TNG 6.8 Eine Handvoll DatasA Fistful of Datasvon Yann-Patrick Schlame |
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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 46271,5 Zusammen mit seinem
Vater betritt Alexander das Holodeck, das Programm
ist ein Wildwest-Szenario und spielt in der Stadt
Deadwood. Die beiden sind Sheriff bzw. Hilfssheriff
und müssen für Ruhe und Ordnung sorgen. Zunächst
gilt es, den Gangster Eli Hollander zu verhaften -
was Worf nach einem kurzen Gerangel im Saloon auch
gelingt. Währenddessen sind Data und Geordi so weit, das neue Interface zu testen. Doch schnell verzeichnet Data einen starken Energieanstieg. Mit ihm scheint soweit alles in Ordnung zu sein, doch... Picard lässt noch einmal das Mozart-Trio-Playback abspielen, zu dem er Flöte gespielt hatte, als plötzlich eine völlig andere Musik läuft. Beverly und ihre Theatermannschaft sind gerade am Proben, Riker soll einen Teil des zweiten Aktes noch einmal lesen. Doch anstelle des richtigen Textes enthält das PADD eines von Datas Gedichten, die "Ode an Spot." Data und Geordi vermuten, dass diese Fehlfunktionen mit dem Interface zusammenhängen könnten, sind sich aber nicht sicher, wie der Fehler zustande kam. Auf dem Holodeck
zeigt sich die ganze Tragweite des Problems:
Alexander wird in Deadwood von Hollanders Schergen
entführt und zu Elis Vater Frank gebracht - der kein
anderer ist als Data! Oder zumindest sieht er aus wie
Data und hat seine Stimme, doch verhält er sich wie
ein typischer Wildwest-Verbrecher. Mittlerweile haben
Geordi und Data herausgefunden, dass das
Unterprogramm C 47, welches für die Replikatoren,
die Schiffsbibliothek und die Freizeitprogramme
verantwortlich ist, durch Elemente aus Datas
Datenbank ersetzt wurde: So hörte Picard die
slawischen Tänze von Anton Dvorak statt des Mozart,
Rikers PADD zeigte Datas "Ode an Spot", und
die meisten Replikatoren liefern nur noch
Katzenfutter - Data hatte gerade eine neue
Futtermischung für Spot zusammengestellt. Worf und Deanna sind
sich sicher, dass die Data-Ebenbilder auf dem
Holodeck über Datas Kraft verfügen, also müssen
sie vorsichtig sein. Andererseits müssen sie
Alexander aus Hollanders Gewalt befreien. Also geht
Worf in den Saloon und handelt den Austausch der
Gefangenen aus: In zwei Stunden soll es soweit sein. Nachdem alle
Probleme beseitigt sind, findet das Treffen mit der
Biko wie geplant statt, und die Enterprise kann die
Versorgungsgüter übernehmen. Bewertung
"Eine Handvoll Datas" ist eine jener Episoden, die vom
Augenblick leben. Es geht nicht so sehr darum, das
Problem zu lösen, sondern vielmehr ist jede einzelne
Szene ein Hochgenuss. Die Negativaspekte im Detail: Dass eine Verbindung von Data mit dem Schiffscomputer im Falle eines Problems Unterprogramme beeinflussen kann und Data im Gegenzug mit Informationen aus dem Holodeck füttert, kann man ja noch als gegeben hinnehmen. Aber wieso kommt niemand auf die Idee, zu schauen, ob im Holodeck alles mit rechten Dingen zugeht? Ähnlich verwirrend
stellt sich die dortige Situation für den Zuschauer
dar: Als Worf und Deanna klar wird, dass es Probleme
gibt, versuchen sie zunächst, das Programm zu
stoppen, dann, es zu beenden, doch beides misslingt.
Keiner der beiden weist jedoch den Computer an, den
Ausgang zu öffnen - das hätte sicher auch nicht
funktioniert, aber es wirkt nachlässig, dass es
nicht erwähnt wird. Diesen Aspekten klar gegenüber steht zunächst einmal das eigentliche Fernseherlebnis: Die Episode ist mit Humor gefüllt, der sowohl auf dem Holodeck als auch auf dem Rest des Schiffes sich aus der vorliegenden Situation ergibt, zusätzlich bringt Data einmal mehr hervorragende Jokes. Womit wir auch
gleich bei den Charakteren wären. Allen voran muss
einmal mehr Brent Spiner (Data) genannt werden. Als
Data liefert er die gewohnte Darstellung. Auf dem
Holodeck, wo er zunächst Frank Hollander, dann
dessen Sohn Eli, schließlich Hollanders Schergen und
zuletzt sogar Bardame Annie spielt, überzeugt er in
jeder Rolle, sei es als fieser Boss oder als
trotziger Sohn. Zwischen Worf und Alexander gibt es am Anfang und am Ende einige schöne Szenen, als es um die Freizeitgestaltung und die Bewältigung des Erlebten geht. Hier sieht man einmal mehr, wie schwierig das Zusammenleben für die beiden ist. Am Rande wird erwähnt, dass Alexander das Holo-Programm geschrieben hat, wobei er allerdings Hilfe von Redge Barclay bekam, welcher für den Zusatz einer Western-typischen Hure verantwortlich zeichnet. Das ist ein netter Gag der Autoren, denn wie wir aus "Der schüchterne Reginald" wissen, hat er eine Vorliebe für schnelle Romanzen auf dem Holodeck. Zudem ist seine Nennung recht markant, da Dwight Schultz nicht zu den Gästen dieser Episode zählt. Außerdem erwähnenswert: Geordi lässt sich erneut einen kleinen Bart stehen, der aber schon nach der nächsten Episode "Datas Hypothese" wieder ab ist; Datas "Ode an Spot", die in Rikers PADD gelangt, stammt aus der Episode "In den Subraum entführt". Und natürlich: Picards Flötenspiel zu Beginn der Episode. Wie gewohnt spielt er auf der Flöte, die er als Abschiedsgeschenk von den Kataanern in "Das zweite Leben" erhielt. Offensichtlich ist er bemüht, sein Spiel zu verbessern. Ein wunderbares Detail ist unserer Leserin Steffi M. aufgefallen: Wie in einem typischen Western gleitet die Enterprise am Ende der Folge in den Sonnenuntergang - eine wie ich finde sehr gelungene Remineszenz an die alten Western, in denen die Helden am Ende in den Sonnenuntergang reiten.
Mit "Eine Handvoll Datas" hat Patrick Stewart, der zuvor
schon in den Episoden
"Datas erste Liebe"
sowie
"Der einzige Überlebende"
Regie führte, bewiesen, dass er nicht nur die ernsten Themen
beherrscht, sondern auch bei kurzweiliger
Unterhaltung nicht hinten anstehen muss: Der Humor
wirkt spontan und lebendig, und die Gesamtumsetzung
der Episode ist sehr gelungen. Bestes Zitat, von Data an seine Katze Spot, als sie über seinen Arbeitsplatz streicht und er sie gedankenverloren auf den Boden setzt: "Famos, kleiner Tagedieb!" |
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Zusammenhänge Andere Wildwest-Episoden sind beispielsweise:
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-------------------------------- Ausdruck vom: 24. 11. 2024 Stand des Reviews: 15. 11. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/tng6_8.htm |