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ENT 4.14 Die Aenar


The Aenar

von Erik Rabung

Episodenbeschreibung

Nachdem die Allianz nun steht, sind die Romulaner nervös geworden, dafür die Bewohner des Alphaquadranten entspannter. So kommt es auch nicht zu Aufruhr unter den "Blauhäutigen", als Phlox sein Untersuchungsergebnis präsentiert, wonach die Hirnmuster, die das flohähnliche Drohnen-Angriffsschiff unbekannter Herkunft steuern, andorianisch sind. Shran lässt in der Sache nachforschen und entdeckt, dass es kein "richtiger" Andorianer, sondern eine Subspezies gewesen sein muss, die sich Aenar (spricht sich E-nah) nennt. Diese wären lange für eine Legende gehalten und erst vor kurzer Zeit zurückgezogen in der besonders eisigen Polregion der andorianischen Eis-Heimatwelt entdeckt worden. Aenar sind weißhäutig und anscheinend ausnahmslos blind.

Unterstützt von Shran startet Archer eine Aufklärungsmission zu den Aenar. Währenddessen arbeiten Phlox, Trip und T'Pol daran, das Drohnen-Fernsteuerungssystem zu replizieren, wozu durch Trips Aufenthalt an Bord der Drohne ausreichend Daten gesammelt wurden.

Dabei kommt es zu Reibereien zwischen dem Chefingenieur und der Vulkanierin, die sehr rational und gefühlsfern argumentiert. Trip macht sich große Sorgen, da die Arbeit an dem Fernsteuerungssystem zweifellos lebensgefährlich sein wird. T'Pol kann seine gefühlsmäßige Zerrissenheit zwischen Pflicht und Angst um sie, obwohl sie sich bemüht, nur noch sehr eingeschränkt nachfühlen und argumentiert wieder logisch.

Auf Romulus entscheidet man sich inzwischen, die Drohnenoffensive trotz des Rückschlages verstärkt fortzusetzen, da eine Vernichtung der Enterprise den Weg zur Destabilisierung des Quadranten möglicherweise wieder eröffnet. Admiral Valdore, der aufgrund einer pazifistischen Äußerung früher seinen Sitz im Senat verloren hatte, präsentiert jetzt einen Plan für extrem aggressives Vorgehen.

Infolgedessen werden beide zur Verfügung stehenden Drohnen losgeschickt, obwohl der Aenar-Pilot schon stark geschwächt ist und die Prozedur vermutlich nicht überleben wird.

Am Pol von Andoria treffen Shran und Archer nach einem Unfall, bei dem Shran schwer verletzt wird, indem er sich einen Eisstalaktiten ins Bein rammt, auf die streng pazifistischen Aenar und werden freundlich aufgenommen. Der Captain erlaubt der für ihn gewählten Sprecherin seine Gedanken zu lesen.

Dadurch überzeugt gewähren die Aenar Unterstützung. Es stellt sich heraus, dass lediglich ein seit einigen Monaten vermisster Mann namens Gareb als Pilot in Frage kommt, obwohl das die zutiefst gewaltlosen Aenar nicht annehmen können. Aktive Unterstützung sind die blinden Telepathen allerdings nicht bereit zu gewähren, weswegen der verärgerte Shran zur Rückkehr zur Enterprise drängt. Auf dem Weg dorthin schließt sich ihnen allerdings Jhamel, Garebs Schwester an, die nicht nur ihrem Bruder helfen will, sondern auch offenkundige Sympathie für Shran hegt. Nach gewissem Zögern lassen die Aenar Jhamels Entscheidung gelten, auch wenn die Gefahr besteht, dass sie an einer gewalttätigen Handlung beteiligt werden könnte.

Auf der Enterprise wurde die Fernsteuerung inzwischen durch T'Pol erfolgreich getestet und obwohl die Prozedur sie geschädigt hat, setzt sie sich erneut gegen Cmdr. Tucker durch, der seine Sorge um ihr Wohl über das der Mission stellen will. Die Ankunft Jhamels macht die weitere Auseinandersetzung überflüssig.

Nach einem ersten Erfolg erleidet auch sie allerdings einen vorübergehenden Nervenschaden durch die Drohnensteuerung. Dabei werden nun wiederum Shrans Gefühle für Jhamel eindeutig. Als die beiden Drohnen nun das Sternenflottenschiff erreichen besteht das Mädchen trotzdem darauf, das Gerät wieder zu benutzen. Dieses Mal mit mehr Erfolg. Es gelingt ihr, ihren Bruder zu erreichen. Dabei wird klar, dass die Romulaner Gareb belogen hatten, sodass er glaubte, er wäre der letzte seiner Spezies und müsse sich für einen Angriff rächen. Nachdem er dies versteht, nutzt er die beiden Drohnen dazu, sich gegenseitig zu vernichten. Die Romulaner erschießen Gareb. Allerdings ist es zu spät, unter Beteiligung der Enterprise werden beide Prototypen zerstört.

Shran und Jhamel verabschieden sich in Freundschaft von den Menschen. Zu Ende der Folge bittet Tucker Captain Archer seiner Versetzung auf die Columbia zuzustimmen. Es geht dabei offenkundig darum, dass Trip mit der wieder vulkanischeren T'Pol nicht zurechtkommt, obwohl er sich weigert, Archer den wahren Grund für seinen Versetzungswunsch zu nennen.




Bewertung

Da man in dieser Folge den Gastcharakteren gewissen Spielraum ließ, war auch für Spannung gesorgt. Es wird wohl niemand glauben, dass Archer erfriert, aber Shran, das wäre möglich. Das kann man allerdings auch kritisch sehen: Es hätte mehr Schlimmes passieren können, was die Enterprise dann noch beschäftigt hätte. Das Thema wurde vielleicht zu schnell abgehakt. Schade für die Möglichkeiten, die vergeudet wurden.

Alle die Star Trek als Gesamtwerk sehen freuen sich natürlich über die zunehmenden Verweise auf die bisherigen Serien, die in der Zukunft von ENT spielen. Auch was die Bandbreite dessen, was zu sehen war anging, war wohl für jeden etwas dabei: Weltraumkämpfe, Liebe, Intrigen, eine fremde Welt...

Alles in allem eine Folge die man sich gerne ansieht, der Plot wirkt nicht erzwungen wie viel zu oft bislang. Auch an der Darstellung des Gezeigten gibt es wenig zu mäkeln. Allerdings, die eine Frage muss erlaubt sein: Was haben die Aenar, wenn sie tatsächlich alle blind sind, von leuchtenden Anzeigen und farbigen Designs?

Ich vergebe für die Spannung 4,5 von 6 für die Effekte und Stimmigkeit 4 von 6 und die Handlung 5 von 6 Punkte. alles in allem eine gelungene Folge, 6 Punkte.

Spannung: 4 SFX: 5 Handlung: 5 Gesamt: 6
Zusammenhänge

Zunächst einmal bringt Aenar eine Reihe von Handlungssträngen weiter, die seit Beginn der Serie laufen, so zum Beispiel das Verhältnis Archer - Shran, das in Folge 7 (Doppeltes Spiel) noch ganz anders aussah.

Auch das Verhältnis zwischen Trip und T'Pol, das durch Phlox' Initiative in Folge 26 (Die Ausdehnung) begann, setzt sich hier fort.

Zu einem zumindest vorläufigen Abschluss kommt hier die heimliche Einmischung der Romulaner bei ihren Nachbarn, dieser Bogen begann mit Folge 83 (Der Anschlag). Obwohl die Romulaner hier intensiv von einem Aufgebot mehrerer Völker bekämpft wurden, waren sie für die Angegriffenen doch nicht zu sehen und wurden als Verursacher der Anschläge namentlich nicht enttarnt. Hier bekommen wir den Anfang eines Handlungsstranges zu sehen, der über zwei weitere Serien führt, bei der Classic Serie ist hier Episode 14 (Spock unter Verdacht) zu nennen und in TNG die Folge 26 (Die Neutrale Zone) wo letztlich eine Normalisierung beginnt und die Romulaner aufhören, die gefährlichen Unbekannten zu sein.

Die Fernsteuerungstechnik für die Drohnen wird, wohl wegen ihrer lebensgefährlichen Nebenwirkungen, vorläufig nicht wieder aufgegriffen. Allerdings könnte man Aenar in diesem Zusammenhang als Vorläufer der TNG-Folge 155 (Interface) sehen.

T'Paus Heilungsversuch in der Folge Kir'Shara scheint erfolgreich gewesen zu sein. T'Pol verhält sich wieder viel vulkanischer.

Wie schon in der vorigen Folge waren auch hier wieder die aus dem Kinofilm Nemesis bekannten, vampirähnlichen Bewohner von Remus zu sehen.

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Ausdruck vom: 21. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/ent4_14.htm