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Episodenbeschreibung
Ein blauhäutiges Alien betritt einen großen Raum auf einem
kleinen Schiff, in dem verschiedene Wesen zu sehen sind.
Kurros, der Sprecher der Wesen, empfängt den Blauen, der sich
bei ihm für sein Volk bedankt, das durch die Geostabilisierung
ihres Planeten gerettet wurde. Als Gegenleistung bietet er
ihm einen seltenen Edelstein an, doch Kurros lehnt ab. Er will
etwas Einzigartiges, andernfalls will er die Rettung
rückgängig machen.
Währenddessen, auf der Voyager, findet man einen
Planetoiden, der große Deuteriumvorräte beinhaltet, die
für viele Monate reichen würden. Die genauere
Untersuchung zeigt jedoch, dass es sich um eine Falle
der Hazari handelt, die sogleich mit einem ihrer Schiffe
die Voyager angreifen. Die Hazari, Kopfgeldjäger, haben den Auftrag
erhalten, die Voyager zu kapern. Janeway gelingt es jedoch
durch die Entzündung eines Nebels den Verfolgern zu entkommen.
Wenn diese auch schwer beschädigt sind, verfolgen sie zum
Erstaunen von Janeway die Voyager jedoch nicht.
In der Astrometrie findet man den Grund für die
ausbleibende Verfolgung: Die Voyager ist quasi von
Hazari-Schiffen umzingelt. Es gibt keine Lücke in ihrer
Umkreisung, die Lage scheint aussichtslos. Auch Janeway
kann vorerst keine brauchbare Lösung finden. Bis auf einmal
Kurros in der Messe erscheint und seine Hilfe anbietet.
Janeway zweifelt erst, dass er wirklich helfen will, doch als
er erläutert, dass er und seine Kollegen Probleme nur
gegen Bezahlung lösen würden, gewinnt sie langsam
Vertrauen. Er bietet ihr an, zusammen mit einem anderen
Besatzungsmitglied sein Schiff zu besuchen. Janeway
willigt ein und sie und Seven werden zum Schiff
transportiert.
Dort angekommen stellt Kurros den beiden sein Team vor,
das über einen Kern im Schiff telepathisch kommuniziert.
Er erzählt von ihren bisherigen Problemlösungen,
darunter der Behebung der Vidiianer-Krankheit
(Fresszellen). Für das Voyager-Problem favorisiert Kurros
eine gewaltsame Lösung. Er will Janeway mitteilen, was
er und seine Crew sich als Gegenleistung dafür vorstellen
könnten.
Schon kurze Zeit später überreicht seine isomorphe
Abbildung auf der Voyager auch schon die Liste der Dinge,
die hauptsächlich aus wertlosen Sachen besteht, mit
Ausnahme von Punkt vier: Seven of Nine. Janeway lehnt
entrüstet ab, fragt aber auch Seven of Nine selber,
die frei entscheiden kann. Seven erwägt ein Hinzustoßen
zu Kurros' Beratergruppe, will sich aber zunächst mehr
darüber informieren.
Im darauf folgenden Gespräch im Frachtraum versucht
Kurros Seven zu überreden, sich ihnen anzuschließen.
Aber Seven lehnt dann doch ab. Inzwischen wird die Voyager
wieder von den Hazari angegriffen. Es sieht schlecht
aus, doch Kurros erscheint und stellt sein Können unter
Beweis und gibt einen kostenlosen taktischen Tipp, wodurch
man sich freizukämpfen kann. Da Seven sich aber auch
weiterhin ihm nicht anschließen will, wird er zunehmend
aufdringlicher, bis Janeway ihn durch Modulation der Schilde
vom Schiff entfernen lässt. Man sieht sich künftig zwei Gefahren
gegenüber: Den Hazari sowie Kurros und seiner Gruppe, die kein
Nein akzeptieren.
Zurück auf seinem Schiff berät sich Kurros mit den
anderen Aliens - man will die Voyager ihrem Schicksal
überlassen, um dadurch Seven schließlich doch noch
gewinnen zu können. Janeway gelingt es inzwischen, zwei
Hazari festzunehmen und zu verhören. Die Befragung bringt
sie aber kaum weiter. Wenigstens kann man anhand der Biosignaturen
in den Sensorenlogbüchern den Auftraggeber feststellen: Die Malon.
Tuvok stellt jedoch fest, dass es sich nur um eine isomorphe
Projektion handelte. Er kann sie entschlüsseln und findet
stattdessen Kurros vor. Anscheinend geht das Hazari-Problem
maßgeblich von ihm und seinem Team aus.
Konfrontiert mit ihrem Auftraggeber, den sie ebenfalls
suchen, willigen die Hazari ein, über Möglichkeiten der
Jagd zu diskutieren. Nach Stunden ohne Ergebnis hat
Janeway einen Einfall. Sie plant Kurros vorzutäuschen,
dass Sevenn nun doch auf sein Schiff wechseln will. Dadurch
könnte Seven die Verbindung zwischen den verschiedenen Aliens,
den telepathischen Kern auf Kurros' Schiff, zerstören.
Dies würde ihn verwundbar machen.
Die Hazari kontaktieren daraufhin Kurros und teilen ihm mit,
dass sie seine Täuschung durchschaut hätten und
dreifache Bezahlung verlangen. Kurros stimmt widerwillig
zu und die Hazari greifen die Voyager an. Kurros gibt
Janeway eine letzte Chance, doch in diesem Moment
fliegt Seven mit einem Shuttle selber zu Kurros' Schiff.
Nachdem Seven an Bord ist, bittet Kurros die Hazari ihre
Angriffe einzustellen, doch sie wollen zunächst bezahlt
werden. Kurros wittert allerdings eine Falle. Er will,
dass Seven sich in das Kollektiv einschaltet, um mögliche
Pläne Janeways zu enthüllen. Als Seven dies tut, nutzt
der Holodoc den Moment und fährt durch eine Überlastung
den telepathischen Umsetzer herunter. Das Schiff von Kurros
sieht sich einer großen Flotte von Hazari gegenüber,
während die Voyager das Gebiet mit Maximumwarp verlässt.
Bewertung
Seinfeld-Fans werden es bereits erkannt haben, dass
Kurros von George-Darsteller Jason Alexander verkörpert
wird, der sich eine Zeitlang näher mit Voyager
auseinandersetzte und neben seinem Gastauftritt in dieser
Episode auch einige Specials auf UPN präsentierte.
Doch zurück zur Episode: Der Konflikt ist einfach wie
trickreich - Kurros und sein Team erzeugen die Probleme,
um sie dann wieder - welch intellektuelle Leistung - zu
beseitigen - natürlich gegen eine entsprechende
Gegenleistung. Dass die ganze Episode über niemand auf
die naheliegende Idee kommt, dass man die Voyager doch
auch nach Hause bringen könnte, wo doch die Möglichkeiten
der Denkfabrik angeblich so groß sind, verwundert ein
wenig. Interessant ist auf alle Fälle der Querverweis zu
den Vidiianern und der Heilung ihrer Krankheit.
Das Pikante an dieser Episode ist die Komplexität der
Situation. Die Hazari sind unberechenbar, was sich auch
daran ermessen lässt, dass sie am Ende nicht eindeutig
zuzuordnen sind. Ist es nun abgesprochen, dass sie die
Voyager angreifen oder bietet sich das gerade an, bis
nachher die Denkfabrik auftaucht, ein viel lukrativeres
Ziel. Noch schlechter sind da nur noch die Absichten von
Kurros.
Janeway muss also einen Mittelweg finden, um dieser
Situation zu entfliehen. Und dahingehend gestaltet sich
auch die Spannung in dieser Episode, weshalb diese
durchaus mit "Gut" zu bewerten ist.
Die Handlung fällt dagegen etwas zurück. Die
betrügerische Vorgehensweise von Kurros ist schon von
Anfang an klar, so dass man im Laufe der Episode nicht
erwarten kann, dass er plötzlich ethisch sauber handelt.
Interessant, aber unwesentlich, ist die Feststellung Sevens,
dass die Voyager inzwischen zu ihrem "Kollektiv" geworden
ist. Die Möglichkeiten für sie in der Denkfabrik sind zwar
reizvoll, aber wie wir wissen, bemüht sie sich inzwischen
mehr und mehr um ihre Individualität, die dort nicht gegeben
wäre.
Wenn es darum geht Kurros unsympathisch darzustellen,
hat Jason Alexander eine Meisterleistung vollbracht.
Tatsächlich wirkt er wie ein billiger Staubsaugervertreter,
der mit statistischen Wahrscheinlichkeiten um sich wirft,
wo doch jeder weiß, dass Janeway auch eine knapp über Null
immer noch als Chance wahrnehmen würde. Verwunderlich ist in
dieser Hinsicht einerseits auch der hohe Wissensstand über
die Voyager und andererseits die Blauäugigkeit, mit der
Kurros sich am Ende nicht nur von Janeway, sondern auch noch
den Hazari übertölpeln lässt. Andererseits entbehrt die Idee
einer derartigen Denkfabrik im Raum nicht eines gewissen
Reizes. Sie könnte jederzeit ein Anknüpfungspunkt für eine
wie auch immer geartete neue Star Trek-Episode sein.
Daher ist "Die Denkfabrik" letztlich auch keine mittelmäßige
Episode, denn allein schon der intelligente verbale Schlagabtausch
zwischen Kurros und Janeway, der auch was von Poker hat, ist
sehens- und hörenswert. Vor allem aber die eindrucksvolle
Vorstellung von Jason Alexander macht diese Folge neben den
guten SFX und der durchaus vorhandenen Spannung um das Wie der
Rettung der Voyager zu einer bemerkenswerten Episode.
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