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Episodenbeschreibung
Admiral Forrest kontaktiert die Enterprise. Er hat neue Befehle
für Captain Archer. Die Enterprise soll sich zum Planeten Mazar
begeben, wo die Enterprise die vulkanische Botschafterin V'Lar an
Bord nehmen und zu einem Treffen mit dem vulkanischem Schiff Sh'Raan
bringen soll. Fähnrich Hoshi Sato stellt ihr Quartier für
die Botschafterin zur Verfügung. T'Pol übergibt dem Captain
eine Liste mit Verhaltensregeln für die Besatzung. Auch wenn
Sie nicht glaube, dass die Besatzung die Botschafterin oft zu Gesicht
bekommen werde, sagt T'Pol, so seien diese Richtlinien jedoch erforderlich,
um dem hohen Besuch gerecht zu werden.
Die Enterprise hat den Planeten Mazar erreicht. Ein Mitglied des
Oberen Rates der Mazarites meldet sich und fragt nach, ob die Enterprise
bereit sei die Botschafterin an Bord zu nehmen. Der Captain bestätigt
dies. Da die Zeit drängt ist die Botschafterin bereits mit
einem Schiff unterwegs zur Enterprise. Der Mazarite teilt dem Captain
mit, dass die Botschafterin in kriminelle Machenschaften verwickelt
sei und ihre Position als Botschafterin missbraucht habe. Daher
müsse sie unverzüglich den Planeten verlassen.
Die Botschafterin betritt die Enterprise und begrüßt
Captain Archer und Chefingenieur Tucker mit Handschlag sowie T'Pol
auf vulkanisch. Bei Tisch entwickelt sich eine Unterhaltung zwischen
V'Lar, Archer, Trip und T'Pol. T'Pol fragt die Botschafterin, wie
sie beabsichtigen würde sich zu verteidigen. V'Lar entgegnet,
dass es keine Verteidigung geben würde. T'Pol fragt nach, ob
V'Lar schuldig sei, die Botschafterin bleibt jedoch die Antwort
schuldig.
Nachdem T'Pol die Boschafterin zu ihrem Quartier begleitet hat,
trifft sie Captain Archer. Sie berichtet dem Captain, dass es sehr
ungewöhnlich für einen Vulkanier sei, speziell für jemanden
der ein solches Amt bekleide, ein Verbrechen zu begehen. T'Pol erzählt
weiter, dass sie der Botschafterin schon früher begegnet sei
auf einer Konferenz und dass die Botschafterin ihren Entschluss
zum vulkanischen Wissenschaftsrat zu gehen, welches sie auf die
Erde und schließlich auf die Enterprise gebracht hätte,
maßgeblich beeinflusst habe. Die Unterhaltung wird unterbrochen
von Lt. Reed, der den Captain bittet, auf die Brücke zu kommen.
Die Enterprise wird von einem Schiff der Mazarites verfolgt. Der
Captain des Schiffes meldet sich. Er habe Order, die Botschafterin
zurück nach Mazar zu bringen zwecks weiterer Befragungen. Captain
Archer zeigt sich überrascht ob der Planänderung, wo es
doch die Mazarites zunächst so eilig hatten, dass die Botschafterin
den Planeten verlässt. Er teilt dem Mazarite-Captain mit, dass
er sich den Befehl zunächst vom Sternenflottenkommando bestätigen
lassen muss. Der Kommunikationsversuch schlägt jedoch fehl,
da das Schiff der Mazarites die Frequenzen stört. Plötzlich
eröffnet das Schiff der Mazarites das Feuer auf die Enterprise.
Die Enterprise wird von einigen schweren Salven getroffen, die Torpedos
der Enterprise prallen an den Schutzschilden des Mazarite-Schiffs
ab. Die Enterprise verlangsamt auf Impulsgeschwindigkeit um ihre
Phasenkanonen einzusetzen. Das Schiff der Mazarites wird von zwei Treffern
erschüttert, worauf dessen Schilde versagen. Durch einen gezielten
Torpedo schaltet Malcolm Reed die Maschinen des gegnerischen Schiffes
aus. Die Enterprise geht sofort auf wieder auf Warp-Geschwindigkeit.
In V'Lars Quartier befragt Archer die Botschafterin, ob diese etwas
darüber wüsste, weshalb die Enterprise angegriffen
worden ist. Botschafterin V'Lar jedoch schweigt. Auch T'Pols Versuch
bleibt erfolglos. Es stünden diplomatische Dinge auf dem Spiel,
die sie nichts angingen, so die Botschafterin. Captain Archer befiehlt
daraufhin den Kurs zurück nach Mazar zu ändern. Er werde
nicht das Leben der gesamten Crew gefährden, so Archer, ohne
die genauen Gründe und Hintergründe der Mission zu erfahren.
Im anschließenden Gespräch mit Admiral Forrest erfährt
Captain Archer, dass die Vulkanier sehr aufgebracht sind über
sein Verhalten. Aber auch Forrest hat keine genaueren Informationen
über die Mission.
T'Pol trifft V'Lar in der Messe. T'Pol sagt V'Lar, dass der Captain
es verdient hätte, die Wahrheit zu erfahren. V'Lar hat Zweifel
bezüglich des Captains, sie wundert sich darüber, dass
T'Pol ihm vertraue wo er doch den Vulkaniern nicht vertraue. Nach
einer kurzen Debatte gibt V'Lar schließlich Informationen
über die Mission an T'Pol. T'Pol sucht den Captain in seinem
Quartier auf. Sie berichtet von ihrem Gespräch mit der Botschafterin.
Der Captain willigt aber erst ein den Kurs zu ändern, nachdem
T'Pol ihn sehr eindringlich darum bittet.
Szenenwechsel. Die Enterprise wird erneut von Schiffen der Mazarites
angegriffen. Die Enterprise gerät unter starken Beschuss durch
die drei Schiffe. Da die Enterprise es nicht auf einen Kampf mit
drei feindlichen Schiffen ankommen lassen kann, versucht der Captain
die Gegner abzuhängen. Der Befehl lautet: Warp 4.8. Die Mazarites
gleichen ihre Geschwindigkeit an. Warp 4.9 liegt jetzt an. 2 Stunden
bis zum Treffpunkt mit dem vulkanischen Kreuzer. Botschafterin V'Lar
betritt die Brücke. Sie erkundigt sich nach der aktuellen Lage.
Archer berichtet, dass es nicht zum Besten stehen würde. V'Lar
spricht mit dem Captain unter vier Augen und informiert ihn schließlich
über die wahre Natur ihrer Mission. Sie bittet Archer, auf
Impulsgeschwindigkeit zu verlangsamen, damit sie sich den Angreifern
ergeben könne. Das sei die logischste aller Möglichkeiten,
sagt V'Lar. Archer antwortet, dass Menschen nicht immer den am logischsten
erscheinenden Weg einschlagen würden.
Zurück auf der Brücke. Die Mazarites verfolgen die Enterprise
immer noch. Die Enterprise kann die Geschwindigkeit nicht mehr lange
aufrechterhalten. Die Mazarites haben aber ebenfalls Schwierigkeiten,
die Maschinen zu kühlen. Archer lässt das Schiff des Anführers
der Mazarites rufen. Der Captain der Mazarites verlangt die Herausgabe
der Botschafterin. Archer lehnt dies aber ab. Die Mazarites erhöhen
erneut ihre Geschwindigkeit und nähern sich der Schussweite.
Captain Archer befiehlt Warp 5 wovon Trip Tucker wenig begeistert
ist. Die Enterprise erreicht Warp 5 unter größter Anstrengung,
die Mazarites können jedoch nicht abgehängt werden. Die
Enterprise sendet mit Hilfe der Botschafterin eine verschlüsselte
Nachricht an den vulkanischen Kreuzer Sh'Raan, damit dieser seine
Geschwindigkeit erhöht.
8 Minuten bis zum Treffen. Im Maschinenraum bricht Feuer aus. Die
Mazarites haben Schussweite erreicht. Sie schießen. Der Warpantrieb
ist getroffen. Die Enterprise ist kampf- und bewegungsunfähig.
Die Mazarites docken an der Enterprise an. Der Captain schickt V'Lar
zur Krankenstation und begrüßt dann den Captain der Mazarites.
Der verlangt sogleich zur Botschafterin geführt zu werden.
Archer erklärt, dass es eine Explosion gegeben habe,
bei welcher die Botschafterin verletzt worden sei. Zusammen
mit T'Pol führt er die Mazarites zur Krankenstation, wo Dr.
Phlox bereits auf sie wartet. Er steht vor einem Computertomografen,
in welchem sich die Botschafterin befindet. Die Mazarites schießen
mit ihren Phasern auf den Tomografen. Der vulkanische Kreuzer Sh'Raan
ist mittlerweile eingetroffen. Die Mazarites haben das Schiff nicht
kommen sehen, da die Enterprise die Sensoren gestört hat. Die
Sh'Raan greift die Schiffe der Mazarites an. Sie ist den Schiffen
der Mazarites überlegen. Der vulkanische Captain ruft die Enterprise.
Er droht mit der Zerstörung der mazaritischen Schiffe, falls
die Mazarites nicht sofort die Waffen niederlegen. Die Tür
geht auf und der erstaunte Mazarite-Captain erblickt eine sehr lebendige
V'lar. Ihre Verletzung war nur eine Finte um Zeit zu gewinnen.
Captain Archer und Sub-Cmdr. T'Pol verabschieden Botschafterin V'Lar.
Diese bedankt sich bei dem Captain für seine Hilfe und bemerkt,
dass sie großes Vertrauen und Freundschaft zwischen Archer
und T'Pol spüre. Sie verabschiedet sich bei T'Pol mit den Worten:
"Lebe lang und in Frieden."
Bewertung
"Gefallene Heldin" ist eine sehr kurzweilige Episode, die
eine Menge Action auf der einen Seite und eine interessante Handlung
auf der anderen Seite bietet. Die Handlung konzentriert sich ausschließlich
auf die Botschafterin V'Lar, T'Pol, Archer und die Mazarites. Es gibt
hier keinen B-Plot. Und das tut der Episode sichtbar gut. Bei "Gefallene
Heldin" geht es vordergründig darum, eine vulkanische Botschafterin
in Sicherheit zu bringen. Die Enterprise gerät dabei unter starken
Beschuss der Angreifer, kann letzten Endes mit List und Tücke
dem Feind die Stirn bieten und die Mission erfüllen.
Action ist ein wichtiger Bestandteil dieser Episode. Die Action-Sequenzen
sind durchweg ansprechend inszeniert. Auch wenn sie nicht den Standard
von "Die
Schockwelle (1 und 2)" oder gar "Regeneration"
erreichen ist es aber auf jeden Fall spannend. Dazu tragen nicht nur
die wie immer ansehnlichen SFX bei, sondern vor allem die gute Arbeit
der Kamera, die hektisch zwischen den Akteuren auf der Brücke
hin- und herschwenkt. Der Zuschauer ist dadurch gewissermaßen "live"
dabei wenn die Enterprise durch die Schüsse der Gegner heftig
durchgeschüttelt wird. Manchmal sind es die einfachen Dinge,
die am effektivsten sind; Bild- und Tonkomposition der Action-Sequenzen
verdienen gute Noten. Dass es nicht für ein "Sehr Gut"
in der Kategorie Spannung reicht, liegt an zwei Dingen:
Zum einen am Aufbau der Handlung gegen Ende der Episode. Das Tempo
wird aus der Handlung deutlich herausgenommen, als die Mazarites die
Enterprise "betreten" (nicht etwa stürmen) um die Botschafterin
zu töten, oder wenn die Botschafterin dem Captain die wahre Natur
ihrer Mission erklärt, während die Enterprise gerade angegriffen
wird. Gerade das Timing der letztgenannten Szene bewirkt einen deutlichen
Knick in der Spannungskurve. Und das ist eigentlich völlig unnötig,
da die Szene auch ohne Probleme an anderer Stelle in die Episode hätte
eingebettet werden können.
Zum anderen aber liegt es vor allem an einer Sequenz, welche sicherlich
als Höhepunkt der Episode geplant war, die aber dann im fertigen
Endprodukt eine herbe Enttäuschung darstellt. Die Rede ist von
der Szene, in welcher die Enterprise auf Warp 5 beschleunigt. Die
Einleitung der Szene ist genial. Die Enterprise wird von den Verfolgern
gehetzt. Die Maschinen der Enterprise überhitzen bereits, als
der Captain den Befehl gibt, auf Warp 5 zu beschleunigen. Der Captain
bittet die Botschafterin im Sessel des Captains Platz zunehmen.
Es steht also ein wirklich großer Moment bevor. Die Enterprise
beschleunigt. Warp 4.95 ... Warp 4.96 ... die Enterprise beginnt unter
dumpfem Grollen zu erzittern ..Warp 4.97 ... im Maschinenraum hören
wir Alarmsignale welche den drohenden technischen Kollaps ankündigen
... Warp 4.98 ... die gegnerischen Schiffe lassen sich nicht abhängen
... Warp 4.99 ... im Maschinenraum geraten die Dinge außer Kontrolle
... und dann passiert es:
Warp 5!
Und was passiert? Nichts passiert. Die Kamera bleibt einfach auf den
Gesichtern und den großen Augen des Captains und des Steuermanns
hängen. Nicht einmal eine Außenaufnahme der Enterprise im
Vorbeiflug wird dem Zuschauer gegönnt. Die gesamte Szene bricht
wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Das ist besonders schade, wo
doch der Aufbau der Szene wirklich perfekt gelungen ist. Aber das
Problem liegt hier daran, dass die gesamte Situation an sich schlecht
geeignet ist, um den superben Spannungsaufbau mit einem angemessenen
Höhepunkt abzuschließen. Denn wenn man es genau betrachtet
beträgt der Unterschied zwischen Warp 4.99 und Warp 5 genau Warp
0.01. Da wird keine besondere Barriere durchbrochen, da gibt es keine
auffälligen Lichteffekte oder Ähnliches. Warp 5 ist eben
nur eine weitere Zahl auf der Geschwindigkeits-Skala. Die Szene steuert
so auf einen Höhepunkt zu, der eigentlich keiner ist. Und daran
scheitert sie letztendlich dann auch.
Nun aber zu dem, was die Episode sehenswert macht. "Gefallene
Heldin" erzählt in erster Linie von Misstrauen und Vertrauen.
Dabei stehen drei Protagonisten im Mittelpunkt der Handlung.
Das ist zum einen Captain Archer. In der Vergangenheit hatte er bereits
schon mehrfach negative Erfahrungen mit den Vulkaniern gemacht. Er
ist sichtbar ungehalten über die Tatsache, dass die Vulkanier
(in diesem Fall die Botschafterin) ihm Informationen vorenthalten.
Da das Schiff und die Besatzung in Gefahr sind, ihm aber nicht die
Natur der Mission mitgeteilt wird, reagiert er ziemlich bemerkenswert.
Er befiehlt die Botschafterin zurück zu dem Planeten Mazar zu
bringen. Dadurch riskiert er weitere erhebliche Verstimmungen diplomatischer
Natur mit dem Vulkaniern. Archer handelt aber aus Überzeugung,
die Sicherheit seiner Besatzung ist ihm wichtiger als mögliche
persönliche Konsequenzen. Die Handlungsweise des Captains deckt
sich mit der bisherigen Entwicklung des Charakters Jonathan Archer
in der Serie und wird auch absolut glaubwürdig von Scott Bakula
dargestellt.
Vertrauen genießt aber auch er selber bei seinem Vorgesetzten
Admiral Forrest. Dieser befiehlt ihm ausdrücklich nicht, die
Botschafterin zum vereinbarten Treffpunkt zu fliegen, sondern überlässt
die Entscheidung dem Captain. Damit beweist er großes Vertrauen
in Archers Urteilsvermögen. Archer selber ändert den Kurs
der Enterprise nicht, weil er die Informationen von den Vulkaniern
bekommen hat, sondern nur, weil T'Pol ihn darum bittet, weil er ihr
vertraut. Die Beziehung zwischen Archer und T'Pol wurde im Verlauf
der ersten Staffel kontinuierlich besser und erreicht in dieser Episode
eine neue Ebene des gegenseitigen Vertrauens. Dieses Thema wird später
in "Die
Schockwelle" erneut behandelt, als der Captain T'Pol zu verstehen
gibt, wie wichtig es ihm sei, dass T'Pol ihm vertraue. In "Der
Siebente" steht die Beziehung von Archer und
T'Pol wieder im Mittelpunkt.
Ebenfalls von großer Bedeutung in dieser Episode ist T'Pols
Verhältnis zu Botschafterin V'Lar. T'Pol kennt die Botschafterin
schon von früher, sie hatte einen großen Einfluss auf T'Pols
Werdegang, war gewissermaßen eines ihrer Vorbilder. T'Pol kann
ihre Enttäuschung kaum verbergen, als sie von den Anschuldigungen
gegenüber V'Lar hört und dass diese sich nicht zu verteidigen
beabsichtigt. Und genau darauf spielt der Titel dieser Episode an.
Jolene Blalock spielt T'Pol mit gewohnt unterkühltem Charme.
T'Pol erscheint in ihrem Verhalten viel vulkanischer als Botschafterin
V'Lar, welche einen unerwartet freundlichen, bisweilen humorvollen
Eindruck hinterlässt. T'Pol wirkt dagegen geradezu versteinert,
ja emotionslos. Nur in der Situation, in welcher T'Pol den Captain
geradezu anfleht der Botschafterin zu helfen, erkennen wir, dass sich
hinter ihrer Fassade sehr wohl Emotionen befinden. T'Pol erinnert
in gewisser Weise an den Klingonen Worf. Genau wie Worf unter Menschen
lebend, versucht sie ihre eigene Identität zu bewahren. Das führt
dazu, dass sie in ihrem Verhalten vulkanischer wirkt als mancher Vulkanier
(hier: die Botschafterin) genau wie Worf auch oftmals der klingonischste
aller Klingonen zu sein scheint.
Fionnula Flanagan als Botschafterin V'Lar drückt der Episode
eindeutig ihren Stempel auf. Ihre Interpretation der Botschafterin
V'Lar ist gleichsam überraschend wie erfrischend. Im Gegensatz
zu den Vulkaniern, welche uns bisher im Verlauf der Serie präsentiert
worden sind, ist V'Lar überraschend locker und freundlich. Damit
steht sie im Gegensatz zu Botschafter Soval, der dem Zuschauer eher
als negativer Charakter gezeigt wird. Trotzdem (oder gerade deshalb)
ist V'Lar als Botschafterin absolut glaubwürdig. Fionnula Flanagan
verleiht der Figur die nötige Größe, Erhabenheit und
Würde. Und das macht sie so gut, dass die Botschafterin V'Lar
beim Zuschauer einen bleibenden Eindruck hinterlässt, vielleicht
sogar neben Jeffrey Combs als Andorianer Shran die herausragende Persönlichkeit
der ersten Enterprise-Staffel ist.
Schließlich seien noch zwei recht ärgerliche Dialogpassagen
erwähnt.
Als die Enterprise das erste Mal von den Mazarites verfolgt wird,
befiehlt der Captain den Einsatz der Phasenkanonen, woraufhin Malcolm
sagt, dass dies nicht möglich sei. Der Captain fragt erstaunt,
warum das nicht ginge. Malcolm erklärt ihm, dass sie die Phasenkanonen
nicht abfeuern können, wenn Sie Warp-Geschwindigkeit fliegen.
Was soll man von einem Captain halten, der nicht weiß, dass
das wichtigste Waffensystem seines Schiffes nicht funktioniert, wenn
das Schiff mit Warp-Geschwindigkeit fliegt? Und dass, obwohl doch
die Phasenkanonen schon vor geraumer Zeit (in "Lautloser
Feind") installiert wurden. Das wirft ein sehr schlechtes Licht
auf den Informationsfluss an Bord der Enterprise und ist auch in Bezug
auf die relative Unerfahrenheit der Enterprise-Besatzung (Captain
ausdrücklich mit eingeschlossen) kaum glaubwürdig.
Die zweite Sequenz zeigt Captain Archer als die Mazarites den Warp-Antrieb
der Enterprise außer Gefecht setzen. Er fragt T'Pol, wie lange
das vulkanische Schiff noch bis zum Eintreffen benötige und ist
sehr überrascht, dass es jetzt länger dauert als zuvor.
T'Pol erklärt daraufhin, dass die Enterprise ja nun nicht mehr
mit Warp-Geschwindigkeit fliegen würde. Muss der Captain der
Enterprise wirklich von seiner Wissenschaftsoffizierin über einen
derart trivialen Sachverhalt aufgeklärt werden?
Beide Szenen lassen den Captain recht unprofessionell erscheinen,
um es einmal vorsichtig zu formulieren. Die Szenen hätten ersatzlos
aus der Episode gestrichen werden können, da sie nicht entscheidend
zur Handlung beitragen. Warum Archer diese beiden recht lächerlichen
Sätze in dieser Folge sagen muss, bleibt das Geheimnis des Autors.
Dennoch können diese beiden Ausrutscher den guten Gesamteindruck
der Episode kaum trüben. "Gefallene Heldin" gehört
zu den besseren Folgen der ersten Staffel. Der Mix aus Action und
Handlung kann nur als sehr gelungen bezeichnet werden. Von Episoden
wie dieser gibt es leider zu wenige im ersten Jahr von Enterprise.
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