Episodenbeschreibung
Sternzeit: 4365,2 (Original: 43685,2)
Im Rahmen des Austauschprogrammes kommt Cmdr. Kurn,
ein Klingone, an Bord der Enterprise und übernimmt
für die Dauer seines Aufenthaltes die Aufgaben des
Ersten Offiziers. Riker tritt solange von diesem
Posten zurück.
Kurn, der ausdrücklich darum gebeten hatte, auf die
Enterprise zu kommen, fordert viel von der Besatzung
und scheint mit niemandem zufrieden - außer mit
Worf, den er höflich behandelt und immer wieder lobt,
was Worf als Beleidigung empfindet.
Riker versucht, Kurn klarzumachen, dass er sich etwas
mehr anpassen sollte, doch Kurn hält das für
unangebracht und sagt, auf einem Klingonenschiff
hätte er Riker für diesen "Vorschlag"
bereits getötet.
Schließlich wird er von Worf zur Rede gestellt, der
von ihm wie ein Klingone behandelt werden will. Kurn
sagt, er wollte testen, ob Worf noch das Herz eines
Klingonen hat, nachdem er so lange unter Menschen
lebte. Denn Worf ist sein älterer Bruder!
Bevor Worf und seine Eltern nach Khitomer reisten, wo
die Eltern bei einem romulanischen Angriff getötet
wurden, wurde Kurn in die Obhut eines Freundes
übergeben, ein Mann namens Lorgh. Kurn erfuhr erst
im Alter des Aufsteigens, dass er in Wahrheit der
Sohn des Mogh ist.
Doch jetzt gibt es ein Problem: Mogh, und damit seine
ganze Familie, wird beschuldigt, den Romulanern den
Verteidigungscode von Khitomer übermittelt zu haben
und deshalb ein Verräter zu sein.
Picard beschließt, nach Qo'noS zu fliegen und Worf
bei dem Prozess beizustehen. Worf wählt seinen
Bruder, dessen wahre Herkunft er nach wie vor
geheimhält, als cha'Dich, als Kämpfer, der ihm
beisteht, da er selbst während des Prozesses nicht
kämpfen darf.
Auf Qo'noS erfährt Worf, dass Duras, der Sohn von
Mogh's ärgstem Rivalen Ja'rod, der Hauptankläger
ist. Der Hohe Rat zeigt ihm, welche Beweise gegen
seinen Vater vorliegen. Picard und seine Crew machen
sich sofort daran, diese Beweise zu überprüfen, da
sie Worf natürlich helfen wollen.
Währenddessen
wird Worf von K'mpec, dem Kanzler des Hohen Rates und
Führer des klingonischen Imperiums, geraten, wieder
in die Obhut der Enterprise zurückzukehren und die
Anklage nicht anzufechten, da er auf einem Schiff der
Föderation nichts zu befürchten hätte. Bleibt er,
so würde er als Sohn eines Verräters hingerichtet.
Gleichzeitig wird Kurn von Duras, der seine wahre
Identität kennt, in einen Hinterhalt gelockt und
niedergestochen.
Da Kurn verletzt ist, bittet Worf, der diesen Prozess
bis zum Ende durchstehen will, Picard, sein neuer cha'Dich
zu werden, denn er wüsste niemanden, den er lieber
an seiner Seite hätte. Picard willigt ein.
Data findet nach umfangreicher Récherche heraus,
dass die Funkübertragung an die Romulaner, die als
Beweis gegen Mogh verwendet wird, gefälscht ist. Das
geht aus Aufzeichnungen hervor, die von der Intrepid,
dem ersten Sternenflottenschiff, das Khitomer zu
Hilfe kam, aufgefangen wurden. Außerdem stellt er
fest, dass es neben Worf noch eine Überlebende des
Massakers gab: Kahlest, Worfs Amme, die
möglicherweise entscheidende Informationen besitzen
könnte. Sie lebt jetzt in einem Viertel der
klingonischen Hauptstadt, also geht Picard sie
besuchen.
Doch die alte Frau ist nicht bereit, mit ihm vor den
Hohen Rat zu treten, denn offiziell starb sie auf
Khitomer. Sie bestätigt aber, dass Mogh kein
Verräter war: Tatsächlich war dies Ja'rod, der
Vater von Duras. Sie bittet Picard, zu gehen, doch
vor ihrer Wohnung wird er von zwei Attentätern
angegriffen. Den einen kann er niederstrecken, doch
mit dem zweiten ringt er um sein Leben, bis Kahlest
auftaucht und den Attentäter erdolcht. Sie willigt
ein, mit Picard zu kommen und die Lügen zu
widerlegen, die über Worfs Vater verbreitet werden.
Vor dem Hohen Rat soll Worf gerade schuldig
gesprochen werden, als Picard und Kahlest ankommen.
K'mpec will mit den beiden sowie Worf und Duras
alleine sprechen.
K'mpec gesteht, dass das Urteil schon feststand, als
die Anklage erhoben wurde. Folgendes hatte sich
zugetragen:
Ein romulanisches Schiff wurde gefunden, in dem es
Unterlagen über den Verrat von Khitomer gab, man
musste also Anklage erheben. Doch die Familie des
Duras ist sehr stark und unterstützt den Hohen Rat.
Würde sie fallen, so würde das Imperium in den
Bürgerkrieg geraten. Man nahm an, dass Worf sich der
Anklage nicht stellen würde, von Kurn hatte man
nichts gewusst. Nun müssen Worf und sein Bruder als
Sündenböcke herhalten, um das Imperium zu
schützen. Auch Picards vehementer Einspruch ändert
nichts an K'mpec's Haltung.
Doch Worf will, dass sein Bruder am Leben bleibt.
Deshalb bleibt ihm eine Alternative: Die Entehrung.
Für einen Klingonen ist die Entehrung schlimmer als
der Tod, doch er möchte, dass sein Bruder eines
Tages die Lügen widerlegt, deshalb muss er am Leben
bleiben.
Worf erträgt das Ritual, in dem ihm sogar sein
Bruder den Rücken kehren muss, und kehrt dann mit
Picard zurück auf die Enterprise, ohne dass noch
mehr Blut fließt.
Bewertung
"Die Sünden des Vaters" fängt zunächst etwas
schwach an, doch nachdem die eigentliche Handlung
erläutert wird, gewinnt die Episode rapide an
Spannung und Atmosphäre. Es gibt einen tiefen
Einblick in die klingonische Kultur, der durch die
gewohnt schwachen Kulissen leider etwas getrübt
wird.
Vor allem handlungsseitig überzeugt diese Folge. Das
Aufgreifen der Klingonenthematik ist sehr gut
gelungen, und durch weitere Episoden, die sich damit
beschäftigen, kommt ein roter Faden in TNG, den man
vorher vergeblich suchte.
Aber auch ohne diese Zusammenhänge ist "Die
Sünden des Vaters" eine überaus sehenswerte
Episode.
Picards körperlicher Einsatz als cha'Dich geht wohl
auf Patrick Stewarts Forderung zurück, dass Picard
endlich mehr Charakter und auch Action bekommen
sollte, mit der er sich gegen Gene Roddenberry
durchsetzte, der während der dritten Staffel schwer
erkrankt war.
Sehr merkwürdig ist die vierstellige Sternzeit, die
Picard bei seinem Eintrag ins Computerlogbuch zu
Beginn der Episode nennt. Danach müsste diese
Episode etwa zur Zeit der ersten Kinofilme oder
früher spielen; vermutlich handelt es sich also um
einen Übersetzungsfehler.
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