TNG 7.15 BeförderungenLower Decksvon Yann-Patrick Schlame |
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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 47566,7 Später führt die
Alpha-Schicht, zu der Sito und Lavelle gehören, eine
Kampfsimulation auf der Brücke durch, liegt aber 7%
unter der Zeit, die zuvor die Beta-Schicht erreichte.
Riker gibt Sito einige Tipps, wie man ein Ziel
schneller angreifen kann, nachdem das eigene Schiff
eine Kursänderung durchgeführt hat, was sie dankbar
zur Kenntnis nimmt. Im Maschinenraum unterbreitet Taurik indes Geordi einige Vorschläge, wie man die Effizienz des Antriebs um 7% steigern könnte. Geordi nimmt es zur Kenntnis, meint aber, dass man vor einem Test erst noch ausführliche Simulationen benötigen würde, um eventuelle Probleme auszuschließen. Taurik ist verwundert, hat er doch als Vulkanier alle erdenklichen Faktoren und Variablen in seine Überlegungen mit einbezogen, gibt sich aber zwangsläufig damit zufrieden, dass Geordi momentan nicht auf seine Modifikationen eingeht. Auf der Krankenstation unterhält sich Schwester Ogawa mit Dr. Crusher und erfährt, dass sie gute Aussichten hat, ebenfalls zum Lieutenant befördert zu werden, da Crusher sie vorgeschlagen hat. Im weiteren Gespräch erfährt man, dass sie ganz frisch in Lt. Andrew Powell verliebt ist, sich aber auch Sorgen macht, da er erst kürzlich ein Rendezvous vorgeblich wegen zu viel Arbeit abgesagt hat. Crusher rät ihr, das nicht so ernst zu nehmen, es hätte sicher nichts zu bedeuten. Später unterhält
sich Fähnrich Sito im Zehn Vorne mit Worf; sie
meint, dass sie in letzter Zeit an vielen Stationen
Dienst tun musste, obwohl sie ja eigentlich nur zur
Sicherheitsabteilung gehört. Worf muntert sie auf
und meint, dass es nie schaden kann einen guten
Überblick zu haben - außerdem hat er sie dafür
empfohlen. Am nächsten Tag ist
man im Argaya-System angekommen, jedoch werden keine
Schiffe angezeigt, was den Captain zu beunruhigen
scheint. Doch dann orten die Sensoren ein
Rettungsshuttle, das sich aber noch 50.000 km weit
auf cardassianischem Raum befindet. Um den Passagier
an Bord zu beamen, ohne die Grenze zu überqueren,
muss der Transporterstrahl um 7% verstärkt werden,
was Geordi und Taurik zum Glück schnell gelingt. Als bald darauf auf der Brücke der Schichtwechsel stattfindet, bittet Lavelle Cmdr. Riker, noch eine weitere Schicht arbeiten zu dürfen, da es ein gutes Training wäre. Riker lehnt den Vorschlag ab - was Lavelle in seinem Glauben bestärkt, dass der Commander ihn nicht mag. Vor der Krankenstation hält Sito wache; sie hat Anweisung, niemand außer den Führungsoffizieren hinein zu lassen. Nach kurzer Zeit kommt Picard dorthin, mustert sie noch einige Sekunden, bevor er den Raum betritt. Als er hinauskommt, bittet er Sito in seinen Bereitschaftsraum. Sie ist glücklich darüber, vom Captain persönlich zu einer Unterredung gebeten zu werden - allerdings nicht lange, denn Picard spricht mit ihr über den Trainingszwischenfall auf der Akademie, bei dem vor drei Jahren wegen eines riskanten Manövers ihrer Shuttle-Staffel ein Kadett getötet wurde. Sie meint, dass sie seitdem hart gearbeitet hat und ihren Abschlussflug mit dem Ausbilder durchführen musste, da kein anderer nach dem Unfall noch mit ihr zusammen fliegen wollte. Picard ist ob ihrer schweren Zeit nicht gerade mitleidig, gibt ihr vielmehr zu verstehen, dass die anschließende Vertuschungsaktion, an der Sito beteiligt war, ihn zweifeln lässt, ob sie für den Dienst auf der Enterprise geeignet ist. Eigentlich sei er sogar der Meinung, sie hätte in der Sternenflotte nichts verloren. Geknickt verlässt sie den Raum des Captains. Zur selben Zeit beschießt Taurik unter Geordis Anleitung ein Shuttle mit einem Phasergewehr. Auf Tauriks Frage erläutert Geordi, dass dies einem Test der strukturellen Integrität dient. Der junge Fähnrich hält das für merkwürdig und schlägt ein Verfahren vor, bei dem das Shuttle nicht beschädigt wird, doch Geordi wiegelt ab. Als Taurik erwähnt, dass das Muster der Einschüsse so aussieht, als wäre das Shuttle in einen Kampf geraten, meint Geordi, das müsse wohl Zufall sein und gibt dem Vulkanier zu verstehen, dass er nicht weiter nachfragen soll. Inzwischen wurde Alyssa doch auf die Krankenstation gerufen und entdeckt zu ihrer Überraschung einen cardassianischen Patienten. Zusammen mit Dr. Crusher behandelt sie ihn, wird aber aufgefordert, niemandem davon zu berichten. Am Abend findet
unter den Offiziersanwärtern eine Pokerpartie statt.
Lavelle äußert noch immer, dass er Riker für
vorurteilsbehaftet hält, während Ben meint, er
solle sich lieber keine Gedanken machen und
versuchen, Riker durch seine Leistungen zu
beeindrucken, nicht durch Anbiederung. Sito
interessiert sich für dieses Gespräch so gut wie
gar nicht, da sie noch immer an ihre Unterredung mit
dem Captain denken muss. Die anderen versuchen, ihr
Mut zu machen, doch so recht will das nicht gelingen. Am nächsten Morgen
gibt Worf Nahkampfunterricht. Am Ende der Stunde
bittet er Sito, noch zu bleiben, da er sie für
fähig hält, nun zu den Fortgeschrittenen
aufzusteigen. Dafür muss sie sofort und ohne
Vorbereitung das "Gi'tahl" absolvieren:
Worf verbindet ihr die Augen und führt sie auf die
Matten, wo er ihr nur sagt, dass sie seinen Angriff
voraussehen und sich verteidigen muss. Auf der Krankenstation unterhält sich Beverly einmal mehr mit Alyssa. Beverly hatte von Troi gehört, dass Alyssas Freund Andrew im Zehn Vorne mit einem anderen Mädchen unterwegs war. Sie will Alyssa gerade davon erzählen, als Alyssa freudestrahlend berichtet, dass Andrew ihr einen Heiratsantrag gemacht hat. Beverly ist beruhigt und wünscht ihr viel Glück. In der
Beobachtungslounge erfährt Sito, worin der Auftrag
besteht: Joet Dal, ein Mann vom cardassianischen
Militär, liefert der Föderation seit einiger Zeit
wertvolle Informationen. Damit er nun aber wieder in
cardassianischen Raum zurückkehren kann, benötigt
er ein Shuttle der Enterprise. Allerdings würde er
sehr viel glaubwürdiger wirken, wenn er neben den
Beschussspuren, die das Shuttle aufweist, noch eine
bajoranische "Terroristin" gefangen
genommen hätte; auf diese Weise könnte er die
Grenze überqueren, und Sito soll anschließend mit
einem Rettungsshuttle zur Enterprise zurückfliegen,
da ein solches kaum bemerkt werden würde. Allerdings
kann Picard ihr diesen Auftrag nicht befehlen. Schon bald darauf
verabschiedet sie sich in der Shuttlerampe von Worf
und betritt mit Joet Dal das Shuttle, das Geordi und
Taurik präpariert hatten. Später, im Zehn Vorne, fragt sich Lavelle, wo Sito nur steckt. Er vermutet, dass sie in dem Shuttle war und hat Gerüchte gehört, dass es nach Cardassia geflogen sei. Als sowohl Ogawa als auch Taurik ihm sagen, dass er ruhig sein soll, wird ihm klar, dass beide etwas von Sito wissen, jedoch sind sie zum Schweigen verpflichtet. Die Zeit verrinnt,
mittlerweile ist das Rettungsshuttle 32 Stunden
überfällig, als man einen cardassianischen Bericht
abfängt, in dem von der Zerstörung eines
Rettungsshuttles nahe der Föderationsgrenze die Rede
ist. Außerdem erkennen die Sensoren, unterstützt
von einer Sonde, Trümmer, die tatsächlich von einem
Rettungsshuttle zu stammen scheinen. Im Zehn Vorne herrscht eine niedergeschlagene Stimmung. Lavelle wurde befördert, freut sich aber angesichts des Todes von Sito nicht darüber. Worf trauert für sich alleine an einem anderen Tisch, als Ben ankommt und zu Worf meint, ob er sich nicht an den Tisch von Sitos Freunden setzen wolle, was Worf dann auch tut. Bewertung "Beförderungen" ist eine Episode, wie es schon viel früher eine hätte geben sollen. Denn wie in wenigen anderen wird hier einmal das Leben auf der Enterprise aus einer ganz neuen Perspektive gezeigt und das Schiff erscheint somit viel lebendiger. Während es normalerweise um die wichtigen und schwerwiegenden Entscheidungen der Hautpdarsteller geht, hat man doch immer den Eindruck, dass auf der Enterprise vielleicht bis zu 100 Personen leben: die meisten von ihnen Sternenflottenangehörige, von denen die Wenigsten nach Feierabend einmal im Zehn Vorne herumsitzen. Von all den Fähnrichs und Familien ist dort kaum eine Spur zu sehen, die knapp über 1.000 Menschen und Außerirdischen, die auf der Enterprise leben und arbeiten, scheinen sich grundsätzlich im Hintergrund zu halten. Genau dies nutzt
"Beförderungen" aus, um den Eindruck der
Lebendigkeit zu erzeugen: Die Handlung wird
größtenteils aus der Sicht jener Statisten gezeigt,
die man ab und zu im Hintergrund herumwuseln sieht,
also jene Leute, die schweigend PADDs reichen oder
wortlos bestimmte Stationen übernehmen, wenn Riker
ein Außenteam zusammenstellt und Data damit von der
Ops, Worf von der Taktik etc. abzieht. Dabei ist die Handlung intelligent um diese Erläuterung des Hintergrundgeschehens herumgestrickt, eben dadurch, dass die nächsten Beförderungen anstehen, so dass man um die Gunst der vorgesetzten Offiziere zu buhlen versucht - zumindest, wenn man es für nötig hält, wie Lavelle. Ihm kommt eine besondere Rolle zu, da er gewissermaßen eine Neuauflage von Riker darstellt, was Troi ja auch während der Pokerpartie verdeutlicht: Sam ist eifrig, lernwillig, karrierebewusst, kurz: Er ist, wie Riker in seinem Alter gewesen sein muss, und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einmal ein Kommando bekommen (wenn er nicht wie Riker ewiger 1. Offizier bleibt, aber das ist eine andere Geschichte). Taurik ist ein
Vulkanier, wie er im Buche steht: Immer logisch, er
verfügt über kein Verständnis für Humor und
analysiert seine Beziehungen zu anderen, um aus
seinen Fehlern zu lernen, ähnlich wie Data es als
Android tut. Taurik fehlt die Intuition und die
Impulsivität der Menschen; auf der anderen Seite
macht ihn das zu einem guten Ingenieur, wie sich
zeigt: Er greift auf die Theorien eines namhaften
Theoretikers zurück, baut sie aus bzw. adaptiert
sie, überarbeitet sie und erreicht damit eine
Leistungssteigerung im Antrieb der Enterprise. Als Nächstes wäre
Patti Yasutake zu nennen: Seit der vierten Staffel
ist sie als Schwester Ogawa mit zunehmender
Regelmäßigkeit auf der Krankenstation zu sehen, und
im Gegensatz zu vielen anderen Gastdarstellern bekam
sie bereits mehrfach kurze Dialoge. Dies ist ihr wohl
größter Auftritt in der Serie; da sie von Crusher
zur Beförderung in den Rang einer Lieutenant
vorgeschlagen wurde, muss ihr aktueller Rang der
eines Fähnrich sein (was sich auch mit dem einen
Knopf als Rangabzeichen deckt), was bisher nie
erwähnt wurde, da sie immer mit
"Schwester" angesprochen wurde. Abschließend ist
Fähnrich Sito Jaxa, gespielt von Shannon Fill, zu
nennen. Sie ist eine alte Bekannte aus
"Ein missglücktes Manöver",
5. Staffel. Damals gab es auf
der Sternenflottenakademie einen Trainingsunfall, als
die Flugstaffel, der Wes Crusher und Sito Jaxa
angehörten, ein riskantes und verbotenes Manöver
durchführte, bei dem ein Kadett getötet wurde. Die
verbleibenden vier Mitglieder versuchten, den
Zwischenfall zu vertuschen und als Unfall
darzustellen. Unglücklicherweise war Picard mit der
Enterprise zugegen, so dass Wes gezwungen wurde, das
Manöver zuzugeben. Als Bestrafung wurde der
Staffelführer Nicholas Locarno von der Akademie
geworfen, die anderen mussten das letzte Jahr
wiederholen, unter ihnen Sito. Über die Handlung ist nicht viel zu sagen: Neben dem Beförderungsplot geht es nur um den cardassianischen Spion, der irgendwie wieder zurückkommen muss. Als Haupthandlung hätte man sehr viel mehr daraus machen können, als Nebenhandlung jedoch gibt es genug her, um in die Episode zu passen. Eine geradezu faszinierende Anhäufung stellen allerdings die "7%" dar: An drei Stellen, wo es um eine Leistungssteigerung geht, beträgt diese sieben Prozent: zunächst Tauriks Verbesserung am Antrieb, dann die Zeit, die die Beta-Schicht schneller war als die Alpha-Schicht, und zum Schluss die nötige Leistungssteigerung des Transporters, um den Cardassianer aus der Kapsel zu beamen. Ob es sich hier um einen Zufall handelt oder einen versteckten Scherz, bleibt wohl der Phantasie des Zuschauers überlassen. Zu erwähnen ist auf jeden Fall noch die wunderbare Szene, als sowohl die Anwärter als auch die Offiziere pokern: Geschickt wechselt die Kamera zwischen beiden Räumen, wo die Gespräche jeweils einen ganz ähnlichen Verlauf nehmen, und setzt immer da an, wo zuvor aufgehört wurde. Das bietet sowohl eine gute Prise Humor als auch einen interessanten Einblick, wie ähnlich sich manche Leute sind (mit dem Unterschied, dass Riker immer gewinnt, Lavelle nicht).
Ein interessantes Detail ist unserem Leser Robby Tonn aufgefallen: Abschließend lässt sich festhalten, dass "Beförderungen" das Leben auf der Enterprise vielfältiger darstellt, als es sonst der Fall ist und sich dadurch zu Episoden wie "Datas Tag" einreiht, wo die Handlung hinter der Atmosphäre zurücktritt und einem angenehm anderen Fernsehereignis Platz bereitet. |
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Zusammenhänge
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-------------------------------- Ausdruck vom: 24. 11. 2024 Stand des Reviews: 15. 11. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/tng7_15.htm |