenbar auch über weite Distanzen in einer Art telepathischem
Kontakt mit anderen Vulkaniern steht.
Die Enterprise schießt hier zum ersten und letzten Mal in der Serie einige Sonden ab, um
wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen.
In dieser Folge treten nach ein paar Folgen Abwesenheit sowohl Christine Chapel als auch Lieutenant
Kyle erneut auf.
Dies ist das einzige Drehbuch von Robert Sabaroff für die Originalserie, er schrieb allerdings noch
für TNG die Folge 1.18: Ein Planet wehrt sich und war an der
Story zu 1.25: Die Verschwörung beteiligt.
Mit dieser Folge dürfen wir uns von Stammregisseur Joseph Pevney verabschieden, der 14 Folgen
inszeniert hatte. Pevney wurde von Gene L. Coon während der ersten Staffel zur
Serie geholt und beeindruckte dadurch, dass seine Arbeit immer gut mit den Darstellern koordiniert war,
sowie durch seine gute Kameraarbeit. Nachdem Gene L. Coon die Serie verlassen hatte, wuchs der
Einfluss der Schauspieler und Pevney kam damit nicht zurecht. Sein Ausstieg ist zu bedauern, da er
sicher zu den talentiertesten Regisseuren der Serie gehörte. Nach seinem Ausstieg wurden Ralph
Senensky, Marc Daniels und Vincent McEveety wieder vermehrt eingesetzt.
Die deutsche Version wurde vom ZDF erstellt und ist am Ende verwirrend. Dort wird die ganze Zeit
davon gesprochen Spock an Bord zu beamen, doch das geschieht dann nie. Offenbar verwechselte man da
den Traktorstrahl und den Transporter. Eigentlich unverständlich, was daran so schwer ist, die
Originalbegriffe mit den korrekten deutschen Begriffen zu übersetzen. Gerade bei TOS geht es da in
der deutschen Version oft sehr wild durcheinander.
An der deutschen Fassung wurde auch wieder ganz ordentlich herumgeschnippelt. Es fehlt unter anderem
eine Szene, in der Kirk, genau wie Spock, einen letzten Logbucheintrag vornimmt und in diesem die
gesamte Crew lobt. Er erwähnt darin auch alle Brückenoffiziere, inklusive Lt. Kyle. In einer anderen
geschnittenen Szene ganz am Anfang der Folge erklärt Spock, dass Vulkan noch nie erobert wurde.
Chekovs Vorname lautet in der deutschen Version unverständlicherweise Pane, statt Pavel, was jedoch
in der deutschen Version öfters der Fall ist. Pane ist tschechisch (dafür hielt man Chekov beim ZDF
wohl) und ist einfach eine Anrede.
Auch einige Dialoge wurden in der deutschen Version verändert, oft so, dass sie keinen Sinn
mehr ergeben.
Für die DVD-Version wurden die fehlenden Szenen synchronisiert und ergänzt. Alle anderen Fehler
blieben jedoch erhalten.
Die Effekte der Folge sind gut. Die Amöbe wurde gut verwirklicht, auch wenn man deutlich sieht, dass
sie bei den Außenansichten einfach dort einkopiert wurde, wo die Enterprise sonst einen Planeten
umkreist. Auch die Raumfähre kommt erneut zum Einsatz, außerdem sind die Produzenten schon seit
einigen Folgen bemüht, die Enterprise mit neuen Kameraeinstellungen aus anderen Blickwinkeln zu
präsentieren. Alles in allem reicht das für eine gute Bewertung der Effekte.
Der Rest der Bewertung fällt dafür weniger erfreulich aus. Die Spannung erhält 2 Punkte, während
die Handlung wegen des guten Charaterkonfliktes zwischen Spock und McCoy noch mit einem Ausreichend
bewertet werden kann. Insgesamt ergibt das eine Wertung von 3 Punkten.
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