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Episodenbeschreibung
Ein Malon-Frachter fliegt durch den Raum und entledigt
sich seines giftigen Mülls. An Bord des Schiffes wird
jedoch plötzlich ein Strahlungsleck gemeldet. Die sofort
eingeleiteten Abschottungsmaßnahmen helfen nicht, der
Ausstoß des Mülls ist nicht möglich. Der Kommandant
wählt schließlich einen Malon aus, der das Leck abdichten
und sich damit opfern soll, damit die anderen überleben
können.
Auf der Voyager wurde Torres von Chakotay angewiesen,
mit Tuvok zu meditieren, damit sie ihre Aggressionen
unter Kontrolle bekommt. Der jüngste Vorfall geschah unlängst
im Maschinenraum, wo sie die Holokamera des Doktors zerbrach,
als dieser nicht gleich gehen wollte. Tuvok bittet B'Elanna,
sich an ein ärgerliches Ereignis zu erinnern. Ihr fällt
sogleich ein Mitschüler aus ihrer Kindheit ein, der sie
"Fräulein Schildkrötenkopf" genannt hatte und den sie
daraufhin bestrafte. Tuvok rät ihr, ihre Emotionen unter
Kontrolle zu bekommen, doch sie verlässt das Quartier.
Währenddessen trifft man auf das Malonschiff und kann
zwei Überlebende an Bord beamen, die sich in
Rettungskapseln befanden. Das Malonschiff treibt derweil
weiter im Raum. Es droht zu explodieren, was in drei
Lichtjahren Umgebung alles kontaminieren würde. Janeway
hat daher vor, die Gefahr zu neutralisieren.
Angekommen beim Frachter beamt sich ein Außenteam,
darunter Torres und die Malon, an Bord des Schiffes. Der
Großteil des Frachters ist bereits kontaminiert, darunter
der Kontrollraum, weshalb es notwendig ist, mehrere
Sektionen manuell zu dekontaminieren. Die Malon haben
allerdings Angst: Sie glauben an eine Kreatur namens
Vihaar, die aus dem radioaktiven Müll kommt, um die
Nichtverseuchten anzugreifen. B'Elanna hat derweil
wieder mit ihrem Temperament zu kämpfen. Chakotay
fordert sie auf, die Malon zu respektieren - er brauche ihr
Wissen, nicht ihre schlechte Laune.
Die Probleme häufen sich - die Dekontaminierung der
Sektionen kommt nicht voran. Derweil hat Torres
Gelegenheit mit einem der Malon zu sprechen, der ihr
erzählt, dass er diesen Beruf nur als Dienst für seine
Heimatwelt ausübe, damit diese nicht so aussehe wie das
Innere des Schiffes. Pelk, der andere Malon, will derweil
eine Kontrolle zur Dekontamination auslösen, doch er trifft
dabei auf eine Kreatur, die ihm Verbrennungen zufügt, die
schließlich zum Tode führen. Chakotay ordnet daraufhin
an, dass keiner mehr alleine arbeitet.
Das weitere Dekontaminieren gestaltet sich nach wie vor
schwierig. Torres trägt eine Kontaminierung davon und nach
einer Diskussion befiehlt ihr Chakotay sich behandeln zu
lassen. Der Malon Fesek erzählt ihr dabei Weiteres über
seinen Beruf, der der bestbezahlteste auf seinem Planeten
sei, allerdings bei geringerer Lebenserwartung.
Inzwischen ist es gelungen, einige Decks zu dekontaminieren.
Doch plötzlich öffnen sich die Luftschleusen eines Decks.
Torres kann den Fehler nicht finden und man evakuiert
das Deck. Chakotay wird dabei von einem Teil getroffen
und bleibt liegen. Als man in Sicherheit ist, kontaktiert
man die Voyager, die daraufhin Chakotay herausbeamt.
Auf dem Malonschiff glaubt man nun nicht mehr an Zufälle.
Das verbliebene Außenteam wird von irgendetwas beobachtet.
Tuvok zweifelt derweil auf der Voyager, ob Torres die
Situation unter Kontrolle bekommt, aber Janeway hat nach
wie vor volles Vertrauen in ihre Chefingenieurin.
Torres will Janeway auch nicht enttäuschen. Sie versucht
durch Meditationsübungen auf dem Malonschiff ihr
Temperament zu kontrollieren.
Inzwischen ist Chakotay wieder bei Bewusstsein. Wie es
scheint, ist diese Kreatur tatsächlich der geführchtete
Vihaar. Er ist anscheinend immun gegen die Strahlung.
Torres hat jetzt ganz andere Probleme: Man ist im
Kontrollraum angekommen, wo nahezu alle Systeme zu
kollabieren drohen. Es gelingt nur mühsam, die Zerstörung
des Schiffes und damit ein bevorstehendes Inferno Schritt
für Schritt auszusetzen.
Doch plötzlich werden die Maßnahmen durch einen
Energieabfall unterbrochen. Janeway hat derweil mittels
Traktorstrahl das Malonschiff in Richtung eines Sterns
ziehen können, doch der Kreatur gelingt es, einen Ausweichkurs
zu programmieren. Janeway befiehlt nunmehr die Evakuierung,
doch der Vihaar verletzt Fesek und Neelix. Torres nimmt daraufhin
einen Gegenstand, um ihn zu bekämpfen. Es ist der Malon,
der ursprünglich das Leck verschließen und sich opfern sollte.
Sein Ziel ist es nun, sich zu rächen, indem er durch die
explosionsbedingte Kontaminierung des Sektors seine Situation
aufzeigt. Jede Diskussion mit ihm bleibt erfolglos, so dass
Torres ihn am Ende erschießen muss. Mit Neelix und Fesek zusammen
beamt sie von Bord. Der Frachter wird im Stern entsorgt.
Zurück auf der Voyager lobt man Torres für ihre
Selbstbeherrschung. Doch als sie ihr Quartier betritt,
bereut sie es, getötet haben zu müssen, womit auch das
Aufzeigen des Missstands in der Malon-Gesellschaft
verhindert wurde.
Bewertung
Es ist mal wieder die klassische Frage: Darf man ein
Leben opfern, um viele zu retten? Dass Torres töten
musste, scheint sie nur deshalb zu bedrücken, weil
Fesek voraussichtlich alles daran setzen wird, die Vorfälle
zu vertuschen, anstatt die Wahrheit zu sagen.
Erneut geht es auch um die Missstände der
Malon-Gesellschaft. Bereits in "Nacht" lehnten sie die
Müllentsorgungstechnologie der Voyager ab, um Teile ihrer
Wirtschaft nicht zu schädigen. Die Erkenntnis dieser Episode,
dass man als Müllentsorger mehr verdient als ein Malon auf der
Heimatwelt in seinem ganzen Leben, deckt sich mit dieser
Aussage. Die Schuldigen am Schicksal des Malons, der zum Vihaar
wird, sind nicht seine Mitarbeiter bzw. Leidensgenossen, sondern
die gesamte Malon-Gesellschaft die dieses buchstäblich schmutzige
System etabliert hat. Es basiert darauf, den Weltraum zu
verschmutzen und Unschuldige dabei in den Tod zu schicken.
Von dieser zuletzt aufkommenden Tragik abgesehen,
lässt die Umsetzung dieser Episode allerdings zu
wünschen übrig. Spannung vermag nicht so richtig
aufzukommen, da die "Monster-Perspektive" den weiteren
Verlauf recht durchschaubar macht. Auch, dass die
Geschehnisse an Bord des Schiffes kein Zufall sind, weiß
der Zuschauer weitaus eher als die Besatzung. Insofern ist
die Spannung gerade mal ausreichend.
Charakterseitig bekommen wir es wieder einmal mit der
Unausgeglichenheit B'Elanna's zu tun. Wer der Auffassung war,
sie hätte ihre Wutausbrüche unter Kontrolle, wird diesbezüglich
erstaunt sein. Dass sie am Ende diplomatisch sein will, die
Situation es aber nicht zulässt, ist schon eine Ironie
des Schicksals.
Verwunderlich ist aber auch das Wiederauftauchen der
Malon. Immerhin hat man in "Temporale Paradoxie"
und "Das ungewisse Dunkel" zwei
gewaltige Sprünge in Richtung Alphaquadrant
machen können - woher kommen nun plötzlich wieder die Malon?
Insofern ist die Handlung eher mittelmäßig: Sowohl das
Torres-Problem als auch die Malon wirken sehr weit
hergeholt - eigentlich Phasen, die man längst überwunden
glaubte.
Insgesamt also eine nur mittelmäßige Episode, der es an
klaren Perspektiven fehlt. Der Fingerzeig auf die Malon ist
einfach zu offensichtlich und darüber hinaus auch oberflächlich.
Das Torres-Problem wirkt mittlerweile schon etwas deplatziert.
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