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Episodenbeschreibung
Nicht jeder Erstkontakt endet mit einer freundlichen Umarmung.
Dies muss auch der Captain feststellen, als eine Delegation von Kreetassanern wutschnaubend das Schiff verlässt. Die Kreetassaner sprechen nicht die Sprache der Menschen, und Hoshi hat noch immer Probleme mit ihrer hochkomplexen Sprache. So bleibt nur die Feststellung, dass vor dem Essen alles bestens war. Irgendetwas muss sie dann jedoch verärgert haben...
Als das kreetassanische Schiff abfliegt, wechselt ein gallertartiges Wesen auf die Enterprise über und gelangt durch die sich schließende Luftschleuse ins Innere des Schiffes.
Auf der Brücke ist die Stimmung anschließend gedrückt. Hoshi erläutert, dass im Kreetassanischen ein Wort ein Dutzend Bedeutungen haben kann, immer abhängig vom Kontext und der Betonung. Trip versucht indes den Captain aufzuheitern, der griesgrämig auf seinen Monitor starrt. Für eine Partie Billard ist er nicht zu haben, aber Trip hat mitgedacht: Frisch eingetroffen ist das Wasserballfinale, Stanford gegen Texas. Archer lässt alles stehen und liegen und beginnt, sich zusammen mit Trip die Aufzeichnung anzuschauen.
Auch der Rest der Crew freut sich inzwischen auf die Freizeit: Im Schiffskino läuft "Lohn der Angst". Als der Film gerade beginnen soll, gibt es aber technische Störungen. Die bemerkt man auch im Maschinenraum: Auf Deck D gibt es einen Stromausfall. Crewman Rostov soll dort im Frachtraum 2 ein kaputtes Relais austauschen. Vor Ort entdeckt er allerdings die Spuren des merkwürdigen Alien-Organismus. Als er gerade Crewman Kelly kontaktieren will, wird er vom Alien geschnappt. Kelly entdeckt ihn kurz darauf und informiert sofort den Captain, bevor es auch sie erwischt.
Mit einem Sicherheitsteam durchsuchen Archer und Trip den Frachtraum und entdecken das Alien, das sich spinnennetzartig über einen großen Bereich des Raumes verteilt hat. Darin eingeschlossen sind Rostov und Kelly. Das Alien schnappt sich auch Archer, Trip und einen Sicherheitsoffizier, nur Reed kann flüchten und informiert die Brückencrew.
T'Pol und Reed folgern recht schnell, dass ein Zusammenhang zwischen der Kreatur und den Kreetassanern zu bestehen scheint, doch nimmt man an, dass es sich trotz des schlecht gelaufenen Treffens nicht um einen gezielten Angriff handelt. Auf Travis' Vorschlag hin begibt man sich auf die Suche nach den Kreetassanern, damit man sie nach dem Alien befragen kann.
Phlox analysiert einen Tentakel, der bei Reeds Flucht von der Kreatur abgetrennt wurde, und entdeckt ein hoch entwickeltes Nervensystem. Hoshi erkennt, dass die Kreatur intelligent zu sein scheint und phonetische Muster von sich gibt. Daher würde sie gerne versuchen, mit der Kreatur zu kommunizieren, wird aber von T'Pol stattdessen darauf angesetzt, die Sprache der Kreetassaner besser zu lernen. T'Pol weist Reed an, eine EM-Waffe gegen die Kreatur zu basteln, was laut Reed nur eine Sache von ein paar Minuten ist.
Als er aber damit auf die Kreatur schießt, um sie zu betäuben, verschlechtern sich die Lebenszeichen von Archer und den anderen drastisch, also muss man den Versuch abbrechen und eine andere Möglichkeit finden. Hoshi erhält nun ihre Chance und soll einen Weg finden, mit der Kreatur zu kommunizieren.
Phlox stellt fest, dass die Nervensysteme der gefangenen Crewmitglieder sich nach und nach miteinander zu verbinden scheinen und man wohl nur noch einige Stunden Zeit hat, um sie zu befreien, bevor sie vollständig von der Kreatur vereinnahmt werden.
Reed erwähnt, dass er aus Interesse schon seit einiger Zeit daran arbeitet, eine EM-Barriere, also ein Kraftfeld, zu entwickeln, das mindestens einem Phaserschuss standhalten könnte. Da es sich als sehr hilfreich erweisen dürfte, beginnt er sofort mit der Arbeit. Hoshi hat währenddessen wenig Glück mit dem Entschlüsseln der phonetischen Muster. Sie meint, man hätte es eher mit einer Differenzialgleichung als mit einer Sprache zu tun, also bittet sie T'Pol um Hilfe. Doch bei der gemeinsamen Arbeit ist Hoshi ziemlich gereizt wegen T'Pols ständiger Nachfragen. Hoshi stellt die Vulkanierin zur Rede, weshalb T'Pol sie so streng überwacht. T'Pol erklärt, dass sie Hoshi enorme Leistungen zutraut und sie deshalb stets aufs äußerste fordert. Mit gestärktem Ego macht Hoshi sogleich deutliche Fortschritte bei der Arbeit.
Die gefangenen Crewmitgleider werden inzwischen immer schwächer, ihre Gedanken verschmelzen immer mehr miteinander. Dadurch gelingt es Archer allerdings, den Anderen neuen Mut zu geben. Er meint, man könnte immer gewinnen, egal wie aussichtslos die Lage scheint - nur wenn man aufgibt, dann hätte man schon verloren.
Um das Kraftfeld zu testen, möchte Reed mit dem abgetrennten Tentakel in der Krankenstation einige Stresstests durchführen, was Phlox ihm aber nicht erlaubt; immerhin könnte es sich um eine intelligente Lebensform handeln, und es ist schließlich nicht die Aufgabe der Crew, solche Lebensformen aus welchen Gründen auch immer zu foltern oder zu misshandeln. Da Phlox auf der Krankenstation das Sagen hat, gibt sich Reed geschlagen und stimmt zu, dass der Doktor stattdessen eine mikrozellulare Analyse durchführt.
Travis hat mittlerweile die Kreetassaner gefunden. Da er auf der Brücke momentan der Ranghöchste ist, öffnet er einen Kanal und ist sogleich erstaunt, dass der kreetassanische Captain bereits perfekt Englisch spricht - nach Aussage des Kreetassaners eine recht leichte Sprache. Es stellt sich heraus, dass die Kreetassaner die fremde Lebensform auf deren Heimatwelt gesehen und wohl versehentlich von dort mitgenommen haben. Bevor er aber der Enterprise die Koordinaten des Planeten übermittelt, möchte er von Travis eine Entschuldigung hören. Travis ist dazu auch gerne bereit, nur ist man sich noch immer im Unklaren, weshalb die Kreetassaner eigentlich verärgert waren. Deren Captain gibt sogleich Aufschluss: In seiner Kultur ist das Essen eine ähnlich private Angelegenheit wie die Sexualität. Essen in der Öffentlichkeit ist für sie ein schwerwiegender Affront. Also entschuldigt sich Travis im Namen der ganzen Crew für ihr Verhalten, bzw. für das Missverständnis, und erhält dafür die Koordinaten des Alien-Planeten.
Hoshi und T'Pol sind inzwischen fast fertig mit den Übersetzungsarbeiten, und auch Reed hat das Kraftfeld inzwischen einsatzbereit. Laut dem Doktor wird es auch höchste Zeit, da Kellys Lebenszeichen kritisch geworden sind.
Im Frachtraum installiert Reed das Kraftfeld, das auch funktioniert und somit der Crew sicheren Einlass gewährt. Hoshi startet mit dem Universaltranslator einige Versuche, und nach kurzem Zögern antwortet das Alien. Es übermittelt Koordinaten, die offensichtlich Längen- und Breitenangaben darstellten. Man teilt dem Alien mit, dass man es nach Hause bringen wird, und darauf hin lässt es die gefangenen Crewmitglieder frei.
Mit einem Shuttlepod bringt man schließlich das Alien auf seinen Heimatplaneten, wo man ein riesiges Alien der gleichen Art vorfindet. Das Freigelassene verbindet sich sofort mit dem Rest, und auch der Tentakel, den Phlox mitgebracht hat, wird sogleich wieder in die Einheit integriert. Gleich darauf macht man sich auf den Rückweg zur Enterprise.
Bewertung
"Vox Sola" beginnt mit einer überaus gelungenen Szene mitten in der Handlung. Nach einem gesprochenen Logbucheintrag des Captains sieht man die Kreetassaner wutschnaubend vom Schiff stürmen, während Hoshi hilflos versucht, ihre Sprache zu verstehen.
Auch die folgenden Szenen sind gut umgesetzt; man sieht diverse Crewmitglieder, die sich auf den abendlichen Spielfilm freuen und größtenteils gut gelaunt sind, nur Hoshi und der Captain sind eher schlecht drauf und machen sich selbst Vorwürfe, weil sie glauben, versagt zu haben und der Erstkontakt damit zu einem diplomatischen Fiasko wurde.
Bald darauf beginnt dann aber die eigentliche Story, als der Reihe nach Rostov, Kelly, ein Sicherheitsoffizier sowie der Captain und Trip vom merkwürdigen Alien quasi verschlungen werden. In der Folge versucht die verbleibende Brückencrew mit Unterstützung von Phlox, die Situation zu meistern.
T'Pol muss dabei ihre Führungsqualitäten unter Beweis stellen, denn von ihr hängt letztlich ab, ob man die Gefangenen befreien kann und wie die Situation ausgehen wird.
An dieser Stelle lässt sich bereits absehen, dass "Vox Sola" eine eher typische Star Trek-Episode sein wird, in der die Lösung des Problems in erster Linie technischer Natur ist. Der Weg zur Auflösung ist aber sehr steinig und führt über vielfache persönliche Probleme bzw. Missverständnisse. So steht eigentlich die Entwicklung der Charaktere und ihrer Beziehungen untereinander im Mittelpunkt, weniger das Alien.
Über den Captain lernen wir vergleichweise wenig. Seine zentrale Aussage, als Trip beinahe in Panik ausbricht, lautet, dass man niemals aufgeben darf und es immer eine Lösung gibt. Damit bleibt er seinen Maximen treu, die schon im Piloten 1.01: Aufbruch ins Unbekannte deutlich zum Vorschein traten. Auch in der nächsten Folge, 1.23: Gefallene Heldin, zeigt er sich wieder von der sturen Seite und macht das scheinbar Unmögliche möglich - was als Captain und als Held der Serie freilich auch seine Aufgabe ist und somit wie bereits erwähnt nichts Neues.
Trip, der ebenfalls gefangen ist, erbt ein wenig von Hoshis Angst und hält wie auch in 1.24: Durch die Wüste nur mit Archers Hilfe durch; hoffen wir für ihn, dass er entweder nicht noch mehr solcher Situationen erleben muss oder ähnlich wie Hoshi innerlich stärker wird. Bis jetzt ist Trip vor allem als der impulsive, sympathische Techniker in Erscheinung getreten, und auch in dieser Folge wird seinem Charakter keine wirkliche Tiefe verliehen, wir lernen aber zumindest einen neuen Aspekt an ihm kennen, seine Unsicherheit. Die wird sich auch in 2.07: Der Siebente wieder zeigen. Dafür darf er in 2.13: Morgengrauen endlich einmal selbst das Ruder in die Hand nehmen und sich und einen Alien retten.
Sehr viel positiver stellt sich die Episode für die verbleibenden Crewmitglieder dar. Hier sei zuerst einmal Hoshi genannt, die sich anfangs die Schuld am verbockten Erstkontakt gibt. Dass T'Pol dann auch noch betont, dass von allen an Bord niemand besser als Hoshi in der Lage ist, mit Außerirdischen zu kommunizieren, klingt da natürlich weniger nach einer schlichten Feststellung als vielmehr nach einer herben Schelte.
Vor allem bis zum klärenden Gespräch zwischen Hoshi und T'Pol stellt Linda Park den Charakter überaus glaubwürdig dar; immer wieder fühlt man mit ihr, wenn sie ihre Wut und Enttäuschung nur mit Mühe zurückhalten kann. Am liebsten würde sie wohl T'Pol den Universalübersetzer um die Ohren pfeffern, belässt es dann aber bei ein paar nicht eben freundlichen Erwiderungen.
Es fragt sich allerdings, was aus der Verbindung der beiden geworden ist, die sich in 1.14: Schlafende Hunde gebildet hatte. In jener Folge machte es den Eindruck, dass sich Hoshi und T'Pol endlich auf ein mehr oder weniger gutes Miteinander verständigt hätten, hier ist davon aber nichts mehr zu sehen. Das lässt sich wohl mit Überarbeitung und dem Misserfolg des Erstkontaktes erklären, wirkt aber doch wie ein kleiner Bruch in der Entwicklung, der hier in Kauf genommen wurde, um die beiden Charaktere miteinander zu konfrontieren und dann endgültig einen Status Quo zu erzielen.
Letzteres gelingt dann auch, denn wir erfahren, dass T'Pol nie die Absicht hatte, Hoshi ungerecht zu behandeln, sondern sie im Gegenteil immer wieder forderte, um ihre Stärken ans Tageslicht zu bringen. Nun ja... dass die Vulkanier noch viel über die Menschen lernen müssen, ist bekannt. Aber Hoshis Gereiztheit hätte T'Pol auch schon früher ein Indiz sein können, dass ein klärendes Gespräch angebracht sein könnte.
Womit wir bei T'Pol wären. Im Verlauf der Staffel hat sie sich zunehmend in die Crew integriert; wurden ihre Befehle im Pilotfilm noch lautstark in Frage gestellt, zweifelt jetzt niemand mehr an ihrer Autorität, auch wenn Hoshi und Malcolm mehrfach und mit einem gewissen Nachdruck versuchen, ihre jeweiligen Ansichten durchzubringen. Interessant zu beobachten ist, wie die Crewmitglieder gegenüber T'Pol sofort die Stimme erheben, wenn sie anderer Meinung sind als die Vulkanierin (was fast immer der Fall ist); daran zeigt sich doch recht deutlich, dass T'Pol nun zwar Autorität zugestanden wird, aber man bringt ihr noch längst nicht den Respekt entgegen, mit dem man dem Captain begegnet. So scheint es bewundernswert, dass T'Pol nicht die Beherrschung verliert - wenn sie denn Emotionen hätte, die das erlauben würden.
Jolene Blalock leistet hier gewohnt gute Arbeit und schafft es, mit einem kleinen Maß an Mimik und Gestik doch viel Bedeutung zu transportieren. In ihrer Stimme steckt immer gerade so viel Betonung, dass man merkt, wenn sie etwas wirklich ernst meint.
Trotz der Verantwortung, die hier auf T'Pols Schultern lastet, erfahren wir aber nichts Neues über sie, außer eben, dass sie viel von Hoshi hält.
Malcolm hat einen eher kleinen Anteil an der Arbeit. Zwar ist sein Kraftfeld hier von großer Bedeutung, aber vom Zwist mit Phlox abgesehen beschränken sich seine Aktivitäten auf das gewohnte Maß. Was in der Folge besonders auffällt ist, dass Dominic Keating wohl leichte Probleme in der Interaktion mit Objekten hat, die erst später in das Filmmaterial eingefügt werden, wie die CGI-Tentakel oder das Kraftfeld. Anderen Schauspielern gelingen solche Szenen bedeutend besser. Sobald es Keating mit den anderen Schauspielern zu tun bekommt, blüht er aber förmlich auf und stellt Malcolm sehr viel überzeugender dar.
Mehr als sonst hat diesmal Travis zu tun, als er mit den Kreetassanern kommuniziert; am Beginn der wunderbaren Szene schaut er sich hilflos auf der Brücke um und stellt fest, dass er als einziger den Ruf beantworten kann, also beißt er in den sauren Apfel - und rettet den Tag, indem er sich im Namen der ganzen Crew für das Essen in der Öffentlichkeit entschuldigt. Szenen wie diese würde man Travis viel häufiger wünschen.
Doktor Phlox schließlich ist einmal mehr für eine Überraschung gut, indem er Malcolm die Experimente mit dem abgetrennten Tentakel verbietet und damit eine direkte Konfrontation mit dem Waffenoffizier in Kauf nimmt, um ein Stück Glibber (mit hoch entwickeltem Nervensystem) zu beschützen. Natürlich behält der Doktor mit dieser Entscheidung am Ende recht, es ist aber in jedem Fall schön, dass er hier wie schon in 1.13: Lieber Doktor für seine Ideale eintritt. In der Szene ahnt man auch, dass Phlox wohl gerne Schach spielt - jedenfalls lässt er Malcolm eiskalt auflaufen, als er erwähnt, dass nur der Captain ihm befehlen könnte, Malcolm gewähren zu lassen. Eher dümmlich fällt Malcolm drauf rein und stellt fest, dass der Captain aber nicht dazu in der Lage sei, was Phlox ein fast schon gemeines Lächeln auf die Lippen zaubert.
Im Zuge der Charaktergeschichten lassen sich also vor allem zwischen T'Pol und Hoshi sowie zwischen Malcolm und Phlox Konfliktherde feststellen, die beide sehr interessant anfangen. Leider werden aber beide innerhalb von wenigen Minuten gelöst. Die Option, wenigstens einen der Konflikte weiterzuführen, wurde damit verspielt, stattdessen steuert die Episode bereits heftig auf das Happy-End zu, als sich Hoshi mit T'Pol versöhnt - schade eigentlich.
Was der Episode letztlich am meisten schadet, ist dann auch das unvermeidliche Happy-End. 1.13: Lieber Doktor wird von vielen Fans als eine der besten Trek-Folgen seit Langem angesehen, wohl nicht zuletzt, weil der Konflikt nicht mit einer Heldentat gelöst werden konnte. "Vox Sola" beschreitet stattdessen ausgetretene Pfade. Hoshi darf ihre Verfehlung vom Anfang (die eigentlich gar keine Verfehlung war, denn ihre Übersetzung erweist sich nachträglich als vollkommen korrekt) wieder gut machen und die Gefangenen retten, Tote gibt es nicht zu beklagen. Wäre eines der gefangenen Crewmitglieder gestorben, hätte die Episode am Ende einen deutlichen Akzent setzen können. Die Ausgangssituation war immerhin vielversprechend, denn das Problem ließ sich offensichtlich nicht mit Gewalt lösen, man hätte also nichts tun können. So wäre wohl am Ende die Option geblieben, das Alien vielleicht besonders brutal zu vernichten oder den Tod eines Crewmitgliedes in Kauf zu nehmen und das Alien trotzdem auf seinem Heimatplaneten abzusetzen. Leider verurteilt sich die Episode selbst zur Durchschnittlichkeit, weil nichts dergleichen passiert. So ist nachträglich die gesamte Spannung um die kritischen Lebenszeichen der Gefangenen für die Katz, weil das Ergebnis absehbar war. Lediglich das geheimnissvolle Alien und sein nicht minder mysteriöser Heimatplanet lassen zumindest ein bisschen Stimmung aufkommen.
Bleiben einige eher allgemeine Erwähnungen. Mit dem Kraftfeld wird ein weiteres typisches Trek-Gizmo eingeführt, und ähnlich der Phasenkanonen in 1.12: Lautloser Feind wirkt die Einführung etwas an den Haaren herbeigezogen. Laut Malcolm arbeitet die Sternenflotte seit etwa fünf Jahren an einer stabilen EM-Barriere, und in seiner Freizeit hat er selbst ein wenig daran gebastelt - so weit, so gut. Nun erledigt er aber in einer guten Stunde den Rest der Arbeit bis hin zu einem Kraftfeld, dass wie bei den Gefängniszellen bei TNG und Co. überaus stabil wirkt. Hier wurde erneut die Chance vertan, ein bekanntes Gizmo behutsam einzuführen, stattdessen bekommen wir es in Rekordzeit um die Ohren gehauen.
Wie schon mehrfach stellt sich die Frage, nach welchem Maßstab eigentlich ein Countdown abläuft. Am Ende sind die Gefangenen beinahe tot und ihre Gedanken mit der Kreatur fast vereint. Soll man nun annehmen, dass dieser Prozess sich in Kürze rückgängig machen lässt und dass keine Folgeschäden zurückbleiben? Wenigstens ein kurzes Statement zu der Problematik hätte man Phlox abgeben lassen können.
Sehr undankbar ist die Rolle des gefangenen Sicherheitsoffiziers: Nachdem er geschnappt wird, wird er nicht mehr direkt erwähnt. Nur wenn man darauf achtet, wie viele Lebenszeichen Phlox im Frachtraum scannt, wird klar, dass der Sicherheitsoffizier überhaupt noch da ist. Rostov und Kelly wurden erfreulicher Weise sowohl mit Namen als auch mit der Befähigung zu sprechen ausgestattet. Aber wie könnte es anders sein: Wann immer sich Besatzungsmitglieder, die nicht fest in der Serie angestellt sind, vor laufender Kamera unterhalten, sind sie so gut wie todgeweiht oder stammen aus der fernen Zukunft, in diesem Fall ersteres.
Angenehm ist die Erwähnung des Klassikers "Lohn der Angst", von dem es ein unvermeidliches US-Remake gibt. Sehr mutig spricht man hier aber von der schwarz-weißen französischen Originalfassung aus dem Jahre 1953. Interesanterweise lässt sich aber in der Internet Movie Database weder für die Originalfassung noch die US-Version die Länge von 2:24 bestätigen, die Travis in der Episode nennt; es stehen wahlweise 2:21 (Originalfassung) oder 2:36 (US-Fassung) zur Verfügung - was allerdings nichts daran ändert, dass Travis recht hat: Der Film ist Nervenkitzel pur.
Dass "Vox Sola" nicht gerade Nervenkitzel verbreitet, wurde bereits erwähnt. Die Effekte sind gewohnt gut, wenn die Tentakel auch etwas hobbymäßig gebastelt wirken, denn ihre CGI-Herkunft sieht man ihnen deutlich an. Die Geschichte entwickelt sich vergleichsweise langsam. Positiv fällt auf, dass alle Stammcharaktere mehr oder weniger intensiv in die Episode eingebunden sind. Negativ macht sich die Belanglosigkeit der Folge bemerkbar. Die Inszenierung ist Ex-Voyager-Darstellerin Roxann Dawson alles in allem gut gelungen und lässt sich am treffendsten als "routiniert" beschreiben. Das gibt insgesamt (unteres) Mittelmaß.
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