Episodenbeschreibung
Ein bajoranischer
Aufklärer taucht in unmittelbarer Nähe von DS9 auf,
verfolgt von einem cardassianischen Kriegsschiff.
Dieses feuert unaufhörlich auf das bajoranische
Schiff und antwort nicht auf Siskos Anrufe. Kurz vor
der Zerstörung des Aufklärers kann der einzige
Insasse auf die OPS gebeamt werden. Der verletzte
Bajoraner stellt sich als Tahna Los vor und bittet
um politisches Asyl. Kurz bevor er bewusstlos wird,
erkennt er Major Kira wieder. Tahna wird auf die
Krankenstation gebracht, und Major Kira berichtet
Sisko, dass sie zusammen mit Tahna Los im Untergrund
tätig war und ihn von dort kennt.
Der Gul der
Cardassianer meldet sich und verlangt eine sofortige
Auslieferung von Tahna, da er der Khon-Ma angehöre
und entsetzliche Verbrechen gegen das cardassianische
Volk verübt habe. Sisko teilt ihm mit, dass Tahna
Los um Asyl gebeten hat, er diesbezüglich aber noch
keine Entscheidung getroffen habe. Er bittet Gul
Danar an DS9 anzudocken, um das aggressive Verhalten
im bajoranischen Gebiet zu erklären.
Commander Sisko und
Major Kira machen sich auf den Weg zur Krankenstation,
um Tahna Los zu befragen. Kira beteuert, selbst
nicht der Khon-Ma anzugehören (oder angehört zu
haben). In den Augen von Benjamin Sisko ist die Khon-Ma
eine terroristische Organisation, da sie auch - seit
dem Abzug der Cardassianer - gegen das eigene Volk
Anschläge führt. Kira kann kein Verständnis dafür
aufbringen, dass Sisko auch nur ansatzweise erwägt,
Tahna Los an die Cardassianer auszuliefern. Es
entbrennt ein heftiger Disput zwischen den beiden.
Sisko macht klar, dass sie sich über ihre eigene
Position klar werden muss. Kira beteuert auf der
richtigen Seite zu stehen, da sie sonst nicht für
die bajoranische Übergangsregierung arbeiten würde.
In der
Krankenstation angekommen, teilt Kira Tahna Los
sofort mit, dass seinem Asylantrag noch nicht
entsprochen wurde und übt damit indirekt Kritik an
Sisko, der sie daraufhin wegschickt. In dem folgenden
Gespräch gesteht Tahna, dass er auch nach dem Abzug
der Cardassianer von Bajor noch Anschläge auf sie
verübt hat. Warum er das tat, könne er sich selbst
nicht recht erklären. Eigentlich stehe ihm nicht
mehr der Sinn nach Vergeltung. Er habe sich von der
Khon-Ma gelöst.
Major Kira
informiert inzwischen Admiral Rollman vom
Sternenflottenkommando, dass sich Commander Sisko
nach ihrer Meinung für die gegebene Situation nicht
korrekt verhält. Sisko wird kurze Zeit später vom
Admiral über die "Beschwerde" Major Kiras
in Kenntnis gesetzt, der darüber natürlich nicht
sehr erfreut ist.
Inzwischen ist der
Gul Danar eingetroffen. Sisko teilt ihm mit, dass
Tahna Los sich von der Khon-Ma gelöst habe und er
ihm deshalb vorläufig Asyl gewähren werde. Danar
zieht wutentbrannt von dannen.
Major Kira bringt
Tahna in sein neues Quartier. Tahna wirft ihr vor,
sich angepasst zu haben, da sie sonst nicht an dieser
Stelle arbeiten würde. Kira gibt zu, dass die Föderation
nur ein notwendiges Übel sei, da sonst inzwischen
die Cardassianer zurückgekehrt wären, um das
Wurmloch zu kontrollieren. Tahna macht seinen
Standpunkt klar: Bajor den Bajoranern - keine
Cardassianer, keine Föderation und keine andere
Macht!
Auf der Station sind
die klingonischen Schwestern Lursa und B'Etor aus dem
Hause Duras aufgetaucht. Offensichtlich stehen sie
in irgendeinem Zusammenhang mit Tahna Los. Odo kann
ein Gespräch zwischen den Dreien belauschen, in dem
Los die Zahlung von goldgepresstem Latinum zusagt.
Aber die beiden Schwestern treiben falsches Spiel
und bieten Garak, dem cardassianischen Schneider auf
DS9, die Auslieferung von Tahna - ebenfalls gegen eine
stattliche Summe goldgepressten Latinums.
Major Kira konnte
beim bajoranischen Ministerrat die Amnestie Tahna
Los' und weiterer Khon-Ma-Anhänger erreichen. Sie
bedankt sich bei Benjamin Sisko für seine Unterstützung.
Dieser bringt daraufhin den Zwischenfall mit Admiral
Rollman zur Sprache. Er droht ihr: Wenn sie nochmals
etwas über seinen Kopf hinweg unternimmt, präsentiert
er ihren Kopf auf einem silbernen Tablett.
Kira kommt zusehends in die Zwickmühle. Tahna Los
fordert sie auf, ihm ein Shuttle mit Warp-Antrieb zu
besorgen. Dies benötigt er für ein Unternehmen, das
- ohne Gewalt - an das Ziel seiner (und ihrer
einstigen) Träume führen soll. Er stellt Kiras
Loyalität Bajor gegenüber nachhaltig in Frage, um
sie zu provozieren. Innerlich hin und her gerissen,
findet sie schließlich bei Odo Rat. Sie informiert
Sisko über alles.
Garak
findet - mit inoffizieller Unterstützung durch
Julian Bashir - schließlich die Natur des Geschäftes
zwischen den klingonischen Schwestern und Tahna Los
heraus. Sie wollen ihm einen Zylinder mit Bilitrium
verkaufen, einem sehr energiereichen Kristall, das
unter Verwendung eines Antimaterie-Konverters zu
einem hochexplosiven Stoff wird. Zufällig ist das
auch der Grund, warum die Cardassianer so vehement hinter
Tahna her sind: Er hat ihnen einen solchen Konverter
gestohlen. Die Übergabe des Bilitriums soll in der Nähe
von Bajor VIII erfolgen.
Commander
Sisko beschließt - auf Kiras Bitte hin - dass sie
Tahna Los zum Schein begleiten soll. Er und Miles O'Brien
würden mit der USS Ganges auf der Rückseite des zweiten
Mondes von Bajor VIII auf der Lauer liegen, um bei
Bedarf eingreifen zu können.
Tahna
und Kira stehlen ein Shuttle und machen sich auf dem
Weg zum Übergabepunkt. Auch die Ganges und das
cardassianische Kriegsschiff sind unbemerkt dorthin
unterwegs. Das Bilitrium wird ordnungsgemäß übergeben
und Lursa und B'Etor verschwinden. Kira versucht
Thana zu überwältigen, bleibt aber erfolglos. Er
zwingt sie zu DS9 zurückzukehren, die Bombe ist
inzwischen vorbereitet. Die Ganges und das
cardassianische Kriegsschiff folgen, können das
Shuttle aber nicht mehr einholen. Tahna befiehlt
Major Kira einen vektoriellen Annäherungskurs an der
Öffnung des Wurmloches vorbei, und Kira begreift, dass
es hier nicht um einen Anschlag auf DS9 geht, sondern
das Wurmloch zerstört werden soll. Dadurch würde
Bajor nicht mehr von Interesse für Cardassia oder
die Föderation sein und Tahna hätte sein Ziel -
Bajor den Bajoranern! - erreicht. In einer
Verzweiflungstat reißt sie das Shuttle herum und
steuert es in das Wurmloch hinein. Durch das plötzliche
Manöver gerät Tahna Los aus dem
Gleichgewicht und wird von Kira erneut angegriffen.
Verzweifelt versucht er die Bombe abzuwerfen und zu zünden.
Das gelingt ihm schließlich auch, jedoch ist das
Shuttle mittlerweile im Gamma-Quadranten angekommen -
die Bombe verpufft wirkungslos. Auch die Ganges hat
das Wurmloch durchquert. Sisko stellt Tahna vor die
Wahl: Entweder er gibt auf oder Sisko überlässt ihn
den Cardassianern. Tahna Los gibt auf.
Bewertung
Im Wesentlichen bot
diese Episode nur Star-Trek-Hausmannskost. Sie bot
weder besonders viel Spannung, noch wartete die
Handlung mit Überraschungen auf. Vielmehr diente sie
wohl dazu, die neuen Seriencharaktere weiter
auszuarbeiten.
Sehr erfreulich war,
dass auch hier auf bekannte Charaktere aus TNG (in
Form der beiden Klingonenschwestern) zurückgegriffen
wurde. Die Differenzen zwischen Commander Sisko und
Major Kira wurden stark herausgearbeitet, wenngleich
deren Ende bereits jetzt abzusehen ist.
Einmal mehr waren
die Formwandlungskünste Odos zu bewundern, diesmal
von einer Ratte ausgehend. Das war an Special Effects
- neben einen Flug durch das Wurmloch - aber auch
schon alles, was der Regisseur bieten konnte.
Besonders erwähnenswert
ist jedoch das Verhältnis zwischen Garak und Dr.
Bashir, das in dieser Folge seinen Anfang nimmt und
sich im Laufe der Serie zu einem sehr
freundschaftlichen entwickelt. Garak beginnt von sich
aus im Cafe ein Gespräch mit Bashir, das für diesen
sehr anstrengend verläuft. Julian hat immer die Gerüchte
der Spionagetätigkeit Garaks vor Augen und hat
dessen Wortgewandtheit wenig entgegenzusetzen. Er
benimmt sich genaugenommen eher dümmlich und
vermittelt so fast die Rolle des Pausenclowns in der
Serie.
Major Kira muss sich
mit der Situation vertraut machen, dass sich ihr
Leben grundsätzlich ändert. Die alten Zeiten des
Widerstandes sind vorbei, die Veränderungen sind
nicht aufzuhalten - und notwendig, wie sie einsieht.
Trotzdem muss sie mit dem Urteil Tahna Los' leben,
eine Verräterin am bajoranischen Volk zu sein.
Interessant ist auch
die Aussage, dass aus der Sicht einiger Bajoraner die
Föderation mit Cardassia gleichzusetzen ist. Ein
Vergleich, der von eingefleischten Trekkies erst mal
verdaut werden muss.
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