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Episodenbeschreibung
Sternzeit: unbekannt
Die Enterprise stößt auf einen unbekannten Planeten, welcher zwar noch sehr jung ist, aber trotzdem schon
eine Atmosphäre und Vegetation aufweist. Kirk beschließt mit einem Außentrupp die Oberfläche zu erkunden.
Sulu, McCoy, der Geologe D'Amato und er beamen auf den Planeten. Kurz bevor sie dematerialisiert werden,
erscheint im Transporterraum eine Frau, die sie auffordert nicht auf den Planeten zu kommen. Sie berührt
den Transporterchief, der sofort zusammenbricht, doch das Beamen kann nicht mehr gestoppt werden.
Auf der Oberfläche angekommem, wird das Außenteam gleich von einem heftigen Erdbeben durchgeschüttelt.
Geologe D'Amato findet jedoch keine Erklärung für das Beben.
Auch die Enterprise wird kräftig durchgeschüttelt und nach einem kurzen Moment der Benommenheit stellt die
Crew fest, dass das Schiff sich nicht mehr im Orbit um den Planeten befindet. Es wurde 990 Lichtjahre weit
durchs All geschleudert. Spock befiehlt den Rückflug zum unbekannten Planeten. Inzwischen wurde die Leiche
von Transporterchief Wyatt gefunden. Dr. Sanchez führt eine Autopsie an ihm durch.
Das Außenteam versucht Kontakt mit der Enterprise aufzunehmen, doch es bekommt keine Antwort. Kirk
befiehlt dem Außenteam, sich auf der Oberfläche etwas umzusehen. D'Amato stößt bei der Erkundung auf die
gleiche Frau, die auch Wyatt getötet hat. Als sie D'Amato an der Schulter berührt, stirbt dieser
sofort.
Inzwischen hat die Autopsie von Wyatt nichts ergeben, was der Crew irgendwie weiterhilft. Auch Ingenieur
Watkins wird von der fremden Frau getötet, die daraufhin das Materie-Antimaterie-Sicherheitsventil
sabotiert. Daraufhin beschleunigt die Enterprise immer mehr und wird bald wegen Überbelastung
explodieren.
Auf dem Planeten hält Sulu Wache, während sich die anderen beiden hinlegen. Als erneut die fremde Frau
auftaucht und Sulu berühren will, geht Kirk dazwischen. Die Berührung der Frau macht dem Captain überhaupt
nichts aus, während Sulu eine böse Wunde davonträgt, als die Frau ihn nur ganz leicht berührt. Als sie Sulu
nicht töten kann, löst sich die Frau buchstäblich auf.
Spock entwickelt einen waghalsigen Plan, den Energiefluss der Enterprise zu normalisieren. Scotty macht
sich an die Durchführung, während Spock den Zustand der Enterprise vom Computer analysieren
lässt.
Kirk, McCoy und Sulu finden bei einem erneuten Auftauchen der Frau heraus, dass sie Losira heißt und zu
einem Verteidigungssystem gehört, welches die Station auf dem Planeten schützen soll. Losira kann immer
nur denjenigen töten, für den sie bestimmt ist. Da sie Kirk töten soll, stellen sich Sulu und McCoy
schützend vor ihn. Losira löst sich daraufhin wieder auf. Mit dem Tricorder finden die drei das Zentrum
des Verteidigungsystems des Planeten.
Der Computer der Enterprise gibt Spock inzwischen an, dass die Enterprise durch einen Molekulartransporter
gebeamt wurde und es dabei zu einer Phasenverschiebung gekommen ist. Spock weist Scotty an, die Polarität
an seiner magnetischen Sonde umzukehren, was dazu führt, dass der Originalzustand wieder hergestellt wird.
Scotty macht dies und kann die Enterprise damit endlich verlangsamen.
In der Station trifft das Außenteam auf drei Losiras, für jeden Mann eine. Gerade als sie von den
Hologrammen bedroht werden, beamen Spock und eine Wache herunter und die beiden können erfolgreich den
Computer zerstören, der die holografische Projektion Losiras steuert. Eine Aufzeichnung von Losira
erscheint. Sie war die Kommandantin des Außenpostens, der von einer Seuche ausgerottet wurde. Sie hat
vor ihrem Tod den Computer so programmiert, dass er die Station vor Invasoren schützt. Das Außenteam kehrt
auf die Enterprise zurück.
Bewertung
"Gefährliche Planetengirls" ist eigentlich eine relativ unspektakuläre Folge. Sie ist kurweilig, zum
größten Teil spannend und bietet 45 Minuten routinierte Fernsehunterhaltung. Die Folge hat jedoch keinen
besonderen Tiefgang und auch sonst keinerlei Eigenschaften, mit der es ihr gelingt, aus der Masse
hervorzustechen. Sie gehört zu den Mittelmaß-Folgen, welche es ja schließlich auch geben muss.
Das Außenteam tritt dieses Mal in einer recht ungewöhnlichen Zusammensetzung auf. Da der Zuschauer
inzwischen so an das Triumvirat Kirk, Spock und McCoy gewöhnt ist, fällt diese Abweichung von
der Norm besonders deutlich auf. Hier wird seit sehr langer Zeit mal wieder ein Besatzungsmitglied
auf eine Außenmission mitgenommen, welches weder ein Rothemd ist, noch zu den Hauptpersonen der Serie
gehört. Sulu ist ebenfalls seit langem zum ersten Mal wieder mit von der Partie, während Spock hier
wieder auf der Enterprise bleiben darf, um das Kommando zu übernehmen. Man fragt sich natürlich, wieso
Kirk gerade diese Zusammenstellung gewählt hat. Es ist ja bekannt, dass er selbst gerne die Außenteams
leitet und die Mitnahme eines Arztes ist vielleicht immer sinnvoll, man kann ja nie wissen, was passiert.
Auch Geologe D'Amato ist eine logische Wahl, warum Kirk aber ausgerechnet den Steuermann Sulu mitnimmt,
bleibt unklar. Doch vielleicht gehört es auch zu den normalen Aufgaben der Brückencrew, ab und zu bei
der Erkundung eines Planeten dabeizusein. Eine Erklärung dafür, warum jedoch ausgerechnet Spock als
Wissenschaftsoffizier bei der wissenschaftlichen Erkundung eines Planeten nicht mitgenommen wird, wird
allerdings nicht geliefert. Letztlich brauchten die Autoren wohl eine der beiden Hauptpersonen auf
der Enterprise, da es das Schiff aus großer Gefahr zu retten gilt.
Kirk bekommt es hier nach längerer Zeit mal wieder mit einem durchgeknallten Computer (wie zum Beispiel
auch M5 aus 2.24: Computer M5) zu tun. Wenigstens wurde auf die obligatorische
Rede des Captains mit anschließender Selbstzerstörung des Computers verzichtet, obwohl sich Losira dafür
offenbar gut geeignet hätte, da es sich auch hier, wie so oft in der Originalserie, um einen Computer mit
Persönlichkeit zu handeln scheint.
Nach 3.09: Das Spinnennetz darf Spock hier erneut das Kommando über die Enterprise
übernehmen und sich als routinierter Kommandant präsentieren. Er hat wieder so einige Probleme mit der Crew,
allerdings halten die sich erfreulicherweise in Grenzen, offenbar scheint sich die Besatzung langsam an
seinen Führungsstil zu gewöhnen.
McCoy darf an der Außenmission teilnehmen, hat dabei aber relativ wenig zu tun. Er muss, wie üblich, den
Tod eines Crewmitgliedes feststellen und ist auch auch sonst nicht viel mehr als ein Stichwortgeber.
Scotty präsentiert uns hier zusammen mit Spock eine geballte Ladung Technobabble, was für TOS eher
ungewöhnlich ist. In der Originalserie wurde auf zu komplizierte technische Erörterungen weitgehend
verzichtet. Das Technobabble, wie man es als Star Trek-Fan kennt, wurde eigentlich erst in TNG
richtig eingeführt und damit fester Bestandteil des Star Trek-Universums, wobei es manchmal
sogar etwas überhandnimmt.
Sulu bekommt in dieser Folge, wie schon gesagt, wieder die Gelegenheit ein Außenteam zu begleiten.
Er hat damit auch seine größte Rolle in der dritten Staffel und die Gelegenheit, sich als
Charakter nochmal etwas zu entfalten.
Uhura erfüllt dagegen nur Standardaufgaben und hat auch nicht besonders viel Dialog.
Chekov erscheint, wie so oft in dieser Phase der dritten Staffel, gar nicht, es wird jedoch erwähnt,
dass er und Sulu viel Zeit miteinander verbringen.
Mit Geologe D'Amato wird wieder deutlich, dass es auf dem Schiff neben den Führungsoffizieren, die wir jede
Woche sehen, auch noch andere wichtige Crewmitglieder gibt. Leider hat D'Amato nur die Aufgabe recht bald zu
sterben, um die Gefahr durch Losira zu verdeutlichen. Damit entlastet er zwar die Rothemden-Fraktion, die
mit zwei Abgängen in dieser Folge auch schon gebeutelt genug ist, bleibt ansonsten aber ein unwichtiger
Gastcharakter.
Losira ist da interessanter. In manchen Szenen, vor allem am Ende, hat man fast Mitleid mit ihr,
als sie erklärt, dass sie auf das medizinische Versorgungsschiff wartet, welches wahrscheinlich nicht
mehr rechtzeitig ankommen wird. In anderen Szenen erscheint Losira dagegen kaltblütig, beispielsweise als sie
Watkins tötet.
Über die von Losira erwähnten Kalandaner erfährt man recht wenig, allerdings müssen sie wohl eine sehr
hochentwickelte Rasse gewesen sein, da sie immerhin über die Möglichkeit verfügten, ein ganzes Raumschiff
fast 1000 Lichtjahre weit wegzuschleudern. Warum Kirk am Ende der Folge nicht auf dem Planeten bleibt,
um nun endlich die wissenschaftlichen Untersuchungen durchzuführen, bleibt unklar.
Unverständlich bleibt Losiras Aussage (welche nur im Original vorhanden ist), dass sie tötet, indem sie
die DNA des Opfers absorbiert und dann als dessen Ebenbild weiterlebt. Warum bleibt Losira dann aber nach
dem Töten von Wyatt, D'Amato, Watkins immer noch Losira?
Zum zweiten Mal, nach 2.19: Der erste Krieg, hat Dr. M'Benga einen Auftritt. Er
hat während McCoys Abwesenheit die Leitung über die medizinsche Abteilung. Erwähnt wird außerdem noch Dr.
Sanchez, womit die Enterprise mindestens drei Ärzte an Bord hat. Man fragt sich allerdings, was diese
Ärzte in den anderen Folgen eigentlich machen.
Diese Folge stellt den letzten Beitrag von Ex-Produzent John Meredyth Lucas für die Serie dar. Das
Drehbuch basiert auf einer Story von D.C. Fontana, welche allerdings unter dem Pseudonym Michael Richards
in den Credits erwähnt wird.
Regisseur ist Herb Wallerstein, der insgesamt 3 Folgen, darunter auch die allerletzte
3.24: Gefährlicher Tausch inszeniert hat.
An der deutschen, vom ZDF erstellten Fassung stört dieses Mal nicht nur der gewohnt alberne Titel sondern
auch etliche geschnittene Szenen. Nervtötend sind auch einige selten dämliche Kalauer, die eingebaut
wurden, zum Beispiel Kirks Bitte nach ein paar saftigen Steaks, die gut abgehangen sind, oder Spocks
Aussage, er sei mit der Rübe gegen die Kante gerempelt. Außerdem wurde in der deutschen Fassung aus dem
Hologramm Losira ein Android Losira, was besonders schlecht ist, da McCoy ja extra noch feststellt, dass
Losira kein Android sein kann, da er sonst mechanische Werte von ihr empfangen würde.
Leider wurde in der deutschen Fassung auch eine Szene geschnitten, in der die Siliziumwesen aus
1.25: Horta rettet ihre Kinder erwähnt werden. Nachfolgend eine kurze Übersicht
über weitere Szenen, die ebenfalls geschnitten wurden:
- Scotty sagt Spock gegenüber, dass er persönlich die Triebwerke beaufsichtigen wird.
- McCoy berichtet Kirk, dass alle Pflanzen auf dem Planeten giftig sind.
- Ein Teil der Szene, in der das Außenteam feststellt, dass die Phaser wirkungslos sind.
- Das Außenteam kommt zu dem Schluss, dass der Planet vermutlich künstlich erzeugt wurde.
- Scotty erklärt, dass Watkins Tod kein Unfall gewesen sein kann.
- Uhura und Spock unterhalten sich über die Chancen des Außenteams zu überleben.
- Ein Gespräch zwischen Lt. Rahda und Spock.
- Losira erklärt ihre Vorgehensweise beim Töten näher.
Für die DVD-Version wurden die fehlenden Szenen ergänzt. Die Kalauer und sonstigen Fehler blieben jedoch
erhalten.
Die Effekte sind dieses Mal durchaus gelungen, obwohl es sich nur um die Planeten-Standard-Studiokulisse
handelt. Jedoch wurde das Erdbeben relativ gut umgesetzt, außerdem bekommen wir mit Losira, die
mehrmals zu einem vertikalen Strich und dann zu einem Punkt zusammengefaltet wird, etwas zu sehen, was so
noch nicht da war. Dieser gelungene Effekt ist wohl auf Stanley Kubricks Science Fiction-Meisterwerk "2001"
zurückzuführen, welches zur Zeit der dritten Staffel in die Kinos kam und mit unglaublichen Special Effects
verblüffte. Star Trek musste daraufhin nachziehen und experimentierte am Ende der dritten Staffel mit einigen
neuen Effekten.
Alles in allem ist "Gefährliche Planetengirls" weder von den Charakteren her noch von handlungsgtechnischer
Seite irgendwie herausragend. Die Folge bleibt letztendlich Mittelmaß.
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