Episodenbeschreibung
Sternzeit: 42477,2
Die Enterprise befindet sich im Orbit um Ramatis III,
wo sie den Vermittler Riva abholt, der einen uralten
Bürgerkrieg auf dem Planeten Solais V beenden soll.
Im Bereitschaftsraum des Captains benachrichtigt
Riker Picard über ihre Ankunft, wobei dieser gerade
ein Planetensystem studiert, dass er als
persönliches Rätsel bezeichnet.
Auf dem
Weg zum Transporterraum äußert der Commander seine
Sorge darüber, dass der Captain persönlich das
Außenteam leiten will. Picard hält es allerdings
für notwendig, weil er sonst Riva beleidigen würde,
besonders weil er der Beste auf seinem Gebiet ist.
Anschließend beamen Troi, Picard und Worf auf den
Planeten, wobei letzterer starke Abneigung gegen Riva
empfindet: Vor ihm gab es kein klingonisches Wort
für Friedensstifter.
Das
Außenteam wird anfangs nicht begrüßt, doch dann
taucht plötzlich ein Mann auf, der sich als Riva
herausstellt. Als der Captain etwas sagen will,
erscheinen des Weiteren drei Personen, zwei Männer
und eine Frau, die für Riva sprechen. Die drei
erkennen, dass Riva taubstumm ist. Die drei Personen
sind sein "Chor", der für ihn hört und
spricht. Sie haben eine gemeinsame Kommunikation
entwickelt, die es Riva ermöglicht, seine Gefühle
weiterzugeben und durch seine Sprecher auszudrücken.
Jeder Angehörige des Chors stellt dabei verschiedene
Gefühle dar. Es gibt den Gelehrten, den Romantiker
und die Harmonie.
Der Vermittler wirft sofort ein Auge auf Troi und
macht ihr ein Kompliment. Schließlich kehren sie zur
Enterprise zurück, da die Lage auf Solais V ernst
ist.
Auf dem
Schiff stellt Picard seine Führungsoffiziere vor.
Besonders mit Geordi unterhält Riva sich intensiv,
da ihm dieser Aufgrund seiner Blindheit ähnlich ist.
Der Friedensstifter besteht außerdem darauf, dass
Counselor Troi ihm das Schiff zeigt.
Interessanterweise folgt bei der Tour nur der
Romantiker den beiden.
Später
wird in der Beobachtungslounge die Situation des
Krieges auf Solais V besprochen. Data beginnt einige
Einzelheiten zu erklären, doch Riva unterbricht ihn:
Es sei nicht wichtig welchen Grund der Krieg hatte,
da er jetzt schon längst nicht mehr der
ausschlaggebende Punkt ist. Mittlerweile geht es nur
noch um Rache und persönliche Interessen. Es stellt
sich die Frage, warum die beiden Parteien gerade
jetzt den Frieden wollen, doch weder Data noch die
anderen haben eine Lösung. Riva ist zuversichtlich,
den Konflikt lösen zu können, schließlich hatte er
bis jetzt immer Erfolg.
Im
Quartier des Vermittlers treffen sich Riva und Troi
zum Dinner. Ist Anfangs noch der Romantiker zugegen,
wird er später weggeschickt. Riva kann immer noch
von den Lippen ablesen und sich mit Zeichensprache
verständigen.
Inzwischen kommt die Enterprise im Solais-System an,
und Worf registriert sofort auf dem Planeten
Laserfeuer. Da der Waffenstillstand gebrochen wurde,
droht Picard den Anführern der Parteien damit, die
Verhandlungen erst gar nicht stattfinden zu lassen.
Die Vertreter wollen jedoch nur mit Riva sprechen und
so unterbricht der Captain das Essen des Vermittlers,
damit er auf die Brücke kommt.
Als man
erneut die Verbindung herstellt, kann Riva die beiden
Parteien davon überzeugen, das Kämpfen einzustellen
und sich auf ein Treffen einigen.
Nachdem er einen geeigneten Punkt auf dem Planeten
ausgesucht hat, begibt sich Riva nur mit seinem Chor,
Riker und Worf hinunter, da er einen Sicherheitstrupp
abgelehnt hat.
Auf der
Planetenoberfläche trifft man die Vorbereitungen,
als je 2 Vertreter einer Gruppierung auch schon
ankommen. Riva ist überzeugt von einer schnellen
Einigung und spricht zu den Abgesandten. Doch einer
der Vertreter wird plötzlich hysterisch, hält
nichts vom Frieden und will den Vermittler
erschießen. Als Riker ihn gerade noch retten kann,
trifft der Schuss auf den Chor, der sofort
vaporisiert wird. Der andere Vertreter derselben
Partei ist verärgert, da er sich um den Frieden
bemüht und erschießt den Mörder.
Riva ist völlig außer sich und das Außenteam wird
sofort zurückgebeamt.
An Bord
ist der Friedensstifter völlig hysterisch und
gestikuliert mit wilden Handzeichen. Picard versteht
ihn nicht, kann ihn aber etwas beruhigen. Er weist
Data an, alle Zeichensprachen zu lernen. Dank der
schnellen Lernfähigkeit Datas gelingt ihm dies auch
innerhalb kürzester Zeit.
Man
spricht anschließend wieder mit Riva, doch dieser
ist vollkommen verängstigt und gibt sich die Schuld
an allem. Die Parteien wollen erneut verhandeln, doch
Riva weigert sich und kann nicht einmal von Troi
überzeugt werden.
In der
Zwischenzeit stellt Doktor Pulaski auf der
Krankenstation fest, dass sie bei Geordi entweder
Augenimplantate anstelle des Visors einsetzen kann,
oder seinen Sehnerv regeneriert und mit dem
Replikator neue Augen erzeugt. LaForge ist von dieser
Nachricht so erstaunt, dass er noch Bedenkzeit
braucht um sich zu entscheiden.
Troi
und Data besuchen Riva ein letztes Mal in seinem
Quartier. Der Counselor benachrichtigt ihn, dass sie
ihn nach Ramatis zurückbringen. Sie wird versuchen
die Verhandlungen auf Solais zum Abschluss zu bringen
und will sich noch Tipps bei dem Vermittler einholen.
Durch geschickte Fragen zeigt sie ihm, dass nur er
fähig ist, einen Frieden herzustellen und er willigt
schließlich ein, auf den Planten zurückzukehren.
Der
Friedensstifter wird den Parteien seine
Zeichensprache lehren, so werden sie zuerst mit ihm
und dann miteinander kommunizieren. Dies wird Monate
dauern und so verabschiedet sich das Außenteam auf
dem Planeten von ihm.
Die
Enterprise verlässt den Orbit und der Captain lässt
es sich nicht nehmen, Troi besonders darauf
hinzuweisen, dass sie gute Arbeit geleistet hat.
Bewertung
"Der stumme
Vermittler" ist zwar eine interessante, aber
nicht unbedingt überwältigende Episode.
Hier wird die Position von Behinderten im 24.
Jahrhundert besonders betont und man will so die
heutigen Vorurteile ausräumen. Aufgrund dieser
Tatsche ist es eine Episode in bester Star
Trek-Tradition. Leider wurden aber die Handlung sowie die
Spannung vernachlässigt.
Die
Idee zu dieser Geschichte stammt von Howie Seago
selbst, der hier Riva spielt und auch wirklich
taubstumm ist. Über seine Qualitäten, den
Vermittler glaubhaft darzustellen, braucht man also
gar nicht zu diskutieren.
Die Idee mit dem Chor ist zwar interessant, aber man
hätte mehr daraus machen können, ebenso wie aus der
eher einfallslosen Handlung mit den beiden Parteien,
die sich bekriegen.
Der
Fortgang der Story schleppt sich langweilig und
endlos dahin, immer wieder sieht man Diskussionen in
der Beobachtungslounge, dann die unbeholfen wirkenden
Versuche Rivas, Troi zu betören.
So will die ganze Zeit keine richtige Spannung
aufkommen, selbst als der Chor getötet wird, sind
die Konsequenzen nicht sonderlich mitreißend.
Völlig unverständlich finde ich die eingeschobene
Handlung mit Geordis Augen. Zu jener Zeit war LeVar
Burton der Meinung, dass LaForge sein Augenlicht
zurückerhalten sollte und hier wollte man den
Grundstein setzen. Leider passte es überhaupt nicht
in die Folge. Da die Antwort von Geordi auch in der
Episode ausbleibt und man später nichts mehr davon
hört, kann man das wohl als eher peinlich
bezeichnen.
Die
Spezialeffekte sind Mittelmaß, man sieht neben
kurzen Außenaufnahen die üblichen Beamvorgänge.
Lediglich die gute Animation bei der Vaporisierung
des Chors muss man hervorheben. Sie ist auch der
Grund warum die SFX-Wertung gerade noch Befriedigend
erreicht.
Insgesamt
eine wohl eher enttäuschende Folge, aus der man mehr
hätte machen können. Trotz eines interessanten
Themas ist die Episode die meiste Zeit langweilig und
kann sich keinesfalls von andern Folgen abheben.
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