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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 5718,3
Die Enterprise stattet der Heilanstalt für Geisteskranke auf Elba II einen Besuch ab. Sie hat ein neues
Medikament an Bord, welches eventuell helfen soll, die letzten 15 Geisteskranken der Anstalt zu heilen.
Kirk und Spock beamen auf den Planeten und werden dort vom Stationsleiter Dr. Corey begrüßt. Corey hat
einen Neuzugang zu verzeichnen. Garth von Izar war früher Captain eines Föderationsraumschiffes, Kirk
hat von seinen Abenteuern auf der Akademie gehört. Nach einem Unfall halfen ihm die Antosianer seine
Verletzungen zu heilen. Er hat dabei allerdings einen geistigen Schaden davongetragen und hält sich nun
für den Herrscher des Universums. Kirk möchte Garth gern sehen und Corey bringt ihn und Spock zu ihm. Doch
in seiner Zelle sitzt nicht Garth, sondern Corey. Der Mann, der Kirk und Spock geführt hat, verwandelt
sich plötzlich in Garth. Er betäubt Spock und sperrt Kirk mit Corey in eine Zelle. Außerdem befreit
er alle anderen Patienten der Station.
Corey erklärt Kirk, dass Garth von den Antosianern nicht nur gelernt habe seine Verletzungen zu heilen,
sondern auch, sich in jede beliebige Gestalt zu verwandeln. Damit habe er die Wächter der Station
hereingelegt und konnte so aus dem Gewahrsam entkommen.
Garth nimmt nun die Gestalt von Kirk an und ruft die Enterprise. Er verlangt von Scotty ihn an Bord
zu beamen, doch der Chefingenieur möchte von Kirk das Codewort haben, das vorher vereinbart wurde.
Da Garth dieses nicht weiß, beamt Scotty ihn auch nicht hoch.
Garth lädt nun Kirk und Spock zum Abendessen ein und versucht von Kirk das Codewort zu erfahren, doch
dieser verrät es ihm nicht. Inzwischen zeigt die Patientin Marta, eine grüne Orion-Frau, Interesse am
Captain. Garth, der wütend ist weil er das Codewort nicht erfahren hat, lässt nun einen Behandlungsstuhl
hereinbringen, auf den er Dr. Corey setzt. Garth hat den Stuhl so modifiziert, dass er dem, der darauf
sitzt, Schmerzen zufügen kann. Nachdem er Corey eine Weile gefoltert hat, setzt Garth anschließend Kirk auf
den Stuhl und quält ihn ebenfalls, doch der Captain verrät das Codewort immer noch nicht.
Inzwischen hat Scotty auf der Enterprise den Verdacht, dass irgend etwas nicht stimmt, doch er kann nicht
auf den Planeten beamen, da ein Kraftfeld die Station schützt.
Kirk erholt sich von den Qualen des Behandlungsstuhls und Marta kommt zu ihm. Sie gesteht ihm ihre Liebe
und möchte ihm zur Flucht verhelfen, doch plötzlich zückt sie einen Dolch und will Kirk ermorden.
Spock kommt gerade noch rechtzeitig, um sie zu betäuben. Kirk und Spock dringen in die Kommandozentrale
der Station vor und schalten dort das Kraftfeld um die Station aus. Kirk möchte an Bord gebeamt werden,
woraufhin Scotty erneut das Codewort anfordert. Kirk, der Verdacht schöpft, lässt Spock das Codewort sagen.
Dieser kann dieses jedoch gar nicht wissen, denn er ist in Wirklichkeit Garth, der sich nur in Spock
verwandelt hat, um Kirk zu überlisten. Garth aktiviert das Kraftfeld um die Station wieder und sperrt Kirk
erneut in seine Zelle.
Am nächsten Tag krönt sich Garth selbst zum König des Universums. Er demonstriert Kirk seine Macht,
indem er Marta hinaus in die giftige Atmosphäre des Planeten bringt. Dort muss sie ersticken, doch er
aktiviert vorher ein sandkorngroßes Stück Sprengstoff, welches er in ihre Halskette eingearbeitet hat.
Dieser neuartige Sprengstoff ist der stärkste, der je entwickelt wurde. Es gibt eine große Explosion und
von Marta bleibt nichts übrig.
Scotty versucht inzwischen erfolglos mit den Phasern das Kraftfeld um die Station zu durchschneiden.
Garth lässt Spock holen, da er von ihm mehr Vernunft und Kooperationsbereitschaft als von Kirk erwartet.
Der Vulkanier kann seine beiden Wächter jedoch überwältigen und begibt sich zur Kommandozentrale. Garth bekommt
dies mit und verwandelt sich in Kirks Ebenbild. Spock hat nun 2 Kirks vor sich und weiß nicht, welcher der
echte ist. Als Wissenschaftsoffizier wartet er einfach ab, denn Garth braucht für das Aufrechterhalten von Kirks Gestalt eine
Menge Energie, die ihm früher oder später ausgehen wird. Der eine Kirk schlägt Spock den Phaser aus der
Hand und greift den anderen an. Die beiden Kirks kämpfen miteinander. Als der eine Kirk den Kampf für
sich entscheidet, betäubt Spock diesen. Der Vulkanier hat überlegt, dass der echte Kirk schon sehr erschöpft
war und deswegen im Kampf unterlegen sein musste. Spock gibt das Codewort an die Enterprise durch und lässt
ein Sicherheitskommando herunterbeamen. Alle Patienten der Station werden erfolgreich mit dem neuen
Medikament behandelt. Garth erinnert sich danach an nichts mehr.
Bewertung
Nach 1.09: Der Zentralnervensystemmanipulator, in der wir ein Gefängnis des
23. Jahrhunderts sehen durften, bekommen wir dieses Mal eine Anstalt für Geisteskranke präsentiert. Laut
Spock sind es die letzten 15 Geisteskranken innerhalb der Föderation, die hier leben und behandelt werden.
Es ist außerdem nach 1.05: Kirk:2=? und
1.07: Der alte Traum die dritte Folge, in der Kirk sich mit einem Doppelgänger
herumschlagen muss, wobei dieses Thema hier recht kurz gehalten wird und nicht so dominierend ist,
wie in den beiden anderen Episoden.
Was die Folge selbst angeht, so gibt es dieses Mal nur wenig zu sagen. Es gibt zwar einige gelungene Szenen,
doch im Großen und Ganzen kann sie nicht überzeugen.
Zu den gelungenen Einstellungen gehören vor allem die Szenen zwischen Kirk und Spock, in denen man nie genau
weiß, ob man wirklich die beiden Enterprise-Offiziere vor sich hat, oder ob nicht doch wieder Garth einen
seiner Tricks anwendet. Da diese Szenen spannend sind, wäre es um einiges
interessanter gewesen, wenn es Garth tatsächlich auf die Enterprise geschafft und dort noch
die Gestalt von anderen Offizieren angenommen hätte. Daraus hätte man sicher mehr machen können als aus
der hier umgesetzten Geschichte.
So muss sich der Zuschauer jedoch Garths endlose und vor allem einschläfernde Reden anhören, was leider
weit weniger zu überzeugen weiß.
Ebenfalls gut umgesetzt ist die Szene ganz am Ende, als sich Spock zwischen den beiden Kirks entscheiden muss.
Sehr schön auch, dass Spock an Kirks Bereitschaft sich zu opfern erkennt, dass dies der wahre Captain
ist. Und als Kirk sagt, Spock solle beide erschießen, um ganz sicher zu gehen, ist Spock hundertprozentig sicher,
dass er es mit dem echten Captain zu tun hat, denn das ist typisch für Kirk. Zuerst kommt die Sicherheit
seiner Leute und dann erst seine eigene Person.
Abgesehen von diesen guten Szenen hat man in dieser Folge vor allem eine große Aneinanderreihung von Klischees
vor sich. Die Darstellung von Geisteskrankheit kann keineswegs überzeugen. Hier verlässt die Folge leider nicht
die üblichen banalen Bahnen. Auch Garth fällt in das typische Klischee des Raumschiffkapitäns, der irgendwann
verrückt wurde und den Kirk aus seinen Tagen an der Akademie kennt, oder von ihm gehört hat, ihn aber auf jeden
Fall bewundert. Er fällt damit in die gleiche Kategorie, wie beispielsweise Dr. Adams aus
1.09: Der Zentralnervensystemmanipulator, oder Commodore Matt Decker aus
2.06: Planeten-Killer.
Zum ersten und einzigen Mal wird ein Codewort zum Beamen verwendet. Es scheint recht praktisch zu sein,
denn somit kann man verhindern, dass irgend jemand unbefugt die Enterprise betritt. Dieses Vorgehen ist
eigentlich so naheliegend, dass man sich zwangsläufig fragen muss, wieso das nicht viel häufiger eingesetzt
wurde. Letztlich bleibt das Codewort vor dem Beamen hier aber ein dramaturgischer Kunstgriff, um zu
verhindern, dass Garth auf das Schiff gelangt. Denn dass dieser die Gestalt verändern kann, dürfte vorher
nicht klar gewesen sein.
Unglaubwürdig ist es auch, dass auf einmal ein Wundermedikament gefunden wurde, welches alle 15
Geisteskranken heilen kann. Da es die verschiedensten Ursachen von Geisteskrankheit gibt, wird es wohl
kaum mit einem Medikament getan sein.
Die Sterbeszene der schönen Marta, bei der sie von Garth in die Luft gesprengt wird, stellt für Star Trek-Verhältnisse
eine ungewöhnliche Brutalität dar. Yvonne Craig, die Darstellerin der Marta, war die erste Person, die das
lange Zeit kursierende Gerücht, dass William Shatner ein Kopfhaar-Toupet trägt, in einem Interview "offiziell" bestätigte.
Unter den Gaststars gibt es in dieser Folge keine bekannten Charaktere zu sehen.
Autor Lee Erwin arbeite nur dieses eine Mal für die Originalserie. Storyautor Jerry Sohl hatte dagegen
schon das gute 1.10: Pokerspiele beigesteuert und war auch bei
1.24: Falsche Paradiese an der Story beteiligt.
Regisseur Herb Wallerstein inszenierte in der dritten Staffel auch noch die Episoden
3.17: Gefährliche Planetengirls und
3.24: Gefährlicher Tausch.
Die deutsche Version wurde von Sat.1 erstellt. In der Synchronisation spricht Garth, als er
zum ersten Mal die Gestalt von Kirk annimmt, trotzdem noch mit seiner normalen Stimme. Hier hätte Scotty
also auch ohne Codewort merken müssen, dass es sich nicht um Kirk handelt.
Außerdem ging eine Szene kurz nach dem Vorspann verloren, als Garth Spock mit dem Phaser betäubt und
Kirk in eine Zelle sperrt. Obwohl Sat.1 normalerweise keine Szenen schnitt, fiel diese zusammen
mit den Original-Credits der Episode der Schere zum Opfer. Die wenigen Sekunden, in denen diese
eingeblendet werden, sind bei allen deutschen Folgen, auch denen von Sat.1, rausgeschnitten worden.
In den allermeisten Fällen ereignet sich jedoch in diesen Sekunden nichts von Belang, deswegen fällt
das selten auf. In dieser Folge passiert jedoch während dieser Zeitspanne ausnahmsweise etwas Interessantes.
Auch ein Satz, den Garth in Spocks Gestalt zu Kirk sagt, ergibt in der deutschen Version wenig
Sinn. Er sagt: "Ich schlage vor, Sie beamen sofort aufs Schiff zurück. Die Medikamente sind lebenswichtig
für die Enterprise." Dieser Satz ist schon deshalb unsinnig, weil die Medikamente schon lange von Garth
vernichtet wurden und wohl kaum wichtig für die Enterprise sind. Im Original sagt er hingegen, dass Kirks
Sicherheit für die Enterprise lebenswichtig ist.
In der deutschen Version wird außerdem nicht klar, dass man aufgrund des aufgebauten Kraftfelds nicht
runterbeamen kann.
Die DVD-Version enthält natürlich die kleine Szene nach dem Vorspann, allerdings wurden die restlichen
Fehler unverständlicherweise nicht korrigiert.
Alles in allem, enthält "Wen die Götter zerstören" einige gute Ansätze und ist auch größtenteils
spannend, doch so richtig überzeugen kann die Folge nicht.
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