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Episodenbeschreibung
Nachdem die Allianz nun steht, sind die Romulaner nervös
geworden, dafür die Bewohner des Alphaquadranten entspannter. So
kommt es auch nicht zu Aufruhr unter den "Blauhäutigen", als
Phlox sein Untersuchungsergebnis präsentiert, wonach die
Hirnmuster, die das flohähnliche Drohnen-Angriffsschiff
unbekannter Herkunft steuern, andorianisch sind. Shran lässt in
der Sache nachforschen und entdeckt, dass es kein "richtiger"
Andorianer, sondern eine Subspezies gewesen sein muss, die sich
Aenar (spricht sich E-nah) nennt. Diese wären lange für eine
Legende gehalten und erst vor kurzer Zeit zurückgezogen in
der besonders eisigen Polregion der andorianischen Eis-Heimatwelt
entdeckt worden. Aenar sind weißhäutig und anscheinend
ausnahmslos blind.
Unterstützt von Shran startet Archer eine Aufklärungsmission zu
den Aenar. Währenddessen arbeiten Phlox, Trip und T'Pol daran,
das Drohnen-Fernsteuerungssystem zu replizieren, wozu durch Trips
Aufenthalt an Bord der Drohne ausreichend Daten gesammelt
wurden.
Dabei kommt es zu Reibereien zwischen dem Chefingenieur und der
Vulkanierin, die sehr rational und gefühlsfern argumentiert. Trip
macht sich große Sorgen, da die Arbeit an dem
Fernsteuerungssystem zweifellos lebensgefährlich sein wird. T'Pol
kann seine gefühlsmäßige Zerrissenheit zwischen Pflicht und Angst
um sie, obwohl sie sich bemüht, nur noch sehr eingeschränkt
nachfühlen und argumentiert wieder logisch.
Auf Romulus entscheidet man sich inzwischen, die Drohnenoffensive
trotz des Rückschlages verstärkt fortzusetzen, da eine
Vernichtung der Enterprise den Weg zur Destabilisierung des
Quadranten möglicherweise wieder eröffnet. Admiral Valdore, der
aufgrund einer pazifistischen Äußerung früher seinen Sitz im
Senat verloren hatte, präsentiert jetzt einen Plan für extrem
aggressives Vorgehen.
Infolgedessen werden beide zur Verfügung stehenden Drohnen
losgeschickt, obwohl der Aenar-Pilot schon stark geschwächt ist
und die Prozedur vermutlich nicht überleben wird.
Am Pol von Andoria treffen Shran und Archer nach einem Unfall,
bei dem Shran schwer verletzt wird, indem er sich einen
Eisstalaktiten ins Bein rammt, auf die streng pazifistischen
Aenar und werden freundlich aufgenommen. Der Captain erlaubt der
für ihn gewählten Sprecherin seine Gedanken zu lesen.
Dadurch überzeugt gewähren die Aenar Unterstützung. Es stellt
sich heraus, dass lediglich ein seit einigen Monaten vermisster
Mann namens Gareb als Pilot in Frage kommt, obwohl das die
zutiefst gewaltlosen Aenar nicht annehmen können. Aktive
Unterstützung sind die blinden Telepathen allerdings nicht bereit
zu gewähren, weswegen der verärgerte Shran zur Rückkehr zur
Enterprise drängt. Auf dem Weg dorthin schließt sich ihnen
allerdings Jhamel, Garebs Schwester an, die nicht nur ihrem
Bruder helfen will, sondern auch offenkundige Sympathie für Shran
hegt. Nach gewissem Zögern lassen die Aenar Jhamels Entscheidung
gelten, auch wenn die Gefahr besteht, dass sie an einer
gewalttätigen Handlung beteiligt werden könnte.
Auf der Enterprise wurde die Fernsteuerung inzwischen durch T'Pol
erfolgreich getestet und obwohl die Prozedur sie geschädigt hat,
setzt sie sich erneut gegen Cmdr. Tucker durch, der
seine Sorge um ihr Wohl über das der Mission stellen will.
Die Ankunft Jhamels macht die weitere Auseinandersetzung
überflüssig.
Nach einem ersten Erfolg erleidet auch sie allerdings einen
vorübergehenden Nervenschaden durch die Drohnensteuerung. Dabei
werden nun wiederum Shrans Gefühle für Jhamel eindeutig. Als die
beiden Drohnen nun das Sternenflottenschiff erreichen besteht das
Mädchen trotzdem darauf, das Gerät wieder zu benutzen. Dieses Mal
mit mehr Erfolg. Es gelingt ihr, ihren Bruder zu erreichen. Dabei
wird klar, dass die Romulaner Gareb belogen hatten, sodass er
glaubte, er wäre der letzte seiner Spezies und müsse sich für
einen Angriff rächen. Nachdem er dies versteht, nutzt er die
beiden Drohnen dazu, sich gegenseitig zu vernichten. Die
Romulaner erschießen Gareb. Allerdings ist es zu spät, unter
Beteiligung der Enterprise werden beide Prototypen zerstört.
Shran und Jhamel verabschieden sich in Freundschaft von den
Menschen. Zu Ende der Folge bittet Tucker Captain Archer seiner
Versetzung auf die Columbia zuzustimmen. Es geht dabei
offenkundig darum, dass Trip mit der wieder vulkanischeren T'Pol
nicht zurechtkommt, obwohl er sich weigert, Archer den wahren
Grund für seinen Versetzungswunsch zu nennen.
Bewertung
Da man in dieser Folge den Gastcharakteren gewissen Spielraum
ließ, war auch für Spannung gesorgt. Es wird wohl niemand
glauben, dass Archer erfriert, aber Shran, das wäre möglich. Das
kann man allerdings auch kritisch sehen: Es hätte mehr Schlimmes
passieren können, was die Enterprise dann noch beschäftigt hätte.
Das Thema wurde vielleicht zu schnell abgehakt. Schade für die
Möglichkeiten, die vergeudet wurden.
Alle die Star Trek als Gesamtwerk sehen freuen sich natürlich
über die zunehmenden Verweise auf die bisherigen Serien, die in
der Zukunft von ENT spielen. Auch was die Bandbreite dessen, was
zu sehen war anging, war wohl für jeden etwas dabei:
Weltraumkämpfe, Liebe, Intrigen, eine fremde Welt...
Alles in allem eine Folge die man sich gerne ansieht, der Plot
wirkt nicht erzwungen wie viel zu oft bislang. Auch an der
Darstellung des Gezeigten gibt es wenig zu mäkeln. Allerdings,
die eine Frage muss erlaubt sein: Was haben die Aenar, wenn sie
tatsächlich alle blind sind, von leuchtenden Anzeigen und
farbigen Designs?
Ich vergebe für die Spannung 4,5 von 6 für die Effekte und
Stimmigkeit 4 von 6 und die Handlung 5 von 6 Punkte. alles in
allem eine gelungene Folge, 6 Punkte.
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Zusammenhänge
Zunächst einmal bringt Aenar eine Reihe von Handlungssträngen
weiter, die seit Beginn der Serie laufen, so zum Beispiel das
Verhältnis Archer - Shran, das in Folge 7
(Doppeltes Spiel) noch ganz anders
aussah.
Auch das Verhältnis zwischen Trip und T'Pol, das durch Phlox'
Initiative in Folge 26 (Die Ausdehnung)
begann, setzt sich hier fort.
Zu einem zumindest vorläufigen Abschluss kommt hier die heimliche
Einmischung der Romulaner bei ihren Nachbarn, dieser Bogen begann
mit Folge 83 (Der Anschlag). Obwohl die
Romulaner hier intensiv von einem Aufgebot mehrerer Völker
bekämpft wurden, waren sie für die Angegriffenen doch nicht zu
sehen und wurden als Verursacher der Anschläge namentlich nicht
enttarnt. Hier bekommen wir den Anfang eines Handlungsstranges zu
sehen, der über zwei weitere Serien führt, bei der Classic Serie
ist hier Episode 14 (Spock unter
Verdacht) zu nennen und in TNG die Folge 26
(Die Neutrale Zone) wo
letztlich eine Normalisierung beginnt und die Romulaner aufhören,
die gefährlichen Unbekannten zu sein.
Die Fernsteuerungstechnik für die Drohnen wird, wohl wegen ihrer
lebensgefährlichen Nebenwirkungen, vorläufig nicht wieder
aufgegriffen. Allerdings könnte man Aenar in diesem Zusammenhang
als Vorläufer der TNG-Folge 155
(Interface) sehen.
T'Paus Heilungsversuch in der Folge
Kir'Shara scheint erfolgreich gewesen zu
sein. T'Pol verhält sich wieder viel vulkanischer.
Wie schon in der vorigen Folge waren auch hier wieder die aus dem
Kinofilm Nemesis bekannten,
vampirähnlichen Bewohner von Remus zu sehen.
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