DSi

TOS 1.09 Der Zentralnervensystemmanipulator


Dagger of the Mind

von Matthias Weber

Episodenbeschreibung

Sternzeit: 2715,1
Die Enterprise umkreist den Planeten Tantalus V. Auf der Oberfläche existiert eine Strafkolonie der Föderation, in der Verbrecher inhaftiert sind. Die Enterprise tauscht mit der Strafkolonie Fracht aus. Nachdem sie abschließend noch eine Kiste der Kolonie an Bord genommen hat, dreht das Schiff wieder ab. Kirk bedauert, dass er keine Gelegenheit hatte, persönlich mit Dr. Adams, dem Leiter der Strafanstalt, zu sprechen. Adams ist ein berühmter Wissenschaftler, der sich mit der Rehabilitierung von Straftätern beschäftigt. Er hat auf diesem Gebiet große Erfolge vorzuweisen und auch viel für die Verbesserung der Verhältnisse in den Gefängnissen beigetragen. Kirk sagt, die Gefängnisse würden inzwischen mehr Krankenhäusern ähneln.
Nachdem die Enterprise den Orbit verlassen hat, kommt ein Ruf von der Tantalus-Kolonie. Sie vermisst einen der Inhaftierten und man vermutet, dass er in der Kiste entflohen ist, die die Enterprise an Bord genommen hat. Als man dies nachprüft stellt man tatsächlich fest, dass die Kiste leer ist. Der Straftäter läuft nun frei auf dem Schiff herum. Nachdem dieser einige Wachen überwältigt und einen Phaser entwendet hat, geht er auf die Brücke, wo er Kirk mit vorgehaltener Waffe um Asyl bittet. Der Captain soll ihm versprechen, dass er ihn nicht zurück zur Kolonie bringt. Spock kann den Mann mit Hilfe seines Nackengriffs überwältigen. Er wird auf die Krankenstation gebracht, wo ihn McCoy untersucht.
Der Doktor hat einige Schwierigkeiten den Mann unter Kontrolle zu halten. Die dreifache Menge an Beruhigungsmitteln ist nötig, um dem Mann einige Informationen zu entlocken. Sein Name ist van Gelder. Er versucht immer wieder McCoy und Kirk etwas mitzuteilen, allerdings ist er ganz durcheinander und kann sich nicht klar ausdrücken. Er hat anscheinend große Schmerzen. Trotz seiner Verwirrtheit ist McCoy sich unsicher, ob nicht doch etwas dran ist, an dem was er sagt.

Spock findet inzwischen heraus, dass Simon van Gelder keineswegs einer der Inhaftierten der Tantalus-Kolonie ist. Im Gegenteil, er ist Arzt und wurde vor 6 Monaten als Therapeut eingestellt. Kirk ruft die Tantalus-Kolonie. Dr. Adams erklärt ihm, dass van Gelder eine neue Behandlungstechnik ausprobiert habe. Dabei hätte er mit gefährlicher Strahlung experimentiert, was leider sein Gehirn geschädigt habe. Er habe den Verstand verloren und sei gewalttätig geworden. Adams würde van Gelder gern wieder zurückhaben. McCoy hat jedoch einige Zweifel an Adams Erklärung, die er allerdings nicht spezifizieren kann. Er will diese Zweifel zumindest in sein medizinisches Logbuch eintragen, wodurch Kirk gezwungen ist, sie auch in seinem Logbuch zu vermerken und der Sache auf den Grund zu gehen. Die Enterprise fliegt also zurück zur Tantalus-Kolonie. Kirk bittet McCoy einen Arzt auszuwählen, der eine psychologische Ausbildung hat und sich mit Rehabilitationstechniken auskennt.
McCoy wählt für diese Aufgabe Dr. Helen Noel aus, eine Psychologin, die Kirk auf einer Weihnachtsfeier kennengelernt hat. Er ist von Noel als Begleiterin zwar nicht begeistert, akzeptiert sie aber. Van Gelder bleibt unterdessen noch auf dem Schiff bei Spock und McCoy.

Nachdem Kirk und Noel auf die Oberfläche gebeamt wurden, führt sie Adams durch die Kolonie. Auf den ersten Blick scheint dort alles in Ordnung zu sein. Die Einrichtung ist fortschrittlich, den Inhaftierten geht es gut. Einige der früheren Gefangenen arbeiten heute sogar als Therapeuten, wie zum Beispiel Lethe, mit der Kirk kurze Zeit reden kann. Ihr macht ihre Arbeit Spaß. Als Kirk sie nach der Tat fragt, die sie einst begangen hatte, antwortet sie darauf nicht. Sie sagt, sie wolle sich nicht erinnern.
Zur Station gehört auch ein Behandlungsraum, in dem ein Nervenneutralisator steht. Kirk zeigt Interesse für das Gerät. Adams erklärt, dass er vor allem zur Beeinflussung der Gehirnwellen und zur Beruhigung der Patienten diene, allerdings würde er im Moment noch nicht die gewünschten Erfolge bringen. Vor allem van Gelder habe viel mit dem Neutralisator experimentiert. Er habe das Gerät an sich selbst mit einer gefährlichen Stralendosis ausprobiert. Dies habe zur Schädigung seines Gehirns geführt. Noel versichert Kirk, dass der Einsatz eines solchen Neutralisators nicht ungewöhnlich sei. Als Kirk, Noel und Adams den Raum verlassen haben, sieht man, wie ein Therapeut das Gerät einsetzt, um das Gedächtnis eines Inhaftierten zu manipulieren. Mit Hilfe des Neutralisators gelingt es, dass ihm alle Gedanken an sein früheres Leben als Straftäter Schmerzen verursachen.

McCoy und Spock sprechen inzwischen noch einmal mit van Gelder. Viel bekommen sie allerdings nicht aus ihm heraus. Er erwähnt den Neutralisator und meint, dass das Gerät gefährlich ist. Außerdem sei Kirk auf dem Planeten in Gefahr. Spock ruft draufhin Kirk, der ihm berichtet, dass er bisher nichts Ungewöhnliches gefunden habe. Noel erklärt McCoy die Funktionsweise des Neutralisators, doch dieser ist immer noch misstrauisch. Kirk beschließt die Nacht auf dem Planeten zu verbringen. Simon van Gelder ist entsetzt darüber, dass der Captain da unten bleiben will, doch Kirk verspricht, sich alle 4 Stunden zu melden.
Van Gelder wird nun etwas klarer. Er behauptet, Adams wolle Kirk umbringen.

Inzwischen besucht Kirk Dr. Noel in ihrem Quartier. Er ist unruhig geworden und möchte den Neutralisator noch einmal in Funktion sehen. Die beiden gehen unbemerkt in den Behandlungsraum, wo die Maschine steht. Kirk beschließt ihn an sich selbst auszuprobieren. Er setzt sich auf den Behandlungsstuhl und Noel soll das Gerät eine Sekunde lang einschalten. Als sie das macht, spürt Kirk überhaupt keine Wirkung. Beim zweiten Versuch suggeriert ihm Noel, dass er Hunger hat. Als die Behandlung zu Ende ist, klagt Kirk tatsächlich über unbeschreiblichen Hunger. Der Captain ist nun darüber verstimmt, dass Adams über eine solche Wirkungsweise des Neutralisators nichts gesagt hat. Noel soll ihm nun etwas suggerieren, auf das er nie kommen würde. Sie beginnt daraufhin mit der Weihnachtsfeier, auf der Kirk und sie sich kennen gelernt haben. Der Captain hat sie überhaupt nicht beachtet, sie suggeriert ihm nun den Verlauf, wie sie es gern gehabt hätte. Dabei nimmt Kirk Noel nach der Feier in sein Quartier mit, wo er ihr seine Zuneigung gesteht. In diesem Moment kommt Dr. Adams in den Behandlungsraum. Er überwältigt Noel und übernimmt nun selbst die Kontrolle über den Neutralisator. Er suggeriert Kirk, dass er Noel unbeschreiblich liebt. Wenn sie nicht in seiner Nähe ist, bereitet ihm das unerträgliche Schmerzen. Er zwingt Kirk dazu, ihm seinen Kommunikator und seinen Phaser auszuhändigen.

Spock versucht inzwischen mit einer vulkanischen Gedankenverschmelzung Informationen aus van Gelder herauszubekommen. Er erfährt nun, wie der Neutralisator arbeitet und was Dr. Adams in Wirklichkeit auf dem Planeten betreibt. Spock will sofort auf die Oberfläche beamen, dies ist aber unmöglich, da um die Station ein Kraftfeld aktiviert worden ist, durch das man nicht hindurchbeamen kann.

Inzwischen hat Adams Kirk und Noel in sein Quartier eingesperrt. Als der Captain aufwacht, gesteht er Noel seine Liebe. Ihre Versuche ihm klar zu machen, dass ihm das Adams nur eingeredet hat, sind zunächst vergeblich. Erst nach und nach erinnert sich Kirk an das Geschehene und kann sich konzentrieren. Er entdeckt eine Röhre im Belüftungssystem, durch das man zur Stromversorgung gelangen kann. Da hindurch schickt er Noel. Sie soll die Stromversorgung des Neutralisators unterbrechen. Kurz nachdem Noel weg ist, kommen zwei Therapeuten, um Kirk für eine weitere "Behandlung" abzuholen. Dabei stellt sich heraus, dass Noel verschwunden ist. Adams will wissen, wo sie sich versteckt hält, doch Kirk bleibt standhaft und verrät nichts.

Noel kann inzwischen den Starkstrom ausschalten, wodurch der Neutralisator lahmgelegt wird. Plötzlich wird sie von einem Techniker überrascht, der den Strom wieder anstellt, doch Noel kann den Techniker in den Generator stoßen, wodurch ein Kurzschluss verursacht wird und der gesamte Strom ausfällt.
Kirk kann nun Adams und einen weiteren Therapeuten überwältigen und in sein Quartier flüchten. Spock beamt inzwischen herunter, da auch der Schutzschirm nicht mehr aktiv ist. Kurze Zeit später folgen ihm McCoy und einige Sicherheitsleute, die die Station unter ihre Kontrolle bringen.
Spock deaktiviert den Schutzschirm endgültig und schaltet den Strom wieder an.

Noel kommt durch den Lüftungsschacht wieder zurück in Kirks Quartier. Der Captain begrüßt sie mit einem innigen Kuss. Noel macht ihm klar, dass seine Liebe nicht echt ist, sondern nur durch Adams suggeriert wurde. Erst jetzt denkt Kirk an Adams. Er, Noel und der hinzugekommene Spock gehen in den Neutralisatorraum. Dort liegt Adams direkt unter dem Neutralisator. Als Spock den Strom wieder einschaltete, ging auch der Neutralisator wieder an. Wegen der eingestellten Stärke und weil ihm niemand etwas suggeriert hatte, ist Adams an Einsamkeit gestorben.
Dr. Simon van Gelder kehrt zur Strafkolonie zurück und übernimmt deren Leitung. Er baut den Neutralisator ab.
Die Crew der Enterprise kehrt inzwischen auf ihr Schiff zurück und verlässt endgültig den Orbit.




Bewertung

"Dagger of the Mind" ist eine vielversprechend beginnende Folge, die letztendlich aber enttäuscht. Man erfährt etwas über den Strafvollzug im 23. Jahrhundert. Kirk sagt, dass die Gefängnisse inzwischen mehr Krankenhäusern ähneln, in denen die Insassen auch wie Kranke behandelt werden und versucht wird, ihnen zu helfen.
Der Zuschauer gewinnt den Eindruck, dass kriminelles Verhalten in der Zukunft als eine Art psychische Krankheit angesehen wird. Dies ist allerdings keine besonders neue Idee. Adams Vorhaben besteht darin, die destruktiven Veranlagungen der Menschen durch psychologische Manipulation zu unterdrücken. Dies ist in der Theorie vielleicht interessant und klingt auch vernünftig, praktisch ist es aber nicht umsetzbar. Durch die psychologische Manipulation wird nicht nur die kriminelle Veranlagung unterdrückt, es wird auch ein Teil der Persönlichkeit des Patienten zerstört, mit unkalkulierbaren Nebenwirkungen. Als Adams diesen Fehlschlag des Experiments erkennt, gibt er es nicht auf sondern im Gegenteil, er nutzt es dazu, seine Insassen zu willenlosen Befehlsempfängern zu degradieren.
Die Folge hätte die einmalige Gelegenheit gehabt zu erörtern, ob man eine Manipulation des Gedächtnisses an Strafgefangenen zur Rehabiliterung durchführen und wie weit man dabei gehen darf, bevor die Persönlichkeit des Betroffenen beeinträchtigt wird. Die eigentlich auf der Hand liegende Unzulässigkeit eines solchen Vorgehens kann man hier wohl nur mit der Unkenntnis der Autoren in diesem speziellen Metier erklären. Eine Entschuldigung für einen derart fehlgeleiteten Ansatz bei der Behandlung von Kriminellen ist das aber nicht und wohl auch deshalb findet eine Diskussion so gut wie überhaupt nicht statt, trotz des wichtigen Themas. So leidet die Folge leider unter dem gleichen Problem, wie schon Folge 1.07: Der alte Traum. Eine gute Grundidee, aus der man eine hervorragende Episode hätte machen können, wird für eine schwache Haupthandlung vergeudet.
Auch im Aufbau des Geschehens ähneln sich die beiden Folgen sehr. Hier beamt Kirk ebenfalls mit einer Begleiterin (diesmal Dr. Noel, in Folge 1.07 war es Schwester Chapel) auf einen Planeten, wo ein berühmter Wissenschaftler seine Forschungen betreibt. In beiden Folgen stellt sich heraus, dass die Wissenschaftler in Wirklichkeit ihr Wissen und ihre Macht missbrauchen. Jedes Mal ist Kirk Leidtragender der Untaten der vermeintlichen Forscher und in beiden Folgen stirbt der böse Scientist am Ende, während Spock mit einigen Sicherheitsleuten in letzter Minute erscheint.

Die Frage nach Adams Motiven wird hier leider einfach umgangen, indem er kurzerhand als Geistesgestörter hingestellt wird. Dies wirkt sich jedoch zugleich negativ auf die Glaubwürdigkeit der Folge aus, denn es ist schlichtweg unglaubwürdig, dass seine Geistesgestörtheit niemandem aufgefallen sein will. Ebensowenig nachvollziehbar ist, dass die Veränderungen an den Insassen der Strafkolonie unbemerkt geblieben sind.
Letztendlich bleibt Adams ein sehr unmotivierter "Bad Guy", wir erfahren nichts über die Art seiner Geistesgestörtheit. Sein Tod am Ende der Folge, als er durch seine eigene Erfindung stirbt, untermauert nur seine klischeehafte Stellung in einer TV-Serie. Gerade Star Trek ist eigentlich dafür bekannt, dass es sich vom normalen Serienschema löst und dem "Bösen" oft einen Hintergrund verleiht und seine Motive erklärt. Schade, dass dies hier nicht getan wurde.

Leider bleibt nun auch offen, wie die Föderation in Zukunft mit ihren Strafgefangenen umgeht. Auch in den neuen Star Trek-Serien wird diese Frage nie großartig erörtert. Vom Gefängnis selbst und von seinen Insassen sieht man hier leider auch sehr wenig.

Keinen guten Eindruck hinterlässt Kirk in dieser Folge. Er wird viel zu spät misstrauisch gegenüber Adams und sein blindes Vertrauen gegenüber dem Wissenschaftler ist schichtweg unprofessionell. Vor allem am Anfang, als er sich mit Entschuldigungen fast überschlägt, weil er durch McCoy dazu gezwungen ist, die Kolonie näher zu untersuchen, geht einem dieses Verhalten schnell auf die Nerven. Es passt außerdem gar nicht zu Kirk, der normalerweise vor Nichts und Niemandem falschen Respekt hat und schon gar nicht der Typ für Unterwürfigkeit ist.
Außerdem legt Kirk eine erstaunliche Gedankenlosigkeit an den Tag, als er den Neutralisator an sich selbst ausprobieren will.

Ein weiterer Punkt, der der eh schon angeschlagenen Glaubwürdigkeit vollends den Todesstoß versetzt, ist das Verhalten der Föderation gegenüber ihren Wissenschaftlern. Anscheinend sind diese in der Föderation keinerlei Kontrolle unterworfen, jeder darf wohl machen was er will, ohne dass auch nur mal nachgefragt wird, wie die Forscher ihre Ergebnisse eigentlich erzielen. Schon in Folge 1.07: Der alte Traum hat sich eine Art blindes Vertrauen gegenüber den Wissenschaftlern seitens der Föderation angedeutet, hier wird dies bereits zum wiederholten Mal deutlich und wirkt sich damit besonders nachteilig auf die Glaubwürdigkeit aus.

In dieser Folge taucht zum ersten Mal in der Serie die vulkanische Geistesverschmelzung auf. Der Prozess, den Spock hier durchführt, erscheint sehr schwierig und gefährlich, wird in der Serie dann aber von Anwendung zu Anwendung immer einfacher.

Eigentlich hätte Janice Rand Kirk begleiten sollen, doch die Autoren überlegten es sich im letzten Moment anders, da man keine zu enge Bindung zwischen Kirk und Rand, sondern lieber einen ungebundenen Captain wollte.

John Arndt spielt in dieser Folge ein Crewmitglied, welches wir noch einmal in 1.22: Der schlafende Tiger sehen werden.
Autor dieser Folge ist Shimon Wincelberg (unter dem Pseudonym S. Bar-David), der auch am Drehbuch zu 1.16: Notlandung auf Galileo 7 beteiligt war.
Regie führte Stammregisseur Vincent McEveety.

Als Spock am Ende auf die Station beamt, sagt er im Original "Das Kraftfeld ist eliminiert" nachdem er einige Knöpfe gedrückt hat. Dann schaltet Spock den Starkstrom wieder ein. In der deutschen Version stellt Spock lediglich fest, dass der Starkstrom abgeschaltet wurde, wodurch dem Zuschauer nicht klar wird, dass das Kraftfeld von ihm abgeschaltet wurde und man sich deswegen wundert, wieso die Sicherheitskräfte ohne Probleme runterbeamen können. Auch ansonsten lässt die deutsche Synchronisation mal wieder an einigen Stellen deutlich zu wünschen übrig.
Beim deutschen Titel fragt man sich zum Beispiel, wer sich einen solchen Bandwurm-Episodentitel ausdachte und dafür vermutlich auch noch Geld bekam. "Der Zentralnervensystemmanipulator" hat auf jeden Fall in der Liste der schlechtesten deutschen TOS-Titel einen der Spitzenplätze sicher.
Doch auch abgesehen vom deutschen Titel gibt es den einen oder anderen haarsträubenden Übersetzungsfehler. Als Adams den Neutralisator präsentiert und sagt, dass das Experiment fehlgeschlagen sei, erwidert Kirk im Original: "Darf ich es mir ansehen?" In der deutschen Version sagt er unverständlicherweise: "Das sieht man", wobei offen bleibt, woran er das erkennt. Unverständlich, weil völlig überflüssig und vermeidbar, ist auch ein Fehler in der Szene, als Kirk mit McCoy über Bildschirm redet und dann am Ende des Gesprächs sagt: "Danke Jim, Brücke Ende.", womit er sich bei sich selbst für das Gespräch bedankt. Richtig hätte er natürlich sagen müssen: "Danke Pille, Brücke Ende."
Beide Fehler blieben leider auch in der DVD-Version enthalten.
In der deutschen Version merkt man auch wieder, dass "Logbuch des Captains" die deutlich bessere Übersetzung des englischen "captain's log" gewesen wäre. Die tatsächlich gebrauchte Übersetzung "Computerlogbuch der Enterprise" erscheint in der Synchronisation manchmal eher unpassend. So auch hier, als McCoy meint, er würde den Vorfall im medizinischen Logbuch vermerken, was Kirk dazu zwingt, ihn auch im Computerlogbuch zu vermerken. Das klingt so, als ob das medizinische Logbuch nicht im Computer aufgezeichnet werden würde. Im Original wurde hingegen lediglich zwischen McCoys und Kirks Logbuch unterschieden.
Die deutsche Version wurde von Sat.1 hergestellt und enthält alle Originalszenen.

Fazit: Eine lahme Episode, die in keinem Bereich wirklich überzeugen kann. Jedoch lassen wir mit dieser Folge das erste, sehr schwache Drittel der ersten Staffel hinter uns. Bereits die nächste Folge stellt eine Art qualitativen Wendepunkt der Staffel dar.

Spannung: 3 SFX: 2 Handlung: 2 Gesamt: 2
Zusammenhänge

Den ersten von zwei Auftritten hat John Arndt als Crewmitglied. Er spielt den Crewman auch in Folge 1.22: Der schlafende Tiger. John Arndt spielt außerdem Fields in den Folgen 1.08: Miri, ein Kleinling und 1.14: Spock unter Verdacht.

Morgan Woodward, der Darsteller von Dr. Simon van Gelder, spielt auch Captain Tracy in Episode 2.23: Das Jahr des roten Vogels.

Ed McReady, der hier einen Insassen der Strafkolonie spielt, taucht in TOS recht häufig auf. In der letzten Folge 1.08: Miri, ein Kleinling spielte er den Alten. Ebenfalls auftauchen wird er in Folge 2.21: Schablonen der Gewalt (als SS-Mann), in Folge 2.23: Das Jahr des roten Vogels (als Dr. Carter) und in Folge 3.06: Wildwest im Weltraum (als Barbier).

Kleine TOS-Statstik
1. zerrissene Shirts von Kirk: 0
Kirks Shirt bleibt in tadellosem Zustand.
2. Anwendungen von Spocks Nackengriff: 1
Dr. Noel scheint in Kirk verliebt zu sein und nach der Manipulation von Kirks Geist empfindet auch er sehr viel für sie.
3. Spocks "Faszinierend": 1 mal
Spock betäubt mit seinem Nackengriff den durchgedrehten Dr. van Gelder.
4a. Spocks "logisch": 1 mal
Allerdings diesmal von Kirk benutzt, als er Spock fragt: "Was fasziniert sie so?"
4b. Spocks "unlogisch": 0 mal
Spock findet hier überhaupt nichts unlogisch.
5. McCoys: "Ich bin Arzt und kein...": 0 mal
McCoy darf seinen berühmten Satz nicht sagen.
6. McCoys: "Er ist tot, Jim." und Variationen: 0 mal
Alle leben noch, Jim.
7. tote Rothemden: 1
"Er ist tot, Captain" als man Adams findet.
8. hysterisch kreischende Frauen: 0
van Gelder kann zwar einige Rothemden überwältigen, offenbar haben es aber alle überlebt, da Kirk gegenüber Adams sagt, man hätte keine Verletzten.
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Ausdruck vom: 22. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/tos1_9.htm