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Episodenbeschreibung
Die Ereignisse aus
"Zu den Waffen!" sind
nun drei Monate alt - diese Zeit hat keine Veränderung
im Krieg gebracht. Die Crew ist genervt vom ständigen
"Angriff und Rückzug" wie O'Brien es
formuliert, alle auf der Brücke sind von den Folgen
der letzten drei Monate, die aus harten Kämpfen
bestanden, sehr strapaziert. Hinzu kommt noch, dass
die Chancen der Alliierten - also der Föderation und
der Klingonen - nicht sehr gut stehen.
Nachdem
sich Worf - der ja auf Martoks Schiff dient - und
Jadzia auf der Defiant treffen, erklärt Bashir Sisko
und Martok, dass sich Sternenbasis 375 gemeldet hat:
Die siebte Flotte der Föderation sei zerstört.
Sisko haut mit der Faust vor Wut auf den Tisch...
Auf
DS9 unterhalten sich Dukat, Weyoun und Kira: Die
Bajoraner sollen wieder zurück auf das
Promenadendeck kommen, dennoch gibt es zwischen Dukat
und Kira Spannungen, da der Major dann auch das
bajoranische Sicherheitspersonal will. Weyoun
versucht zu schlichten, denn das Dominion sei schließlich
nicht Besatzer, sondern Alliierter. Als Kira geht
spricht Weyoun mit Dukat und hält ihm vor, dass
Dukat noch immer nicht das Minenfeld deaktiviert hat.
Weyoun wirkt dabei drohend, aber Dukat beschwichtigt ihn.
Im Quark's versucht der Barbesitzer mit seinen neuen
Jem'Hadar-Gästen klarzukommen, dabei unterhält er sich
mit Kira und Odo: Die Situation an Bord von DS9 könnte
schlimmer sein, sie hätten es momentan nicht schlecht.
Auf
der Sternenbasis 375 zeigt Admiral Ross Sisko sein
neues Büro. Die Defiant wird seinem Kommando
entzogen, er wird vorerst als Stratege auf 375
bleiben. Im Büro spricht Sisko erstmals seit
Kriegsausbruch mit seinem Vater und erklärt Jakes
Entscheidung auf DS9 zu bleiben. Er gibt sich Mühe,
den Krieg zu rechtfertigen und zu erklären, doch er
kann es nicht.
Jake
arbeitet auf DS9 als Reporter, doch Weyoun zensiert
seine Berichte, weil sie ihm zu subjektiv erscheinen.
Ross
erklärt der Crew um Sisko ihre neue Mission: Tief im
cardassianischen Dominion-Raum sollen sie mit dem gekaperten
Jem'Hadar-Schiff (aus der Folge "Das Schiff") eine wichtige
Ketracel-White-Fabrik zerstören. Nach einem Training und
Kritik der Senioroffiziere an dem Schiff fliegt die Crew los.
Sisko nimmt Garak als Kenner des cardassanischen
Raums mit.
Dukat
bestellt Kira in sein Büro, er will sich ihr privat
nähern, doch Kira schmettert ihn ab.
Ein
Föderationsschiff greift Siskos Crew an, im Scharmützel
fällt das Commsystem aus, doch Sisko kann sich im
letzten Moment retten, da patrouillierende Jem'Hadar-Schiffe
eingreifen.
Kira
empfiehlt Odo, bei Weyoun seinen Sicherheitsposten
zurückzufordern. Odo tut dies und Weyoun liegt ihm zu Füßen
und würgt dabei Dukats Kritik ab, aber Weyoun will
auch etwas vom Formwandler: Er soll Mitglied im
Stationsrat werden, was bei Kira Zähneknirschen
verursacht.
Die
Crew ist mit dem Jem'Hadar-Schiff an der Fabrik
angekommen und will beim Austausch von White-Kanistern
eine Bombe platzieren. Der Austausch klappt
reibungslos, doch wird unerwartet ein Sicherheitsfeld
aktiviert, das Schiff ist nun gefangen. Bashir und Dax
berechnen, dass sie 1,3 Sekunden vor der Explosion auf
Warp gehen müssen, da dann auch das Sicherheitsnetz
zerstört wird. Plötzlich explodiert jedoch die Station und
Dax kann das Schiff gerade noch herausfliegen. Das
Schiff entkommt mit schweren Schäden, denn der
Warpantreib ist völlig zerstört und so ist man jetzt
erstmal im cardassianischen Raum des Dominion gestrandet...
Bewertung
Fortsetzung folgt! Mit diesem grandiosen Cliffhanger endet die
erste Folge der sechsten Season, welche auch die
erste ist, in der sich DS9 nicht in den Händen der Föderation
befindet. Desweiteren wird hiermit erstmals in Star
Trek eine Kampagne gestartet, die mehr als zwei bzw.
drei Folgen andauert - die Handlungsstränge reichen
bis in "Sieg oder Niederlage?", also
sechs Folgen lang, sogar sieben, wenn man den Prolog
"Zu den Waffen!"
mitrechnet.
Was
ist passiert? Nun, das Dominion hat mit den
Cardassianern die Kontrolle über DS9, die Bajoraner
haben nur den Namen "Alliierte", denn
entscheiden dürfen sie nichts, doch Kira und Odo kämpfen
darum, dem machthungrigen Dukat Einfluss abzunehmen.
Welche Rolle der zwielichtige Weyoun spielt, ist noch
ungeklärt. Er scheint das Sagen zu haben, denn Dukat
müsste seinen Befehlen gehorchen, was er aber nicht
immer tut. Hier sieht man schon den Weyoun, den man
später kennen und lieben lernt: Verschlagen,
kontrolliert, mit beschwichtigender Diplomatie und
den süßlich klingenden Drohungen, die man kennt.
Man denke nur an den Dialog mit Dukat über das
Minenfeld oder wie Weyoun den armen Damar
hinausschmeißt. Aber nicht nur Weyoun glänzt,
sondern auch der gute alte Dukat, der hier wieder zu
seiner Höchstform aufläuft. Kühl, machtgierig,
entschlossen und stolz präsentiert er sich hier. Und
er muss sich nicht vor Weyoun verstecken, wo er doch
Cardassia zu neuem Ruhm verholfen hat.
Im
Gegensatz dazu steht eine Kira, die zwar noch immer
vor Wut kochen kann - wie die Szene in Dukats Büro
zeigt - aber auch gut diskutieren kann, denn mehrmals
stößt sie Weyoun und Dukat vor den Kopf.
Alles
in allem ist also für genug Zündstoff auf DS9
gesorgt, der hungrig auf weitere Folgen macht, was
natürlich die Spannung ziemlich anheizt.
Auf
der andern Seite steht Siskos Crew, die durch den
Krieg fertig und erschöpft ist, endlich kann man
seit drei Monaten wieder in die Offensive gehen. Die
Lethargie zeigt sich schon an Bashirs Uniform im
Prolog. Der Doktor, der immer seine Uniform schön geknöpft
hatte, trägt sie zweckmäßig und bequem. Die Sache
mit der White-Fabrik scheint gut durchdacht zu sein,
denn das scheint wohl die einzig bekannte Möglichkeit
zu sein, das Dominion zu stoppen. Siskos Crew präsentiert
sich wie gewohnt, jeder zeigt seine Genervtheit am
Krieg, aber gibt sein bekanntes Bestes. Dass das
Schiff beschädigt ist, ist natürlich der Knaller
schlechthin. Damit wären wir auch in der Handlung,
die diesmal zwar weniger mit einer normalen Problemlösung
zu tun hat, da es um eine Mission geht. Sie macht das,
was DS9 als - ich sagte es schon oft - Seifenoper
kann: Sie kann gut unterhalten, es ist auch hier
wieder das Umfeld einiger Personen und die Föderationspolitik.
Natürlich verdient die tolle Handlung eine Eins.
Aufgebaut
ist die Folge auch sehr geschickt, was die Note
unterstützt: Der Prolog zeigt uns nur die frustierte
Crew, die die Ereignisse aufarbeitet, was in
Siskos Faust gipfelt. Erst dann sieht man DS9, welche
als Logbucheintrag von Dukat präsentiert wird, was
dem Zuschauer einen kalten Schauer über den Rücken
laufen lässt. Schließlich folgt ein guter Schlagabtausch
der beiden Handlungsebenen, die sich gegenseitig weiter
steigern - und zwar auf die Hoffnung, dass sich die
Ereignisse wieder zugunsten der Föderation entwickeln.
Zur
Spannung und den Special Effects brauche ich wohl
nichts mehr zu sagen: Der Cliffhanger und die
gegenseitige Hochschraubung der Handlung lassen
richtig mitfiebern. Szenen wie der Raumkampf mit dem
Föderationsschiff oder die Explosion der Fabrik sind
erste Sahne. Es gibt jeweils eine Eins.
Zu
kurz kommt auch nicht der Humor, man muss schmunzeln,
wenn Nog, Dax, Bashir und O'Brien ihre wichtigsten
Sachen auf dem Schiff vermissen - "Sandwich oder
Bildschirm?".
Fazit:
"Zeit des Widerstands" ist der Beginn einer
sehr guten DS9-Kampagne in der sechsten Season, die
man nicht verpassen sollte, es gibt ein "Sehr Gut".
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