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Episodenbeschreibung
Lt. Jadzia Dax
benutzt ihre Konzentrationskräfte in der Holosuite
auf Deep Space 9, um eine vielfarbige Sphäre
schweben zu lassen, als Dr. Julian Bashir eintritt.
Dr. Bashir versucht Lt. Dax dazu zu bewegen, mit ihm
am Abend zu speisen, aber die Trill ist ausweichend.
Schließlich reicht sie die Sphäre an Bashir, dessen
Konzentration weniger auf die Sphäre als auf Dax
gerichtet ist, daher verschwindet die Sphäre. Dax
geht hinaus und lässt Dr. Bashir mit Aussicht bei
der Sphäre, zu sehen, ob sein Glück sich bei einem
zweiten Versuch irgendwie besser beweisen wird.
In Quarks Bar sind Odo und
Quark in einer Art freundschaftlicher Rivalität
vertieft, während in der oberen Etage Chief Miles O'Brien
und seine Frau Keiko über ihre Versetzung nach DS9
diskutieren, da sie unglücklich zu sein scheint. Odo
stellt fest, dass er keine Beziehungen mag, da sie
Kompromisse bedeuten. Commander Benjamin Sisko und
Lt. Dax gehen die Treppe hoch in die zweite Etage.
Quark macht Andeutungen, dass er an Dax interessiert
ist. Im Gespräch mit Dax bemerkt Sisko, dass er
Curzon, den vorherigen Wirt des Dax-Symbionten, vermisst,
den er vor Jahren näher kannte. Die O'Briens
verlassen die Bar im Gespräch. Als eine
Sternenflotten-Botanikerin hat Keiko keine brauchbare
Aufgabe auf der Raumstation. Dann bemerkt Odo einen
Bajoraner, dem das Glück am Dabo-Tisch hold ist. Mit
kaltem Blick konfrontiert er den Mann. Odo will ihn
nicht auf der Station haben. Er will aber nicht gehen.
Odo versucht ihn hinauszugeleiten, daraus entwickelt
sich jedoch schnell eine Balgerei. Sisko greift ein
und trennt die beiden voneinander. Odo gibt dem
Bajoraner 24 Stunden Zeit, die Station zu verlassen.
Während die O'Briens diskutieren und Keiko alle
Versuche des Chiefs, sie zum Bleiben zu überreden,
ausschlägt, bemerkt sie Jake Sisko, den Sohn des
Commanders, wie er über die Promenade schlendert.
Der Chief wird zur Ops gerufen. Kurz danach lernen
sich Jake und Nog, der Neffe von Quark, kennen. Später
erklärt sich Odo in Siskos Büro. Der Mann heiße
Ibudan und sei in den Tagen der cardassianischen
Besetzung Schwarzhändler gewesen, für manche auf
Bajor jedoch ein Held. Er, Odo, sei Zeuge des Todes
eines Mädchens gewesen, weil Ibudan ihren Eltern aus
Geldmangel lebenserhaltende Medikamente verweigerte.
Er habe ihn später ins Gefängnis geschickt, weil er
einen cardassianischen Offizier ermordet hatte, die
Provisorische Regierung aber habe ihn gehen lassen.
Sisko betont, Ibudan habe seither nichts angestellt,
aber Odo schwört, ihn irgendwie von der Promenade
fernzuhalten. Als Sisko ihn warnt, das Recht in
seine Hände zu nehmen, sagt Odo stur, die Gesetze
wechselten mit denen, die sie machen, aber
Gerechtigkeit sei Gerechtigkeit. In der Holosuite hat
Ibudan Vergnügen an der Gesellschaft einer
fremdartigen Geisha, als die Frau plötzlich hinfort
gezogen wird und eine behandschuhte Hand ein
fremdartiges Messer erhebt und es in den ungeschützten
Rücken des Bajoraners eindringen lässt.
Am nächsten Tag haben sich
Jake und Nog zu einem Streich verabredet. Dr. Bashir
hat inzwischen mitbekommen, dass Dax etwas mit Sisko
hat, und konfrontiert sie mit seiner Eifersucht. Sie
versucht ihn abzuwimmeln, sie wolle keine so einfach
strukturierte Beziehung, sie strebe nach Höherem in
Beziehungen. Er scheint sich damit nicht abzufinden,
wird jedoch vom Commander in eine der Holosuiten
gerufen. Nog verteilt kleine Insekten, während Jake
zuschaut. Das Opfer ist ein bajoranisches Paar, das
sich beim Essen plötzlich anfängt zu kratzen und
dann plötzlich blau , grün , rot usw. anläuft und
in Panik gerät, das Ganze ist schnell vorbei. Die
beiden Jungen amüsieren sich, werden jedoch erwischt.
Keiko O'Brien hat dies mitangesehen. Bashir ist zu
Ibudans Leiche gerufen worden, er untersucht sie, während
Sisko, Major Kira und Odo zuschauen und
Informationen austauschen. Odo erklärt, dass der
Computer nur einen Eintritt und einen Ausgang bemerkt
hat, nämlich als Ibudan die Holosuite betrat, und 13
Minuten später, als wahrscheinlich der Mörder die
Holosuite verließ. Es lässt sich aber kein Hinweis
darauf finden, wann und wie der Mörder in die
Holosuite gelangte; er kam weder durch die Tür, noch
per Beamen. Niemand kann das erklären. Sisko ordnet
an, kein angedocktes Schiff dürfe DS9 verlassen, bis
der Mord aufgeklärt ist. Odo bittet Bashir die
gesamte Holosuite nach Hinweisen abzusuchen. Währenddessen
erzählt Keiko ihrem Ehemann über Fehlverhalten der
Kinder, diese hätten ja nichts zu tun. Da geht ihr
ein Licht auf: Diese Station braucht unbedingt eine
Schule. Der erste Durchbruch im Mordfall kommt, als
Zayra, der das Übergangshilfe-Zentrum leitet, enthüllt,
Ibudan hätte ihm nach dem Vorfall mit Odo anvertraut,
er habe Angst, Odo könne ihn töten wollen.
Inzwischen ist Odo auf Ibudans Schiff und durchsucht
dessen Quartier. Er entdeckt, dass der Raum für zwei
ausgestattet ist - doch Ibudan ist für dieses
Quartier der einzige eingetragene Passagier. In
Ibudans Kalender findet er kurz vor der Mordzeit den
Eintrag "Odo", drei Einträge zuvor "Übergangshilfe".
Keiko hat inzwischen Sisko über ihre Idee von einer
Schule informiert, dieser hält seinem Sohn eine
Predigt und verbietet ihm, den Ferengi-Jungen Nog zu
sehen, der an alldem schuld sei. Sisko steht der
Sache an sich positiv gegenüber, jedoch ist er
skeptisch, da Ferengi und bajoranische und sonst
welche Kinder wahrscheinlich nicht miteinander
auskommen werden; jedoch werde er alles bereitstellen,
was Mrs. O'Brien benötigt. In der Krankenstation
erklärt inzwischen Dr. Bashir Kira, Dax und Odo, dass
die einzigen DNS-Spuren aus der Holosuite -
anders als diejenigen, die den Körper bedeckten
- dem Ermordeten gehören. Nun ist es klar: Außer
den Ermittlern am Tatort war Ibudan der einzige, der
in der Holosuite war. Auch Odos DNS-Spuren hat der
Doktor in der Holosuite gefunden. Odo stellt fest, dass
die einzige Möglichkeit, die dies erklärt, wohl darin besteht,
dass ein Gestaltwandler als Täter oder zumindest
als dessen Komplize in Frage kommt. Auf Kiras Frage
hin, ob er für die fragliche Zeit ein Alibi habe,
sagt er, dass er sich, wie alle 18 Stunden, in seinem
Regenerationszyklus befand, d.h. er war in einem
Eimer in seinem Büro in seiner natürlichen flüssigen
Form. Odo bittet den Doktor, Ibudans Quartier zu
untersuchen. Keiko spricht mit Rom, Nogs Vater und
Quarks Bruder, um ihn davon zu überzeugen, Nog auf
ihre Schule zu schicken. Sie versucht ihm die Sache
schmackhaft zu machen, doch er ist abweisend, Keiko
sei ein weiblicher Mensch, Nog würde kaum auf sie hören.
Sie bringt ihn jedoch dazu zu versprechen, es noch
einmal zu überdenken.
Im Quarks betont Zayra die
interessante Tatsache, dass Odo schon während der
cardassianischen Besetzung der Sicherheitschef der
Station war. Dies weckt Argwohn unter den Bajoranern.
Überraschenderweise verteidigt Quark Odo. Ein alter
verhüllter Mann schaut interessiert zu. Eine Gruppe
von betroffenen Bürgern, angeführt von Zayra,
bringt ihre Beschwerden Sisko auf der Ops vor. Mit
dem Versprechen zu handeln erklärt Sisko Kira, dass
er beabsichtige, Odo von der Sicherheitsaufgabe zu
suspendieren. Sie versucht vergeben, Odo zu
verteidigen. Inzwischen erklärt Dr. Bashir Odo die
Ergebnisse seiner Untersuchung von Ibudans Quartier.
Er fand etwas biologisches Material, das in die
Materie-Rückgewinnungseinheit geworfen worden war;
es zeigt an, dass Ibudan irgendeine Art von
medizinischem Experiment im Stillen geführt hat. Bei
der elektro-phoretischen Analyse des Materials
entdecken sie, dass es DNS-Fragmente enthält. Bashir
erklärt noch, was er diesbezüglich als nächstes
zu tun gedenke, da ertönt schon Siskos Comm-Stimme
und verlangt Odos Anwesenheit in Siskos Büro. Dort
erhält Odo die Neuigkeiten, dass Major Kira und Lt.
Dax die Morduntersuchung übernehmen werden. Er
reagiert mit unverhüllter Feindschaft. Sisko
versucht ihn zu beruhigen, aber Odo meint, Sisko habe
Zweifel, ob er nicht doch der Mörder sei. Als er zu
seinem Sicherheitsbüro kommt, entdeckt Odo, dass es
verwüstet wurde. Quark, der plötzlich da ist,
bietet seine Hilfe bei der Untersuchung an. Odo
verweist ihn unter Hohn an die Sternenflotte. Dann
fragt er Quark, ob dieser in seiner Organisation noch
Platz für einen Gestaltwandler habe. Quark lehnt ab,
dies sei nur ein Trick, erzählt dann jedoch, dass er
Quellen angezapft habe, Ibudan hat sich im Gefängnis
keine Feinde gemacht, die meiste Zeit habe er bei den
bajoranischen Dissidenten verbracht.
Auf der Krankenstation
beschauen Sisko und Dax unter Aufsicht des Doktors
eine geleeartige Masse, die in einem Bio-Wachstums-Feld
zu wachsen beginnt. Die Masse hat das Feld gefüllt
und muss in ein größeres verlegt werden. Alles, was
sie soweit erfahren haben, ist, dass die Masse
humanoide DNS enthält, aber mit einer fremdartigen
genetischen Störung. Sisko lädt Bashir zum Essen
ein, wo die zwei ihr gemeinsames Interesse an Jadzia
Dax besprechen. Sisko erklärt, dass Jadzia der
sechste oder siebente Wirt des Dax-Symbionten ist.
Der vorherige Wirt war ein Mann, Curzon Dax, den
Sisko kannte, als er jünger war. Wenn der Doktor an
Jadzia interssiert sei, habe er vom Commander nichts
zu befürchten. Bashir ist unsicher. Sisko versucht
ihm seine Lage zu erklären. Da tritt Odo ein und
nimmt seinen üblichen Rundblick in der Bar. Die
umgebenden Gäste bewegen sich schnell von ihm weg
und lassen ihn so als einsamen Mann zurück. Chief O'Brien führt
die Aufsicht über den Aufbau der neuen Schule, wo
Keiko Zweifel hegt, weil sie soweit unfähig ist,
irgendwelche Eltern zu überzeugen, ihre Kinder bei
ihr einzuschreiben. O'Brien versucht sie mit einem
Geschenk, einer Schulglocke, aufzumuntern. Doch dann
hört er zwischen Bar und Sicherheitsbüro einen
Aufruhr. Er findet einen Mob vor, der Odo verfolgt.
Sie nennen ihn eine Missgeburt und einen Mörder. O'Brien
alarmiert Kira und Sisko. Inzwischen schaut Dr. Bashir
zu, wie eine Biomasse Gestalt anzunehmen beginnt
- humanoide Gestalt. Dax soll nun nach Gen-Zerfall
suchen. Bashir hat eine Ahnung.
Gefolgt von unbewaffneten
Sternenflotten-Sicherheitsoffizieren kommen Sisko
und Kira gleichzeitig an, um zu sehen, wie der Mob
Odo in sein altes Büro drängt. Die Sicherheitsmänner
nehmen vor der Tür Stellung. Odos Gesicht erscheint
an einem Fenster und ein Stein fliegt gegen das Glas
und zerstört es. Die Menge bestürmt die Tür. Die
Sicherheit hält dagegen. Ein alter Mann beschaut
dies alles, mit verhülltem Gesicht, um keine
Merkmale preiszugeben. Phaser-bewaffnete Sicherheits-Verstärkung
erscheint, angeführt von Sisko. Er drängt sich
durch den Mob und befiehlt ihnen, sich aufzulösen.
Als Antwort werden Metallsplitter geworfen. Sisko
feuert einen Phaser über ihre Köpfe. Der Mob
schreckt zurück. Odo tritt aus dem Büro, bereit
sich zu verteidigen. Die Menge will Gerechtigkeit:
Odo gehört als Mörder hingerichtet. Sisko wendet ein, Odo
nicht deshalb zu verurteilen, weil er anders ist.
Zayra tritt hervor und sagt, sie verurteilten ihn
aufgrund der Beweise. Dr. Bashir erscheint und enthüllt
neue Beweise: Der Ermordete sei nicht Ibudan. Diese
Neuigkeiten bringen den Mob zum Schweigen. Kira und O'Brien
übernehmen die Kontrolle über die Menge, Sisko und
Odo folgen Bashir zurück zu Dax in der
Krankenstation. Was sie dort vorfinden, ist
unglaublich. Die Bioregenerative Kammer beinhaltet
einen Doppelgänger Ibudans, nass wie ein
Neugeborenes und noch unvollständig: Ein Klon. Daran
hatte Ibudan gearbeitet: Einen Klon von sich zu
schaffen, diesen dann zu töten, und das ganze Odo in
die Schuhe zu schieben. Der tote Ibudan ist nicht das
Original. Odo bietet sich an, er wüsste schon, wo er
Ibudan - das Original - finden könne.
Auf Ibudans Schiff betritt
der alte Mann, der das Beinah-Lynchen mit ansah, sein
Quartier. Das Licht geht an und ein Stuhl verwandelt
sich in Odo, der den Mann konfrontiert. Odo verlangt
zu wissen, mit welchem Schiff der Mann, der sich
Lamonay nennt, nach DS9 kam. Dieser Name erscheint
bisher auf keiner Passagierliste. Odo sagt ihm auf
den Kopf zu, die letzten Jahre im Gefängnis unter
bajoranischen Dissidenten verbracht zu haben,
darunter einem Wissenschaftler, der von den
Cardassianern in Haft genommen wurde, weil er
experimentelle Forschung in Dreiphasen-Klonen betrieb.
Der alte Mann versucht zu fliehen, Odo hält ihn
jedoch fest und reißt ihm die Maske herunter und zum
Vorschein kommt Ibudan! Odo stellt fest, dass die Tötung
des eigenen Klons dennoch Mord bleibe. Stunden später
- der originale Ibudan ist wieder in Haft, der
Klon aus der Krankenstation zum Leben erwacht -
stellt Commander Sisko in seinem Logbuch fest, dass
sich bisher niemand bei Odo entschuldigt habe.
Die Schulglocke läutet am nächsten Morgen, aber Keiko O'Brien
wird durch das Fehlen von Schülern entmutigt.
Commander Sisko kreuzt mit seinem Sohn Jake auf, er
versucht ihr Mut zu machen. Dann kommt Rom mit Nog.
Sie wollen es versuchen, sagt er, erst einmal. Allmählich
füllt sich der Klassenraum. Keikos neue Schule hat
doch noch einen hoffnungsvollen Start. Sie stellt
sich ihrer ersten Klasse vor und schlägt vor, mit
einem Studium über das alte Bajor zu beginnen.
Bewertung
Diese Folge macht
deutlich, dass Odo für DS9 das darstellt, was Spock
für TOS und Data für TNG ist: Der Außenseiter, der
durch seine Andersartigkeit das Verhalten der ihn
umgebenden Menschen kommentiert. Das im Pilot bereits
angedeutete Verhältnis zwischen Quark und Odo wird
hier weitert ausgebaut, so dass es schon nach wenigen
Episoden völlig überzeugt.
Man merkt, dass diese Episode
am Anfang der Serie ist: Odos Make-up hat noch nicht
den letzten Schliff, man merkt die Experimente; die
Figuren sind noch nicht in ihren Rollen geformt, was man
am Serienanfang auch nicht erwarten kann - die
Defizite liegen eher noch beim Buch und dem Konzept.
Die anderen B-Storys sind
ganz nett. Das Abblitzen Bashirs bei Dax macht beide
offen für andere Beziehungen. Und das Einführen von
Nog bringt Abwechslung bei Jake, der sonst hauptsächlich
nur mit seinem Vater interagieren könnte. Die Schule
lässt Keiko eine sinnvolle Aufgabe zukommen.
Die einzigen Spezialeffekte,
die hier vorkommen, sind Odos Verwandeln und das
Werfen der Gegenstände durch den Mob. Somit dürfte
man annehmen, dass dies eine der billigeren Folgen
ist: Aber das ist ein Irrtum! Wie alle Folgen der
ersten Staffel lag auch diese über dem Budget, was
hauptsächlich an der Zahl der Statisten liegt, die
man zunächst falsch eingeschätzt hatte.
Im Ganzen ist diese Folge als
eine der ersten der Serie ganz passabel.
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