ENT 4.15 Die HeimsuchungAfflictionvon Burkhard Wallner |
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Episodenbeschreibung
Datum: 27. November 2154 Szenenwechsel: Die Enterprise ist zur Erde zurückgekehrt und am Raumdock ihres nagelneuen Schwesterschiffs Columbia angekommen. Chefingenieur Cmdr. Tucker will die Enterprise verlassen, um auf der Columbia anzuheuern. Trip ist dabei zu packen, als er Besuch von T'Pol erhält. Sie fragt ihn rundheraus, ob sein Weggang etwas mit ihr zu tun hat, was er jedoch verneint.
In San Francisco haben Dr. Phlox und Hoshi Sato einen abendlichen
Restaurantbesuch gemacht. Auf dem Heimweg werden sie im
Dunkeln von drei Angreifern überwältigt und Dr. Phlox wird entführt.
Die verletzte Hoshi bekommt noch mit, wie die Entführer in einer
unbekannten Sprache etwas sagen. Die alarmierte Polizei ermittelt
zwar, gleichzeitig veranlasst der herbeigeeilte Captain Archer aber
eigene Nachforschungen und beauftragt Lt. Reed mit der Nutzung seiner
besonderen Verbindungen als Sicherheitsoffizier. Da Hoshi die genauen
Worte der Entführer nicht wiedergeben kann, bittet der Captain T'Pol
um eine Gedankenverschmelzung mit der Kommunikationsoffizierin.
Die Vulkanierin hat Bedenken, Archer erinnert sie jedoch daran, dass
er immerhin Suraks Katra vier Tage in sich trug und er ihr damit helfen
könnte. T'Pol führt nunmehr im Beisein Archers eine Gedankenverschmelzung mit Hoshi durch und erfährt die letzten Worte der Entführer des Dr. Phlox, bevor sie mit ihm verschwanden: Es waren die rigelianischen Worte "Nehmt ihn mit!" Schnell findet man heraus, dass nach dem Überfall ein rigelianischer Frachter die Erde mit unbekanntem Ziel verlassen hatte. Der Captain befiehlt die Besatzung zurück an Bord und holt sich von Admiral Gardener die Erlaubnis zum Abflug. Zuvor jedoch trifft Reed auf der Erde in der Nacht noch den Agenten. Der Lieutenant sagt ihm, dass ihm nicht bewusst gewesen sei, noch ein Mitglied der "Sektion" zu sein. Der Agent jedoch antwortet, dass es eine Aufgabe für ihn gebe. Um seinen Freund Phlox zu retten, stimmt Reed der Erledigung eines "Jobs" zu. Dr. Phlox wird in das klingonische Sicherheitslabor geführt. Auf seinen heftigen Protest hin bedroht ihn ein General mit dem Tod. Ihm wird erklärt, dass er sich auf dem Außenposten Qu'Vat befindet und dass der klingonische Arzt Dr. Antaak ihm bei seiner Arbeit an einem besonderen Problem assistieren werde. Man erwarte Ergebnisse schon morgen früh. Auf Nachfrage erhält Dr. Phlox nun die Information, dass er entführt wurde, weil Dr. Antaak ihn für den besten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Virenverbreitung halte. Antaak sei Spezialist auf dem Gebiet der metagenischen Forschung. Eine verheerende Seuche bedrohe das klingonische Reich und Millionen Leben seien in Gefahr. Andere um Hilfe zu bitten sei nicht klingonische Art, deshalb die Entführung.
Die Enterprise verfolgt den rigelianischen Frachter. Cmdr. Kelby als
Trips Nachfolger nervt Captain Archer mit Ausreden über die zu geringe
Geschwindigkeit. Auf der Enterprise hat T'Pol beim Meditieren einen Tagtraum: Sie trifft in einer weißen Umgebung auf Trip, der sich offenbar im gleichen Zustand befindet. Man kommuniziert ergebnislos und wird im selben Moment aus dem Traum gerissen: Trip auf der Columbia und die Vulkanierin durch Captain Archer, der mitteilt, dass man den Frachter gefunden habe. Dieser treibt jedoch völlig zerstört im All. Wenigstens ist keine denobulanische Leiche an Bord. Obwohl Lt. Reed die klingonische Waffensignatur auf dem Display seiner Station erkennt, hält er seinen Captain hin und sagt ihm davon nichts. Dr. Phlox hat das Virus inzwischen identifiziert als eine Grippe-Mutation. Dr. Antaak sagt, das Virus sei immun gegen alle Mittel der Klingonen. Gegen den Willen des Denobulaners tötet man einen infizierten Klingonen und befiehlt ihm, diesen zu sezieren.
Lt. Reed stellt eine geheime Verbindung zur "Sektion" her. Er beklagt sich
bei seinem dortigen Vorgesetzten über seinen Gewissenskonflikt Captain
Archer gegenüber, fordert zur Einweihung desselben auf. Er erhält jedoch
nur höhnische Antworten. Auf der Krankenstation wird der Gefangene untersucht und schließlich von Captain Archer befragt. Er antwortet auf klingonisch, ist ein Klingone, jedoch ohne deren Aussehen. Seine markanten Stirnkämme fehlen. Niemand kann sich einen Reim darauf machen, nur Lt. Reed weiß offenbar mehr, sagt aber nichts. Archer weist T'Pol und Hoshi an, die gelöschten Daten des rigelianischen Frachters zu rekonstruieren. Dr. Phlox entdeckt Augment-DNA in den Basenpaaren des mutierten Virus. Auf seine empörte Frage, wie diese dahin gelangen konnten, erhält er die Antwort, dass man im zerstörten Bird of Prey einige Augment-Embryonen retten konnte und deren DNA benutzt habe, um verbesserte Klingonen zu erschaffen. Das Experiment sei jedoch fehlgeschlagen. Es lösten sich nicht nur die klingonischen Schädelkämme auf, nach einiger Zeit degenerierten auch die Nervenbahnen und die Versuchsobjekte starben qualvoll. Einer sei auch noch mit dem Grippevirus infiziert gewesen. Nach einer weiteren Drohung bleibt Dr. Phlox nichts weiter übrig als seine Fragerei einzustellen und weiterzuarbeiten. Die Enterprise befindet sich wegen der Arbeiten am beschädigten Antrieb immer noch in der Nähe des rigelianischen Frachter-Wracks. Hoshi informiert T'Pol bei dem Versuch der Datenrekonstruktion über merkwürdige Träume, die sie seit der Gedankenverschmelzung hat: Ihr ist Cmdr. Tucker in einer weißen Umgebung erschienen. T'Pol ist sofort elektrisiert, entgegnet aber nichts. Man hat etwas herausgefunden: Die Daten des Frachters wurden offenbar von Lt. Reed gelöscht. Archer zitiert diesen zu sich und stellt ihn zur Rede. Der streitet erst alles ab und will schließlich keine Fragen mehr beantworten. Dem Captain bleibt nichts übrig, als seinen illoyal gewordenen Offizier enttäuscht in den Arrest zu stecken. Wenigstens weiß man jetzt, dass der Frachter von Klingonen zerstört wurde und macht sich auf den Weg in deren Raum. Der Captain sucht Reed im Arrest auf und hält ihm seinen Verrat vor, will wissen, für wen er arbeitet. Reed bestreitet eine Zusammenarbeit mit den Klingonen und äußert schließlich, dass es für ihn einige Verpflichtungen gebe, die über die Loyalität zu ihm und der Crew hinausgehen würden. Archer ist fassungslos und beendet enttäuscht das Gespräch. Auf Qu'Vat kommt es zur Auseinandersetzung zwischen Dr. Phlox und dem klingonischen General: Der Hohe Rat hat bereits eine andere klingonische Kolonie einfach auslöschen lassen, um so die Verbreitung des Virus zu verhindern. In 5 Tagen würde man hier sein, wenn es nicht zuvor gelingt ein Gegenmittel herzustellen und dies als Druckmittel zu benutzen, um mehr Zeit zu gewinnen. Als einziger Ausweg kommt dadurch aber nur die erneute Herstellung klingonischer Augments in Frage. Der Denobulaner verweigert jetzt jedoch die Zusammenarbeit und wird schließlich abgeführt. Die Columbia verlässt endlich das Raumdock bei der Erde und geht unter dem Kommando von Captain Hernandez mit ihrem Chefingenieur Tucker auf den Jungfernflug. Der gefangene Augment-Klingone auf der Enterprise wird in die Nachbarzelle von Lt. Reed gesperrt. Dieser versucht ihn zur Zusammenarbeit zu bewegen, hat jedoch keinen Erfolg. Inzwischen bekommt die wieder flugfähige Enterprise Probleme mit dem Warp-Antrieb: Die Eindämmungsfelder halten nur bei Höchstgeschwindigkeit. T'Pol entdeckt zusammen mit Cmdr. Kelby, dass die Warp-Matrix durch ein klingonisches Unterprogramm manipuliert worden ist. Die Enterprise muss auf Warp 5,2 gehen, um nicht auseinanderzufliegen. Fortsetzung folgt... Bewertung Muss man eigentlich, bloß um das andere Aussehen der Klingonen in TOS zu erklären, solche dramaturgischen Verrenkungen machen? Es wurde seitens der Autoren aber auch alles in diese Story geschraubt, was dort nicht hineingehört: Die überflüssige Entführung des Doktors, die ebenso überflüssige Zerstörung des rigelianischen Frachters, der angebliche Unwillen der Klingonen, Hilfe anzunehmen, die hanebüchene Geschichte mit der geretteten Augment-DNA, ganz abgesehen davon, dass damit einige Augment-Klingonen sterben, andere aber nicht. Und dann noch die den Zuschauer nur quälende Insubordination des Sicherheitsoffiziers sowie die Manipulation am Enterprise-Antrieb. Hoffentlich bekommen wir in der nächsten Folge wenigstens dafür noch eine Erklärung, denn logisch ist in dieser Folge fast gar nichts. Handlungsmäßig wirkt fast alles an den (klingonischen) Haaren herbeigezogen. Weniger wäre manchmal mehr gewesen.
Doch der Reihe nach: Die Geschichte mit dem Wechsel von Cmdr. Tucker auf die Columbia ist nur eine weitere Episode des sich abkühlenden Verhältnisses zwischen ihm und T'Pol. Er kann und will nicht erkennen, wie sie an ihm hängt. Wenigstens in dieser Hinsicht bleibt er sich treu. Dass er aber gleich die Enterprise verlässt, um angeblich neue Herausforderungen zu suchen, glaubt ihm aber niemand, nicht einmal T'Pol. Nett sind die Szenen mit Captain Hernandez, spannend ist hier jedoch auch nichts.
Zur Hochform läuft wieder einmal der Doktor auf. Wie immer brillant
dargestellt von John Billingsley, regt er sich glaubhaft über die
grenzwertigen Gen-Experimente der Klingonen auf, kann jedoch wenig
mehr machen als deren Befehlen zu gehorchen. Seine Gespräche mit Dr.
Antaak sind trotzdem auf hohem Nivau. Es geht - wieder einmal - um die
Rettung vieler Leben und von seiner Arbeit hängt alles ab, wobei er erneut
in einen Gewissenskonflikt gestürzt wird. Der Denobulaner zeigt hier in
den erregten Diskussionen mit seinem klingonischen Kollegen und dem
General wieder viele Emotionen. Wenigstens dies kann als deutliches Plus
für die Handlung gewertet werden. Einzig die Enterprise mit ihrem Captain Jonathan Archer sorgt diesmal für Spannung, wenn auch nicht von Anfang an. Der Angriff durch die Augment-Klingonen hätte auch anders ausgehen können. Man weiß auch nicht, was diese an dem Terminal zu suchen hatten und bekommt erst am Ende mit, worum es ging. Und dann Warp 5,2. Wie lange hält sie das durch? Wird sie schwere Schäden erleiden? In diesem Zusammenhang sind die SFX hervorzuheben, die sich dankenswerter Weise wieder auf hohem Nivau eingependelt haben. Als kleines Beispiel sei die überzeugende Darstellung der Überlagerung der Warp-Matrix durch klingonische Zeichen angeführt. Aber auch die Darstellung der Station auf Qu'Vat ist gelungen, ebenso die des Raumdocks mit der Columbia und der Kampf mit den Augment-Klingonen, einschließlich der Treffer auf der Enterprise. Merkwürdig nur, dass das Columbia-Raumdock einmal vor dem gut erkennbaren Planeten Erde schwebt, in den weiteren Einstellungen jedoch nur eine diffuse Oberfläche zu erkennen ist, die ebensogut dem Planeten Merkur zugeordnet werden könnte. Scott Bakula alias Jonathan Archer kann hier wieder nicht nur ganz Captain eines Sternenflotten-Schiffs sein, sondern auch große Emotionen zeigen. Hierbei ist wenigstens sein Part nachvollziehbar und logisch aufgebaut. Mit gewohnter Tatkraft ergreift er die nötigen Maßnahmen, um seinen Schiffsarzt wiederzubekommen. Dass er dabei vom Sicherheitsoffizier, einem der wichtigsten Männer auf dem Schiff, hintergangen wird, empfindet er als ungeheuren Vertrauensbruch. Die für ihn völlig überraschende Illoyalität des Malcolm Reed trifft ihn derart schwer, dass es sich sogar in seiner Körpersprache manifestiert, als er sich mit versteinertem Gesicht neben die Tür stellt, während der Delinquent abgeführt wird. Das Gesicht Archers sagt alles, als er seinen Untergebenen in der Zelle aufsucht und von diesem nur Ausflüchte hört. Vorerst muss er sich jedoch um die Mission und sein Schiff kümmern. Fazit: Es bleibt insofern nur spannend, wie die Story weitergeführt wird, ohne dass noch mehr von diesen arg konstruierten Ereignissen eingefügt werden. Die Folge ist trotz erkennbarer Bemühungen der Autoren nur Mittelmaß. |
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Zusammenhänge
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-------------------------------- Ausdruck vom: 21. 11. 2024 Stand des Reviews: 15. 11. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/ent4_15.htm |