Episodenbeschreibung
Sternzeit: 47779,4
Worf übt eine Rede in seinem Quartier, als sich die
Tür öffnet und Alexander hereingerannt kommt und
Worf von einer Wasserbombe getroffen wird, die ein
weiterer Junge vom Gang her geworfen hat. Dieser
Junge entschuldigt sich und verschwindet. Worf merkt
an, dass sich Alexander und er nach der Schule in
ihrem Quartier treffen wollten. Alexander tut es
leid, er hatte es vergessen, hat nach der Schule mit
Freunden gespielt. Worf will mit Alexander über
dessen Zukunft sprechen und beginnt mit seiner
eingeübten Rede, spricht vom "Pfad eines
Kriegers" und dem Ritus des Aufsteigens, in
dessen Alter Alexander nun kommt. Bei diesem Ritus
schlägt ein junger Klingone den Weg eines Kriegers
ein, wird über seine Kampftechniken geprüft und
nach dem Wissen über die Lehren von Kah'less
befragt. Alexander ist dies alles egal, seine Mutter
hat ihm stets gesagt, er müsse sich nicht mit
klingonischen Riten befassen, wenn er es nicht wolle.
Also antwortet er seinem Vater, er hätte kein
Interesse und verlässt das Quartier und hinterlässt
einen deprimierten Worf.
Bei der
Besprechung der Brückenoffiziere berichtet Picard,
dass sie nun 4 Tage Zeit hätten, bis sie sich mit
einem Schiff treffen würden. Picard selbst hat vor,
eine archäologische Stätte auf einem nahen Planeten
zu besuchen, die Stellardynamik kann Studien über
einen nahen Nebel durchführen und die
Waffenzielsysteme könnten ausgerichtet werden. Worf
ist unkonzentriert. Picard spricht ihn darauf an und
fragt nach Worfs Problemen mit Alexander. Im
anschließenden Zwiegespräch schlägt er vor, dass
Worf und sein Sohn das klingonische Fest Kot'baval
besuchen sollten, das auf einem klingonischen
Außenposten auf Maranga IV stattfindet. Da ein
Shuttle 3 Tage bis dorthin benötigt, soll die
Enterprise sie dorthin bringen, zumal der
Stellardynamik eine Reise um den Nebel lieb wäre.
Auf Maranga IV nehmen Worf, Alexander und weitere
Offiziere der Enterprise an dem Fest teil. Worf und
sein Sohn beobachten einen rituellen Bat'leth-Kampf,
der von den beiden Darstellern mit opernartigem
Gesang begleitet wird. Worf erklärt, dass einer der
beiden Kämpfer der Tyrann Molor ist. Ein Klingone im
Publikum scheint ein gewisses Interesse an Alexander
zu haben, beobachtet diesen aus dem Hintergrund. Der
Molor-Darsteller besiegt schließlich seinen Gegner
und der Unterlegene fragt die Zuschauer, ob jemand
den Kampf an seiner Stelle mit Molor weiterführen
will. Worf überlegt kurz und steigt dann in die
Szene ein, unterliegt ebenfalls laut Rolle und stellt
wiederum die Frage. So motiviert greift Alexander zum
Bat'leth und greift den Molordarsteller an, besiegt
diesen sogar, da der Darsteller offensichtlich die
Angriffe des Kindes nicht einordnen kann. Die Szene
entwickelt sich weiter wie geplant, als der
Darsteller des Kah'less auftaucht und Molor
bekämpft. Alexander ist begeistert.
Am Abend ist Worf alleine auf einem Dorfplatz, als
Alexander hinzukommt und aufgeregt von seine
Erlebnissen des Tages, auch mit Kindern seines Alters
und seiner Spezies berichtet. Als sie gehen wollen,
werden sie von drei Klingonen aufgehalten, die sie
offensichtlich angreifen wollen. Ein vierter Klingone
kommt ihnen zu Hilfe, feuert auf einen der Angreifer,
Worf überwältigt die anderen, alle drei fliehen,
der Dolch eines Angreifers bleibt zurück. Der Helfer
kommt Worf bekannt vor; dieser stellt sich als
K'mtar, der Gintak der Familie Mogh, ein vertrauter
Berater, vor.
Auf der Enterprise berichtet K'mtar, Worfs Bruder
Kurn hätte ihn geschickt, um ein Attentat auf Worf
zu verhindern. Riker fragt, warum er sich nicht an
die Enterprise gewendet hätte. K'mtar antwortet, er
würde niemandem vertrauen. Als Urheber des Attentats
kämen laut Kurn nur die Duras-Schwester Lursa und
B'Etor in Frage, auch der Dolch ist aus dem Haus der
Duras. Diese hätten es auf Kurns Sitz im Hohen Rat
abgesehen. Riker will versuchen, die Schwestern zu
finden und lädt K'mtar ein, auf der Enterprise zu
bleiben.
Alleine, fragt Worf K'mtar, warum dieser so
unhöflich zu Riker gewesen sei. K'mtar fragt sich,
ob Worf und vor allem sein Sohn nicht schon zu lange
unter Menschen sind. Alexander müsse irgendwann
einmal das Haus der Mogh führen. Worf räumt ein,
dass Alexander noch nicht so weit sei, wie ein
Klingone seines Alters sein müsste und erklärt,
dass Alexander noch nicht entschieden habe, den Ritus
des Aufsteigens durchzuführen. K'mtar schlägt vor,
sie sollen gemeinsam versuchen, das Interesse
Alexanders an seinem klingonischen Erbe zu wecken.
K'mtar will Alexander "Gute Nacht" sagen
und geht zu ihm. Er sieht ein Bild von Alexanders
Mutter an seinem Bett stehen und fragt, ob er sie
vermisst. Alexander bejaht. K'mtar fragt ob er Angst
hatte, als die Angreifer sie töten wollten, wieder
stimmt Alexander zu. K'mtar erklärt, dass ein
klingonischer Krieger nach vollendeter Ausbildung
sich immer sicher fühlt und dass Alexander, als
Krieger, immer seinem Vater beistehen und ihn
beschützen können wird. Worf stand die ganze Zeit
an der Tür und hat die Unterhaltung mitgehört.
Data berichtet unterdessen Riker von seiner
erfolglosen Recherche nach den Duras-Schwestern.
Daraufhin nimmt Riker Kontakt mit Quark auf DS9 auf
und erhält von Quark im Austausch gegen Gutscheine
im Werte von 12 Barren Latinum die Information, dass
die Schwestern eine alte Mienenausrüstung erstanden
hätten, um im Kalla-System Magnesit-Erz abzubauen.
Die Enterprise macht sich auf den 16-Stunden Flug
nach Kalla.
Auf dem Holodeck hat K'mtar ein Programm erzeugt:
Es ist der Platz, auf dem der Angriff auf Worf und
Alexander erfolgte. K'mtar erzeugt zwei
Holo-Klingonen. Alexander hat Angst, gegen einen
großen, erwachsenen Klingonen anzutreten. K'mtar
sagt, er solle Geschick und List anwenden. Worf
erledigt "seinen" Klingonen sofort mit
bloßen Händen. Alexander kämpft mit seinem, als
K'mtar das Programm anhält. Gemeinsam analysieren
sie die Körperhaltung des Holo-Klingonen. Als das
Programm weiter läuft, kann Alexander den Klingonen
zu Boden bringen, doch er tötet ihn nicht, obwohl
K'mtar und Worf ihn dazu auffordern. Als Alexander
sich weg dreht, springt der Holo-Klingone auf und
hätte Alexander getötet, wenn es ein realer Kampf
gewesen wäre. Alexander rennt weg.
Auf der Brücke scannt man die Oberfläche von Kalla
III und findet einen Schacht, der Scan nach
Lebenszeichen wird von Störungen verhindert. Riker
schickt ein Außenteam hinunter.
Im Bergwerk entdecken Data, Geordi und Worf eine
Lebensform namens Gorta, der nach anfänglichen
Lügen gesteht, dass die Duras-Schwestern ihn alleine
zurückgelassen haben, nachdem sie genügend Erz auf
ihr Schiff transportiert hatten. Sie wollen sich laut
Gorta im Ufandi-System mit einem yridianischen
Händler treffen, um das Erz umzuschlagen.
Im Zehn Vorne entschuldigt sich K'mtar bei Worf und
sagt, er hätte nur aus Sorge um Alexander so
gehandelt. Worf erzählt von Alexanders Mutter und
sagt, er wolle ihre Wünsche nicht missachten. K'mtar
schlägt vor, Alexander nach Ogat auf eine
Ausbildungsakademie zu schicken, so dass er die
klingonische Lebensweise kennenlernen könnte. Worf
stimmt zu, dass das schön wäre, allerdings solle
Alexander doch besser bei ihm bleiben. K'mtar wird
ungehalten, fragt erneut, wie Alexander einmal die
Familie führen soll und sagt Worf, er würde auch
ein "Janora'Kar" in Betracht ziehen und
damit die Fähigkeit Worfs anzweifeln, ein Kind zu
erziehen, zum Wohle der Familie.
K'mtar erzählt Alexander in dessen Quartier Legenden
von Kah'less und Molor. Alexander ist gelangweilt: Er
kennt diese Geschichten schon. K'mtar meint, es sei
das Wichtigste, diese Geschichten immer wieder zu
erzählen. Alexander hinterfragt die Motive der
Sagenfiguren. K'mtar verbietet die Fragen und wirft
Alexander vor, das viel zu menschlich zu sehen und
das sei schlecht, da die Menschen, obwohl Alexander
halb menschlich ist, immer den Klingonen in ihm sehen
werden. Er erzählt von der Schule. Alexander will
nicht dorthin, verlässt das Quartier mit der
Erkenntnis, dass K'mtar auch nicht anders als sein
Vater ist.
Inzwischen hat die Enterprise das Ufandi-System
erreicht und dort den yridianischen Frachter
lokalisiert. Ein Scan bestätigt, dass der Frachter
Magnesit-Erz an Bord hat, allerdings erst 500 von den
geförderten 10.000 Kilo. Riker spricht mit dem
Captain des Frachters, der ihm sagt, er hätte das
Erz von einem Korvalener, der schon wieder weg sei.
Riker bietet ihm ein halbes Gramm biomimetisches Gel
für das Erz, ein Angebot, das der Yridianer nicht
ausschlagen kann. Riker plant eine Überprüfung der
Erzreinheit, so dass der Yridianer die Schilde senkt.
Riker lässt das Erz in den luftleeren Raum vor das
yridianische Schiff beamen und darauf feuern. Die
Explosion enttarnt einen klingonischen Bird of Prey,
das Schiff der Duras-Schwestern. Die Enterprise
fixiert das Klingonenschiff mit einem Traktorstrahl.
Die Schwestern fordern sofort ihre Freilassung, Riker
berichtet vom Attentat und den Vorwürfen K'mtars und
lädt Lursa und B'Etor auf die Enterprise ein.
Den Schwestern wird der Dolch gezeigt, diese vermuten
Rufschädigung. K'mtar spricht von weiteren Beweisen
auf der Heimatwelt der Klingonen. Da entdecken die
Schwestern auf dem Dolch ein Symbol für den Sohn
einer der Schwestern, der noch nicht geboren ist.
K'mtar ist unterdessen in Alexanders Quartier
gegangen und will den schlafenden Alexander
erschießen. Worf kommt hinzu und überwältigt
K'mtar, dieser ruft plötzlich, er sei Alexander. Er
sei aus der Zukunft 40 Jahre zurück in die
Vergangenheit gereist. Worf fragt ihn nach den
letzten Worten seiner Mutter, die K'mtar/Alexander
auch bis ins Detail wiedergeben kann. Worf lässt von
ihm ab. K'mtar berichtet, er wollte in der
Vergangenheit einige Dinge und sich selbst
verändern. Worf würde in der Zukunft getötet
werden, weil er zu schwach gewesen sei/sein wird.
K'mtar berichtet, er sei ein Diplomat geworden und
hätte versucht, die Familienfehden beizulegen. Das
sei misslungen und Worf sei deshalb getötet worden.
Das Attentat auf Alexander und Worf war inszeniert,
um Alexander zu motivieren, ein Krieger zu werden.
Worf sieht das Geschehene relativ, für ihn sei ein
ehrenhafter Tod wichtig und der Frieden sei ein
ehrenwertes Ziel, für das es sich zu kämpfen und zu
sterben lohne. Er dankt K'mtar für den Blick in die
Zukunft. Beide fallen sich mit "Ich liebe
dich" in die Arme.
Auf dem Holodeck trainiert Alexander alleine, als
Worf hinzukommt. Alexander fragt nach K'mtar, Worf
erwidert, er sei abgereist und hätte Grüße für
Alexander hinterlassen und er sei immer gedanklich
bei ihm. Worf führt Alexander an der Hand vom
Holodeck und sagt, für das Training sei noch viel
Zeit.
Bewertung
Diese Episode setzt sich einmal mehr mit der
Vater-Kind-Beziehung auseinander. Worf hat dabei wie
jedes Mal den inneren Kampf zwischen seinen
klingonischen Wurzeln und dem Lebensstil
auszufechten, den er seit Jahrzehnten gewöhnt ist.
Alexander als noch immer nicht mündiges Kind wird
wieder und wieder zwischen den zwei Welten hin- und
hergerissen. Die zentrale Botschaft dieser Episode
ist: Lasst euren Kindern die Freiheit, sich so zu
entwickeln, wie sie es wollen. Es ist zwar schön,
wenn sich die Interessen der Familie und der Kinder
decken, aber dadurch entsteht nicht automatisch
Glück und Zufriedenheit.
Dass Alexander als 53-jähriger Klingone auf eine
Zeitreise geht, um sich selbst zu verändern, zeigt
jedoch, dass selbst diese Erkenntnis, tritt sie bei
den Eltern einmal ein, nicht ausreicht, sich auch
entsprechend zu verhalten. Dass sich aus Alexander
schließlich eine Art Schiffsclown auf einem
Klingonenschiff entwickelt, der zu seinen Schwächen
steht, wie man aus den letzten DS9-Episoden weiß,
ist hier noch nicht abzusehen, es deutet sich aber
auch hier an, denn, nachdem Alexander nun freiwillig
trainieren will, relativiert Worf dieses Engagement
wieder. Auch das trägt nicht zur Stabilisierung
Alexanders Persönlichkeit bei.
Eine Nebenhandlung gibt es diesmal nicht. Allerdings
fällt auf, dass sich Picard komplett raushält und
Riker mit der Enterprise ziemlich viele Kilometer
macht, um die Probleme eines Crewmitgliedes zu
lösen, aber das sind wir ja schon gewöhnt. Riker
ist dabei in allen Situationen äußerst souverän.
Sei es beim Verhandeln mit Quark als auch bei Treffen
der Entscheidungen, eine Spur mal hierhin, mal
dorthin zu verfolgen. Auch die Aktion, das Erz zum
Enttarnen des Duras-Schiffs zu verwenden, wird im
Akkord entwickelt und umgesetzt.
Die Effekte sind gut und zahlreich, die Maske von
K'mtar ist hervorragend, vor allem die Frisur. Er ist
ein Paradebeispiel für einen Klingonen. Die
Holosimulationen des Kampfes mit den Stops eigentlich
simpel, aber gewohnt perfekt.
Da auch Zeitreisen und andere temporäre Phänomene
nicht mehr selten in TNG vorkommen, ist auch die
Story nicht so unglaubwürdig. Stellt sich doch jeder
einmal die Frage, was man nicht alles hätte früher
anders machen können. Der Ansatz, sich selbst in der
Vergangenheit zu besuchen und auf einen anderen Weg
zu leiten, ist dabei interessant und der eine oder
die andere hat sich sicherlich schon beim Anschauen
dieser Episode gewünscht, auch einmal zu dem einen
oder anderen Schlüsselpunkt in der eigenen
Vergangenheit zurück zu reisen. Spannung kommt in
dieser Episode eigentlich kaum auf. Dazu spielen mit
den Duras-Schwestern viel zu bekannte Bösewichte die
Hauptrolle, die sich dann noch nicht einmal als
solche entpuppen. Dafür wimmelt es in dieser Episode
aber von Querverweisen, die es vor allem einem nicht
wissenden Zuschauer nicht gerade einfacher macht, die
Handlung in den Gesamtzusammenhang einzuordnen.
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