Episodenbeschreibung
Sternzeit: 47941,4
Während die Enterprise an der cardassianischen
Grenze kreuzt, feiert die Crew die Rückkehr von Ro
Laren, die von Geordi, Beverly und Troi freudig auf
einem Empfang begrüßt wird. Neben Fragen nach dem
Erfolg des taktischen Trainings, das Ro absolviert
hat und Hinweisen, dass auf dem Buffet viele
bajoranische Spezialitäten aufgereiht sind, bemerkt
Ro, dass Picard den Raum verlässt und sie empfängt
unmittelbar danach den Befehl, auf die Brücke zu
kommen. Ro verlässt den Raum und trifft auf Picard,
der vor der Tür auf Ro gewartet hat. Picard hatte
bemerkt, dass Ro der Empfang Unbehagen bereitet und
sie deshalb herausgerufen. Im Gespräch betont Ro,
dass sie Picard dankbar für die Empfehlung für das
schwere taktische Training ist, das sie absolvieren
durfte. Sie fühlt sich, als ob sie auf ein Leben
einer anderen zurückblickt. Auf der Brücke hat man
unterdessen ein Notsignal eines cardassianischen
Schiffes empfangen, nahe der entmilitarisierten Zone.
Die Enterprise geht auf Abfangkurs. Durch einen
Langreichweitenscan wird deutlich, dass das
cardassianische Schiff von mehreren kleinen
Föderationsschiffen angegriffen wird.
In Sichtweite des Kampfes bestätigt sich das
Scanergebnis. Bei den Angreifern handelt es sich um
Maquisschiffe. Picard warnt die Schiffe; der Angriff
stellt eine Verletzung der Verträge zwischen
Föderation und Cardassia dar. Riker bemerkt, dass er
nie geglaubt hätte, in einem Kampf zu Gunsten der
Cardassianer einzugreifen. Picard befiehlt Worf,
Photonentorpedos zwischen den Maquisschiffen
detonieren zu lassen, worauf sich die Maquis
zurückziehen. Picard bietet den Cardassianern an,
ihre Verletzen auf der Enterprise versorgen zu
lassen.
Auf der Krankenstation versorgt Beverly zwei
Cardassianer. Picard kommt hinzu und beginnt ein
Gespräch mit Gul Evek, einem der Cardassianer,
offensichtlich dem Captain des angegriffenen
Schiffes. Picard verspricht, alles zu tun, die
Angriffe der Maquis zu unterbinden. Evek ist nicht
von dem Erfolg der Bemühungen Picards überzeugt. Er
führt an, dass die Maquis u.a. Phaser vom Typ 8
besäßen und fragt, wie Zivilisten in den Besitz
solcher Waffen kommen können. Picard deutet an, dass
auch die cardassianischen Siedler über gute
Bewaffnung verfügen und äußert seinerseits
Bedenken an den friedlichen cardassianischen
Bemühungen, die Konflikte zwischen den Siedlern zu
lösen und verwendet dabei den gleichen Spruch, den
auch Evek eingesetzt hatte. Evek gibt zu bedenken,
dass es zu einer militärischen Eskalation kommen
könnte.
Nachdem Evek und seine Crew die Enterprise verlassen
haben, trifft sich die Enterprise mit dem Schiff von
Admiral Nechayev. Nach einleitenden Höflichkeiten
analysieren Picard und der Admiral die Situation.
Nechayev vergleicht die Cardassianer mit Wölfen im
Schafspelz und berichtet von aufgedecktem
Waffenschmuggel. Sie ist wegen des Maquis beunruhigt,
sie haben sich zahlenmäßig verstärkt und alles
deutet auf einen bevorstehenden Angriffskrieg hin.
Man muss den Maquis stoppen.
Im Gespräch mit Ro legt Picard den neuen Plan offen.
Ro soll in einer Undercover-Aktion den Maquis
unterwandern. Ro bietet sich auf Grund ihres
Trainings und ihrer Vorgeschichte an. Die Aktion soll
sofort beginnen. Ro hätte nie geglaubt, dass sie
einmal den Cardassianern helfen würde. Sogar einer
ihrer ehemaligen Ausbilder ist mittlerweile beim
Maquis. Picard macht deutlich, dass auch die
Föderation mit den Maquis sympathisiert, man aber an
Verträge gebunden sei und im schlimmsten Fall
hunderttausende von Leben auf dem Spiel stünden. Ro
macht deutlich, dass sie den Auftrag nur aus dem
Grund annimmt, weil sie Picards Vertrauen bestätigen
will.
Auf Onara in einer Kneipe mit verschiedenen Spezies:
Ro kommt in Zivil herein und setzt sich an einen
Tisch zu einem Mann. Sie wird von einer Person
(Santos) an der Bar beobachtet. Als Worf und Data in
die Kneipe kommen, wirft sich Ro dem Mann an ihrem
Tisch an den Hals. Worf und Data fragen nach einer
dunkelhaarigen Bajoranerin, die einen Cardassianer
getötet hat. Santos meint, die wäre gerade gegangen
und Worf und Data verlassen die Kneipe. Ro geht an
die Bar und bedankt sich beiläufig bei Santos.
Dieser beginnt ein Gespräch. Als deutlich wird, dass
Ro gerne mit dem Maquis in Kontakt treten würde,
betäubt Santos Ro mit einem Schuss aus nächster
Nähe.
Als Ro erwacht, ist sie in einem Raum mit drei
Personen, Macias, Calita und Santos, wie sich später
herausstellt. Die drei beginnen mit einer Befragung
von Ro. Sie erzählt ihre Lebensgeschichte. Ro
meint, wenn die drei zum Maquis gehören würden,
würde sie sich ihnen gerne anschließen. Während
Santos und Calita den Raum verlassen, um Ros Angaben
zu überprüfen, beginnt Macias mit einer Führung
durch das Lager. Er hat sofort Vertrauen zu Ro. Sie
fragt ihn, was wäre, wenn sie gelogen hat. Macias
meint, dann hätten sie ein Problem. Er erzählt von
den Kolonisten und den Problemen durch die
Grenzverträge mit den Cardassianern, von der Gewalt
und den Behörden, die nichts unternehmen. Der Maquis
ist der einzige, der hilft. Macias fragt, ob Ro
hungrig ist. Er bestellt für sich an einem
Replikator Hasperat, das bajoranische
Nationalgericht. Beide erkennen beim Philosophieren
über diese Speise, dass jeweils viele Erinnerungen
an Freunde oder Verwandte daran hängen. Ro muss an
ihren Vater denken. Macias bittet Ro, später einmal
ein richtig scharfes Hasperat zuzubereiten. Calita
und Santos kommen hinzu und sagen, dass ihr Informant
Ros Geschichte bestätigt habe.
Ro wird in einen Raum mit ca. 8 Personen geführt.
Laut Informationen eines Händlers sind die
Cardassianer dabei, biogenetische Waffen für ihre
Siedler herzustellen. Macias schlägt einen
Präventivschlag vor, sie bräuchten allerdings noch
eine verbesserte medizinische Ausrüstung. Ro will
diese Ausrüstung stehlen. Sie kennt die
Sicherheitssysteme der Föderation und will ein
Schiff. Macias willigt ein, mit der Begründung, dass
er weiß, dass Ro ein starkes Hasperat machen kann.
Calita soll Ro als Hilfe und Zeugin begleiten.
Mit einem Maquisschiff machen sich Ro und Calita auf
den Weg. Ro stellt das Transportereindämmungsfeld
auf Maximum, damit sie mit einem Beamvorgang
auskommen. Die Kontrollbojen an der Grenze will Ro
mit ihren Kenntnissen der Sternenflotten-Algorithmen
deaktivieren, was auch gelingt.
Auf der Enterprise empfängt man einen Hilferuf aus
dem Topin-System. Die Enterprise mit Kurs dorthin,
kann aber nicht antworten, da im Topinsystem zu viele
Störungen existieren. Im Topinsystem lauert dagegen
das Maquisschiff, welches mit dem Notruf die
Enterprise anlocken will. Die Enterprise trifft ein
und Data meint, dass ein vollständiger Scan 6
Stunden dauert. Auf dem Maquisschiff verkündet Ro,
sie müsste die Schilde der Enterprise achtern
durchfliegen. Worf erkennt unterdessen, dass mit dem
letzten Notruf eine Huckepacknachricht empfangen
wurde. Die Nachricht ist allerdings verstümmelt,
Worf kann nur erkennen, dass sie von Ro kommt. Da
meldet Data, dass ein Schiff versucht, achtern die
Schilde der Enterprise zu durchdringen. Picard
befiehlt, es durchzulassen. Die medizinischen
Vorräte werden von Bord gebeamt. Picard lässt einen
Phaserschuss auf eine frühere Position des
Maquisschiff feuern.
Im Lager der Maquis sind alle glücklich: Macias und
die anderen sind sich nun sicher, dass Ro keine
Spionin ist. Macias meint, er hätte dies schon bei
der ersten Begegnung gewusst.
Nachdem sich Ro nun das Vertrauen erarbeitet hat,
kann sie die Enterprise besuchen. Im Gespräch mit
Picard wird über die biogenetischen Waffen
gesprochen. Picard erzählt, dass die Föderation ein
Objekt der Bedrohung schaffen will, um damit alle
Maquisschiffe herauszulocken. Ro soll
Geheimdienstinformationen an den Maquis liefern, dass
ein Konvoi mit Komponenten zur Herstellung von
biogenetischen Waffen zu den Cardassianern unterwegs
ist. Nahe der entmilitarisierten Zone will sich eine
Flotte in dem Hagoranebel verstecken und den Maquis
dort auflauern. Picard fragt, ob das ein Problem für
Ro sei, diese antwortet, selbst dann würde sie ihre
Pflicht tun.
In der Maquissiedlung geht Ro nach Plan vor und
verbreitet die Informationen über den Konvoi. Macias
sagt, er würde Kontakt mit den anderen
Gruppenführern aufnehmen und ist sich sicher, von
ihnen Unterstützung zu bekommen. Nachdem er die
anderen kontaktet hat, trifft er sich mit Ro in der
Siedlung. Sie sprechen über ein Fest, das sie feiern
wollen, nachdem der Konvoi abgefangen wurde. Wieder
werden Erinnerungen in Ro an vergangene Tage und
ihren Vater wach. Das Gespräch endet mit Macias
Entschluss, sofort ein Fest zu feiern, einfach ohne
Grund. Sie gehen Richtung Markt, als 3 vermummte
Gestalten ins Bild kommen. Sie entpuppen sich als
Cardassianer, die plötzlich das Feuer auf die
Siedler eröffnen. Im nachfolgenden Feuergefecht wird
u.a. Macias getötet. Er stirbt in Ros Armen mit den
Worten, dass immer ein anderer die frei gewordene
Lücke füllt.
Picard und Ro treffen sich in der Kneipe. Sie ziehen
sich an einen Tisch zurück und geben vor, über zu
leistende Liebesdienste zu verhandeln. Ro versucht,
Picard davon zu überzeugen, dass die Maquis den
Konvoi nicht angreifen werden. Picard sagt, dass
diese Informationen den Berichten des Geheimdienstes
der Sternenflotte widersprechen. Picard fragt Ro, was
los ist. Ro gesteht Picard, dass sie glaubte, die
Mission erfüllen zu können, aber sie ist sich nicht
mehr sicher. Picard sagt, dass sie damit alles
aufgeben würde, wofür sie die letzten Jahre
gearbeitet hat. Ro will Picard nicht enttäuschen.
Picard stellt ihr nur eine Frage: Kann sie den Befehl
ausführen? Sonst würde er sie vor ein Kriegsgericht
bringen. Ro sagt, sie führt den Befehl aus. Picard
will, dass Riker als ein Verwandter von Ro den
Einsatz mitfliegt.
Riker und Ro fliegen in einem Maquisschiff mit der
Maquisflotte Richtung Konvoi. Riker sagt, sobald der
Angriff erfolgt, sollten sie sich im Nebel
verstecken. Da stellt Ro den Antrieb des Schiffs aus
und richtet einen Phaser auf Riker. Auf der
Enterprise erkennt man, dass Ro einen Strahl in den
Nebel feuert, so dass die sich darin versteckenden
Schiffe sichtbar werden. Ro warnt den Maquis. Diese
erkennen die Falle und drehen ab, noch bevor diese
die Grenze der entmilitarisierten Zone überschritten
haben. Ro nimmt Kurs auf die Enterprise. Sie sagt
Riker, sie habe bei den Maquis endlich ihre neue
Heimat gefunden und er solle Picard ausrichten, es
täte ihr leid. Riker wünscht ihr alles Gute, dann
wird Ro von Bord gebeamt.
Wieder auf der Enterprise, erstattet Riker Picard
Bericht. Er erzählt, dass Ro sich unglaublich sicher
war und sie bedauert, Picard enttäuscht zu haben.
Riker geht, Picard sitzt stumm und mit Blick in die
Ferne an seinem Tisch.
Bewertung
Nachdem Ro Laren schon
in einigen Episoden als Reizfigur aufgetreten ist,
erfüllt sich in dieser nun ihr Schicksal, und vor
allem Picard muss erkennen, dass noch so viel
Disziplin nicht ausreicht, so tief im Innern
verwurzelte Überzeugungen zu unterdrücken. Picard
bleibt am Ende als nahezu gebrochener Mann zurück,
eine Darstellung dieser Figur, die nur ganz selten zu
sehen ist. Picard wirkt in dieser Schlusseinstellung
wie ein Vater, der seine Tochter nach langem Ringen
verloren hat. Verloren an eine andere
Vaterersatzfigur, an Macias, der wohl in dem Moment
gewonnen hatte, als er durch den cardassianischen
Anschlag den Tod fand.
Die Handlung bleibt ansonsten - komprimiert auf 45
Minuten - schematisch. Das Erschleichen von
Vertrauen, das Einschleusen in die Maquisgruppe, die
Erinnerungen an Ros Vater; so viele Handlungselemente
leiden natürlich dadurch, dass zu wenig Zeit zur
Verfügung steht.
Die Effekte sind gut. Der Kampf zu Beginn, die
Aufnahmen im Topinsystem, das Durchfliegen der
Achternschilde der Enterprise zeigen, dass zum Ende
der Staffel noch Geld übrig war. Herausragendes
fehlt jedoch.
Auch wird in dieser Episode noch einmal der
Kleinkrieg zwischen Picard und Admiral Nechayev
aufgenommen. So fragt Nechayev Picard zu Beginn der
Szene "Heute keine Kanapees?" und Picard
antwortet: "Zweimal wäre dann wohl doch
zuviel!" - eine Anspielung darauf, das Picard
schon einmal versucht hat, den Admiral mit Gebäck
und Tee zu "bestechen".
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