Episodenbeschreibung
Diese Folge setzt da fort, wo die letzte aufgehört hat: Mit
Paxtons Rede.
Der Bergbauchef fährt mit seinen Tiraden fort und zeigt auch noch
das Baby, das er als Gefahr für die Reinheit der Rasse und
drohende Zukunft bezeichnet. Den Aliens gibt er 24 Stunden, um in
Frieden das Solsystem zu verlassen. Ansonsten würde er, beginnend
mit dem Hauptquartier der Sternenflotte, seine neue Waffe
einsetzen. Zum guten Schluss demonstriert der Fanatiker die Macht
der Verteronphalanx an der Enterprise. Ein Schuss, in dem
allerdings nur 2% der Energie steckten, trifft Archers Schiff und
führt zu erheblichen Ausfällen.
Passend zu Paxtons Rede beginnen seine Anhänger aufgebrachte
Demos vor den Botschaften der anderen Welten.
Minister Samuels überbringt Archer die Entscheidung der
Erdregierung: Paxton muss mitsamt der Phalanx vernichtet werden.
Die Folgen sind zwar drastisch, denn abgesehen vom Tod der
"Familie" Tucker hätten auch die Marssiedler enorm zu leiden, aber
man sieht keine andere Wahl.
Archer findet sie: Mit Unterstützung von Malcolm, der sich wieder
auf die ominöse Sektion einlassen muss, und Travis stellt er einen
kühnen Plan vor:
Ein Außenteam soll mit einem Kometen auf dem Mars "landen" und
sich durch Sensorlücken zu Paxtons Festung vorarbeiten.
Während die Vorbereitungen laufen, haben Trip und T'Pol andere
Sorgen. Sie dürfen zwar ihre Tochter sehen, das Mädchen ist ein
"binärer Klon", geschaffen aus Zellproben von der Enterprise, die
ein mit Terra Prime sympathisierendes Besatzungsmitglied dort
gestohlen haben muss. Als Gegenleistung muss Tucker dafür aber
Paxton unterstützen. Die Verteronphalanx ist nämlich für große
Kometen gedacht und für "chirurgische" Angriffe nicht geeignet.
Trip soll die Zieleinrichtung verfeinern, damit nicht jeder
Schuss ganze Städte auslöscht. Als der Ingenieur die Anlage statt
dessen sabotiert, zieht Paxton ihn wieder ab. Die Vernichtung San
Franciscos nimmt er in Kauf. Auch T'Pol hat Probleme. Eine
Untersuchung ihrer Tochter lässt Böses ahnen. Weil sie
herausgefunden hat, dass Paxton unter dem Taggertsyndrom leidet
und dies mit Alienmedizin, die er offiziell bekämpft, behandelt,
glaubt sie ein Druckmittel zu besitzen. Paxton lehnt es ab sie zu
einem Arzt zu lassen. Dass er dauernd gegen die eigenen Regeln
verstößt interessiert ihn gar nicht. Eine Bemerkung von Greaves
an Trip beweist, dass Paxton ihn glauben ließ, T'Pol und Trip
hätten das Baby gezeugt.
Auf der Enterprise ist man dann so weit. Archer übergibt das
Kommando an Fähnrich Hoshi Sato, da er den Rest der Brückencrew
mitnimmt. Gannet Brooks spricht Travis noch einmal an. Sie
behauptet jetzt, Agentin der Sternenflotte zu sein und den
Terra Prime-Vertreter bei der Enterprise-Besatzung zu suchen.
Trotz des Ausfalls kritischer Systeme in entscheidenden Momenten
gelingt es Travis Mayweather, das Shuttle mit dem Außenteam sicher
auf den Mars zu schleusen. Von der Carl Sagan-Gedenkstätte aus
pirschen sich Archers Leute an den Feind heran.
Der Trupp stürmt die Station, Trip wirft sich heldenhaft ins
Feuer und Archer schlägt heldenhaft die Gegner. Er lässt sich mit
Paxton auf eine Diskussion ein, während Paxton das nutzt, um als
Geschlagener trotzdem noch eine Wahnsinnsattacke zu starten. Es
gibt ein Hin und Her im Zweikampf der beiden, während Hoshi
standhaft bleibt und trotz der Befehle des Ministers nicht
frühzeitig auf die Station feuert, um San Francisco zu schützen.
Die Waffe hat plötzlich einen Countdown und ein Schuss wird
abgefeuert, der dank einer Heldentat von Trip nur ein Stückchen
Pazifik anstatt Friscos verkocht.
Zurück auf dem Schiff wird der Terra Prime-Aktivist auf der
Enterprise erkannt: Ein Fähnrich namens Masaro stellt sich seinem
Captain und erschießt sich nach dem Geständnis. Gannet hat Travis
also die Wahrheit gesagt.
Das Kind wird von Phlox behandelt, der schnell feststellt, dass
Paxton genauso unsauber gearbeitet hat, wie er argumentierte.
Elisabeth, wie T'Pol das Mädchen nach Trips verstorbener
Schwester benannte, ist in schlechtem Zustand, was an ihren Genen
liegt. Am 22. Januar 2155 bekommen die Eltern die traurige
Nachricht, dass das Kind nicht am Leben zu erhalten sein wird,
bald darauf stirbt es.
Die nun fortgesetzte Konferenz von Minister Samuels ist
eigentlich schon gescheitert, weil die Botschafter der Welten die
Menschen nun von einer ganz anderen Seite kennen gelernt haben.
Es sind auch wesentlich weniger Aliens als zu Anfang der Tagung
am Konferenztisch zu sehen. Eine bewegende Rede von Captain
Archer rettet die Situation, Botschafter Soval ist der erste, der
hingerissen klatscht.
Bewertung
Diese Folge wird von einer ganzen Menge von Fans als eigentliche
Endfolge von Enterprise gesehen. Die Folge hat auch etwas von
Abschied und Übergang und sie ist die letzte Episode der Manny
Coto "Miniserie" innerhalb von Enterprise.
Im Vergleich zur letzten Doppelfolge bin ich mit Terra Prime sehr
einverstanden. Es wurden eine ganze Reihe verschiedener
Handlungsstränge verfolgt. Ein schwerer Einbruch im Niveau war
allerdings die Actionszene, um Paxton aufzuhalten. Diese Abfolge
von Handlungen und Situationen war schon alt, als Steven Seagal
sie für "Alarmstufe Rot" durchlaufen ließ. Eventuell arbeitet das
Ehepaar Reeves-Stevens, das für diesen Teil firmiert, schon
viel zu lange für Pocket-Books, die solche Einheitsplots lieben
und dementsprechende Star Trek-Machwerke auf den Markt zwingen.
Aber zurück zu diesem Plot:
Jeder, wirklich jeder "größere" Darsteller auch die anwesenden
Gaststars bekam einen entscheidenden Teil an der Handlung, wie
das bei einem "Serienende" als Dankeschön auch sein sollte. Es
ist auch zu bemerken, dass Dinge noch einmal geklärt wurden, die
längst schon geklärt waren. Können Menschen und Vulkanier Kinder
haben? Trip und T'Pol hatten doch schon einen Sohn, in der
Ausdehnung nämlich, durch eine kleine Zeitreise auch schon
Captain. Manny Coto war offenbar klar, dass sehr viele Trekker
die vorigen Staffeln übersprungen haben und wollte für die
Zukunft einen sanften Übergang schaffen.
Sehr gefühlvoll war diese Folge:
Es gab trotz aller Krisen genügend Humor. Malcolm Reed benötigt
eine Kotztüte für den holprigen Flug zum Mars. Der andorianische
Botschafter bemerkt, dass der Universalübersetzer die Äußerungen
der Terra Prime-Demonstranten nicht "findet", was werden die wohl
alles gesagt haben? ...
Und Dramatik, beim Abspann saßen sicher nicht nur T'Pol und Trip
in Tränen aufgelöst und händchenhaltend da.
Fehler zum bemäkeln konnte ich in dieser Folge mal nicht finden.
Ein sehr schönes Semi-Finale der Enterpriseserie, eine Folge, die
meiner Ansicht nach unter die Top 5 der besten Trek Episoden
überhaupt gehört.
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