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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 2715,1
Die Enterprise umkreist den Planeten Tantalus V. Auf der Oberfläche
existiert eine Strafkolonie der Föderation, in der Verbrecher inhaftiert
sind. Die Enterprise tauscht mit der Strafkolonie Fracht aus. Nachdem sie
abschließend noch eine Kiste der Kolonie an Bord genommen hat, dreht das
Schiff wieder ab. Kirk bedauert, dass er keine Gelegenheit
hatte, persönlich mit Dr. Adams, dem Leiter der Strafanstalt, zu sprechen.
Adams ist ein berühmter Wissenschaftler, der sich mit der Rehabilitierung
von Straftätern beschäftigt. Er hat auf diesem Gebiet große Erfolge
vorzuweisen und auch viel für die Verbesserung der Verhältnisse in den
Gefängnissen beigetragen. Kirk sagt, die Gefängnisse würden inzwischen mehr
Krankenhäusern ähneln.
Nachdem die Enterprise den Orbit verlassen hat, kommt ein Ruf von der
Tantalus-Kolonie. Sie vermisst einen der Inhaftierten und man vermutet,
dass er in der Kiste entflohen ist, die die Enterprise an Bord genommen
hat. Als man dies nachprüft stellt man tatsächlich fest, dass die Kiste
leer ist. Der Straftäter läuft nun frei auf dem Schiff herum. Nachdem
dieser einige Wachen überwältigt und einen Phaser entwendet hat, geht er
auf die Brücke, wo er Kirk mit vorgehaltener Waffe um Asyl bittet. Der Captain
soll ihm versprechen, dass er ihn nicht zurück zur Kolonie bringt. Spock
kann den Mann mit Hilfe seines Nackengriffs überwältigen. Er wird auf die
Krankenstation gebracht, wo ihn McCoy untersucht.
Der Doktor hat einige Schwierigkeiten den Mann unter Kontrolle zu halten.
Die dreifache Menge an Beruhigungsmitteln ist nötig, um dem Mann einige
Informationen zu entlocken. Sein Name ist van Gelder. Er versucht
immer wieder McCoy und Kirk etwas mitzuteilen, allerdings ist er ganz
durcheinander und kann sich nicht klar ausdrücken. Er hat anscheinend
große Schmerzen. Trotz seiner Verwirrtheit ist McCoy sich unsicher,
ob nicht doch etwas dran ist, an dem was er sagt.
Spock findet inzwischen heraus, dass Simon van Gelder keineswegs einer der
Inhaftierten der Tantalus-Kolonie ist. Im Gegenteil, er ist Arzt und wurde
vor 6 Monaten als Therapeut eingestellt. Kirk ruft die Tantalus-Kolonie.
Dr. Adams erklärt ihm, dass van Gelder eine neue Behandlungstechnik
ausprobiert habe. Dabei hätte er mit gefährlicher Strahlung experimentiert,
was leider sein Gehirn geschädigt habe. Er habe den Verstand verloren und
sei gewalttätig geworden. Adams würde van Gelder gern wieder zurückhaben.
McCoy hat jedoch einige Zweifel an Adams Erklärung, die er allerdings nicht
spezifizieren kann. Er will diese Zweifel zumindest in sein medizinisches
Logbuch eintragen, wodurch Kirk gezwungen ist, sie auch in seinem Logbuch
zu vermerken und der Sache auf den Grund zu gehen. Die Enterprise fliegt also
zurück zur Tantalus-Kolonie. Kirk bittet McCoy einen Arzt auszuwählen,
der eine psychologische Ausbildung hat und sich mit Rehabilitationstechniken
auskennt.
McCoy wählt für diese Aufgabe Dr. Helen Noel aus, eine Psychologin, die Kirk
auf einer Weihnachtsfeier kennengelernt hat. Er ist von Noel als
Begleiterin zwar nicht begeistert, akzeptiert sie aber. Van Gelder
bleibt unterdessen noch auf dem Schiff bei Spock und McCoy.
Nachdem Kirk und Noel auf die Oberfläche gebeamt wurden, führt sie Adams
durch die Kolonie.
Auf den ersten Blick scheint dort alles in Ordnung zu sein. Die Einrichtung
ist fortschrittlich, den Inhaftierten geht es gut. Einige der früheren
Gefangenen arbeiten heute sogar als Therapeuten, wie zum Beispiel Lethe,
mit der Kirk kurze Zeit reden kann. Ihr macht ihre Arbeit Spaß. Als Kirk
sie nach der Tat fragt, die sie einst begangen hatte, antwortet sie darauf
nicht. Sie sagt, sie wolle sich nicht erinnern.
Zur Station gehört auch ein Behandlungsraum, in dem ein Nervenneutralisator
steht. Kirk zeigt Interesse für das Gerät. Adams erklärt, dass er vor allem
zur Beeinflussung der Gehirnwellen und zur Beruhigung der Patienten diene,
allerdings würde er im Moment noch nicht die gewünschten Erfolge bringen.
Vor allem van Gelder habe viel mit dem Neutralisator experimentiert. Er habe
das Gerät an sich selbst mit einer gefährlichen Stralendosis ausprobiert.
Dies habe zur Schädigung seines Gehirns geführt. Noel versichert Kirk,
dass der Einsatz eines solchen Neutralisators nicht ungewöhnlich sei.
Als Kirk, Noel und Adams den Raum verlassen haben, sieht man, wie ein Therapeut
das Gerät einsetzt, um das Gedächtnis eines Inhaftierten zu manipulieren. Mit
Hilfe des Neutralisators gelingt es, dass ihm alle Gedanken an sein früheres
Leben als Straftäter Schmerzen verursachen.
McCoy und Spock sprechen inzwischen noch einmal mit van Gelder. Viel bekommen
sie allerdings nicht aus ihm heraus. Er erwähnt den Neutralisator und meint, dass
das Gerät gefährlich ist. Außerdem sei Kirk auf dem Planeten in Gefahr.
Spock ruft draufhin Kirk, der ihm berichtet, dass er bisher nichts
Ungewöhnliches gefunden habe. Noel erklärt McCoy die Funktionsweise des
Neutralisators, doch dieser ist immer noch misstrauisch. Kirk beschließt
die Nacht auf dem Planeten zu verbringen. Simon van Gelder ist entsetzt
darüber, dass der Captain da unten bleiben will, doch Kirk verspricht,
sich alle 4 Stunden zu melden.
Van Gelder wird nun etwas klarer. Er behauptet, Adams wolle Kirk umbringen.
Inzwischen besucht Kirk Dr. Noel in ihrem Quartier. Er ist unruhig geworden
und möchte den Neutralisator noch einmal in Funktion sehen. Die beiden
gehen unbemerkt in den Behandlungsraum, wo die Maschine steht.
Kirk beschließt ihn an sich selbst auszuprobieren. Er setzt sich auf den
Behandlungsstuhl und Noel soll das Gerät eine Sekunde lang einschalten.
Als sie das macht, spürt Kirk überhaupt keine Wirkung. Beim zweiten Versuch
suggeriert ihm Noel, dass er Hunger hat. Als die Behandlung zu Ende ist,
klagt Kirk tatsächlich über unbeschreiblichen Hunger. Der Captain ist nun
darüber verstimmt, dass Adams über eine solche Wirkungsweise des
Neutralisators nichts gesagt hat. Noel soll ihm nun etwas suggerieren, auf das
er nie kommen würde. Sie beginnt daraufhin mit der Weihnachtsfeier, auf der
Kirk und sie sich kennen gelernt haben. Der Captain hat sie überhaupt nicht
beachtet, sie suggeriert ihm nun den Verlauf, wie sie es gern gehabt hätte.
Dabei nimmt Kirk Noel nach der Feier in sein Quartier mit, wo er ihr seine
Zuneigung gesteht.
In diesem Moment kommt Dr. Adams in den Behandlungsraum. Er überwältigt Noel
und übernimmt nun selbst die Kontrolle über den Neutralisator. Er suggeriert
Kirk, dass er Noel unbeschreiblich liebt. Wenn sie nicht in seiner Nähe ist,
bereitet ihm das unerträgliche Schmerzen. Er zwingt Kirk dazu, ihm seinen
Kommunikator und seinen Phaser auszuhändigen.
Spock versucht inzwischen mit einer vulkanischen Gedankenverschmelzung
Informationen aus van Gelder herauszubekommen. Er erfährt nun, wie der
Neutralisator arbeitet und was Dr. Adams in Wirklichkeit auf dem Planeten
betreibt. Spock will sofort auf die Oberfläche beamen, dies ist aber unmöglich,
da um die Station ein Kraftfeld aktiviert worden ist, durch das man nicht
hindurchbeamen kann.
Inzwischen hat Adams Kirk und Noel in sein Quartier eingesperrt. Als der Captain
aufwacht, gesteht er Noel seine Liebe. Ihre Versuche ihm klar zu machen,
dass ihm das Adams nur eingeredet hat, sind zunächst vergeblich. Erst nach
und nach erinnert sich Kirk an das Geschehene und kann sich konzentrieren.
Er entdeckt eine Röhre im Belüftungssystem, durch das man zur
Stromversorgung gelangen kann. Da hindurch schickt er Noel. Sie soll die
Stromversorgung des Neutralisators unterbrechen. Kurz nachdem Noel weg ist,
kommen zwei Therapeuten, um Kirk für eine weitere "Behandlung" abzuholen.
Dabei stellt sich heraus, dass Noel verschwunden ist. Adams will wissen,
wo sie sich versteckt hält, doch Kirk bleibt standhaft und verrät nichts.
Noel kann inzwischen den Starkstrom ausschalten, wodurch der Neutralisator
lahmgelegt wird. Plötzlich wird sie von einem Techniker überrascht, der
den Strom wieder anstellt, doch Noel kann den Techniker in den Generator
stoßen, wodurch ein Kurzschluss verursacht wird und der gesamte Strom
ausfällt.
Kirk kann nun Adams und einen weiteren Therapeuten überwältigen und in
sein Quartier flüchten.
Spock beamt inzwischen herunter, da auch der Schutzschirm nicht mehr aktiv
ist. Kurze Zeit später folgen ihm McCoy und einige Sicherheitsleute, die
die Station unter ihre Kontrolle bringen.
Spock deaktiviert den Schutzschirm endgültig und schaltet den Strom wieder an.
Noel kommt durch den Lüftungsschacht wieder zurück in Kirks Quartier. Der
Captain begrüßt sie mit einem innigen Kuss. Noel macht ihm klar, dass seine
Liebe nicht echt ist, sondern nur durch Adams suggeriert wurde. Erst jetzt denkt
Kirk an Adams. Er, Noel und der hinzugekommene Spock gehen in den
Neutralisatorraum. Dort liegt Adams direkt unter dem Neutralisator. Als
Spock den Strom wieder einschaltete, ging auch der Neutralisator
wieder an. Wegen der eingestellten Stärke und weil ihm niemand etwas
suggeriert hatte, ist Adams an Einsamkeit gestorben.
Dr. Simon van Gelder kehrt zur Strafkolonie zurück und übernimmt deren
Leitung. Er baut den Neutralisator ab.
Die Crew der Enterprise kehrt inzwischen auf ihr Schiff zurück und verlässt
endgültig den Orbit.
Bewertung
"Dagger of the Mind" ist eine vielversprechend beginnende Folge, die
letztendlich aber enttäuscht. Man erfährt etwas über den Strafvollzug
im 23. Jahrhundert. Kirk sagt, dass die Gefängnisse inzwischen
mehr Krankenhäusern ähneln, in denen die Insassen auch wie Kranke
behandelt werden und versucht wird, ihnen zu helfen.
Der Zuschauer gewinnt den Eindruck, dass kriminelles Verhalten in der
Zukunft als eine Art psychische Krankheit angesehen wird. Dies ist
allerdings keine besonders neue Idee. Adams Vorhaben besteht darin, die
destruktiven Veranlagungen der Menschen durch psychologische Manipulation
zu unterdrücken. Dies ist in der Theorie vielleicht interessant und klingt
auch vernünftig, praktisch ist es aber nicht umsetzbar. Durch die
psychologische Manipulation wird nicht nur die kriminelle Veranlagung
unterdrückt, es wird auch ein Teil der Persönlichkeit des Patienten zerstört,
mit unkalkulierbaren Nebenwirkungen. Als Adams diesen Fehlschlag des Experiments
erkennt, gibt er es nicht auf sondern im Gegenteil, er nutzt es dazu,
seine Insassen zu willenlosen Befehlsempfängern zu degradieren.
Die Folge hätte die einmalige Gelegenheit gehabt zu erörtern, ob man eine
Manipulation des Gedächtnisses an Strafgefangenen zur Rehabiliterung
durchführen und wie weit man dabei gehen darf, bevor die Persönlichkeit des
Betroffenen beeinträchtigt wird. Die eigentlich auf der Hand liegende
Unzulässigkeit eines solchen Vorgehens kann man hier wohl nur mit der
Unkenntnis der Autoren in diesem speziellen Metier erklären. Eine
Entschuldigung für einen derart fehlgeleiteten Ansatz bei der Behandlung
von Kriminellen ist das aber nicht und wohl auch deshalb findet eine Diskussion
so gut wie überhaupt nicht statt, trotz des wichtigen Themas. So leidet
die Folge leider unter dem gleichen Problem, wie schon Folge
1.07: Der alte Traum. Eine gute Grundidee,
aus der man eine hervorragende Episode hätte machen können, wird für eine
schwache Haupthandlung vergeudet.
Auch im Aufbau des Geschehens ähneln sich die beiden Folgen sehr. Hier
beamt Kirk ebenfalls mit einer Begleiterin (diesmal Dr. Noel, in Folge 1.07
war es Schwester Chapel) auf einen Planeten, wo ein berühmter
Wissenschaftler seine Forschungen betreibt. In beiden Folgen stellt sich
heraus, dass die Wissenschaftler in Wirklichkeit ihr Wissen und ihre Macht
missbrauchen. Jedes Mal ist Kirk Leidtragender der Untaten der vermeintlichen
Forscher und in beiden Folgen stirbt der böse Scientist am Ende,
während Spock mit einigen Sicherheitsleuten in letzter Minute erscheint.
Die Frage nach Adams Motiven wird hier leider einfach umgangen, indem er
kurzerhand als Geistesgestörter hingestellt wird. Dies wirkt sich jedoch
zugleich negativ auf die Glaubwürdigkeit der Folge aus, denn es ist
schlichtweg unglaubwürdig, dass seine Geistesgestörtheit niemandem
aufgefallen sein will. Ebensowenig nachvollziehbar ist, dass die
Veränderungen an den Insassen der Strafkolonie unbemerkt geblieben sind.
Letztendlich bleibt Adams ein sehr unmotivierter "Bad Guy", wir erfahren
nichts über die Art seiner Geistesgestörtheit. Sein Tod am Ende der Folge,
als er durch seine eigene Erfindung stirbt, untermauert nur seine
klischeehafte Stellung in einer TV-Serie. Gerade Star Trek ist eigentlich
dafür bekannt, dass es sich vom normalen Serienschema löst und dem "Bösen"
oft einen Hintergrund verleiht und seine Motive erklärt. Schade, dass dies
hier nicht getan wurde.
Leider bleibt nun auch offen, wie die Föderation in Zukunft mit ihren
Strafgefangenen umgeht. Auch in den neuen Star Trek-Serien wird diese Frage nie
großartig erörtert. Vom Gefängnis selbst und von seinen Insassen sieht man
hier leider auch sehr wenig.
Keinen guten Eindruck hinterlässt Kirk in dieser Folge. Er wird viel zu
spät misstrauisch gegenüber Adams und sein blindes Vertrauen gegenüber
dem Wissenschaftler ist schichtweg unprofessionell. Vor allem am Anfang,
als er sich mit Entschuldigungen fast überschlägt, weil er durch McCoy
dazu gezwungen ist, die Kolonie näher zu untersuchen, geht einem dieses
Verhalten schnell auf die Nerven. Es passt außerdem gar nicht zu Kirk, der
normalerweise vor Nichts und Niemandem falschen Respekt hat und schon gar nicht
der Typ für Unterwürfigkeit ist.
Außerdem legt Kirk eine erstaunliche Gedankenlosigkeit an den Tag, als er
den Neutralisator an sich selbst ausprobieren will.
Ein weiterer Punkt, der der eh schon angeschlagenen Glaubwürdigkeit
vollends den Todesstoß versetzt, ist das Verhalten der Föderation gegenüber
ihren Wissenschaftlern. Anscheinend sind diese in der Föderation
keinerlei Kontrolle unterworfen, jeder darf wohl machen was er will, ohne
dass auch nur mal nachgefragt wird, wie die Forscher ihre Ergebnisse eigentlich
erzielen. Schon in Folge
1.07: Der alte Traum
hat sich eine Art blindes Vertrauen gegenüber den Wissenschaftlern seitens
der Föderation angedeutet, hier wird dies bereits zum wiederholten Mal deutlich
und wirkt sich damit besonders nachteilig auf die Glaubwürdigkeit aus.
In dieser Folge taucht zum ersten Mal in der Serie die vulkanische
Geistesverschmelzung auf. Der Prozess, den Spock hier durchführt, erscheint
sehr schwierig und gefährlich, wird in der Serie dann aber von Anwendung zu
Anwendung immer einfacher.
Eigentlich hätte Janice Rand Kirk begleiten sollen, doch die Autoren
überlegten es sich im letzten Moment anders, da man keine zu enge Bindung
zwischen Kirk und Rand, sondern lieber einen ungebundenen Captain wollte.
John Arndt spielt in dieser Folge ein Crewmitglied, welches wir noch einmal
in 1.22: Der schlafende Tiger sehen werden.
Autor dieser Folge ist Shimon Wincelberg (unter dem Pseudonym S. Bar-David),
der auch am Drehbuch zu 1.16: Notlandung auf Galileo 7
beteiligt war.
Regie führte Stammregisseur Vincent McEveety.
Als Spock am Ende auf die Station beamt, sagt er im Original "Das Kraftfeld
ist eliminiert" nachdem er einige Knöpfe gedrückt hat. Dann schaltet Spock
den Starkstrom wieder ein. In der deutschen Version stellt Spock lediglich
fest, dass der Starkstrom abgeschaltet wurde, wodurch dem Zuschauer nicht
klar wird, dass das Kraftfeld von ihm abgeschaltet wurde und man sich deswegen
wundert, wieso die Sicherheitskräfte ohne Probleme runterbeamen können.
Auch ansonsten lässt die deutsche Synchronisation mal wieder an einigen
Stellen deutlich zu wünschen übrig.
Beim deutschen Titel fragt man sich zum Beispiel, wer sich einen solchen
Bandwurm-Episodentitel ausdachte und dafür vermutlich auch noch Geld bekam.
"Der Zentralnervensystemmanipulator" hat auf jeden Fall in der Liste der
schlechtesten deutschen TOS-Titel einen der Spitzenplätze sicher.
Doch auch abgesehen vom deutschen Titel gibt es den einen oder anderen
haarsträubenden Übersetzungsfehler. Als Adams den Neutralisator präsentiert
und sagt, dass das Experiment fehlgeschlagen sei, erwidert Kirk im Original:
"Darf ich es mir ansehen?" In der deutschen Version sagt er
unverständlicherweise: "Das sieht man", wobei offen bleibt, woran er das
erkennt. Unverständlich, weil völlig überflüssig und vermeidbar, ist auch ein
Fehler in der Szene, als Kirk mit McCoy über Bildschirm redet und dann am Ende
des Gesprächs sagt: "Danke Jim, Brücke Ende.", womit er sich bei sich selbst
für das Gespräch bedankt. Richtig hätte er natürlich sagen müssen: "Danke Pille,
Brücke Ende."
Beide Fehler blieben leider auch in der DVD-Version enthalten.
In der deutschen Version merkt man auch wieder, dass "Logbuch des Captains"
die deutlich bessere Übersetzung des englischen "captain's log" gewesen wäre.
Die tatsächlich gebrauchte Übersetzung "Computerlogbuch der Enterprise" erscheint
in der Synchronisation manchmal eher unpassend. So auch hier, als McCoy meint,
er würde den Vorfall im medizinischen Logbuch vermerken, was Kirk dazu zwingt,
ihn auch im Computerlogbuch zu vermerken. Das klingt so, als ob das medizinische
Logbuch nicht im Computer aufgezeichnet werden würde. Im Original wurde hingegen
lediglich zwischen McCoys und Kirks Logbuch unterschieden.
Die deutsche Version wurde von Sat.1 hergestellt und enthält alle Originalszenen.
Fazit: Eine lahme Episode, die in keinem Bereich wirklich überzeugen kann.
Jedoch lassen wir mit dieser Folge das erste, sehr schwache Drittel der ersten
Staffel hinter uns. Bereits die nächste Folge stellt eine Art qualitativen
Wendepunkt der Staffel dar.
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