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TNG 2.8 Der Austauschoffizier


A Matter of Honor

von Christopher Schlüter

Episodenbeschreibung

Sternzeit: 42506,5
Die Enterprise ist bei Sternenbasis 179 eingetroffen, welche nahe der Neutralen Zone eingerichtet wurde. Auf der Brücke bereitet man sich darauf vor neue Offiziere im Rahmen eines Austauschprogramms an Bord zu nehmen. Riker & Wesley gehen zum Transporterraum, um die Neuankömmlinge zu empfangen. Unter Ihnen ist auch ein Benzit namens Mendon. Da alle Benziten die gleiche Geostruktur besitzen, verwechselt Wesley Mendon zunächst mit Mordoc, den er während der Aufnahmeprüfung an der Sternenflottenakademie kennenlernte. Über Intercom wird Riker von Picard in den Phaserschießstand gerufen. Während sie Schießübungen abhalten, fragt Picard Riker, was er vom Offiziersaustauschprogramm halte, welches das Sternenflottenkommando initiiert hat. Da Riker dieses Programm für sinnvoll hält, meldet er sich sogar freiwillig an Bord eines Klingonenschiffes zu gehen, da er der erste Mensch wäre, der auf einem Klingonenschiff Dienst tut. Worf unterhält sich mit Riker über die Verhaltensweisen auf einem Klingonenschiff und erklärt ihm, dass es seine Pflicht wäre, den Captain zu töten, wenn dieser schwach werde. Rikers Erster Offizier würde aus den gleichen Gründen versuchen, ihn zu töten. Währenddessen arbeitet Fähnrich Mendon schon auf der Brücke, wo er dem diensthabenden taktischen Offizier ziemlich arrogant erklärt, dass man die Zugriffszeit zur Überprüfung der Schutzschilde sicherlich noch um einiges verkürzen könnte. Riker nimmt währenddessen klingonisches Essen in Zehn Vorne zu sich. Einen ganzer Tisch voll mit klingonischen "Delikatessen", wie Gagh' (rohe Schlangenwürmer), Targherz, Blutpastete, Pipliusklaue... Dr. Pulaski wundert sich sehr, dass Commander Riker diese Gerichte alle sehr zu mögen scheint. Auch Captain Picard meint, dass er zwar wüsste, dass es Brauch ist vor einem Schiffswechsel ein Festmahl zu sich zu nehmen, aber dass er sich an seiner Stelle etwas schmackhaftes ausgesucht hätte. Worf gibt Riker noch einen Nottransponder, mit dem er ihm in Notfall über einen Radius von 40.000 km noch an Bord beamen könnte. Die Enterprise ist nun bei der Pagh eingetroffen und Captain Picard informiert Captain Kargan darüber, dass Commander Riker nun bereit ist an Bord seines Schiffes zu beamen. Währendessen scannt Fähnrich Mendon auf der Brücke an einer der Wissenschaftsstationen die Pagh und entdeckt eine mikrobiotische Bakterienkolonie, die im Begriff ist die Außenhülle der Pagh zu beschädigen. Riker ist nun an Bord der Pagh, wo er von den Klingonen genau beobachtet wird, da viele noch nie einen Menschen gesehen haben. Captain Kargan fragt ihn sogleich, wem seine Loyalität gelte, da er sich als 1. Offizier der Enterprise ausgab und nicht als 1. Offizier des Klingonenschiffes Pagh. Riker beteuert, dass er während seines Dienstes an Bord den Befehlen seines Captains Folge leisten werde und mit seinen Fähigkeiten der Pagh dienen würde. Kargan fragt ihn daraufhin, ob er darauf auch einen Schwur leisten würde. Riker sagt, dass dies bereits einer war, aber der 2. Offizier Lt. Klag glaubt ihm nicht und erkennt seinen höheren Rang nicht an. Riker muss sich wieder Autorität verschaffen und beginnt einen Kampf mit dem Lieutenant, den er auch gewinnt. Auf der Enterprise lokalisieren die automatischen Schiffsscanner über dem Maschinendeck die Bakterien, die nun auch auf der Enterprise Elemente der Außenhülle verzehren. Data analysiert, dass es eine subatomare Bakterienform ist, die ihre Größe alle 15 min verdoppelt. Fähnrich Mendon hatte diesen Schaden schon vorher erkannt, aber nichts gemeldet, weil ein Benzit niemals etwas melden würde, wenn er nicht eine komplette Analyse und eine Lösung für das Problem hat. Während Captain Picard Mendon in die Verhaltensweisen auf der Enterprise einweist, nimmt Commander Riker mit den Klingonen ein Mahl zu sich. Er unterhält sich mit den Klingonen und macht sogar Witze. Als Delikatesse gibt es lebende Gagh zu essen. Sie unterhalten sich über klingonische Gebräuche und man erfährt, dass Lt. Klags Vater im Kampf mit den Romulanern gefangen genommen wurde. Ein ehrenvoller Tod war ihm nicht vergönnt. Er konnte fliehen und lebt nun entehrt auf dem Heimatplaneten und wartet auf seinen Tod. Als man auf der Brücke der Pagh das Loch entdeckt, das die Bakterien verursacht haben, hält man es für eine neuartige Waffe der Föderation und aktiviert die Tarnungsvorrichtung. Das Schiff macht sich kampfbereit und sie aktivieren die Waffen und gehen auf Rendezvouskurs, um die Enterprise abzufangen und anzugreifen. Wesley versucht sich währenddessen auf der Enterprise mit dem Benziten Mendon anzufreunden. Mendon macht sich Vorwürfe, wie er sich so verhalten konnte, da er alle mit seinem Wissen beeindrucken wollte. Wesley macht ihm klar, dass jeder einmal Fehler macht und dass genau aus diesem Grund das Offiziersaustauschprogramm geschaffen wurde. So können die Menschen von den Benziten lernen und umgekehrt. Wieder motiviert findet er schnell heraus, dass man mit einem gebündelten Neutrinostrahl den Submikroorganismus entfernen kann. Als Kargan den Befehl geben will auf die Enterprise zu feuern, holt Riker seinen Nottransponder heraus und gibt ihn Kargan. Er empfiehlt erst zu feuern, wenn sie 40000 km entfernt sind (Reichweite des Transporterstrahls). Als man 40000 km entfernt ist wird Captain Kargan, den man für Riker hielt, direkt auf die Brücke der Enterprise gebeamt. Als er seine Waffe ziehen will, wird er von Worf außer Gefecht gesetzt. Riker, nun Captain der Pagh, befielt Picard sich zu ergeben, was Picard auch tut. Nun werden an beiden Schiffen die Reparaturen durchgeführt. An Bord der Pagh muss sich Kargan nun wieder Autorität verschaffen, da Riker ihn überlistet hat. Er schlägt Riker, der dann wieder auf die USS Enterprise gebeamt wird. Letzterer hatte wohl die kürzeste Dienstzeit im Austauschprogramm der Sternenflotte.




Bewertung

Diese Folge widmet sich wie andere, z.B. "Worfs Brüder", wieder der klingonischen Kultur. Die Folge beginnt, wie viele der ersten und zweiten Staffel mit dem Aufenthalt an einer Sternenbasis. Hier werden Austauschoffiziere an Bord genommen. Der erste Bezug zum Titel. Die anderen Austauschoffiziere, die mit Fähnrich Mendon an Bord kommen, werden im Verlauf der Handlung nicht weiter gezeigt oder erwähnt. Riker wird von Picard in den Phaserschießstand gerufen, den man das nächste Mal in "Kampf um das klingonische Reich" sieht, wo Guinan und Worf Schießübungen abhalten. Picard & Riker unterhalten sich über ein Austauschprogramm und Riker meldet sich sofort freiwillig und macht sich sogleich mit dem klingonischen Leben vertraut. Er unterhält sich mit Worf über merkwürdige Sitten an Bord eines Klingonenschiffes und nimmt ein riesiges Festmahl zu sich. Sehr schön wurden in dieser Szene die klingonischen Gerichte gezeigt, bei denen sich ein normaler Mensch in der Tat ekeln würde, doch nicht Riker. Hier sieht man erneut, den weltoffenen Riker, der gerne Risiken eingeht und mal etwas Neues ausprobiert. Hier ist auch ein Hinweis auf die heutige Gesellschaft versteckt, da unbekannte Sitten und Gerichte aus anderen Ländern bei uns keine Neugier wie bei Riker, sondern eher Ekel oder Furcht hervorrufen, was an den Aussagen Picards und Pulaskis deutlich wird. Riker genießt dieses Essen in vollen Zügen. Wichtig für die weitere Handlung ist der Nottransponder, den Riker, wie üblich, wieder nicht auf konventionelle Weise einsetzt. Denn anstatt sich selbst auf die Enterprise zu beamen, löst er gemäß klingonischer Sitten den Captain ab, da dieser seiner Meinung nach unlogisch handelte. Captain Kargan wird von der Pagh auf die Enterprise bei aktivierter Tarnung gebeamt, was entweder heißt, das bei den Klingonen die Schilde bei aktivierter Tarnung unten sind, oder ein Fehler der Autoren sein könnte, wie in "Besuch von der alten Enterprise", wo Scotty aus der Jenolen bei aktivierten Schilden gebeamt wurde. Mendon, der als sehr arroganter und selbstsicherer Benzit charakterisiert wurde, guckt jedem auf der Brücke über die Schulter und ist sich sicher, dass er alle Abläufe auf der Brücke erheblich beschleunigen könnte. So will er zum Beispiel die Dateneingabe an der CON und OPS beschleunigen, hat diese aber noch nie benutzt, da er sie nur theoretisch kennt. Schön ist auch das gespannte Verhältnis von Mendon zu Worf, da Mendon mit seinen Verbesserungsvorschlägen gleich zu Picard kam, anstatt zu seinem kommandieren Offizier Lt. Worf zu gehen. Was hier jedoch genau wie in der Folge "Die Neutrale Zone" negativ auffällt ist Picards ablehnende Haltung den Menschen aus dem 20. Jahrhundert gegenüber, die sich hier in der Ablehnung Mendon gegenüber äußert. Picard ist desinteressiert und unhöflich, interessiert sich aber auf der anderen Seiten für die Benziten, wie man im Phaserschießstand erfährt. Mendon ist nun mal kein Mensch und kann sich auch nicht in ein paar Stunden mit den Vorgehensweisen an Bord der Enterprise vertraut machen. Man erkennt deutlich, dass er sich, genau wie Riker, ebenfalls auf seinen Austausch vorbereitete, da er die Bedienung der Computerkonsolen einwandfrei beherrscht. Als Mendon nun die Bakterienkolonie entdeckt, beginnt die eigentlich Handlung, die zugegeben ziemlich schwach ist, aber notwendig, da die Haupthandlung auf Rikers Aufenthalt auf dem Klingonenschiff beschränkt ist. Rikers Aufenthalt auf der Pagh ist auch weitgehend realistisch dargestellt, da es tatsächlich sein kann, dass einige Klingonen noch nie einen Menschen gesehen haben. Seine Entscheidung, einen Kampf mit Lt. Klag zu beginnen, war aus klingonischer Sicht die einzig richtige. Was während des gesamten Geschehens jedoch eigenartig wirkt ist, dass die Klingonen hier nur ein Ziel zu haben scheinen: Sie wollen im Kampf sterben. Es ist nachvollziehbar, dass es für einen Klingonen eine Ehre ist, im Kampf zu sterben, da ihm so ein Platz im Stovokor unter den geehrten Toten sicher ist, im Gegensatz zur Gefangenschaft. Trotzdem wird das Lebensziel der Klingonen nur auf den Tod fixiert. Eine sehr engstirnige Sichtweise, was in der weiteren Charakterisierung der Klingonen in TNG so nicht mehr aufgegriffen wird. Weiterhin denkt Kargan überhaupt nicht daran, dass die Bakterien einen anderen Ursprung als die Enterprise haben könnten, sondern ist einfach bereit, die Allianz zwischen der Föderation und dem klingonischen Reich ohne Weiteres aufs Spiel zu setzen und die Enterprise anzugreifen. Etwas übertrieben wirkt auch das künstliche Lachen der Klingonen. Es wird auch erwähnt, dass Worf nie lacht, was in "Kampf um das klingonische Reich" von Guinan wieder aufgegriffen wird. Was gut gemacht wurde ist die Art und die Verhaltensweisen der Klingonen. Zum Beispiel, als Riker sich Autorität verschaffen musste, indem er Lt. Klag in die Computerkonsole warf. Riker wird seine neu erworbenen Sprachkenntnisse anwenden, wenn die Sonderbotschafterin der Föderation und zugleich künftige Gefährtin Worfs, K'Ehleyr, an Bord der Enterprise kommen wird.

Die Folge ist eine herausragende Folge der zweiten Staffel, obwohl viele Folgen der zweiten Staffel wie "Die Iconia Sonden" oder "Wem gehört Data" usw. als noch gelungener bezeichnet werden müssen. Insgesamt muss die Folge als überdurchschnittlich beurteilt werden, obgleich sie auch nicht brillant ist.

Spannung: 3 SFX: 3 Handlung: 4 Gesamt: 4
Zusammenhänge

Wesley Crusher glaubt zunächst, dass Fähnrich Mendon sein Mitstreiter Mordoc aus "Prüfungen" sei.

Brian Thompson, der den Zweiten Offizier Klag spielt, absolviert hier seinen ersten Auftritt bei Star Trek. Ist ist später noch in diesen Rollen zu sehen:

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Ausdruck vom: 22. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/tng2_8.htm