Episodenbeschreibung
Sternzeit: 3451,9
Die Enterprise ist unterwegs in das malurianische Sonnensystem,
zu dem der Kontakt abgebrochen ist. Auch Uhura bekommt auf
ihre Rufe keine Antwort. Spock stellt fest, dass es in
diesem System keinerlei Lebenszeichen mehr gibt.
Offenbar wurde die gesamte malurianische Rasse ausgelöscht.
Dabei handelt es sich um 5 Milliarden Lebewesen. Spock hat
keine Ahnung, was die Ursache für die Katastrophe sein
könnte.
Sulu meldet inzwischen, dass sich plötzlich die Schutzschilde
des Schiffes aktiviert hätten, ein unbekanntes Objekt nähere
sich der Enterprise. Das Objekt greift die Enterprise auch sofort
an und die Schilde fallen schon bald aus.
Uhura gelingt es, eine Verbindung zu dem Objekt herzustellen
und Kirk nennt seinen Namen und dass die Enterprise in
friedlicher Mission unterwegs sei. Als das Objekt diese
Botschaft empfangen hat, stellt es seine Angriffe ein. Es kommt
sogar eine Antwort, der man entnehmen kann, dass sich der Fremde
als Nomad bezeichnet und dass auch seine Mission friedlich sei.
Das fremde Objekt ist ungefähr nur einen Meter groß.
Kirk lädt Nomad ein, an Bord der Enterprise zu kommen.
Im Transporterraum wird ein zylinderförmiger Blechkasten
materialisiert. Nomad ist offenbar um eine Art Raumsonde.
Kirk erinnert sich, dass im 21. Jahrhundert eine gleichnamige
Raumsonde vom Mond aus gestartet wurde.
Nomad möchte die Sternenkarten des Schiffes sehen. Kirk willigt ein
und möchte sie in den Transporterraum bringen, doch zu seiner
Verwunderung besitzt Nomad die Fähigkeit, sich innerhalb
der Enterprise schwebend zu bewegen.
In der stellaren Kartografie zeigen Kirk, Spock und McCoy
Nomad eine Karte vom Sonnensystem der Erde, welches dieser
sofort erkennt. Er bezeichnet Kirk nun als seinen Schöpfer.
Spock forscht in den Geschichtsunterlagen nach, was es mit
Nomad auf sich hat. McCoy fragt unterdessen nach Nomads
Auftrag und dieser antwortet, dass er den Auftrag habe,
alle unvollkommenen Lebensformen zu sterilisieren, also zu
töten. Nomad hält Kirk für eine Maschine und ist der
Meinung, dass er alle anderen biologischen Einheiten
auf dem Schiff geschaffen hat.
Spock hat inzwischen einige Informationen erhalten und Kirk,
der Vulkanier und McCoy ziehen sich zur Beratung zurück. Kirk sagt
Nomad, er solle bei Ingenieur Singh bleiben.
Spock hat herausgefunden, dass die Sonde Nomad, die vom
Mond gestartet wurde, den Auftrag hatte, fremde Lebensformen
zu finden. Ihr Erbauer war Jackson Roy Kirk. Die Sonde
kollidierte mit einem Meteoriten und galt als zerstört. Spock ist
der Meinung, dass dies nicht der Wahrheit entspricht.
Irgendwie muss Nomads ursprüngliche Programmierung verändert
worden sein, so dass er nun alle unvollkommenen Lebensformen
steriliseren will. Außerdem wurde offenbar Nomads Datenspeicher
beschädigt, so dass Nomad James T. Kirk mit Jackson Roy Kirk
verwechselt und den Captain nun für seinen Schöpfer hält.
Inzwischen braucht Uhura von Mr. Singh einige Daten und
während dieser sie auf einer Konsole abliest, summt
Uhura ein Lied vor sich hin. Nomad hört dies, verlässt
die Kartografie und begibt sich auf den Weg zur
Brücke.
Dort angekommen, will Nomad von Uhura wissen,
welchem Zweck das Singen dient. Als Uhura dies nicht
beantworten kann, scannt Nomad ihr Gehirn. Scotty versucht
einzugreifen und berührt Nomad, doch dieser glaubt, er würde
angegriffen und tötet Scotty. In diesem Moment treffen
Kirk, Spock und McCoy ein. McCoy kann für Scotty nichts mehr
tun und Uhura ist völlig apathisch und antwortet auf keine
Frage. Kirk lässt Scotty und Uhura auf die Krankenstation
bringen. Er fragt Nomad, wieso er das getan hat und dieser
antwortet, dass beide Lebensformen unvollkommen seien. Nomad
fragt Kirk, ob er die biologische Einheit Scott reparieren
soll. Da McCoy nichts für ihn tun kann, lässt Kirk es ihn
versuchen. McCoy gibt Nomad alle Informationen über die
menschliche Anatomie und Nomad kann daraufhin Scotty wirklich
wiederbeleben. Uhura kann er jedoch nicht helfen. Er sagt,
ihr Gedächtnis sei gelöscht worden.
Da Uhuras Gehirn nicht beschädigt wurde, kann sie ihr verlorenes
Gedächtnis wiedererlangen, wenn sie mit Lernen beginnt.
Schwester Chapel erteilt Uhura deswegen Unterricht.
Kirk lässt Nomad inzwischen von zwei Wachen in eine Zelle
sperren und will, dass Spock ihn untersucht. Spock findet
mit den Instrumenten der Enterprise aber nichts heraus,
deswegen will er mit der Sonde eine Gedankenverschmelzung
versuchen.
Die Gedankenverschmelzung klappt tatsächlich und Spock erhält
die gewünschten Informationen. Offenbar ist Nomad mit der
Sonde Tan Ru kollidiert, deren Aufgabe es war, auf fremden
Planeten Gesteinsproben zu sammeln und zu sterilisieren.
Als die beiden kollidierten, vermischte sich ihr Auftrag
zu Nomads jetziger Programmierung, unvollkommene Lebewesen
zu sterilisieren.
Nachdem Kirk und Spock die Zelle verlassen haben, bricht
Nomad aus seiner Zelle aus und tötet dabei die beiden Wachen.
Dann begibt er sich in den Maschinenraum, wo er das
Antriebssystem der Enterprise stark verbessert.
Das Schiff fliegt nun mit sehr hoher Geschwindigkeit,
jedoch würde es diesen Belastungen nicht standhalten
und bald auseinanderbrechen. Da trifft Kirk ein und befiehlt
Nomad, die Änderungen sofort rückgängig zu machen.
Spock stellt fest, dass Nomad die beiden Wachen getötet
hat, genau wie er es mit den Malurianern getan hat. In seinem
Ärger sagt Kirk zu Nomad, dass er ebenfalls eine
biologische Einheit sei. Nomad verwirrt diese Aussage, da
er seinen Schöpfer Kirk für vollkommen hält und eine
biologische Einheit nicht vollkommen sein kann. Kirk
lässt Nomad von zwei Wachen begleiten, die ihn in die
Zelle zurückbringen sollen, doch auf dem Weg dorthin
tötet Nomad erneut seine Bewacher und begibt sich auf die
Krankenstation. Dort betäubt er Chapel und nimmt Einsicht
in Kirks Personalakte.
Spock befürchtet, dass er dadurch herausfindet,
dass Kirk nicht sein Schöpfer ist und dass er ihm
dann nicht mehr gehorcht. Nomad begibt sich inzwischen erneut
in den Maschinenraum und schaltet die Lebenserhaltung
des Schiffes aus.
Kirk folgt ihm und macht der Sonde klar, dass er nicht sein
Schöpfer ist. Nomad hat sich also geirrt, und wer sich irrt,
kann nicht vollkommen sein. Da Nomad aber den Auftrag hat,
alles Unvollkommene zu sterilisieren, müsste er sich selbst
sterilisieren. Nomad ist verwirrt und verarbeitet Kirks Aussagen.
Derweil bringen Kirk, Spock und Scotty ihn in den Transporterraum
und beamen ihn in den Weltraum. Kurz nachdem Nomad gebeamt wurde,
zerstört er sich selbst.
McCoy kann unterdessen berichten, dass es Uhura wieder
besser gehe. Sie könne bald wieder ihren Dienst antreten.
Bewertung
"Ich heiße Nomad" ist eine ziemlich langatmige und langweilige Folge. Sie kommt
zwar ohne große Fehler aus, allerdings erreicht die Folge auch nie eine solche
Komplexität, dass Fehler vorkommen könnten.
Nomad stellt in den 45 Minuten allerlei Unsinn auf der Enterprise an und irgendwie
fragt sich der wartende Zuschauer, was das Ganze soll.
Interessant ist lediglich eine Szene, in der Kirk, Spock und McCoy im
Konferenzraum sitzen, Fakten austauschen und Schlussfolgerungen ziehen. Dies
erinnert stark an ähnliche Zusammenkünfte aus der Nachfolgeserie "The Next Generation",
in denen sich Captain Picard die Meinungen und die Vorschläge der anderen Offiziere
anhört und dann eine Entscheidung trifft. Solche Szenen, in denen die
Führungsoffiziere in Teamwork ein bestimmtes Problem erörtern und jeder seine
Vorschläge und Ideen einbringen kann, kamen in TOS eher selten vor, wurden
allerdings für die Nachfolgeserie TNG wieder aufgegriffen und zu einer regelmäßigen
Offiziersbesprechung umfunktioniert. Auch die späteren Serien DS9 und VOY kamen
kaum noch ohne eine solche Besprechung aus. Bei TOS dagegen sind sie ein wirkliches
Highlight.
Doch mal abgesehen von dieser gelungenen Szene bietet die Folge Star Trek nach Schema
F. Eine mächtige Maschine hat ganze Zivilisationen vernichtet und die Enterprise hat die
Aufgabe, sie aufzuhalten. Dabei werden noch einige Rothemden umgebracht, damit die
Bedrohung auch wirklich deutlich wird, und natürlich darf auch Spocks Gedankenverschmelzung
nicht fehlen.
Auch die Auflösung (Kirk überredet den Computer Nomad zur Selbstzerstörung), die schon
in der Folge 1.21: Landru und die Ewigkeit nicht überzeugte,
wird dadurch, dass man sie nun wiederholt, nicht besser.
Scotty ist nach McCoy in 1.15: Landurlaub und Kirk in
2.01: Weltraumfieber bereits der dritte Charakter, der stirbt
und kurze Zeit später wieder von den Toten aufersteht. In
Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock sollte auch
Spock noch folgen.
Die Story von "Ich heiße Nomad" wurde später noch einmal etwas variiert und für den
ersten Star Trek-Kinofilm verwendet. Auch dort geht es um eine Raumsonde, die von der
Erde gestartet wurde, auf Maschinenwesen trifft, von diesen verändert und zur Erde
zurückgeschickt wird. Beide Male bedeutet dies große Gefahr für die Erde. Auch in
Star Trek - Der Film wird die Enterprise zunächst von der
Sonde angegriffen, bis man mit ihr Kontakt aufnehmen und die friedlichen Absichten
beteuern kann. Sogar die Entführung von Lt. Ilia durch die V'ger-Sonde im ersten Kinofilm
erinnert ein wenig an diese Folge, in der Uhuras Gedächtnis von Nomad gelöscht wird.
Etwas seltsam ist der Beginn der Folge. Spock behauptet, eine Salve von Nomads Angriffen
hätte die Stärke von 90 Photonentorpeods. Da die Enterprise 4 Angriffen standhält,
wären dass dann ja 360 Torpedos gewesen. Das erscheint dann doch ein bisschen dick aufgetragen,
da ein fremdes Raumschiff oft bereits durch einen einzigen Torpedo zerstört werden kann. Sind
die Schilde wirklich so widerstandsfähig, dass sie 360 Torpedos standhalten würden?
Erstaunlich ist die Tatsache, dass Spocks Gedankenverschmelzung auch bei Maschinen
funktioniert.
Etwas merkwürdig ist es, dass Scotty als Chefingenieur nicht ein wenig mehr Interesse
für Nomad zeigt, immerhin ist er ein erstaunliches Stück Technik. Doch Scotty lässt
das alles ziemlich kalt.
Majel Barrett ist hier erneut in der Rolle von Krankenschwester Christine Chapel zu sehen.
Dies ist der erste Beitrag von Autor und Regisseur John Meredyth Lucas, der in der 2. und
3. TOS-Staffel insgesamt 4 Drehbücher verfasste und 3 Folgen inszenierte.
Regie führte, wie bei der letzten Folge, Marc Daniels.
Die deutsche Version wurde vom ZDF erstellt. Der Sender hat dabei, wie üblich, ein paar Szenen
herausgeschnitten, wovon jedoch alle von Sat.1 wieder eingefügt wurden.
Auch sonst ist die deutsche Version für ZDF-Verhältnisse erstaunlich nah am Original und
frei von Kalauern. Lediglich ein paar Kleinigkeiten stimmen im Deutschen nicht.
So zum Beispiel in der Szene, in der Uhura Lesen lernt.
Im Original wird klar, dass Uhuras Muttersprache Suaheli ist, deswegen muss sie nicht,
wie im Deutschen, lesen, sondern Englisch lernen.
Außerdem wurden in dieser Folge wieder einmal einige etablierte Begriffe anders übersetzt als
sonst. So heißen die Langreichweitensensoren hier Weitstrahlsensoren und das
Sternenflottenkommando mal wieder Raumflottenkommando.
Spock darf außerdem einen völlig sinnfreien Satz zum Besten geben, als er zu Nomad sagt:
"Die Daten über Commander Scott können jetzt mit Lichtgeschwindigkeit aus den Datenspeichern
abgezogen werden. Ich bitte, dies nicht zu schnell zu tun." Im Original sagt Spock lediglich,
dass Nomad die Information so schnell abrufen soll, wie es der Computer zulässt.
Die DVD-Version entspricht mit einer Ausnahme der Sat.1-Version. Während Uhura im Original
das aus 1.13: Kodos, der Henker bekannte Lied "Beyond Antares" singt,
summt sie in der Sat.1-Version nur vor sich hin. Auf der DVD ist ihre Gesang wieder
originalgetreu zu hören.
Alles in allem eine ziemlich schwache TOS-Folge. Spannung kommt bei der Geschichte kaum auf,
da schon bald relativ klar ist, auf was das Ganze hinausläuft.
Die Special Effects sind ebenfalls eher mäßig. Zu oft kann man die Fäden erkennen, an denen
Nomand aufgehängt und bewegt wurde, auch die Explosion am Ende und das Scannen von Uhura
überzeugen nicht hundertprozentig.
Die Handlung spielt sich ebenfalls auf sehr mäßigem Niveau ab.
Insgesamt reicht das leider nicht für eine ausreichende Bewertung.
|