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The Next Generation Staffel 2 (Teil 1 und 2) auf DVD:
Die Serie nimmt fahrt auf

von Yann-Patrick Schlame

Staffel 2: Die Crew spielt sich ein

Verpackung der ersten Hälfte von Staffel 2
Die erste Hälfte von Staffel 2

Die zweite Staffel von TNG bringt das Universum und die Charaktere weiter voran. Nach einem recht schwachen Auftakt warten u.a. mit "Sherlock Data Holmes", "Wem gehört Data" oder auch "Zeitsprung mit Q" mehrere frühe Höhepunkte auf den geneigten Fan. Die Crew ist spürbar zusammengewachsen, Geordi zum Chefingenieur befördert und O'Brien bekommt in dieser Staffel seinen Namen.
Zahlreiche Sets wurden in der zweiten Staffel ergänzt. So gibt es einige Großaufnahmen des Hangars, vor allem aber wurde mit dem Zehn Vorne eine der schönsten Kulissen der ganzen Serie eingeführt - und zugleich mit Whoopie Goldberg als Guinan bevölkert, die schon mit der Classic-Serie zum Fan wurde. Dr. Pulaski vertritt in dieser Staffel Beverly Crusher.
Leider lässt das Ende der Staffel zu wünschen übrig: wegen eines Autorenstreiks gibt es nur 22 Folgen, und mit "Kraft der Träume" wurde am Ende Resteverwertung betrieben. Im Kern ist aber im zweiten Jahr alles beim alten geblieben: TNG erzählt auch in dieser Staffel wunderbare Geschichten und ergänzt kontinuierlich das Star Trek Universum. Wir sehen mehr von den Klingonen, Q hat einen weiteren brillanten Auftritt, Lwaxana bringt alle zum Lachen (nunja... bis auf Picard) - und wir begegnen zum ersten mal den Borg.

Die DVD-Umsetzung

Szenenbild aus 'Galavorstellung'
Riker holt in "Galavorstellung" alles aus der Hathaway raus

Das Wesentliche vorweg: Das Bild der zweiten Staffel auf DVD ist besser als bei der ersten Staffel, der deutsche Ton liegt aber noch immer nur als Monospur vor. Ansonsten gibt es kaum große Änderungen. Im Detail betrachtet:

Die Bildqualität der Folgen hat gegenüber der ersten Staffel spürbar zugelegt. Zwar kann sie noch nicht mit neueren Serien mithalten, aber das Bild wirkt deutlich schärfer als zuvor, oftmals kann man die liebevoll gestalteten Okudagramme lesen und auf diese Weise manchen In-Joke genießen, der in der ersten Staffel noch nicht erkennbar war.
Beispielsweise in "Der unmögliche Captain Okona" gibt es eine Szene, in der Data sich vor dem Holodeck eine Liste berühmter Komiker anzeigen lässt - wer genau hinschaut, entdeckt hier fast ausnahmslos Namen, die im Abspann jeder Folge genannt werden, z.B. David Livingston oder Tracy Tormé.
Nach wie vor ist das Bild aber auf allen Seiten von schmalen schwarzen Balken umringt.

An der Audiofront gibt es wie erwähnt keine guten Neuigkeiten: auch in der zweiten Staffel liegt die deutsche Tonspur nur in Mono vor. Egal ob mit kostspieliger 5.1-Anlage oder einfachen Kopfhörern, der Sound vermag keine große Wirkung zu entfalten. Ganz anders die englische Originaltonspur, die erneut in Dolby Digital 5.1 vorliegt und damit sehr satt daherkommt - genau so muss es sich anhören.

Verpackungstechnisch lehnt sich das zweite Jahr natürlich an das erste an: die beiden Halbstaffeln verfügen über je eine Pappbox mit je zwei Slimtrays. Als Farbvariante wurden die zuvor blauen Elemente dieses mal in schickes rot gefasst, sodass man die Staffeln auch im DVD-Regal leicht auseinander halten kann. Auch bei den einzelnen Coverbildern der Trays dominiert nun rot statt blau, und die einzelnen DVDs zeigen sich auf diese Weise, sodass das Gesamtpaket einen runden Eindruck macht. Die Boxen wirken gleichermaßen schlicht und elegant.

Die Extras

Auch in der zweiten Staffel gibt es einige Extras, denen dieses mal mit den "Starfleet Archiven" ein kleines Juwels beiwohnt.

Die ersten 4 Extras ähneln jenen der ersten Staffel sehr stark: Es gibt Interviewausschnitte mit Schauspielern, Autoren und anderen, die durch kurze Episodenausschnitte ergänzt werden. Dabei kommen auch hier wieder Gene Roddenberry, Rick Berman, Patrick Stewart, Brent Spiner und unzählige andere zu Wort. Angenehmerweise überwiegen hierbei die Interview-Szenen, so dass man tatsächlich eine ganze Menge Interessantes über die Produktion erfährt.
Sehr positiv ist, dass zu jedem einzelnen Interview auch eingeblendet wird, wann das Interview aufgezeichnet wurde. So lässt sich viel besser einschätzen, aus welcher Perspektive erzählt wird. Wenn etwa Patrick Stewart 1987 ein Interview gibt, konnte er noch nicht wissen, welche Popularität ihm seine Rolle als Picard einbringen würde. Rick Berman war 2001 schon mit "Star Trek: Enterprise" beschäftigt, erinnert sich aber natürlich gerne an die guten TNG-Zeiten zurück. Nachträglich würde man sich solche Einblendungen auch für die erste Staffel wünschen, wobei sich dort bei den meisten Interviews erahnen ließ, wann sie aufgezeichnet wurden (Marina Sirtis' Frisur macht die Einschätzung besonders leicht...)

Aus dem Rahmen fallen auf jeden Fall die "Starfleet Archive": Archivarin Penny Juday führt die Zuschauer durch Berge von Heiligtümern. Nach einem Einblick in unscheinbare Aktenordner setzt sie zu einem Rundgang durch prall gefüllte Lagerhallen an, in denen Schätze wie das Modell der Excelsior, Phasergewehre und Disruptoren auf ihren nächsten Einsatz warten. Sie erläutert, wie Raumstationen in aufeinanderfolgenden Filmen als neue Kulisse einfach umgedreht wurden und wie die von George Lucas' Effektfirma ILM gebaute Orignial 1701-D wieder in den Besitz von Paramount gelangte - diese kurzen Einblicke in den Paramount-Fundus lassen das Herz eines Fans höher schlagen.

Fazit

Alles in allem ist die zweite Staffel noch kein Höhepunkt der Serie, aber sie ist ganz klar ein Wegbereiter. Ohne Worfs "Klingonenbegegnung" und Rikers Einsatz in "Der Austauschoffizier" hätte diese faszinierende Spezies sicher einen anderen Verlauf genommen. Wer weiß, unter welchem Namen Colm Meaneys vielschichtiger Charakter bekannt geworden wäre, wenn er nicht in der zweiten Staffel endlich als O'Brien bezeichnet worden wäre. Und was wäre TNG ohne die Borg, die Q uns hier zum ersten Mal zeigt?

Der große Knackpunkt der DVDs bleibt der deutsche Ton, der nicht zufriedenstellend ist. Doch wie schon bei der ersten Staffel ist kaum davon auszugehen, dass man in absehbarer Zukunft eine vollständige Neusynchronisation erwarten darf. Preislich gesehen bilden die Halbstaffelboxen daher nach wie vor eine sehr gute Alternative zu den früheren Staffelboxen, die inhaltlich kaum Unterschiede aufweisen. Wer also noch nicht über TNG verfügt und auf eine umfangreiche Verpackung und ein Booklet verzichten kann, darf hier ganz klar zugreifen.

Details

Erschienen: 08. 06. 2006

Technische Details:
DVD Format: DVD9
Regionalcode: 2
Bildformat: 1,33:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1 engl., Dolby Digital 2.0 Mono dt., ital., sp., frz.
Untertitel: dt., engl., sp., frz., niederl., daen., schwed., norw., ital.

Staffel 2 Teil 1 Details
3 Medien
Laufzeit: ca. 522 Min.
Episoden 2.1 (Das Kind) bis 2.12 (Hotel Royale)

Staffel 2 Teil 2 Details
3 Medien
Laufzeit: ca. 435 Min.
Episoden 2.13 (Die Zukunft schweigt) bis 2.22 (Kraft der Träume), sowie Extras

Extras:

  • Missions Überblick
  • Crew Analysen
  • Sektions Briefing:
    • Produktion
    • Erinnerungswürdige Missionen
  • Starfleet Archive

Vertrieb: Paramount Pictures
Preis: jeweils ca. 22,- Euro

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