Episodenbeschreibung
Sternzeit: 5121,0
Die Enterprise befindet sich im Orbit um den Planeten Minara II. Die Sonne des Planeten wird bald zur
Nova. Deswegen hat die Föderation ein Forschungsteam nach Minara II geschickt. Da der Stern jetzt in die
kritische Phase eintritt, soll die Enterprise das Team in Sicherheit bringen. Es gelingt jedoch nicht,
Kontakt mit dem Team aufzunehmen. Kirk, Spock und McCoy beamen hinunter und finden in der Station
niemanden vor. Alles ist von einer dicken Staubschicht überzogen, offenbar war schon länger niemand mehr da.
Das Außenteam findet eine Datenscheibe, auf der das Verschwinden der beiden Wissenschaftler Linke und Ozaba
aufgezeichnet ist. Es ertönte plötzlich ein seltsames Geräusch und dann waren die beiden einfach verschwunden.
Scotty meldet sich inzwischen von der Enterprise. Eine starke Sonneneruption zwinge ihn dazu, mit dem Schiff
den Orbit zu verlassen und sich in sichere Entfernung zu begeben. Das Außenteam bleibt solange auf Minara
II. Plötzlich ertönt das seltsame Geräusch, das auf dem Band zu hören war und auch das Außenteam
verschwindet spurlos.
Die drei erwachen in einem völlig schwarzen Raum. Spocks Tricorder zeigt an, dass sie sich tief unter der
Oberfläche befinden. Er registriert außerdem eine weitere Lebensform. Als sie den Anzeigen nachgehen,
treffen sie auf eine Frau. McCoy stellt fest, dass sie keinerlei Stimmbänder hat, was offenbar für ihre
Spezies völlig normal ist. Er gibt ihr den Namen Juwel. Plötzlich erscheinen zwei Lebensformen, die sich als
Vianer vorstellen. Sie haben das Außenteam zu Experimenten hierher gebracht und mit ihren Geräten
experimentieren sie auch an Juwel herum. Kirk und die anderen wollen ihr helfen, doch sie werden von einem
Kraftfeld festgehalten, welches von den Emotionen der darin Eingeschlossenen gespeist wird. Als die Vianer
wieder verschwinden, deaktiviert sich auch das Kraftfeld. Das Außenteam untersucht Juwel, doch ihr fehlt
offenbar nichts. Kirk hingegen hat sich eine kleine Wunde zugezogen. Juwel berührt die Stelle und die
Wunde verschwindet bei Kirk, während sie an der gleichen Stelle bei Juwel auftaucht und dann binnen Sekunden
verheilt. McCoy ist der Meinung, dass Juwel eine Empathin ist. Spock findet mit dem Tricorder
inzwischen einen weiteren Raum. Dort befinden sich allerlei Maschinen und Geräte. Außerdem finden sie die
Leichen von Dr. Ozaba und Dr. Linke. Offenbar wurden sie von den Vianern zu Tode gefoltert. Der Vianer
Lal erscheint und erklärt, dass die eigene Unvollkommenheit die beiden getötet habe. Spock kann an Lal
seinen Nackengriff anwenden und die vier flüchten zu einem Ausgang. Auf der Oberfläche angelangt suchen
sie den Weg zur Forschungsstation. Von Weitem sehen sie Scotty mit einem Sicherheitstrupp. Als sie ihn jedoch
erreichen, entpuppt sich das Ganze als Täuschungsmanöver der Vianer. Diese brauchen nun noch ein
weiteres Testobjekt und Kirk meldet sich freiwillig, um die anderen zu schützen. Sie werden in den
schwarzen Raum zurücktransportiert, während Kirk und Juwel in ein Labor kommen, wo Kirk starke Schmerzen
und Verletzungen zugefügt werden. Als der Versuch zu Ende ist, werden die beiden zu Spock und McCoy
transportiert. Als Spock und McCoy helfen wollen, werden sie in das Kraftfeld eingeschlossen. Obwohl
Juwel Angst hat, hilft sie Kirk mit ihren Fähigkeiten und übernimmt seine Schmerzen. Daraufhin geht es
dem Captain wieder gut, doch Juwel ist sehr geschwächt.
Die Vianer erscheinen und erklären, dass sie ein weiteres Testobjekt brauchen. Da Kirk der Captain ist,
darf er entscheiden, wer geopfert werden soll, denn das Experiment wird für Menschen tödlich sein, für
Vulkanier zwar nicht, doch Spock würde einen irreparablen Hirnschaden davontragen. McCoy opfert sich für
die anderen beiden, indem er Kirk und Spock betäubt und sich sodann selbst als Versuchsobjekt anbietet.
Nachdem Kirk und Spock wieder zu sich gekommen sind, arbeiten sie an einem der Kontrollgeräte der Vianer,
welches sie erbeutet haben. Spock durchschaut nun seine Funktionsweise und sie können sich zu McCoy
transportieren. Dieser wurde schwer misshandelt und liegt im Sterben. Nur Juwel könnte ihm helfen, doch
dadurch setzt sie ihr eigenes Leben aufs Spiel.
Die Vianer erscheinen wieder. Kirk und Spock werden erneut in das Kraftfeld eingeschlossen und Juwel soll
getestet werden, ob sie bereit ist ihr eigenes Leben für das von McCoy zu opfern.
Wenn ja, dann ist sie und ihr Volk es wert, von den Vianern vor der Nova gerettet zu werden, denn die Vianer
können nur ein Volk retten. Das Außenteam war Juwels Lehrer, was die Selbstaufopferung für andere angeht.
Nun muss sie zeigen, ob sie die Lektion gelernt hat.
Juwel ist bereit McCoy zu helfen und sie überträgt die Verletzungen auf sich. Als McCoy zu sich kommt,
stößt er Juwel weg, denn er will nicht, dass sie sich für ihn opfert. Den Vianern genügt dies jedoch nicht,
sie muss ihre Arbeit vollenden. Spock gelingt es inzwischen, jegliche Emotionen zu unterdrücken und so
das Kraftfeld auszuschalten. Er überwältigt die Vianer, doch ihre Waffen funktionieren nicht gegen sich
selbst. Kirk macht den Vianern klar, dass sie von Juwel Emotionen wie Mitgefühl und
Aufopferungsbereitschaft erwarten, lauter Gefühle, die die Vianer selbst schon lange nicht mehr besitzen.
Die Vianer sehen ein, dass Kirk Recht hat und sie helfen McCoy. Daraufhin verschwinden sie mit Juwel. Das
Außenteam kehrt auf die Enterprise zurück.
Bewertung
Kurz vor dem Ende der Serie kommt mit "Der Plan der Vianer" noch einmal eine für das Triumvirat recht
wichtige Folge. Es wird erneut auf ihre besondere Beziehung zueinander eingegangen. Dabei zeigt sich,
dass Kirk, Spock und McCoy eine der wichtigsten und seltensten Eigenschaften der Menschen beherrschen,
nämlich die Selbstaufopferung, um andere zu retten. McCoy hat hier eine seiner schönsten Szenen
überhaupt, als er zunächst Kirk und dann Spock außer Gefecht setzt, um seine beiden Freunde vor der
Folter der Vianer zu beschützen. Es handelt sich dabei um die Schlüsselszene der Folge, denn hier wird
klar, dass jeder der drei bereit wäre, seine beiden Freunde zu retten, egal mit welchen Mitteln. Dies
zeigt sich später dann auch im Kinofilm Star Trek II - Der Zorn des Khan,
als sich Spock für die Enterprise Crew opfert und in
Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock, als Kirk und Co. ihre
Karrieren riskieren, um Spock zu retten.
Die Vianer sind mal wieder ein gutes Beispiel dafür, dass man sich bei Star Trek selten auf den ersten
Eindruck verlassen darf, den Aliens bei einem hinterlassen. Zunächst erscheinen sie als kaltblütige
Spezies, die die Menschen für ihre Zwecke benutzen und durch die Folter ihre eigene Lust nach Gewalt
befriedigen. Am Ende muss man feststellen, dass die Vianer gar nicht so abgrundtief böse sind, wie
zunächst angenommen. Auch wenn ihre Methoden aus menschlicher Sicht völlig indiskutabel sind, so haben
sie doch immerhin den festen Vorsatz, wenigstens ein Volk vor der Vernichtung zu bewahren. Hier stellt
sich natürlich zwangsläufig die Frage, wieso sich die Vianer die Mühe machen, herauszufinden, welche
Spezies es wert ist gerettet zu werden, wenn man auch einfach die Föderation um Hilfe hätte bitten
können. So wie sich Lal ausdrückt, scheint die Rettung aller Spezies im Sternensystem wohl an mangelnder
Energie zu scheitern. Damit hätte die Föderation aber sicher aushelfen können. Etwas merkwürdig erscheint
es auch, dass die Föderation offenbar eine Forschungsstation eingerichtet hat, ohne zu wissen, dass
mehrere Planeten des Systems von intelligenten Lebewesen bewohnt werden. Zumindest scheinen Kirk, Spock
und McCoy darüber nicht informiert gewesen zu sein.
"Der Plan der Vianer" enthält für eine Star Trek-Folge relativ viel Gewalt. Obwohl man in den meisten
Fällen gar nicht sieht wie sie angewendet wird, steht es außer Frage, dass Linke und Ozaba von
den Vianern zu Tode gequält wurden und auch Kirk und McCoy bekommen die Brutalität der Vianer zu spüren.
Die Folge wurde aufgrund dieser Gewalt in Großbritannien lange nicht gezeigt.
Die Darbietung der Juwel-Darstellerin Kathryn Hays wirkt oft etwas übertrieben, was jedoch nicht der
Darstellerin selbst zum Vorwurf gemacht werden kann. Vielmehr ist davon auszugehen, dass dies der Regisseur so
haben wollte, damit der Zuschauer auch ohne Worte versteht, was Juwel bewegt und was sie ausdrücken will.
Charakterseitig kann die Folge also durchaus überzeugen. Weniger stark ist die Spannung der Folge.
Das Ganze beginnt recht interessant, wird am Ende jedoch ziemlich langatmig.
Die Vianer ähneln rein vom Erscheinungsbild her etwas den Talosianern aus
1.00: Der Käfig, bzw. 1.11 + 1.12: Talos IV-Tabu.
Auch die Gewänder sind sehr ähnlich. Da sich ein Großteil der Folge in einer völlig schwarzen Umgebung
abspielt, konnte die ganze Folge relativ budgetsparend inszeniert werden. Die schwarzen Kulissen
verstärken den surrealen Effekt noch.
Bekannte Charaktere gibt es dieses Mal keine unter den Gaststars.
Autor Joyce Muskat arbeitete nur einmal für die Originalserie.
Auch Regisseur John Erman wurde nur für diese eine Episode engagiert.
Die deutsche, von Sat.1 erstellte Version, enthält alle Originalszenen und ist eine der ganz wenigen
Episoden, bei der es an der Synchronisation kaum etwas zu auszusetzen gibt. Lediglich die Vianer sagen
zweimal genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich meinen.
Für die DVD-Version wurden diese beiden Stellen jedoch korrigiert.
Alles in allem handelt es sich bei "Der Plan der Vianer" um eine durchschnittliche Folge, die einige gute
charakterseitige Ansätze hat, letztlich aber wegen fehlender Spannung im Mittelmaß versinkt.
|